Beiträge von MelanieM

    Nach welchem Krieg? Der Spruch „Made in Germany“ war beim 1870iger Krieg schon berühmt. (Dicke Berta, Krupp).

    Die dicke Bertha (benannt nach der Tochter von Friedrich Alfred Krupp, die 1886 geboren wurde) kam im 1. Weltkrieg zum Einsatz. Aber die deutsche Wertarbeit war unter Kaiser Wilhelm auch schon etwas, das als solches benannt wurde.

    st der Begriff "deutsche Wertarbeit" wirklich von den Nazis? Dieser Begriff ist für mich nicht unbedingt negativ. Auch in meiner Jugend - und lang danach - hieß dass noch so und war eines unser Markenzeichen in Industrie und Handel. Ich glaube, wir sehen das im Rückblick negativer, als es gemeint ist.

    Ja, der Begriff "Deutsche Wertarbeit" ist ein Markenzeichen, das zwar von den Nazis auch missbraucht wurde, in der rassistischen Ideologie, aber auch ganz wertneutral ist - tatsächlich war die Verarbeitung deutscher Produkte besser, das galt schon unter Kaiser Wilhelm.

    Bevor ich Eure Beiträge lese, ich stehe diesem Gustav sehr distanziert gegenüber. Ich habe kein gutes Gefühl und die Redewendungen, deutsche Wertarbeit oder ähnliches, sind für mich schon ein Zeichen, dass er nicht so sauber und frei von Nazigedankengut ist wie er vorgibt.

    Vielleicht ist er ja ein Spion, der dem Gut auf die Finger klopfen soll oder sowas?

    Sicher wäre es Friederike zu gönnen, einen Partner zu haben. Aber ich wäre da sehr vorsichtig, was sie bis jetzt ja auch ist.

    Es hängen da mehr Menschen dran als nur ihr Wohlbefinden.

    Sehr interessant, vor allem, welche Bemerkungen dich misstrauisch machen.

    Ich freue mich, dass es dir weiterhin gefällt und zum Miträtseln anregt. Ja, Fräulein Wermut musste dabei sein, nachdem sie sich im letzten Band ja so in mein Herz geschlichen hatte, wo sie eigentlich gar nicht geplant war :-)

    Von den Reisemarken hat mein Vater (Jahrgang 1932) mir schon als Kind erzählt. Wenn man in Lokale ging, brauchte man die, aber auch, wenn man irgendwo eingeladen war, wo es Kuchen etc. gab, dann haben die Besucher oft entsprechende Fett- oder Zuckermarken da gelassen. Geld war nie das Problem, aber die Marken waren begrenzt. Und man wollte ja trotzdem in Lokale gehen.


    Markmann ist ein klassischer Vertreter der Polizei, der die Möglichkeit angenommen hat, durch den Beitritt zur SS seinen Status zu verbessern. Näheres dazu verrät auch Wikipedia ganz gut in der Zusammenfassung https://de.wikipedia.org/wiki/Dienstgradangleichung


    Die SS-Leute bei der Polizei mussten u.U. noch nicht mal in der NSDAP sein. Sie durften aber auch in der Sperrzeit von 1933 bis 1937 in die Partei eintreten.


    Die SS ist sehr heterogen gewesen, näheres zu den Unterschieden erfahrt ihr noch im Buch. Nicht jeder SS-Mann war ein strammer Nazi, es waren auch viele Mitläufer darunter.

    Ich habe gestern, nachdem mein aktuelles Buch fertig war angefangen und etwas gefremdelt. Der Inhalt passte nicht zu dem des Angekündigten, es beginnt nämlich 1957. Tja, da habe ich jetzt schon mal den Nachfolger angelesen und werde nun verspätet hier einsteigen.

    Du bist bei "Mehr als die Gerechtigkeit", wir lesen hier "Mehr als die Ehre", den Vorgängerband. Den, den du angefangen hast, lesen wir ab 10. Februar.

    Das sind ja mal interessante Infos. Ich hätte ja gesagt, alle, die schon sehr früh eingeetreten sind, das sind die, die sich auch damit identifizieren. Und später waren da auch einige dabei, die aus verschiedensten Gründen einfach "mussten". Dass es da mal einen Aufnahmestopp gab, das wusste ich nicht.

    Steht sehr schön bei Wikipedia erklärt. Ich hatte es aber auch aus Originalquellen. https://de.wikipedia.org/wiki/…-Aufnahmesperre_der_NSDAP

    Ja, darüber habe ich auch schon nachgedacht, als Friederike sagte, sie würde keine Kinder von Parteimitgliedern aufnehmen: wer ein behindertes Kind habe, würde nicht in die Partei (mit diesen ideologischen Grundsätzen) eintreten. Friederikes Haltung ist zwar konsequent (und sie muss an ihren Schutz denken!!!), aber ich habe so bei mir gedacht: vielleicht treten gerade manche Eltern von behinderten Kindern in die Partei ein, um sie besser schützen zu können? Na ja, es ist eine rein theoretische Diskussion...

    Wer damals behinderte Kinder hatte und in die Partei eintrat, um sie besser schützen zu können, was durchaus möglich war, denn die Nazis haben immer mit zweierlei Maß gemessen, der hatte dann keinen Grund, bei Friederike um Hilfe zu ersuchen. Tatsächlich war es aber so, dass die NSDAP kurz nach ihrer "Machtergreifung" einen Aufnahmestopp hatte. Sie wollten verhindern, dass zu viele Leute als Nutznießer eintreten. Erst 1937 wurde die Eintrittsbeschränkung aufgehoben. Vorher ging das mit dem Eintritt nur, wenn man Beziehungen hatte. Deshalb ist es sehr interessant zu schauen, wer ab 1937 eingetreten ist und wer davor. Es gab natürlich auch Menschen, die in die Partei eingetreten sind, um anderen zu helfen und ein doppeltes Spiel gespielt haben, damit sie die Kontakte bekommen. Es gab nie "den Nazi". Friederike ist so streng, weil sie nur wenige Plätze zur Verfügung hat. Also sucht sie sich diejenigen, die sie verstecken kann, sehr sorgfältig aus. Und da sind Leute, die nicht in der Partei sind, deutlich gefährdeter.

    Wie unterschiedlich die Menschen waren - auch was z.B. die SS angeht, wird später noch Thema.

    Vielen Dank für dein Feedback. Ja, das Buch "Neger, Neger Schornsteinfeger" habe ich auch sehr gern gelesen wegen der Authentizität. Und ein bisschen habe ich daran auch gedacht. Man war als Dunkelhäutiger in Deutschland nicht vom Tod bedroht, aber der Rassismus war allgegenwärtig, man galt als minderwertig. Und es gab auch Zwangssterilisierungen von dunkelhäutigen Kindern, die keine Eltern hatten, die sie schützen konnten.

    Übrigens hat sich der Erscheinungstermin für Mehr als die Ehre um eine Woche nach hinten verschoben, das liegt an Organisatorischen Gründen, und der für "Mehr als die Gerechtigkeit" ist am 10. Januar. Das ist aus Marketing-Gründen passiert, ich bin nämlich auf einen Spitzenmarketing-Platz mit dem Buch gerutscht. Aber da wir ja auch erst am 10. Januar mit "Mehr als die Ehre" starten, ist das ja nicht schlimm.

    Vielen Dank, ich hätte wirklich Lust, diese beiden Romane wieder mit euch zu lesen.


    Band 3 erscheint am 18. Oktober und Band 4 ist auch schon vorbestellbar, hat aber noch kein Cover und keinen Klappentext, der erscheint am 20. Dezember und ist gerade im Lektorat.


    Da der Klappentext von Band 3 schon steht, erzähle ich hier mal kurz, worum es in Band 4 gehen wird.


    Band 4 spielt 1957. Es ist ein Mohlenberg-Roman, aber auch ein Crossover, weil die Helden aus den "Leisen Helden" (Im Lautlosen und Folgebände) und "Die Hafenschwester" sich hier treffen. Und darum geht es: Richard Hellmer (Held aus "Im Lautlosen"), bittet Friederike, ihn in Hamburg zu besuchen und zu unterstützen, denn er ist als Sachverständiger eingeladen, um in Bonn vor Abgeordneten zum Thema Entschädigung von Zwangssterilisierten Stellung zu beziehen. Friederike reist mit ihrer Tochter Charlotte, die inzwischen Anwältin ist, an. Dann geschieht ein Mord und ausgerechnet Richard war als einer der letzten Kontakte im Notizbuch des Toten vermerkt. Da es bei dem Fall Hinweise auf alte Naziseilschaften gibt, ermittelt Hauptkommissar Alfred Studt, der auf Mordfälle im ehemaligen Nazi-Milieu spezialisiert ist (Leserinnen der Hafenschwester kennen Alfred Studt als Marthas Sohn Fredi, den heimlichen Helden aus Hafenschwester 3). Friederike ist ja nun schon erfahren, weil in ihren Romanen immer ungeklärte Todesfälle vorkommen und so hängt sie sich ganz in Miss Marple-Manier an Kommissar Studts Fersen, was der anfangs gar nicht so toll findet, aber Friederike lässt sich nicht vertreiben ... ihr könnt euch schon auf das eine oder andere spritzige Wortduell zwischen den beiden freuen, bis sie endlich gemeinsam auf Mörderjagd gehen. Außerdem ist es ein Sittengemälde von Hamburg im Jahr 1957 - und man erfährt, wo sich überall noch alte Nazis eingenistet haben.