Beiträge von SunshineRose

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    Original von Maharet
    Ich habe ich auch ziemlich mit Michel mitgefühlt. Das fängt schon an als de Guillory einfach so das arme Pferd tötet. Wah! Die Adligen und hohen Kirchenherren wirken auf mich ein bisschen klischeehaft böse. Hoffe das ändert sich noch ein bisschen, aber ich bin da guter Dinge....


    Ein bisschen klischeehaft böse... genau diese Worte habe ich gesucht ;-) Mir ist das Verhalten nahezu aller Personen im Roman sogar ein wenig zu klischeehaft. Zu böse, zu gut... Bei Michel fehlen mir ein wenig die "Ecken und Kanten", die hat schließlich jeder Mensch. Und was die Adligen und Kirchenherren angeht, ja, auch deren Verhalten ist mir ein bisschen zu extrem. Es gibt sicherlich den Typ Mensch, der es liebt, andere zu schickanieren, aber rund um die Uhr? Und dann gleich so viele von diesem Schlag Menschen? Nichtsdestotrotz hat der Roman vor allem gegen Ende dieses zweiten Teils an Fahrt aufgenommen. Die Geschichte entwickelt sich nun so richtig und wirkt nicht mehr, wie eine Art "Nacherzählung". Ich hoffe, dass es nun auch so weitergeht ^^

    Wow, ich bin auch wirklich überrascht, dass hier schon so viel los ist! Zwar war ich gestern schon mit mehr als nur dem ersten Teil durch, dachte mir aber, ich warte noch ein bissl, bis sich eine richtige Diskussion entwickelt hat... und jetzt kommt man mit dem Lesen schon nicht mehr hinterher!


    In weiten Teilen würde ich alles sofort unterschreiben, was hier bisher geschrieben wurde. Der Einstieg in die Lektüre ist absolut problemlos, die Sprache angenehm und jederzeit verständlich und die Familie de Fleury wächst einem bereits ans Herz. Allerdings war dieser Prolog der längste, den ich je gelesen habe... und dementsprechend auch etwas langwierig. Natürlich ist das Wissen um Michels Herkunft für den späteren Verlauf der Geschichte notwendig, aber das Warten auf den eigentlichen Beginn der Geschichte hat mich zwischenzeitlich zweifeln lassen, ob ich die über 1100 Seiten wirklich schaffe. Da ich jetzt schon über den ersten Teil hinaus bin kann ich sagen, dass sich dies mittlerweile wirklich geändert hat und ich am liebsten den ganzen Tag lesen würde. Wenn ich allerdings nicht Teil der Leserunde wäre, würde das Buch jetzt wahrscheinlich in der Ecke liegen und ich würde mindestens die ganze Woche brauchen, bis ich die ersten 100 Seiten bewältigt hätte. Eine Geschichte muss mich gleich in ihren Bann ziehen und das kann zumindest bei mir erst funktionieren, wenn ich weiß, dass die eigentliche Geschichte schon begonnen hat.


    Soo, jetzt lese ich mal den nächsten Thread ;-)

    Ich war wirklich froh, dass ich heute endlich damit beginnen konnte, das Buch zu lesen. Meine Vorfreude wurde allerdings schnell gedämpft. Nachdem ich jetzt den ersten Teil gelesen habe, ist es wirklich gut zu wissen, dass der Roman nicht allzu viele Seiten umfasst.


    Die Handlung ist meiner Meinung nach keine wirkliche Handlung, es wird einfach nur etwas aus dem Leben des Protagonisten erzählt, ohne wirkliches Ziel. Außerdem ist mir Jan nicht sonderlich sympathisch. Er benimmt sich wie ein kleines Kind und dabei wird auch nicht immer klar, warum er sich denn so überhaupt so benimmt. Die Figuren sind mir bisher also viel zu oberflächlich.


    Auch der Stil des Autors ist nicht so arg berauschend. Die Sätze sind kurz und abgehackt, was den Lesefluss doch etwas stört. Die Wortwahl ist ebenfalls nicht unbedingt passend. Auch wenn in Jans Leben nicht alles so richtig läuft, so ist er doch ein erwachsener Mann und Schauspieler, dessen Wortwahl auch entsprechend sein sollte. Ich hatte aber eher so das Gefühl, dass man es hier vom Verhalten und von der Wortwahl her mit einem pubertierenden Jungen zu tun hat.


    Mal schauen, wie es so weitergeht...

    Wer nicht allzu große Ansprüche stellt und ein unterhaltsames Buch für Zwischendurch sucht, der ist mit der „Medica von Bologna“ mit Sicherheit gut bedient. Vor allem die Sprache ist sehr gut gelungen. Man kann sich regelrecht vorstellen, dass man es mit einer sehr gebildeten Frau aus dem 16. Jahrhundert zu tun hat. Ebenso die Verwendung italienische Begriffe, die auch jederzeit erklärt werden, hilft, sich in die Geschichte hineinzuversetzen. Daher macht das Lesen des neuen Serno-Romans wirklich Spaß und die Seiten fliegen an dem Leser vorüber. Die Protagonistin Carla wächst einem auch sofort ans Herz, vor allem da sie es mit ihrem Feuermal nicht leicht im Leben hat, vor allem in der damaligen Zeit. Dass dieses Mal sowie ihr Interesse an der Medizin die Inquisition auf den Plan ruft, macht den Roman umso interessanter. Mit Latif als Carlas Diener ist dem Autor außerdem ein wirklich guter Charakter gelungen, der den Leser durch seine Tollpatschigkeit, aber auch durch seine Freude am Leben sofort auf seine Seite zieht und ihm hin und wieder ein Schmunzeln abverlangt.


    Allerdings ist die Handlung an so manchen Stellen nicht allzu gut durchdacht und daher ein wenig unglaubwürdig. Wie können Carla und Latif beispielsweise die ganze Zeit überleben? Selbst wenn man ein paar kleinere Rücklagen hat, so sind diese auch irgendwann aufgebraucht und neue Einkünfte müssen her. Doch sind mir während der gesamten Handlung keine nennenswerten Einkünfte aufgefallen. Etwas gravierender ist jedoch, dass die Handlung zwischenzeitlich regelrecht still steht. Die Nasenrekonstruktion wird allzu detailliert beschrieben, und das nicht nur einmal. Was zu Beginn ja noch ganz interessant war, führte später dazu, dass ich teilweise ganze Seiten überblätterte. Schließlich wollte ich einen Roman lesen und kein Medizinbuch.


    Diese langatmigen Stellen sowie andere kleinere Schwächen hindern mich daran, fünf Sterne zu vergeben. Nichtsdestotrotz ist dieser Roman all jenen uneingeschränkt zu empfehlen, die entweder an der Geschichte der Medizin interessiert sind oder die einfach gerne Geschichten über starke Frauen lesen.

    In der Regel sind sich all die historischen Romane, in denen eine Frau im Mittelpunkt steht, sehr ähnlich: viel Herzschmerz, dafür aber wenig Handlung. „Salz und Asche“ ist da ganz anders. Sicherlich sucht auch die Protagonistin Susanne ihr Liebesglück. Im Vergleich zu anderen Romanen wächst diese Liebe aber langsam heran und wirkt daher weniger kitschig. Außerdem steht diese Liebe nicht im alleinigen Mittelpunkt. Die „zweite Haupthandlung“ ist nämlich eine wirklich interessante Kriminalgeschichte, die zwar relativ früh aufgeklärt wird, deren Nachwirkungen sich aber bis auf die letzten Seiten des Romans erstrecken.


    Durch einige überraschende Wendungen gibt die Autorin der Geschichte immer neuen Antrieb und folglich gibt es keine Seite, die unnötig oder gar langweilig wirkt. Sehr gut hat mir auch gefallen, dass die Autorin nicht nur immer aus Susannes Sicht schreibt, sondern wir auch einen Blick auf das Gefühlsleben unseres „Helden“ Jan werfen dürfen. Durch diesen Stil wachsen einem beide sehr ans Herz und man bekommt einen besseren Überblick über das damalige Leben, schließlich leben beide in recht unterschiedlichen Welten. Gelungen sind aber nicht nur die Protagonisten, auch ein Großteil der Nebenfiguren ist unglaublich sympathisch. Daher kann man bei diesem Roman einfach nur von einem überraschend gelungenem Gesamtwerk sprechen.

    „Ein beeindruckendes Krimidebüt, das lange nachklingt.“ So wird Nele Neuhaus auf dem Cover des Kriminalromans zitiert. Und damit hat sie auch definitiv Recht. Ob dieses Debüt allerdings im positiven oder negativen Sinne nachklingt, ist schwer zu beurteilen. Wie bei jedem anderen Buch auch gibt es lobenswerte, aber ebenso zu kritisierende Aspekte. Auffällig hierbei sind jedoch die Extreme. Ein „ist so ganz in Ordnung“ gibt es nicht.


    Überaus positiv aufgefallen ist mir dabei der von der Autorin verwendete Sprachstil. Für einen Kriminalroman ist dieser sehr poetisch angehaucht und macht diesen zu etwas besonderem. Obwohl dieser Stil zu Beginn etwas befremdlich anmutet, so gewöhnt man sich doch recht schnell daran und die Geschichte ist wirklich flüssig zu lesen. Im absoluten Kontrast zu diesem poetischen Stil steht die Verwendung teilweise sehr vulgärer Begriffe, und das nicht zu knapp. Wenn es zu der Person und deren sozialen Hintergrund passt, dann würde mich dies auch überhaupt nicht stören, schließlich gewinnen die Personen so an Authentizität. Aber leider verwenden in diesem Roman wirklich alle Personen diese nicht wirklich liebenswürdige Ausdrucksweise, selbst die Polizisten, Lehrer und Sozialarbeiter, die ja eigentlich mit gutem Beispiel voran gehen sollten. Dies macht einen Großteil der Personen leider nicht nur sehr unsympathisch, sondern hier wird auch ein extrem negatives Bild unserer Gesellschaft gezeichnet. Es ist zwar relativ offensichtlich, dass es in dieser einige Abgründe gibt, ganz so schlimm ist es um uns doch noch nicht bestellt.


    Die Verknüpfung des aktuellen Geschehens mit der Vergangenheit ist der Autorin wirklich sehr gut gelungen und dadurch wurde man beim Lesen doch hin und wieder ein wenig überrascht. Zu Beginn war ich mir ziemlich sicher, den Täter schon identifiziert zu haben und plötzlich sah die Sachlage ganz anders aus. Trotz dieser unerwarteten Wendungen ist es aber nicht unbedingt geglückt, Spannung zu erzeugen. Wäre der Umfang dieses Buches nicht vergleichsweise gering gewesen, so hätte ich es wahrscheinlich nach einiger Zeit in die Ecke gelegt, da die Handlung an manchen Stellen nur so vor sich hin „plätscherte“ und die Charaktere auch nicht gerade zum Verweilen einluden, ganz besonders nicht die Protagonistin Franza Oberwieser. Eine relativ unsympathische Protagonistin stellt immer wieder eine extrem große Herausforderung dar, überhaupt weiterzulesen.


    Mein Fazit daher: Der Roman ist schnell zu lesen, die Idee dahinter auch wirklich interessant, die Charaktere sowie die Darstellung der Gesellschaft eher zwiespältig. Daher ein kleiner Bissen für Zwischendurch, mehr aber auch nicht. In Erinnerung bleiben wird mir „Das Regenmädchen“ aber auf alle Fälle.

    Tja, nachdem auch ich mit dem Buch durch bin, bin ich auch noch etwas zwiegespalten. Auf der einen Seite war es trotz des teilweise leicht poetischen Erzählstils sehr flüssig zu lesen und die Geschichte an sich war auch recht interessant, doch gibt es auch mehrere Dinge, die mir ganz und gar nicht gefallen haben.


    Zwar finde ich es gut, dass sich Ben zum Schluss doch noch gemeldet hat, aber auch irgendwie ziemlich blöd, dass man absolut gar nichts mehr über seine Beweggründe erfahren hat.


    Ein weiteres großes Manko ist die Darstellung der Personen. Felix und Arthur waren zwar noch ganz in Ordnung, mit all den anderen Personen wurde ich aber überhaupt nicht warm. So etwas schmälert die Lesefreude doch erheblich. Gegen die teilweise doch recht vulgäre Sprache hätte ich noch nicht einmal etwas, wenn es nur bei bestimmten Personen auftreten würde, zu denen so etwas passt. Durch die passende Sprache werden Personen ja schließlich erst authentisch. Aber in diesem Buch war es ja egal, ob es das kleine, vergewaltigte Mädchen war oder die Polizeibeamtin oder gar der Lehrer. Dass unsere Gesellschaft Abgründe aufweist ist mir durchaus bewusst, aber alle beteiligten Personen auf dasselbe Niveau zu setzen ist doch schon ziemlich übertrieben. Daher auch mein Fazit: Was nettes für Zwischendurch, aber auch nicht mehr...

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    Original von Lumos



    Bin mir noch nicht so sicher, wie ich die Szene einschätze, in der Bohrmann komplett durchdreht und letztlich seine Frau erschießt. Spannend ist sie auf jeden Fall, aber auch realistisch :gruebel? Wie er da hinter der Freundin her jammert, sich von der Frau erdrückt fühlt, diese ihn quasi dazu bringt, sie zu erschießen, weil sie ohne seine Liebe nicht leben kann?!?! Irgendwie ist mir das zu dick aufgetragen und zu emotional, die beiden haben zwei kleine Kinder. Bedeuten die nicht wenigstens einem von ihnen etwas :rolleyes? Das kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Normalerweise bin ich bei Romanen nicht so pingelig, aber hier gibt es doch einen großen Realitätsanspruch, oder?


    Vielleicht ist ein solcher "Ausraster" nicht gerade die Regel, aber es gibt mit Sicherheit Menschen, die psychisch vielleicht nicht ganz so stabil sind. Kommt dann ein so tragischer Unfall und man hat quasi das Leben eines Menschen auf dem Gewissen, wenn auch unabsichtlich, dann kann man schon verrückt spielen. Man hört ja nicht gerade selten, dass z.B. Zugführer an den sogenannten "Personenschäden" schon zerbrochen sind. Von daher finde ich dieses Element im Krimi wirklich gut, zumal es auch das Tempo und die Spannung etwas erhöht. Allerdings bin ich mir nicht so sicher, welche Auswirkungen dieses Drama auf den Ausgang haben wird. Es könnte schließlich sein, dass die Autorin nur einen "Lückenfüller" gesucht hat, um ihren Krimi um ein paar Seiten aufzustocken.


    Tja, ansonsten ist in diesem Teil ja nicht allzu viel passiert. Franza und ihre Gedankengänge werden immer mysteriöser und ich wäre wirklich froh, wenn sich die Autorin nicht weiterhin so auf sie fokusieren würde, aber das wird wohl nichts werden...

    Also ich muss allen irgendwo zustimmen. Die Sprache gefällt mir eigentlich, vor allem da es für einen Krimi etwas außergewöhnlich ist. Zu Beginn ist es dadurch aber auch etwas gewöhnungsbedürftig.


    Die Handlung finde ich ganz ansprechend, aber nicht überaus spannend. Man kann sich schon denken, wie das ganze ausgehen wird, nichtsdesotrotz würde ich mich auch gerne überraschen lassen ;-)


    Mit dem Titel "Das Regenmädchen" kann ich bis jetzt auch noch nicht so viel anfangen, denn mit Anfang zwanzig ist man ja schließlich kein Mädchen mehr. Aber vielleicht wird sich dieses Rätsel ja noch lösen lassen.


    Nicht so gefallen hat mir Franza, irgendwie unsympathisch. So wie sie den armen Mann abgefertigt hat, nachdem sie erfahren hat, dass er eine Affäre hat. Wenn man selbst einen Liebhaber hat, ist das ein ziemlich heftiges Verhalten und absolut nicht nachvollziehbar. Daher wäre es mir irgendwie lieber gewesen, die Geschichte aus Sicht ihres Kollegen zu "hören".


    So, und jetzt geht's weiter...

    Achso, dass muss ich dann in den früheren Threads überlesen haben ;-)
    Es ist aber absolut verständlich, warum du dies im Roman nicht explizit erwähnt hast. Schließlich wusste damals ja noch niemand, was eine Hirnblutung ist geschweige denn, dass diese überhaupt existiert. Wenn dann alle plötzlich von einer Hirnblutung geredet hätten, wäre dies wirklich nicht sonderlich authentisch gewesen.

    Wurde es im Buch eigentlich irgendwann einmal geklärt, dass Regine eine Hirnblutung hatte und wir haben es alle nur überlesen???


    Ich denke, dass Salz und Asche für Susanne und Jan steht. Zwar hat Susanne jetzt nicht direkt mit dem Salz zu tun, aber die Fässer, die ihre Familie herstellt, sind ja schließlich für Salz gedacht. Und dass Jan mit Asche zu tun hat, ist anhand seines Berufes ja auch keine Überraschung ;-)


    Mir persönlich ist Liebhild als Nebenfigur sehr ans Herz gewachsen. Zum einen finde ich den Namen unglaublich süß, zum anderen passt aber auch ihr gesamtes Verhalten einfach hervorragend zu ihrem Namen! Ihr ist es eigentlich immer gelungen, jegliche Situationen etwas aufzulockern und alle Menschen um ihren kleinen Finger zu wickeln. Und als sie dann entführt wurde, hat man sich richtig Sorgen um die Kleine gemacht...

    Ein paar wenige Seiten fehlen mir zwar noch, aber ich kann nur voll und ganz zustimmen! Ich bin auch überaus begeistert! Vor allem hat mir gefallen, dass sich Martha immer etwas hat einfallen lassen, wo man sich dachte, da kann eigentlich nichts interessantes mehr passieren und dann kommt eine Wendung, an die man nie im Leben gedacht hätte, also beispielsweise die Hochzeit von Regine umd Lenhardt... Irgendwie ist es wirklich schade, dass der Roman schon bald zu Ende ist :-(