Pfingstrosen im September - Camille Noe Pagan

  • Originaltitel: The Art of Forgetting


    Autorin (lt. amazon.de): Camille Noe Pagan arbeitet als Journalistin für Printmedien wie Forbes, Glamour, Women's Health, Men's Health und Reader's Digest. Sie ist Mitherausgeberin von Arthritis Today und Mitbegründerin der Website SvelteGourmand. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Ann Arbor, Michigan.


    Inhalt (lt. amazon.de):
    Die Kraft der Erinnerungen und der Mut zu verzeihen.
    Seit der Schulzeit steht Marissa Rogers im Schatten ihrer besten Freundin, der charismatischen Balletttänzerin Julia Ferrar. Doch trotz ihrer Schüchternheit hat die intelligente junge Frau als Redakteurin eines New Yorker Hochglanzmagazins Karriere gemacht. Als Julia bei einem Unfall das Gedächtnis verliert, ändert sich das Leben der beiden Freundinnen mit einem Schlag. Gemeinsam kämpfen sie um ihre Erinnerungen und werden dabei mit einer vergessen geglaubten Geschichte konfrontiert: Einst gab eine der Frauen um ihrer Freundschaft willen ihre große Liebe auf …



    Kommentar:
    Die selbstbewusste Julia und die etwas unsichere Marissa sind seit ihrer Schulzeit die besten Freundinnen. Sie teilen alles miteinander und gehen zusammen durch dick und dünn. Als Julia eines Tages einen schlimmen Unfall hat, erleidet sie eine Hirnschädigung und ist seitdem nicht mehr die selbe. Ihr Erinnerungsvermögen kehrt zwar bald zurück, aber dennoch verhält sie sich nicht mehr wie die Julia, die einst Marissas beste Freundin war. Die Freundschaft der beiden Frauen wird auf eine harte Probe gestellt ...


    Camille Noe Pagan hat hier eine rührende Geschichte über Freundschaft und Zusammenhalt geschrieben; darüber, dass kein Mensch perfekt ist und über die Folgen einer Hirnschädigung, wie sie auch in Deutschland über eine Viertel Million Mal im Jahr vorkommt.
    Die ganze Geschichte erzählt sie aus der Sicht von Marissa. Wir erfahren alles über Marissas derzeitiges Leben und ihr Verhältnis zu Julia und in erzählten Rückblenden auch über die Anfänge ihrer Freundschaft. Der Leser bekommt live mit, wie schwer es Marissa fällt sich an ihre veränderte Freundin zu gewöhnen, wie schlimm die Folgen des Unfalls nicht nur für Julia selbst sind, sondern auch für ihr gesamtes Umfeld, für Familie und Freunde. Der Kernpunkt der Geschichte ist nicht nur der Unfall, sondern eine weit zurück liegende Geschichte, denn durch Julia angetrieben hat Marissa vor Jahren mit ihrer damaligen großen Liebe Schluß gemacht. Jetzt nach dem Unfall erinnert sich Julia wieder an diese Geschichte und schämt sich, dass sie Marissa damals aus reiner Selbstsucht dazu getrieben hat. Durch Julias Versuche die Sache wieder gut machen zu wollen, und das trotz Marissas Gegenwehr, wird die Freundschaft der beiden auf eine harte Probe gestellt.


    Die Autorin zeigt in diesem Buch nicht nur, wie schwer es sowohl Unfallopfern als auch den Angehörigen und Freunden nach einem solchen Unfall haben wieder ins normale Leben zu finden, die Autorin zeigt in dieser Geschichte auch auf, dass kein Mensch perfekt ist und eine Freundschaft aus mehr besteht als aus selbstloser Nächstenliebe und auch negative Charakterzüge und Fehler ab und an vergeben werden müssen.


    Insgesamt hat mich dieses Buch sehr gefesselt. Die Freundschaft der beiden unterschiedlichen Frauen wird wunderbar erfrischend geschildert und so authentisch, dass ich mich dabei beinahe selbst angesprochen fühlte. Es war ein wirkliches Vergnügen Marissas und Julias Geschichte miterleben zu dürfen und in diesen Roman einzutauchen.

  • Ein Buch aus dem Alt-RUB, es lag schon über 4 Jahre. Und ganz zu Unrecht, es hat mir nämlich richtig gut gefallen.


    Julia und Marissa kennen sich bereits aus der Schule, inzwischen leben beide in New York und stehen mitten im Leben, die eine als Baletttänzerin, die andere als Journalistin bei einer Diät-Illustrierten. Da passiert ein schrecklicher Unfall, infolge dessen Julia eine Hirnverletzung erleidet. Diese hat zur Folge, dass sich ihr Wesen total verändert und wichtige Erinnerungen verschwunden sind, andere jedoch präsent sind, als wäre es neulich passiert.


    Das Buch ist flüssig geschrieben und ich fand es eindrucksvoll geschildert, wie sehr sich ein Mensch dadurch verändern kann und wie hilflos die Angehörigen davor stehen können.


    Die Geschichte dreht sich hauptsächlich um die Freundschaft der beiden Frauen und die Folgen des Unfalls. Allerdings wird außerdem Marissas Entwicklung beschrieben, die bisher im Schatten von Julia stand und nun, da dort eine Lücke entstanden ist, neue Freundschaften und neue Schwerpunkte entwickeln kann, ohne jedoch ihre alte Freundschaft aufzugeben.


    Mir hat das Buch einige unterhaltsame Lesestunden bereitet, ich vergebe 8 Punkte.