Der wunderbare Massenselbstmord - Arto Paasilinna

  • Zitat

    Original von MissKazumi
    Hi,
    mich hat dieses Buch absolut geistert. Tolle Geschichte, mal was ganz anderes, dazu mit einem köstlichen Humor geschrieben.
    Diese bunt zusammengewürfelte Truppe von gescheiterten Existenzen begibt sich da auch eine wunderbare Reise, die immer wieder zum Schmunzeln anregt und immer wieder mit diesem schwarzen Humor besticht!
    TOP!!! :anbet


    Mir hat es auch sehr gut gefallen :kiss
    ich denke, man muss Zugang zu dieser speziellen Art des Humors haben, ansonsten macht es keinen Spaß zu lesen. Ich fand es schon bemerkenswert, was für eine Odysee die Reise genommen hat und wie der Selbstmord immer mehr in den Hintergrund geraten ist.

  • Zitat

    „Denkst du an Selbstmord? Du bist nicht allein!“ so lautet die ungewöhnliche Anzeige, die auf überraschend heftiges Interesse stößt. Mit der Existenz soviel Gleichgesinnter haben die beiden Männer nicht gerechnet. Der Plan entsteht, einen Bus zu chartern und sich gemeinsam das Leben zu nehmen …


    Die Finnen leiden offenbar tatsächlich verstärkt an Depressionen... :cry

  • Wie wahrscheinlich ist es, dass sich zwei Männer für ihren Selbstmord denselben Tag und dann auch noch denselben Ort aussuchen? Onni Rellonen und Hermanni Kemppainen ist aber genau das passiert und so retten sie einander [vorerst] das Leben. Durch diesen unglaublichen Zufall beschließen sie, sich mit anderen Menschen in Verbindung zu setzen, die ihn ähnlichen Situationen wie den ihren stecken und den Lebenswillen verloren haben. Denn wenn sich schon zwei potenzielle Selbstmörder anscheinend dieselbe Scheune teilen müssen, wie viele Selbstmordkandidaten gibt es dann wohl in ganz Finnland? Voller Tatendrang setzen sie eine Anzeige in die Zeitung und suchen nach Gleichgesinnten. Damit beginnt eine Reise voller Erkenntnis und Selbstfindung und eine Erzählung über die Tiefe einer ganzen Nation.


    In diesem Buch wird man zusammen mit einer Gruppe Menschen, die allesamt aus unterschiedlichen Gründen ihren Lebenswillen verloren haben, auf eine interessante und kurzweilige Reise geschickt. Die Geschichte hat ihren ganz eigenen Charme und ist auf ihre Weise recht amüsant, wenn man für diese Art Humor empfänglich ist.
    Allerdings gerät die Geschichte nach ein paar Kapiteln etwas ins Stocken, zieht sich über manche Kapitel geradezu schleichend hinweg und bombardiert den Leser dabei noch mit einer Vielzahl an finnischen Namen, die sich in meinen Ohren allesamt zu exotisch anhörten [und teilweise auch ähnlich], als dass ich sie mir alle hätte merken können, was natürlich stellenweise zu einiger Verwirrung und Missverständnissen geführt hat, wenn ich Szenen mit falschen Figuren verbunden habe.
    Die einzelnen Charaktere waren dabei zwar teilweise interessant, vermochten mich aber anfangs größtenteils nicht recht zu begeistern. Dabei hat jede Figur ihre eigene Geschichte, ihr persönliches Dilemma, sei es nun privater oder beruflicher [oder beider] Natur, die die Gedanken aufleben lässt, dass es doch einfacher [und sinnvoller] wäre sich schlichtweg das Leben zu nehmen.


    Im Laufe des Buches nimmt die Geschichte jedoch langsam wieder Fahrt auf und entwickelt sich in meinen Augen zu einem interessanten und abwechslungsreichen Handlungsverlauf. Etwa ab der Hälfte des Buches sind die Seiten nur noch so dahin geflogen und ich habe viele der Figuren mit der Zeit lieb gewonnen [trotz anhaltendem Namens-Erinnerungs-und-Zuordnungs-Problem]. Die sich ziehenden Absätze werden deutlich weniger und es schleicht sich so manche überraschende Wendung ein. Amüsant fand ich Situationen, in denen die Finnen mit anderen Völkern konfrontiert wurden, sei es nun mit ihren Nachbarn aus Norwegen, den Deutschen oder den Bewohnern der Schweiz.


    Im Großen und Ganzen fand ich den Stil des Buches gelungen, die Sprache durchwegs flüssig und den Inhalt bis zum Schluss unterhaltsam. Das Ende passte gut zum Buch und eigentlich kam es fast ein wenig zu früh, denn in diesem Moment hätte ich gerne mehr über bestimmte Figuren erfahren.


    Fazit:
    Unterhaltsam und kurzweilig, teilweise etwas zähflüssig, aber im Gesamten gut gelungen und lesenswert! 8 von 10 Punkten.

    "Sobald ich ein wenig Geld bekomme, kaufe ich Bücher; und wenn noch was übrig bleibt, kaufe ich Essen und Kleidung." - Desiderius Erasmus

  • Ich glaube, dies war mein zweites Buch von Paasilinna. Sonst nicht so mein bevorzugtes Genre, aber der trockene Humor, die vor Sarkasmus triefenden Geschichten des Autors gefallen mir zwischendurch recht gut.

    Die meisten der Selbstmordkandidaten bleiben zwar recht im dunkeln, es wird nur auf ein paar vereinzelte eingegangen, das störte mich allerdings überhaupt nicht. Mir hat die Gruppendynamik gefallen. Die Reise, das Erlebte.