Der Pakt - Michelle Richmond

  • Klappentext


    Alice und Jake, ein frisch verheiratetes Ehepaar, jung, gutaussehend, erfolgreich. Zur Hochzeit erhalten eine Einladung, dem »Pakt« beizutreten, mit dem Ziel, ihre Ehe glücklich und lebendig zu gestalten. Die Grundregeln klingen vernünftig: Anrufe des Partners immer annehmen. Häufig zusammen verreisen. Geschenke machen. Warum also nicht dabei sein? Doch schon bald ist klar, sie können dem Pakt nicht mehr entkommen, schlimmer noch, die Strafen für Vergehen sind drakonisch. Ein Treueschwur, der zu einem der schlimmsten Albträume wird.



    Die Autorin


    Michelle Richmonds Thriller »Der Pakt - Bis dass der Tod euch scheidet« wurde in dreißig Sprachen übersetzt und eroberte die »Sunday-Times-Bestsellerliste«, die Filmrechte sicherte sich 20th Century Fox. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in San Francisco.





    Der Pakt ist eine Art Organisation, deren Mitglieder es sich zur Aufgabe gemacht haben, ihre Ehe glücklich und erfüllt zu gestalten. Trennung ist nicht vorgesehen. Alles ist natürlich streng geheim, denn nicht nur im Fight Club ist die erste Regel: Sprich mit niemandem darüber. Eine Einladung zu diesem exklusiven Club erhalten Jake und Alice zu ihrer Hochzeit. Alice ist Anwältin und nach einem erfolgreichen Fall lädt sie spontan ihren berühmten Klienten zu ihrer Hochzeit ein. Dieser schickt ihnen ein merkwürdiges Paket, aber schon bald sollen sie erfahren, was es damit auf sich hat.


    Die Hauptfigur hier ist aber Jake. Er gibt ehrlich zu, dass er Alice heiraten wollte, weil er insgeheim Angst hat, sie zu verlieren. Er liebt sie sehr. Alice war vor ihrer Anwaltskarriere Musikerin in einer Band und diese verschiedenen Seiten an ihr faszinieren ihn. Der Ehepakt, also der der Schwur, für ihre Ehe alles zu geben und glücklich zu sein, klingt zuerst nach einer netten Idee. Regelmäßige Geschenke, gemeinsame Reisen, Zeit für einander nehmen, das alles klingt gut. Zudem sind die Leute nett und interessant und es gibt regelmäßig schicke Partys. Aber schon bald merken die beiden, dass es aber Konsequenzen hat, wenn man sich nicht an die Regeln hält. Und den Pakt verlassen kann man natürlich auch nicht.


    Ein wenig muss man sein Unverständnis, das Jake und Alice sich so naiv an diesen Pakt binden, im Zaum halten. Schließlich schließen sich täglich Menschen dubiosen Sekten an. Die Autorin nimmt sich auch viel Zeit, uns ihre Figuren vorzustellen und zeigt uns, wie die beiden sich auf einmal in einer Welt der Angst und des realen Terrors wiederfinden. Die Story wird zunehmen surrealer und wirkt im weiteren Verlauf wie ein aus dem Ruder gelaufenen Experiment (auf reale Vorfälle wie z.B. das Milgram Experiment wird auch kurz eingegangen). So unrealistisch das ganze zunehmen wird, so spannend und verstörend liest es sich.


    Michelle Richmond hat einen angenehmen und flüssigen Erzählstil und mir gefiel auch die ungewöhnliche Thematik. Wir erleben die Geschichte durch Jakes Augen und, wie ich schon sagte, führt sie uns durch ihn immer tiefer in diese haarsträubende Geschichte. Manches wirkt allerdings ein wenig unausgegoren. Soviel Zeit wir auch damit verbringen, die Schrecken des Paktes kennenzulernen und Machtmissbrauch zu erleben, wird doch einiges nicht gänzlich erklärt und ausgeleuchtet. Das Ende hat mich leider auch etwas ratlos zurückgelassen. Einige Fragen blieben offen.


    Insgesamt hat mir das Buch aber gut gefallen, gerade wegen der ungewöhnlichen Thematik und dem angenehmen Erzählstil.




  • Danke für deine Rezi Darcy . Ich habe das Buch neulich in einer Buchvorstellung gesehen und finde das Thema an sich spannend. Kann mich aber noch nicht recht entscheiden, ob ich das Buch haben "muss" oder nicht. Hab es erstmal auf die WL gesetzt.

    Es geht uns mit den Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber wenige erwählen wir zu unseren Freunden, unseren vertrauten Lebensgefährten.
    Ludwig Feuerbach (1804-1872)

  • Ich habe das Buch ebenfalls beendet und bin genau wie Darcy ein wenig hin und her gerissen in meiner Bewertung der Geschichte.


    Jake fand ich sehr sympathisch, ich bin ihm gerne durch die Geschichte gefolgt, aber so mancher Abschnitt wirkte sehr komisch auf mich. Inhaltlich, wenn es ein für mich zu schneller Rückfall in die Schilderung der Vergangenheit war, aber leider auch bei der FIgur Jake, insbesondere in dem Abschnitt mit dem "Halsband".


    Dass der Anfang des Buchs bereits relativ mittendrin aufgelöst wird, hatte ich nicht erwartet und war danach ein wenig ratlos, was noch kommen soll. Das Ende würde ich als "offen" interpretieren, für mich wird nicht deutlich aufgelöst, welche Entscheidung am Ende getroffen wurde. Die Idee, die Jake gegen Ende hat, hätte ich den beiden im Übrigen viel eher zugetraut. Die Geschichte wirkt so ein wenig gezogen.


    7 Punkte.