Rodrigo Raubein und Knirps, sein Knappe - Michael Ende, Wieland Freund und Regina Kehn

  • Michael Ende und Wieland Freund - Rodrigo Raubein und Knirps, sein Knappe


    Illustrationen von Regina Kehn


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    Produktinformation

    • Gebundene Ausgabe: 208 Seiten
    • Verlag: Thienemann Verlag in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH; Auflage: 1. (15. Januar 2019)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3522185005
    • ISBN-13: 978-3522185004
    • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 6 - 8 Jahre


    amazon / Klappentext:

    Knirps ist überzeugt, dass ein echter Raubritter in ihm steckt. Deshalb will er auch unbedingt beim berüchtigten Rodrigo Raubein in die Lehre gehen! Doch der fordert zunächst eine Mutprobe von ihm. Voller Tatendrang plant Knirps einen Prinzessinnenraub, kann es Gefährlicheres geben? Er ahnt nicht, dass ein viel mächtigerer Bösewicht als er es auf die Prinzessin abgesehen hat.

    „Rodrigo Raubein", von Michael Ende als Romanfragment veröffentlicht und nun, zwanzig Jahre nach seinem Tod, von Wieland Freund vollendet.


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    Meine Meinung:

    Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, das die Talente von Michael Ende und Wieland Freund vereinen würde, und brauchte dann doch ein Weilchen, um mit der Geschichte warm zu werden. Sie beginnt eher langsam und bleibt in den ersten Kapiteln - wie Wieland Freund später ironisch aufgreift - doch recht vorhersehbar. Man merkt diesen Kapiteln m.E. an, dass sie schon ein paar Jährchen auf dem Buckel haben und es seitdem in der Kinderliteratur nichts Ungewöhnliches mehr ist, wenn ein Ritter kein rechter Ritter sein will oder Eltern und Kinder ganz unterschiedlich ticken. Wieland Freund wäre aber nicht Wieland Freund, wenn es ihm nicht gelingen würde, nach diesem Anfang eine Vielzahl von interessanten Figuren und überraschenden Wendungen zu entwickeln, die dem Buch ab dem zweiten Drittel Schwung und Pfiff verleihen. Seine immer wieder eingestreuten kleinen Lebensweisheiten bringen mich zum Schmunzeln und die jungen LeserInnen hoffentlich zum Nachdenken über die Welt um sie herum und ihre eigene Rolle darin. Dass dabei Spannung und Humor nicht zu kurz kommen müssen, beweist dieses schöne Büchlein.


    8/10 Punkten.

  • Knirps reist mit seinen Eltern, die Puppenspieler sind, in einem bunt bemalten Wagen durch die Lande. Dabei ist Vorsicht geboten, denn der Raubritter Rodrigo Raubein soll die Gegend unsicher machen. Knirps hat sich den Raubritter zum Vorbild genommen, verlässt klammheimlich seine Eltern und macht sich furchtlos auf die Suche nach Rodrigo Raubein, um bei ihm in die Lehre zu gehen. Der verlangt allerdings eine Mutprobe von ihm. So macht sich Knirps auf, um eine Prinzessin zu rauben. Doch da ist noch jemand anderes, der böse und gefährlich ist und es auch auf die Prinzessin abgesehen hat.

    Dieses Romanfragment von Michael Ende wurde nun von Wieland Freund vollendet. Mir hat diese Geschichte gut gefallen, doch ich finde den Schreibstil für das genannte Alter (6-8 Jahre) ziemlich anspruchsvoll.

    Wunderschön sind auch das Cover und die Illustrationen im Buch.

    Rodrigo Raubein hat geschickt für seinen Ruf gesorgt, damit er seine Ruhe hat. Knirps ist furchtlos und möchte Abenteuer erleben, und da das beim Puppenspiel wohl nicht möglich ist, verlässt er einfach seine Eltern. Er macht sich überhaupt keine Gedanken darüber, dass diese sehr besorgt sein könnten. Doch die geben ihren Jungen nicht so schnell auf und machen sich auf die Suche. Knirps ist furchtlos und mutig und nimmt seine Aufgabe an. Zum Glück findet er ja auch Unterstützung. Alle Figuren sind ganz toll und sehr individuell ausgearbeitet. Ganz besonders hat mir der Papagei Sokrates gefallen.

    Die Geschichte ist sehr spannend, manchmal lustig, auf jeden Fall aber sehr abenteuerlich. Ich kann dieses Buch nur empfehlen.


    5/5

  • Eine liebe Miteule hatte mich auf "Rodrigo Raubein und Knirps, sein Knappe" aufmerksam gemacht. Das liebevoll gestaltete Cover und die originellen Namen im Titel haben es mir dann unmöglich gemacht, dieses Buch nicht weiter zu beachten.


    Jedenfalls stelle ich es mir sehr schwer vor, ein Romanfragment weiter zu entwickeln und gar zu vollenden. Aber ich finde, dass das Wieland Freund hier vortrefflich gelungen ist. Die bunten, charakterstarken Figuren wurden vor meinem inneren Auge lebendig und mir gefiel besonders, dass jede Figur ihre Ecken und Kanten und Macken hatte. Ich fühlte mich beim Lesen selber mittendrin in Knirps' Abenteuer, das sich immer spannender entwickelte. Überraschende Wendungen liessen nie eine Langeweile aufkommen, so dass das Büchlein fast zu schnell ausgelesen war.


    Die Illustrationen von Regina Kehn runden dieses schöne Leseerlebnis perfekt ab. Sie hat meiner Meinung nach den richtigen Pinselstrich getroffen, um die Geschichte zu untermalen und gleichzeitig die Phantasie weiter anzuregen.


    Wieland Freunds Erzählkunst steht hier der von Michael Ende in nichts nach und ich bin überzeugt, dass dem verstorbenen Autor diese Weiterentwicklung seiner Idee auch sehr gut gefallen hätte. Da ich nach wie vor sehr gerne Kinder- und Jugendbücher lese, werde ich mir Wiland Freunds anderen Werke unbedingt Mal genauer anschauen.