Wenn ich ehrlich sein soll, weiß ich noch immer nicht so richtig, was ich von dem Buch halten soll
Ich schätze, ich würde es ins gute Mittelfeld der Thriller einreihen, die so existieren.
Die Geschichte hat wirklich spannend angefangen und man wollte sofort wissen, was überhaupt gespielt wird und was mit Sandra ist. Lebt sie noch? Oder ist sie tot? Erzählt sie sozusagen ihre Lebensgeschichte aus dem Jenseits? Die kursiv eingeworfenen Ich-Szenen von Sandra fand ich richtig klasse. Diese Abschnitte las ich doch richtig gerne.
Jasons Geschichte... tja, mit der Zeit fand ich es nur noch anstrengend bzw. langweilig, von ihm zu lesen. Da hat dann auch das Buch angefangen, sich zu ziehen. So in der Mitte. Da haben meiner Meinung nach die Abschnitte mit Jason überwogen und das wurde mir irgendwann zu langweilig. Trotzdem habe ich durchgehalten und weitergelesen. Die letzten hundert Seiten waren dann wieder spannend und das Buch nahm endlich einmal Tempo auf.
Schade fand ich, dass D.D. Warren ziemlich blass blieb. Von ihrem Leben erfuhr man praktisch nichts. Aber vielleicht liegt es auch daran, dass ich die anderen Bücher mit ihr nicht gelesen habe und dort etwas von ihrem Privatleben und ihrer Vergangenheit beschrieben wurde.
Was ich nicht ganz verstanden habe, waren die Szenen mit Aidan Brewster, dem vorbestraften Sexualstraftäter. Hier hat mich doch ein bisschen gestört, dass diese Abschnitte ebenfalls in der 1. Person erzählt wurden. Ich hätte es schon vorgezogen, wenn nur Sandra aus dieser Perspektive zu Wort gekommen wäre. Aidan hatte meiner Meinung nach nicht sonderlich viel mit der Geschichte zu sein und mir kam es vor, als ob die Autorin die Seitenanzahl aufbauschen wollte.
Was die Auflösung des Ganzen angeht... nun, ich war doch ziemlich enttäuscht von dem Motiv. Und der Showdown war extrem überzogen. Er passte so überhaupt nicht zu dem Rest des Buches.
Dass Jason nicht der Täter war, war mir klar, der wahre Täter jedoch ließ mich nur den Kopf schütteln.
Hundert Seiten weniger hätten dem Buch gar nicht mal so schlecht getan. Ein bisschen Straffung hätte bestimmt mehr Spannung reingebracht, aber so hatte die Geschichte in der Mitte einen wirklichen Durchhänger. Der Schreibstil hingegen war flüssig, das Buch ließ sich schnell lesen und auch die Kapitellänge war genau richtig.
Von mir gibt es 7 Punkte