Die Schatten von Valoria: Spiel der Macht - Marie Rutkoski

  • Inhalt:

    Als Tochter des ranghöchsten Generals von Valoria hat die siebzehnjährige Kestrel nur zwei Möglichkeiten: der Armee beizutreten oder jung zu heiraten. Aber Kestrel hat fürs Kämpfen wenig übrig; für sie ist die Musik das kostbarste Gut. Einem plötzlichen Impuls folgend ersteigert sie den Sklaven Arin, der sie auf unerklärliche Weise fasziniert. Schon bald muss sie sich eingestehen, dass sie mehr für ihn empfindet, als sie sollte. Doch er hat ein Geheimnis – und der Preis, den sie schließlich für ihn zahlt, wird ihr Herz sein …

    Rezension:

    Als Kestrel auf dem Sklavenmarkt den jungen Schmied Arin ersteigert, geschieht dies aus einem unüberlegten Impuls. Doch sie ahnt nicht, dass er ihr Leben für immer auf den Kopf stellen wird.


    "Spiel der Macht" ist der Auftakt von Marie Rutkoskis Schatten von Valoria Trilogie, der aus den wechselnden personalen Erzählerspektiven der siebzehn Jahre alten Kestel und dem herranischen Sklaven Arin erzählt wird.


    Als valorianische Frau hat Kestrel zwei Möglichkeiten: Entweder heiratet sie mit zwanzig Jahren, oder geht zum Militär. Als Tochter des ranghöchsten Generals der valorianischen Armee ist Kestrel eine begnadete Strategin, doch im Kampf zeigt sie kein Geschick. Ihr Herz geht in der Musik auf, was nicht gerne gesehen ist, da das Musizieren eher eine Tätigkeit für Sklaven ist, und nicht für angesehene Valorianer.

    Kestrel mochte ich total gerne, denn sie ist sehr intelligent und handelt überlegt, auch wenn der Kauf von Arin eher eine spontane Entscheidung war.

    Auch Arin fand ich sehr spannend, denn er ist nicht der, der er zu sein scheint! Als herranischer Sklave landet er bei Kestrel, um sich als Schmied nützlich zu machen. Doch mit seiner leidenschaftlichen Art schleicht er sich immer mehr ins Kestrels Herz.


    Ihre Beziehung steht allerdings unter keinem guten Stern. Er ist der herranische Sklave, sie seine Herrin, das Mädchen aus der valorianischen Oberschicht. Mir hat die Entwicklung der Liebesgeschichte sehr gut gefallen, weil hier nichts überstürzt worden ist, sondern sich ganz langsam entwickelt hat. Dass die beiden aus völlig unterschiedlichen Schichten kommen, hat die Sache ziemlich interessant gemacht, weil eine Beziehung unmöglich scheint!


    Ich fand es aber schade, dass man leider nur wenig über die Welt an sich erfährt. Vorne im Buch gibt es eine tolle Karte, die auch Valoria und Herran zeigt.

    Seit dem Herranischen Krieg herrscht das Imperium über die herranische Halbinsel und hat die Herrani zu Sklaven gemacht. Die Valorianer legen viel Wert auf den Kampf und darauf, ihr Territorium zu halten und sogar noch zu vergrößern. Ich hatte den Eindruck, dass man hier bisher nur an der Oberfläche gekratzt hat und hoffe, dass wir im zweiten Band noch mehr über die Welt, die ein wenig an das alte Rom erinnert, erfahren werden, denn diese gefällt mir eigentlich echt gut!


    Die Geschichte ließ sich besonders am Anfang sehr gut lesen, auch wenn ich fand, dass sie sich an manchen Stellen ein wenig gezogen hat. Am Ende gab es aber noch die eine oder andere Überraschung, sodass ich mich schon sehr auf den zweiten Band freue und darauf, zu erfahren, wie es mit Kestrel und Arin weitergehen wird!


    Fazit:

    "Spiel der Macht" von Marie Rutkoski ist ein guter Auftakt ihrer Schatten von Valoria Trilogie!

    Ich hätte zwar gerne mehr über die Welt erfahren und fand, dass sich die Geschichte stellenweise ein wenig gezogen hat, aber ich mochte Kestrel und Arin total gerne und konnte absolut mit ihnen mitfiebern!

    Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Band und vergebe vier Kleeblätter.

    8/10

  • Wow, danke für deine tolle Rezension, ich habe den ersten Band gerade beendet.


    Beginnen möchte ich bei den Äußerlichkeiten, das Cover hat mir extrem gut gefallen, das werden drei kleine Schmuckstücke in meinem Buchregal werden und ich freue mich sehr darüber. Auch ohne den Umschlag sind die Bücher selbst sehr schön anzusehen, finde ich.


    Zum Buch selbst, ja mir ging es auch so, dass die Welt etwas undurchdringlich für mich blieb. Ab und an wurden ja mal Sätze zu den anderen Regionen wie bspw. der Tundra eingestreut, aber mehr ließ da auf sich warten. Dennoch habe ich das Gefühl, die Herrani und die Valorianer sehr gut kennengelernt zu haben. Die charakterlischen Unterschiede und die Feinheiten wie bspw. Gesang und Musik, also der Nutzen von Kulturgut als Identitätsbildung gefiel mir extrem gut.


    Ich bin ebenso mit Kestrel und Arin gleichermaßen warm geworden, fand beide sehr interessant und werde gleich mit dem zweiten Band beginnen, da ich den ersten Band bereits locker weg gelesen habe. Die Geschichte fand ich zu jedem Zeitpunkt so interessant, dass ich wissen wollte, wie es genau weitergeht. Die schmierigeren Charaktere wie Irex und Preller sorgen auch für eine gewisse Antipathie mit Figuren, was natürlich gut für die Dynamik der Geschichte war.


    Besonders gelungen fand ich die politischen Machtspiele und wie Strategie gegen Kriegsstärke genutzt wurde.

    Das fand ich im Übrigen auch an Kestrel so toll - sie ist weder das naive Blondchen noch die kämpfende Heldin - sie ist Strategin und löst die Probleme durch ihre Auffassungsgabe und ihren Scharfsinn. Arin war ich von Beginn an verfallen und das Ausmaß der Geschichte hätte ich am Anfang so nie erwartet.


    8 Punkte.