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Original von hef
Mein vorläufiges Ergebnis.....
DAS BUCH wird niemals sterben. Aber irgendwann unbezahlbar, da sich der Markt der Nutzer ändert.
Es sterben immermehr Tageszeitungen, da Infos über Net schneller, und damit billiger sind. Das ist schon der Anfang vom Ende. Aber nicht der Beginn vom AUS.
Liegt das nur am Netz oder nicht auch zu einem großen Teil an der sinkenden Qualität und den immer größeren Zusammenschlüssen der Verlage. Ich kann mich erinnern, daß in meinem Heimatdorf Anfang der 80er viele Leute zwei Zeitungen bezogen - heute unnötig, da große Teile der Zeitungen (der Mantel) von ein und derselben Verlagsgruppe geschrieben werden. Zudem sind die Redaktionen so sehr zusammengeschrumpft, daß kaum noch echter Journalismus stattfindet, sondern viele Zeitungen nur noch eine Art Öffentliche Bekanntmachungen der Pressemitteilungen der Vereine sind.
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Und, wer hat uns das eingebrockt? Zwei Generationen, der Leseverweigerer. Die Buchverkäufe sind seit den 80ern um fast 70% zurück gegangen.
Hast Du bitte mal eine Statistik? Ich habe nur Statistiken gefunden, die den Verlauf seit 2000 beschreiben. Der Umsatz hat sich in schwankenden Bewegungen zwischen 2000 und 2009 um deutlich über 7% erhöht. Der dramatische Verlust muß also in den 90er Jahren stattgefunden haben. Oder meinst Du die Anzahl der verkauften Bücher? Aber auch dort scheint mir ein Rückgang um 70% unwahrscheinlich, da ja in den 80ern imho noch deutlich mehr HCs gekauft wurden.
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Von nunmehr 82 Mio Einwohnern, kaufen gerademal 18 Mio überhaupt ein Buch im Jahr!!!!! Vom Kochbuch über sonstiges inbegriffen.
Wie wurde das denn gezählt? Ich habe meinem Kleinen im vorigen Jahr zwei Bücher gekauft - zählen die für mich oder für ihn? Allgemein - was ist mit Geschenken? Die ganzen Nicht-Leser, die ein Buch geschenkt bekommen, zählen dann nicht als Käufer? Zählen sie denn, wenn sie ein Buch kaufen, das sie weiterverschenken? Und wie viele Personen wurden für diese Erhebung das ganze Jahr beobachtet?
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Der Markt ändert sich. Damit müssen wir uns abfinden. Die Branche schwächelt an allen Ecken. Ein Verlag schluckt den anderen und die Autoren sind nur noch Junkies, wie ich, die es nicht lassen können zu schreiben.
Dabei ist mir egal, in welcher Form ich erscheine. Aber leben kann ich davon nicht, da die Druckkosten für den Verlag einfach zu hoch sind, und damit meine Provision zu gering. Aber, das betrifft alle Autoren. Entweder sterben wir, oder das Buch aus. Für beide ist kein finanzieller Platz mehr
Dem stimme ich im großen und ganzen zu, nur die Sache mit dem Aussterben sehe ich noch nicht. Dafür gibt es zu viele Leute, denen es so wichtig ist, gelesen zu werden, daß sie das auch für wenig Geld machen. Solange die gedruckten Bücher nachgefragt werden, werden sie also auch nicht aussterben. Wenn man natürlich jetzt anfängt, immer mehr Bücher nur noch für den Ebook-Markt rauszubringen (solche mit erwartbar großer Nachfrage), wird sich der Konsum an gedruckten Büchern evtl tatsächlich reduzieren. In dem Fall darf man sich dann aber nicht wundern, wenn die von Dir genannte Zahl von 18% der Deutschen, die überhaupt noch ein Buch kaufen, deutlich unterschritten wird, denn viele der "Ein-Buch-pro-Jahr"-Leser werden sich dafür sicher keinen Reader anschaffen. Mit dem Aussterben der gedruckten Bücher würden also auch die Leser langsam aussterben.
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Es lag in der Hand der Leser. Nun gibt es kein Zurück mehr. Prints sind einfach unwirtschaftlich geworden. Sie sind reine Luxusgüter, für die eines Tages entsprechend bezahlt werden muss
Nein, es liegt in der Hand der Verlage. Solange beides existiert, wird sich auch beides verkaufen. Wenn man aber aus wirtschaftlichen Gründen auf das Drucken von Büchern verzichtet oder sie exorbitant teurer macht, wird man vermutlich dramatische Einbußen an Lesern haben. Ob das am Ende wirklich wirtschaftlicher ist? - imho nicht.