Beiträge von Oblomov

    War am Sonntag im dritten Jahr in Folge auf der Buchmesse, jetzt erstmals mit der lesebegeisterten Tochter (11 J.) im Schlepptau. Wie man sich auf der Buchmesse langweilen kann, verstehe ich nicht ganz. Jedoch streife ich die Stände der großen deutschen Verlage eigentlich nur, denn deren Sortiment kann ich wirklich über kurz oder lang in den großen Buchhandlungen finden. Viel interessanter finde ich die kleinen, oftmals sehr exzentrisch wirkenden Verlage (erstaunlich, was da alles wirtschaftlich überleben kann), die Kunstbuchverlage und vor allen Dingen die Hallen mit den ausländischen Verlagen.
    Gerade da kann man am Sonntagnachmittag viele Schnäppchen machen, da die Verlage die Bücher nicht wieder nach Hause senden wollen, sofern man die Bücher nicht sogar geschenkt bekommt.
    Tochter war begeistert von der Demonstration einer Druckerpresse und davon, daß sie ein paar Bücher geschenkt bekommen hat.
    Nur bei der Schlepperei auf dem Rückweg wurde mir wieder deutlich bewusst, warum ich sonst bereits weitgehend auf ebooks umgestellt habe.

    In dem konkreten Fall haben die Eltern die nach einigen Tagen erneut blutende OP-Wunde im Krankenhaus behandeln lassen. Von dort wurde offenbar die Staatsanwaltschaft informiert. Bei einer Körperverletzung zu Lasten eines Kindes sieht die Staatsanwaltschaft sehr schnell das öffentliche Interesse an der Strafverfolgung als gegeben an, auch ohne Strafantrag.


    Eine strafrechtliche Verfolgung der Eltern würde diesen zumindest den Weg zum Bundesverfassungsgericht ebnen, das mittlerweile wohl für all die heiklen Themen verantwortlich ist, vor denen die Politik zurückschreckt.
    Solange nur der Arzt strafrechtlich verfolgt wird, habe ich nämlich Zweifel an der Zulässigkeit einer Verfassungsbeschwerde durch die Eltern. Was ist die Beschwer?

    Die Politik und das BMJ möchten sich also gerne wegducken und das durchaus brisante Thema bei der Justiz abladen. Vielleicht hofft man auch darauf, daß die Ärzte bei den Kindern einfach eine Phimose diagnostizieren und das Thema - inklusive des damit einhergehenden Abrechnungsbetrugs - auf diese Art einfach außer Sicht bleibt.
    Ob das funktionieren wird, werden wir sehen. Falls in der nächsten Zeit eine größere Anzahl jüdischer und islamischer Eltern keine Ärzte finden, die bereit sind, sich als strafrechtliche Testballons zur Verfügung zu stellen, dürfte der Druck der Verbände auf die Politik massiv ansteigen.
    Vielleicht bietet sich hier aber auch eine neue Geschäftsidee. Neben der "Hochzeit im Ausland" (gerade bei deutsch-ausländischen Ehepaaren wegen des geringeren Formularaufwands beliebt) und der "Privatinsolvenz im Ausland" (geht deutlich schneller) jetzt auch die "Beschneidung im Ausland" als Komplett-Package?

    Es ist letztlich auch nicht erforderlich, über jeglichen religiösen Aspekt informiert zu sein. Die Frage ist, ob wir bereit sind, staatlichen Normen konsequent Geltung zu verschaffen, wenn religiöse Gebote mit diesen Normen im Konflikt stehen.
    Soweit keine schützenswerten Rechtsgüter Dritter betroffen sind, sollten staatliche Normen solche Konflikte idealerweise gar nicht entstehen lassen. Dies ist hier aber gerade nicht der Fall, da durch das religiöse Gebot das Recht auf körperliche Unversehrtheit der selbst nicht entscheidungsfähigen Kinder nicht unerheblich beeinträchtigt wird.

    Und? Ist die christliche Religion neuerdings keine abrahamitische Religion? Der Einwand geht daher ins Leere.
    Im übrigen ist mir durchaus bewusst, was eine Beschneidung umfasst. Während die Folgen nicht so gravierend wie bei der üblichen weiblichen Beschneidung sind, so sind sie auch nicht völlig trivial. Es sollte jedem frei stehen, die Beschneidung aus religiösen Gründen vornehmen zu lassen, wenn er selbst hinreichend einsichtsfähig ist. Bei Kindern sollte jedoch das Recht auf körperliche Unversehrtheit das Erziehungsrecht sowie das Recht auf freie Religionsausübung der Eltern (denn das Kind ist zu diesem Zeitpunkt ja überhaupt nicht entscheidungsfähig) überwiegen.


    Wenn es hier nicht um Judentum oder den Islam ginge, sondern um eine andere Religion, dann gäbe es diese Diskussion gar nicht. In solchen Fällen würde ein derartiger körperlicher Eingriff auf jeden Fall als strafbare Körperverletzung betrachtet.

    Mit dem Odyssey hat Thalia endlich einen mehr als nur wettbewerbsfähigen Reader im Angebot. Nachdem ihn offenbar auch eine große schwedische Kette vertreibt, hat er sich hoffentlich etablieren können, auch wenn auf dem heimatmarkt FNAC sich offenbar mit Kobo zusammengetan hat.
    Die Geschwindigkeit ist schon eindrucksvoll, dieses "Hineinzoomen" des Covers beim öffnen eines Buches könnte kein anderer Reader.
    Die Textdarstellung finde ich grafisch auch äußerst gelungen.
    Der einzige Nachteil ist aus meiner Sicht, daß das Display etwas glänzender und kontrastärmer ist, als bei Sony, Kindle und Kobo. Dies liegt vermutlich daran, daß der Odyssey eine zusätzliche Folie auf dem Display benötigt, weil er nicht mit der bei Sony, Kindle und Kobo verwendeten IR-Technik arbeitet. Dies fällt aber nur im direkten Vergleich auf. Dafür verzichtet der Odyssey auf ein lackiertes Plastikgehäuse und bietet stattdessen hohe Qualitätsanmutung.


    Wie gut ist denn die Darstellung von PDFs?

    Zitat

    Original von Voltaire
    Es mutet schon ein wenig merkwürdig an wie dieses Urteil des LG Köln zum Anlass genommen wird, zu einem Rundumschlag gegen die Religionen auszuholen. Rechtlich waren die Beschneidungen bisher immer umstritten. Sie jetzt aber quasi als "Grundformel" für die jüdische oder moslemische Religion aufzuwerten ist zutiefst lächerlich. Bei den Beschneidungen handelt es sich ohne Frage um eine Körperverletzung im strafrechtlichen Sinne. Und ich gehe davon aus, dass auch der BGH und der EuGH zu keinem anderen Ergebnis kommen werden. Dieses Urteil aber mal wieder zum Anlass zu nehmen, hier eine religiöse Grundsatzdiskussionen führen zu wollen - ist schon ein stückweit erbärmlich.


    Was ist denn eigentlich passiert?


    Das Landgericht Köln hat einen Straftatbestand rechtlich gewürdigt. Nicht mehr und nicht weniger. Es hat sich nicht über Sinn und Unsinn von Religionen ausgelassen. Aber dafür haben wir in diesem Land ja andere Kräfte.... :grin


    Die Religionsgemeinschaften selbst haben das Urteil zu einem großen Thema gemacht - die evangelische Kirche vorneweg, kulminierend in der verstiegenen Aussage Herrn Graumanns, daß hierdurch jüdisches Leben in Deutschland unmöglich gemacht werde.
    Die Religionen wandeln hierbei in der Außendarstellung auf dem schmalen Grat zwischen "abstoßend" und "lächerlich" und erwecken selbst bei wohlmeinenden Betrachtern den Eindruck, daß bei den abrahamitischen Religionen den Geschlechtsteilen kleiner Jungs vielleicht zuviel Aufmerksamkeit gewidmet wird.
    Da heute viele Mitzwa keine Anwendung mehr finden, ist schwer nachzuvollziehen, warum jüdische Identität sich nun ausgerechnet über die Vorhaut definieren soll.


    Es ist natürlich spektakulär, welche Koalitionen sich hier plötzlich bilden. Nachdem Herr Westerwelle als verheirateter Schwuler schon seine Unterstützung für jüdisch/islamische Traditionen und Gebote erklärte, findet sich in Frau Künast plötzlich eine weitere Kämpferin wider die Vorhaut:
    http://www.spiegel.de/politik/…ftat-werten-a-843294.html


    Nachdem Frau Künast bereits eine Wahl in Berlin als Kandidatin spektakulär verpfuscht hat, will sie sich für einen möglichen zweiten Anlauf wohl schon einmal bei den türkischstämmigen und jüdischen Wählern anbiedern. Da wüsste ich gerne, was sich noch für Elternrechte aus islamischen Traditionen plötzlich herleiten lassen. Kopftuchzwang, Verweigerung des Sportunterrichts für Mädchen, Zwangsheirat? Oder liegt es da anders, weil dies ja "Frauenrechte" sind, während man sich um die Rechte kleiner Jungs nicht scheren muß?

    Für einen E-Ink Reader wird der Trekstor natürlich zu einem Kampfpreis angeboten. Wer einen günstigen Reader sucht, wird damit sicher nicht viel falsch machen. Allerdings scheint das Display nicht das neueste Pearl-Display zu sein, es wirkt etwas kontrastschwächer als die der Kobo- oder der Sony-Reader. Dem Gehäuse merkt man auch etwas die Dominanz des Rotstiftes bei der Entwicklung an. Der Kobo für nur 30,- € mehr bietet m.E. einen höheren Gegenwert.

    Man kann sich bei solchen vom Umfang her stark begrenzten Editionen natürlich immer darüber streiten, welche Werke man selbst eher gewählt hätte. Vielleicht wird die Auswahl des Verlages auch stark durch lizenzrechtliche Aspekte oder z.B. auch durch den Umfang der Werke (nicht zu umfangreich im Vergleich zu den sonstigen Bänden) geprägt.
    "Unser Mann in Havanna" ist nach meinem Empfinden jedoch eher eine Persiflage auf das Genre und wirkt hier ein wenig deplaziert.
    Bei Forsyth hätte ich eher "The Day of the Jackal" ausgewählt - nach meinem Empfinden eines der ganz großen Bücher des Genres (auch großartig in der Verfilmung von Fred Zinnemann mit Edward Fox als Schakal).
    Es ist schön, daß Eric Ambler eingeschlossen wurde, der als Pionier des Agententhrillers viel zu lange ignoriert wurde. Allerdings hätte ich mir einmal einen Autor z.B. aus Lateinamerika gewünscht.


    Die "Zeit" Editionen werden meist nach einiger Zeit in Einzelbänden bei 2001 recht günstig verkauft.

    Zitat

    Original von duzieo
    Echt???? Das wäre ja der Hammer!!! Und dann wäre es kein Wunder, dass so viele denken, sie lesen ebooks schneller... :gruebel


    Auf der anderen Seite hätte ich jetzt irgendwie gedacht, dass das ebook wirklich nur die "Vorfassung" des gedruckten Buches ist und dadurch auf jeden Fall wie das gedruckte Buch...


    Wäre mal interessant zu wissen, ob dem so ist......!!!!


    Bislang konnte ich persönlich zwischen Papierbuch und Ebook noch nie einen textlichen Unterschied feststellen. Allenfalls wird bei einigen Sachbüchern auf Illustrationen verzichtet, die sich offenbar nur schwer in das Ebook Format übertragen lassen. Hierauf wird zu anfang des Buches jedoch hingewiesen.


    Allerdings ist die kostenlose Kindle-Ausgabe von "Krieg und Frieden" für ihre massivst gekürzte Form bekannt:
    http://www.amazon.de/Krieg-und-Frieden-ebook/dp/B004UBADB6/ref=sr_1_1?s=digital-text&ie=UTF8&qid=1339941170&sr=1-1


    Hinsichtlich der Lesegeschwindigkeit kann ich keinen großen Unterschied zugunsten des Readers erkennen. Vielleicht ist die Lesegeschwindigkeit etwas höher, weil die Textfläche immer angenehm plan ist.
    Die ständige Verfügbarkeit des Readers hat jedoch einen großen Einfluss. Vor kurzem habe ich auf dem Reader Robert K. Massies großartige Biographie Peters des Großen gelesen. Die HC Ausgabe wiegt sicher 1 1/2 kg und ich habe sie seit nunmehr gut 20 Jahren immer wieder auf meinem SuB herumsortiert. Dank des Readers habe ich sie jetzt u.a. auf einigen längeren Bahnreisen bewältigt.

    Nun ja, mit ihrer weiter oben formulierten Ablehnung des ESM befinden sich die Piraten immerhin im Einklang z.B. mit der "Stiftung Familienunternehmen", in der mehrere hundert der bedeutendsten deutschen Familienunternehmen zusammengeschlossen sind. Darunter sind Unternehmen mit Weltgeltung, also nicht unbedingt die Klientel der Linken.
    Es ist momentan schwer abzusehen, welche Themen die nächste Wahl beherrschen werden. Wenn die Euro-Krise jetzt in Spanien aber nicht ihr Ende findet, dann werden wir uns bei der nächsten Wahl jedoch vermutlich keine Gedanken über Nebenthemen wie Betreuungsgeld oder Urheberrecht machen müssen.
    Momentan erinnert mich das Handeln unserer etablierten Parteien fatal an den Ersten Weltkrieg. Während man damals immer und immer mehr Soldaten verheizte, weil man das Scheitern und die Sinnlosigkeit des Krieges nicht eingestehen wollte, und auf eine Lösung durch gigantischen Menschen- und Materialeinsatz hoffte, werden jetzt immer größere und rechtlich fragwürdigere Rettungsschirme aufgespannt, bis das Ganze in sich kollabieren wird.

    Unter dem Gesichtspunkt der PR war dies sicher ein kolossales Eigentor des WWF. Vermutlich hat man nicht damit gerechnet, es mit dem Anwaltsschreiben auf die Titelseite der FAS zu schaffen. Dies sollte für potentielle künftige Auftraggeber solcher Schreiben eine Warnung sein. Sofern sich der WWF vor Gericht nicht durchsetzen kann, könnte sich die Kontroverse letztlich auch für Autor und Verlag als lohnend erweisen. Dies ändert aber nichts an meiner Haltung gegenüber der Verhaltensweise dieser Händler.

    Die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" berichtet heute auf der Titelseite in großer Aufmachung unter dem Titel "Buchhandel kuscht vor WWF" (online hier: Frankfurter Allgemeine ) darüber, daß große Buchhändler (u.a. Thalia, Amazon) nur aufgrund eines Anwaltsschreibens des WWF ein kritisch über den WWF berichtendes Buch aus dem Sortiment genommen haben. Richtig, nur aufgrund eines Anwaltsschreibens, denn eine einstweilige Verfügung konnte der WWF bislang nicht erwirken.


    Wie stehen die Eulen zu diesem Verhalten? Persönlich finde ich es enttäuschend und empörend, wenn große Händler, die über genügend Finanzkraft für eine rechtliche Auseinandersetzung verfügen, ihre Verantwortung für die Meinungsfreiheit und -pluralität derartig ignorieren. Thalia erklärt, man wolle nur "rechtlich unstrittige" Titel im Sortiment haben. Kann also jede finanzkräftige Privatperson oder Organisation, über die ein kritisches Buch veröffentlicht wird, den Vertrieb des Buches durch Thalia mittels rechtlicher Drohungen unterbinden?
    Angesichts eines solchen Vorgangs wirken die schönen Sonntagsreden über Meinungsfreiheit und Zivilcourage, die man ja auch vom Börsenverband des Buchhandels regelmäßig hört, äußerst hohl.
    Immerhin muß man dem Verlag (Random House) zugestehen, hier über mehr Stehvermögen zu verfügen als die großen Buchhändler.

    Das fehlende Engagement der deutschen Buchbranche für das Ebook ist hier ja schon häufiger kontrovers diskutiert worden. Technologien, die sich andernorts durchsetzen, setzen sich meistens irgendwann auch in D durch. Wenn dann Amazon den Markt beherrscht, wird das Geschrei groß sein.
    Für einen Außenstehenden ist es natürlich nicht erkennbar, welche Erträge an wen weitergegeben werden. Allerdings sollte man bedenken, daß Amazon seine Ebooks aus Luxemburg verkauft, wo lediglich 3% MwSt auf Ebooks erhoben werden, anstatt des in D erhobenen Regelsatzes von 19%.
    Dank der Buchpreisbindung hat der dämliche deutsche Kunde natürlich nichts davon, Amazon gibt dies jedoch im Vergleich zu in D ansässigen Händlern einen riesigen Kostenvorteil, den Amazon natürlich durch eine höhere Weitergabe von Erträgen an die Verlage ausnutzen kann.

    Zitat

    Original von Voltaire
    Ich habe schon etwas zu sagen, nur sind deine Beitrag absolut ungeeignet sich näher mit ihnen auseinanderzusetzen. Schade um die Lebenszeit die man damit verschwenden würde. :wave


    Ja, wer auf tausende Beiträge dieser Art zurückblicken kann, ist ohne Zweifel Experte auf dem Gebiet der Vergeudung von Lebenszeit. Diesem Expertenwissen beuge ich mich.


    Der neue saarländische Landtag hatte seine erste Plenarsitzung am 24. April. Dies ist also gerade einmal einen Monat her. Zudem muss man bedenken, daß die Wahlen, aus denen dieser Landtag hervorgegangen ist, überraschend angesetzt wurden, und somit für die Piraten nur eine sehr kurze Vorbereitungszeit blieb. Wie man nach gerade einem Monat hier den Piraten vorwerfen kann, daß sie parlamentarisch noch nicht reibungslos funktionierten, ist für mich nicht ganz verständlich.


    Um noch einmal auf das Euro-Papier zurückzukommen: gerade in dieser Woche haben wir gesehen, wie Spanien aus den internationalen Finanzmärkten herausgedrängt wird. Während sich Deutschland Geld praktisch umsonst leiht, muß Spanien für seine 10-Jahresanleihen jetzt fast 7% bezahlen, ein Aufschlag von 540 Basispunkten zum Bund. Der ehemalige spanische Ministerpräsident Gonzalez spricht von der schlimmsten Krise der spanischen Republik.
    Unsere Gesundbeter wie Herr Steinbrück erzählen uns stattdessen, daß der Euro unerlässlich für Europa sei. Ist dies ein völliger Realitätsverlust?
    Mit wie auch immer gearteten Fonds wird dies nicht mehr einzudämmen sein. Man kann diese Krise eigentlich nur mit einer gemeinsamen Wirtschaftspolitik und gemeinsamen Anleihen in den Griff kriegen. Nur, wo ist denn das europäische Staatsvolk, das so etwas trägt? Was wird aus der Demokratie in Europa, wenn die wirtschaftspolitisch bedeutenden Entscheidungen auf europäischer Ebene gefällt werden? Welche Vorteile des Euros rechtfertigen denn solch eine Zwangsehe auf europäischer Ebene? Warum vermag keine Partei solche Fragen überhaupt nur aufzugreifen?

    Wenn man inhaltlich nichts sagen kann, krittelt man halt am Postingverhalten anderer herum. Wozu Du Stellung nehmen möchtest, ist für mich nur von äußerst nachrangigem Interesse.

    "Leute mit Erfahrung"? Wer soll denn das sein? Politische Zombies wie Schäuble, der immer noch von seiner Kompetenz überzeugt ist? Bei fast allen Aussagen Schäubles zur Euro-Krise ist später genau das Gegenteil eingetreten. Das nun schon jahrelange planlose Agieren der Bundesregierung hat Deutschland den größten wirtschaftlichen Risiken seit Ende des Zweiten Weltkriegs ausgesetzt, und ein Ende ist immer noch nicht in Sicht. Wenn man von einer Landtagsfraktion völliger Neulinge nach zwei Monaten schon reibungsloses Funktionieren erwartet, wie ist dann das Agieren der etablierten Parteien in der Euro-Krise zu bewerten?
    Es ist geradezu ein Witz, daß die einzige wirkliche Reform dieser Regierung, die seit fast zwei Jahrzehnten überfällige Abschaffung der Wehrpflicht, von einem Luftikus wie Guttenberg durchgesetzt wurde - und das auch noch aus den falschen Gründen. Bei Leuten wie Schäuble würden wir heute noch darauf warten.


    Der Euro ist ein Musterbeispiel für die antidemokratische Arroganz unserer Politikerkaste. Man wusste es ja besser als der Bürger, jetzt hat man das katastrophale Ergebnis.
    Den Afghanistan Krieg führt man auch trotz der nachhaltigen Ablehnung durch die Bevölkerung - jetzt sehen wir das vollständige Scheitern dieses Krieges.
    Angesichts solcher Resultate können Parteien ihre Wähler gar nicht zuviel konsultieren.