Flug der Träume - Ariel Lawhon

  • Ariel Lawhon - Flug der Träume


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    Kurzbeschreibung von Amazon:


    Eine Gruppe von Passagieren wird im Mai 1937 zur Schickalsgemeinschaft. Der letzte Flug der Hindenburg und sein tragisches Ende markieren das Ende einer Ära.


    Am Abend des 3. Mai 1937 gehen in Frankfurt 97 Menschen an Bord des Zeppelins Hindenburg, für den letzten, schicksalhaften Flug nach Lakehurst, New Jersey. Unter ihnen eine ängstliche Stewardess, die etwas zu verbergen hat, der zuverlässige Navigator, der ihre Zuneigung gewinnen will, ein naiver Kabinenjunge, der eine dauerhafte Position im größten Luftschiff der Welt anstrebt, eine vorlaute Journalistin, die in Deutschland auf einer schwarzen Liste steht, und ein geheimnisvoller amerikanischer Geschäftsmann, der eine offene Rechnung begleichen möchte. Im Laufe der drei champagnerseligen Tage ihrer Reise lichtet sich allmählich der Dunst um ihre Lügen, Ängste, Pläne und Hoffnungen für die Zukunft.


    Meine Meinung:


    Die Kurzbeschreibung deutet eigentlich schon sehr viel an, so dass ich mich weniger auf den Inhalt stürzen werde in dieser Rezi.


    Vor jedem Abschnitt erfährt man als Leser, aus wessen Sichtweise man die nächsten Geschehnisse erlebt. Am Anfang liegt der Absturz noch in scheinbar weiter Ferne und die Leute sind ausgelassen, aber man dringt nach und nach unter all die Schichten der oben bereits genannten Hauptfiguren und auch zahlreicher Nebenfiguren. Viele haben nicht die Motivation an Bord zu sein, die sie vorgeben zu haben, es werden Lügennetze gesponnen und Geheimnisse bewahrt (oder versucht, sie zu bewahren). Ein paar der Passagiere sehen auf Deutschland sorgenvoll zurück, andere gleichmütig, einige hingegen haben zu verbergen, wer sie wirklich sind, um sich oder ihre Lieben nicht einer Gefahr auszusetzen.


    Schnell hatte ich aus der großen Figurengruppe diejenigen ausgemacht, die ich durchweg interessiert begleitet habe und immer mehr verstricken sich die zuerst losen Fäden, überkreuzen sich und durch die Enge des Zeppelins kann man dem Geflecht irgendwann nicht mehr entkommen.


    Mit zunehmender Nähe des Absturzes werden die einzelnen Abschnitte kürzer, die Perspektive wechselt, verdeutlicht die panische Lage so noch mehr und am Ende war ich an zwei Stellen sehr berührt vom Schicksal der Überlebenden, dass ich mir Tränchen aus dem Auge wischen musste.

    Man schaut hinter die Kulissen des Zeppelinflugs, bekommt Luftfahrzeug und Besatzung, Aufgaben und Probleme geschildert und ich kann dies zwar nicht auf Wahrheitsgehalt prüfen, aber es hat mich sehr begeistert, wie dies immer mal wieder eingestreut wurde und zur Information beigetragen hatte.


    Das Nachwort sollte man auch lesen, dann erfährt man umso mehr über einige der Figuren, da diese wirklich lebten und an Bord der Hindenburg waren. Das hat nochmal eine andere Nähe im Nachgang geschaffen.


    9 Punkte.