Beiträge von evelynmartina

    Kurzbeschreibung lt. Amazon:


    Dr. Chris Shepard hat die junge Frau, die in seine Arztpraxis kommt, nie zuvor gesehen. Alex Morse gibt sich als Agentin des FBI zu erkennen. Sie sei, so sagt sie, auf der Spur eines Scheidungsanwalts, der seinen Klienten einen ganz besonderen Dienst bietet: Ihre Ehepartner sterben auf unerklärliche Weise.»Okay. Aber warum erzählen Sie mir das?«»Weil Ihre Frau vor genau einer Woche nach Jackson gefahren ist und zwei Stunden im Büro dieses Anwalts verbracht hat.«

    Eine Geiselnahme in einem Radiosender, ein Geiselnehmer, der ein perverses Spiel spielt, und eine Kriminalpsychologin, die mit dem Kidnapper verhandelt: Aus diesem Thema hätte man meiner Meinung nach mehr machen können. Der Anfang des Buches liest sich noch recht spannend, doch als sich die Handlung von der eigentlichen Szenerie wegbewegt, verliert sie sich auf Nebenschauplätzen, hetzt von einer Action-Szene zur anderen und wirkt zunehmend verwirrend, konstruiert und unglaubwürdig. Die Figuren sind unscheinbar, ihre Verhaltensweisen teilweise nicht nachzuvollziehen. Überraschungs- und Aha-Effekte, wie man sie von Sebastian Fitzek kennt, bleiben leider aus, denn schon ziemlich bald ist klar, wer zu den Bösen und wer zu den Guten gehört. Nervenkitzel und Raffinesse haben mir bei der Geschichte schlicht und ergreifend gefehlt. Das Buch werde ich sicherlich schnell vergessen.

    Kurzbeschreibung lt. Amazon:


    In dem Moment, als Jack Rosenblum 1937 in Harwich von Bord geht, fasst er einen Entschluss: Als deutscher Jude, der mit seiner Frau aus Berlin fliehen konnte, möchte er so schnell wie möglich ein echter Engländer werden. Und so erstellt er eine Liste: einen leicht verständlichen Führer durch die Sitten und Gebräuche Englands. Fünfzehn Jahre später hat Jack viel erreicht. Nur einen Punkt auf seiner Liste konnte er noch nicht abhaken: Er ist noch nicht Mitglied in einem englischen Golfclub. Und da ihn niemand aufnehmen will, beschließt er, selbst einen Golfplatz zu bauen. Also schleift er seine Frau Sarah in das Herz der englischen Countryside, nach Dorset. Doch hier, im Land der Borstenschweine, Glockenblumen und des Apfelweins, scheint die schwierigste Aufgabe noch vor ihnen zu liegen ...

    Kurzbeschreibung:
    Dieser Tag soll ihr letzter sein. Die renommierte Kriminalpsychologin Ira Samin hat ihren Selbstmord sorgfältig vorbereitet - zu schwer lastet der Tod ihrer ältesten Tochter auf ihrem Gewissen. Doch dann wird sie zu einem brutalen Geiseldrama in einem Radiosender gerufen. Ein Psychopath spielt ein makabres Spiel: Bei laufender Sendung ruft er wahllos Menschen an. Melden die sich am Telefon mit einer bestimmten Parole, wird eine Geisel freigelassen. Wenn nicht, wird eine erschossen. Der Mann droht, so lange weiterzuspielen, bis seine Verlobte zu ihm ins Studio kommt. Doch die ist seit einem halben Jahr tot. Ira beginnt mit einer aussichtslosen Verhandlung, bei der ihr Millionen Menschen zuhören ...

    „Himmelsdiebe“ ist eine außergewöhnliche Liebesgeschichte, wie sie tabuloser und kompromissloser nicht sein kann.


    Laura Paddington, eine Kunststudentin aus behüteten Familienverhältnissen, lernt 1937 in London auf dessen Vernissage den viel älteren deutschen Maler Harry Winter kennen, in den sie sich unsterblich verliebt. Er ist ihr „Großer Zauberer“, den sie sich erträumt hat und dem sie nach Frankreich folgen will. In Paris erlebt sie eine völlig neue Welt, die ausschweifende und frenetische Kunstszene, in die sie als „Windsbraut“ eingeführt wird, die aber nicht von der Ideologie des Nationalsozialismus verschont bleibt. Da Harry’s Bilder in Deutschland bald als „entartet“ deklariert werden, flieht er, als der Zweite Weltkrieg ausbricht, mit Laura in ein abgeschiedenes Dorf in der Provence. Dort geben sie sich voll und ganz ihrer Kunst hin, schaffen sich ihr eigenes Paradies „sehen, malen und lieben“. Doch die Wirklichkeit holt sie ein, Harry wird in ein Internierungslager gebracht. Die Trennung hat für beide weitreichende Folgen.


    Auf beeindruckende und einfühlsame Art beschreibt Peter Prange in seinem Roman die hemmungslose Liebe zweier Menschen, die vor allem durch ihre gemeinsame Leidenschaft zur Kunst miteinander verbunden sind, indem sie einen Spagat zwischen Realität und Wahnsinn vollführen. Prange’s Erzählweise ist sehr bildhaft, sein Sprachstil passend zur entsprechenden Atmosphäre, zum einen gefühlsbetont und schillernd, zum anderen derb und provokativ. Der Autor versteht es perfekt, die geschichtlichen Hintergründe in das Geschehen einzubauen, so dass ein vollständiges, in sich abgeschlossenes Werk entsteht.
    Trotzdem ist es für mich schwer gewesen, verschiedene Handlungsschritte der Protagonisten nachzuvollziehen. An manchen Stellen habe ich mich Kopf schüttelnd gefragt, wie man nur so blauäugig und naiv sein kann. Harry’s Persönlichkeit ist mir fremd geblieben, zu selbstsüchtig und egozentrisch habe ich ihn empfunden. Dahingegen haben mir die Phasen der Veränderung, die Laura durchläuft, gut gefallen. Obwohl es im Verlauf der Handlung einige Längen gibt, baut sich durchaus Neugier auf das Ende auf, das ich für schlüssig und konsequent halte.
    Peter Prange betont in seinen Nachbemerkungen, dass es sich bei „Himmelsdiebe“ um eine rein fiktive Erzählung handelt, dennoch sind offensichtliche Parallelen zum Leben und Wirken des deutschen Malers Max Ernst zu erkennen.


    Wer sich auf die im wahrsten Sinne des Wortes phantastische Geschichte, die Liebe, Kunst, Geschichte, Vernunft und Irrsinn vereint, einlassen kann, der wird sicherlich begeistert sein. Mir ist dies nur zum Teil gelungen.

    Eine Auswanderersaga, die mir gut gefallen hat.


    Hamburg 1852: Im Hafen begegnen sie sich das erste Mal: die junge abenteuerlustige Elisa, der nachdenkliche Cornelius und ihre Familien, die das Wagnis eines neuen Lebens in Chile eingehen wollen. Jeder erhofft sich etwas anderes von dem Land seiner Träume. Bereits auf dem Schiff, das sie in die ferne neue Heimat bringen soll, entbrennt Elisa in glühender Liebe zu dem oft so melancholischen Cornelius. Doch stets scheint dem Glück des jungen Paares etwas im Wege zu stehen: die unerbittliche Natur, die sie vor immer neue Herausforderungen stellt, aber auch Missgunst und Eifersucht

    Das Buch „Herbstvergessene“ von Anja Jonuleit ist eine Mischung aus Frauenroman, Krimi und Familiengeschichte, verbunden mit tatsächlichen, geschichtlichen Begebenheiten.
    Maja, die jahrelang keinen Kontakt zu ihrer Mutter Lilli hatte, erhält eines Tages einen Anruf von Lilli. Sie möchte ihrer Tochter etwas Wichtiges mitteilen und bittet sie, zu ihr nach Wien zu kommen. Als Maja in Wien eintrifft, ist Lilli tot. Sie habe Selbstmord begangen, so heißt es, aber Maja zweifelt daran und begibt sich auf Spurensuche, die sie bis zum Leben ihrer Großmutter Charlotte in die Zeit des 2.Weltkrieges zurückführt. Dort scheint der Grund für ein lang gehütetes Familiengeheimnis zu liegen.
    Die Handlung spielt in der Ich-Form sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit, Die beiden Stränge werden durch verschiedene Schriftformen deutlich voneinander abgegrenzt und im Verlauf zusammengeführt. In der Gegenwart unternimmt Maja Nachforschungen nach den möglichen Ursachen von Lilli’s Tod, in der Vergangenheit berichtet Maja’s Großmutter von ihren Erlebnissen in einem Lebensborn-Heim der Nationalsozialisten. Durch diese Erzählform kommt Abwechslung in das Geschehen und nach und nach baut sich eine gewisse Spannung auf, bis es am Ende für fast alle Rätsel eine plausible Erklärung gibt.
    Die Erzählung lässt sich einfach lesen, holpert allerdings an manchen Stellen erheblich. Der Leser ist Maja in ihren Gedanken und ihrem Tun immer ein Stück weit voraus und möchte ihr beinahe auf die Sprünge helfen, verhält sie sich doch teilweise recht ungeschickt und naiv. Dahingegen sind die Abschnitte, die sich mit Charlotte und der Vergangenheit beschäftigen, einem schrecklichen Kapitel deutscher Geschichte, sehr interessant und informativ. Leider verliert sich Anja Jonuleit hier und da in zu detaillierte und schlichtweg überflüssige Beschreibungen, so dass es in der Handlung besonders in der Gegenwart nur schwerfällig vorangeht. Mit dem Schluss des Romans hat sich die Autorin meiner Meinung nach wenig Mühe gegeben, er wirkt zusammengeschustert und grenzt an Trivialliteratur.
    Bei „Herbstvergessene“ handelt es sich um die Geschichte dreier Frauen, die zwar stark sind, aber noch stärker sein könnten. Da Vergangenheitsbewältigung fast jeden betreffen kann und historische Ereignisse nicht vergessen werden sollten, ist die Thematik zeitnah und greifbar. Daher ist das Buch trotz einiger Schwächen und Ungereimtheiten durchaus lesenswert und unterhaltsam.

    Kurzbeschreibung lt. Amazon:


    Als Laura Paddington Harry Winter das erste Mal begegnet, glaubt sie, dem »großen Zauberer« gegenüberzustehen – jenem Mann, von dem sie seit Kindertagen träumt, damit er sie in eine andere Welt entführt. Es ist der Beginn einer großen Leidenschaft – zwischen ihr, der kaum zwanzigjährigen Malerin, und ihm, dem großen Außenseiter der Kunst. Gegen den Willen ihrer Eltern folgt Laura Harry ins Paris der Dreißigerjahre. Als sich auch dort die Welt gegen die beiden verschwört, fliehen sie nach Sainte-Odile, ein Dorf in den Pyrenäen, das zum Paradies ihrer Liebe wird. Einem Paradies, aus dem sie schon bald vertrieben werden. Denn die Zeiten sind dunkel. Und so muss sich in einer Odyssee, die sie quer durch Europa führt, zeigen, was stärker ist: die Wirklichkeit oder die Fantasie. Die Barbarei oder die Liebe.

    Kurzbeschreibung lt. Amazon:
    Für eine Versöhnung ist es zu spät: Zehn Jahre lang hat Maja Sternberg keinen Kontakt mehr zu ihrer Mutter Lilli gehabt – jetzt ist Lilli tot. Die Polizei in Wien spricht von Selbstmord. Doch daran mag Maja nicht glauben. In der Wohnung ihrer Mutter findet sie deren Geburtsurkunde: Der Name des Vaters fehlt. Als Geburtsort ist Hohehorst eingetragen. Ein Foto zeigt Großmutter Charlotte mit einem Baby, doch dieses dunkle Baby hat keinerlei Ähnlichkeit mit der hellblonden, blauäugigen Lilli. Von Schuldgefühlen und Neugier getrieben, begibt Maja sich auf die Spurensuche und stößt auf ein dunkles Familiengeheimnis, das alle Gewissheiten in ihrem Leben mit einem Schlag zunichtemacht ...

    Engel aus Eis – Camilla Läckberg
    Originaltitel: Tyskungen (Übersetzung etwa Deutschkind, Deutschenbalg)


    Inhalt:
    Erica Falck findet in den Hinterlassenschaften ihrer verstorbenen Mutter einen in ein blutverschmiertes Hemdchen eingewickelten Naziorden, und drei Tagebücher, die ihre Mutter im Zweiten Weltkrieg geschrieben hat.
    Um mehr über die Herkunft und die Bedeutung des Ordens zu erfahren, bringt sie ihn zu Erik Frankel, einem pensionierten Geschichtslehrer, der sich intensiv mit dem Nationalsozialismus beschäftigt. Kurz darauf wird Frankel in seinem Haus ermordet aufgefunden.
    Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Orden, Erica’s Mutter und dem Toten?
    Im schwedischen Fjällbacka beginnt die Suche nach dem Mörder. Die Spur reicht zurück in die bewegte Zeit der Vierziger Jahre. Nicht nur die Kriminalisten stellen aufschlussreiche Nachforschungen an, sondern auch Erica und ihr Mann Patrik, der ebenfalls dem Polizeiteam angehört, sich aber im Erziehungsurlaub befindet, mischen mit und kommen dem Geheimnis, das Erica’s Mutter umhüllt, immer näher.


    Meine Meinung:
    "Engel aus Eis" von Camilla Läckberg ist der 5. Band aus einer Reihe über Erica Falck und Patrik Hedström. Trotzdem fällt es einem Nicht-Kenner der Vorgängerbücher leicht, in das Geschehen einzusteigen.
    Die Handlung setzt sich aus mehreren Erzählsträngen zusammen, die zwischen Vergangenheit und Gegenwart sowie dem Privatleben der Protagonisten und dem Fortgang der Ermittlungen hin- und herspringen und konsequent zum Ende geführt werden, ohne dass der rote Faden verloren geht.
    Die Lösung des Kriminalfalls liegt allem Anschein nach in der NS-Zeit. Camilla Läckberg schildert auf anschauliche und eindringliche Art und Weise die irrsinnige Ideologie des Nationalsozialismus und ihre Folgen, die schreckliche Zeit des Krieges und die Schicksale der Personen, die für die Erzählung bedeutend sind. In diesen Passagen ist sehr genau zu spüren, daß sie sich intensiv mit der Geschichte und der Thematik beschäftigt hat. Nach und nach werden die Puzzleteile miteinander in Verbindung gebracht, und der Leser ahnt, was damals wirklich geschah.
    Leider nehmen im Roman die Sorgen und Nöte von Erica, ihrem Umfeld und den Polizeibeamten einen großen Raum ein. Die Autorin greift gesellschaftliche und soziale Probleme auf, die sicherlich nicht nur in Schweden aktuell sind. Sie widmet sich unter anderem den Anforderungen an Mütter und Väter im Erziehungsurlaub, den Schwierigkeiten in Patchworkfamilien, der Homosexualität und dem Fremdenhass.
    Durch die ständigen Szenenwechsel kommt nach einem vielversprechendem Beginn die Aufklärung des eigentlichen Kriminalfalls nur langsam in Fahrt. Gerade dann, wenn es in der Polizeiarbeit neue Erkenntnisse und Fortschritte zu geben scheint, findet man sich plötzlich im Zuhause von Erica, bei ihrer Schwester oder bei Kommissar Mellberg wieder, für den sich offenbar ein neues Glück anbahnt.
    Diesen sprunghaften Ablauf habe ich anfangs noch als abwechslungsreich und lebendig empfunden, später jedoch als langatmig und teilweise nervig.
    Die Geschichte ist zwar spannend, dennoch hat sie mich nicht gefesselt, nicht weil auf blutrünstige Details verzichtet wird, sondern weil mich die ausführliche Beschreibung der privaten Erlebnisse und Probleme gestört und meinen Lesefluss gebremst hat. Die Idee, die Hintergründe und die schlüssige Durchführung bis zur Lösung sämtlicher Rätsel zum Mordfall hingegen haben mich überzeugt und mir gut gefallen.
    Meiner Meinung nach ist die Übersetzung des Originaltitels missglückt, der Bezug zum Inhalt bleibt mir schleierhaft. Ebenso halte ich die Kurzbeschreibung des Verlages zum Buchinhalt für irreführend.

    Fazit:
    Camilla Läckberg’s "Engel aus Eis" ist in meinen Augen solide Krimi-Unterhaltung zu einem interessanten Thema mit einem Ende, bei dem nur eine einzige Frage offen bleibt: Wie geht es weiter mit Erica und Patrik, Anna und Dan, Mellberg und Paula?