Beiträge von Kalliope

    Hallo Rienchen.


    da schaut man mal einen Tag nicht rein und die Diskussionen haben sich total hochgeschaukelt. Das ist so typisch bei einem solchen Thema.


    Ich wollte noch mal sagen, dass für mich auch die allgemeine Atmosphäre total entscheidend war. Das Gebäude, die Räume, das Auftreten der Schüler und Lehrer ..... in der "normalen" Schule war alles so stressig, laut und "steril" (schwer zu beschreiben) während es bei uns nun alles sehr harmonisch und angenehm wirkt. Da gibt es im Klassenraum die Jahreszeitentischchen, Tücher, gemütliche Ausruhecken, man hört irgendwo ein Kind Klavier spielen in der Pause...
    Ja - wie gesagt: es ist schwer zu beschreiben. Es wirkt einfach anders auf mich ein und eben auch auf meine Tochter, die auch recht geräuschempfindlich und sensibel ist.

    Jetzt hab ich gerade erst den Beitrag von Regenfisch gelesen. Also ich weiß ja nicht....


    Mit "Altar" meinst du sicher den Jahreszeitentisch!? Das ist etwas, was ich sehr schön finde und weil meine Tochter es ebenso mag, haben wir sowas nun auch daheim. Den Kindern macht das richtig Spass den der Jahreszeit und den Festen entsprechend zu gestalten und so ein tieferes Bewußtsein dafür zu bekommen.


    Ich weiß auch nicht, was für eine Schule das war. Bei uns wird sicher nichts falsches gelehrt. Vielleicht kam dir damals vor fast 20 Jahren alles einfach nur komisch vor, weil es anders und neu war. Vielleicht gibt es auch einzelne Lehrer, die sehr idiologisch lehren, aber eigentlich ist es nicht so.


    Hier in Schweden ist es so, dass für keine Schule Schulgeld erhoben wird. Und die Lehrer sind auch Lehrer. Ich denke, dass es wirklich auf die Schule ankommt. Es gibt sicher auch negative Beispiele - wie bei allem.


    Als ich mich intensiv mit der Schulwahl befasst hatte, bin ich auf so wahnsinnig viele negative Kritiken gestoßen. Da ich bis vor einigen Jahren überhaupt noch keinen Kontakt mit Anthroposophie/ Waldorf und dergleichen hatte, bin ich auch ziemlich neutral an das Ganze herangegangen. Oft hatte ich den Eindruck, dass die Menschen, die schlechte Meinungen über Waldorfschulen/ -Schüler verbreiten, eigentlich kaum wirklich Ahnung hatten. Nie das Gesamte betrachten, sich nicht wirklich damit beschäftigt haben oder so wie ich, keine Schulen und Schüler kennen, die dort sind.

    Zitat

    daß Waldorfschüler generell im Berufsleben schlechtere Chancen haben. Ihnen wird unterstellt schlechter mit Autorität umgehen zu können, schwieriger im täglichen Umgang zu sein, mit Leistungsdruck nicht umgehen zu können und eben Leistungsdefizite zu haben


    Ich habe mal gelesen, dass Menschen die eine Waldorfschule besucht haben, oft in Führungspositionen arbeiten, weil sie u.a. gute soziale Kompetenzen besitzen.


    Zitat

    Warum den Kleinen 6jährigen den Spaß am Lernen und Leben nehmen, nur damit sie gute Noten schreiben? Es ist doch wichtig, dass die Kinder aus Spaß lernen


    Ja - so sehe ich das auch. Bei den beiden Schulformen funktioniert das einfach gut.

    Zitat

    Schulen, in denen die Präsenz der ganzen Familie zu Schulveranstaltungen gefragt war (Waldorf) schieden aus diesem Grund aus


    Also bei uns muss man hin und wieder den Klassenraum sauber machen, was natürlich nervt, aber eigentlich schnell erledigt ist. Ich beziehe meine Tochter dann auch mit ein und so macht man eben was gemeinsam. Die älteren Schüler sehe ich mittags oft die Flure fegen /wischen, wenn ich meine Tochter abhole und finde es gut, dass sie sowas auch lernen und Verantwortung übernehmen.


    Ich finde es gut, dass man als Eltern Mitsprache hat und mitwirkt. Bei diversen Veranstaltungen lernt man auch die anderen Eltern und Kinder gut kennen. Meine Tochter hatte in diesem 1 Jahr Vorschule mit ihrer Klasse schon an drei Vorführungen mitgemacht. Entsprechend kleine "Rollen", aber die waren allesamt so stolz. Wenn ich mir immer vorstelle, dass ich da auf die Bühne müsste und wohlmöglich noch singen oder so..... aber schön zu sehen mit welch einer Selbstverständlichkeit all die Kinder da Mitmachen und Spass haben, weil sie das von Anbeginn eben so machen.

    Vor über einem Jahr habe ich mich auch mit der Frage beschäftigt in welche Schule ich meine Tochter gehen lassen. Ich habe mich dann ganz viel belesen. Natürlich was genau Anthroposophie eigentlich bedeutet und was das Prinzip einer Waldorfschule ist.....


    Dann habe ich einige Eltern befragt von Kindern beider in Frage kommenden Schulen. In meinem Umfeld gibt es ganz viele Kinder, die die Waldorfschule besuchen und die sind einfach toll. Die spielen auch noch ganz anders als das die meisten Kinder heutzutage tun.


    Sie geht nun jedenfalls auf die Waldorfschule - auch wenn ich sie dafür in die Stadt fahren muss. Vorher war sie auch in einem solchen Kindergarten und ich war aus unzähligen Gründen schon sehr begeistert. Ihre Vorschullehrerin meinte letztens, dass man total merkt, welche Kinder aus dem Waldorfkindergarten kommen. Die haben noch viel mehr Fantasie und sind kreativer...


    Ich denke, dass das, was die Kinder in einer Waldorfschule für´s Leben mit auf den Weg bekommen weitaus wichtiger ist als irgendwelche Fakten runtersagen zu können, die später kein Mensch mehr braucht. Sie können erwiesenermaßen selbstständiger arbeiten und leichter eigene Lösungen finden, weil sie nicht stur aus Büchern ablesen und lernen, sondern sich ihr Wissen selbst erarbeiten usw.... Auch die sozialen Aspekte und das Kreative finde ich total schön und überaus wichtig.


    Ich war letztens mal beim Tag der offenen Tür der Montesorrischule/ -kindergarten. Auch da hat mich vieles überzeugt, aber letztendlich finde ich es etwas zu verschult. Man hat kaum "normales" Spielzeug wie z.B. ne Puppe gesehen. Nur diese Montesorrimaterialien. Die sind natürlich toll, aber es geht das kreative und soziale zu sehr unter, finde ich.


    Mein Mann und ich meinten danach, dass eine Kombination aus beiden ideal wäre. "Montewaldo" oder so :)

    Ich habe den Film auch gestern auf DVD gesehen und war total begeistert, aber auch aufgewühlt danach. Traurigkeit, Wut und Verzweiflung löst der Film aus, weil man weiß, dass so etwas tägliche Realität ist.

    In der Bibliothek ausgeliehen: "Brautflug" von Marieke van der Pol


    "Nach etlichen Jahren wieder vereint, geben drei alte Damen ihrem Freund Frank de Rooy sein letztes Geleit. Vom Schlusspunkt dieses Lebens ausgehend, erzählt Marieke van der Pol anhand von Rückblenden und aus verschiedenen Blickwinkeln, in welchem Verhältnis jede der Frauen zu Frank stand. Mitte der fünfziger Jahre nimmt die Geschichte ihren Anfang: Über sechzig holländische Auswanderer nutzen bei einem Jubiläumsflug die Chance auf ein günstiges Ticket nach Neuseeland. Außer Frank befinden sich an Bord fast nur Bräute auf dem Weg zu ihren Verlobten. Unter ihnen Ada, Marjorie und Esther – sie alle blicken einer ungewissen Zukunft entgegen.
    Während ihrer Reise im geschlossen Raum des Flugzeugs kommen sich die vier jungen Menschen näher. Nicht die plappernde Marjorie und nicht die extrovertierte Esther, sondern Ada, deren Schüchternheit im Gegensatz zu ihrem sinnlichen Körper steht, zieht Frank magisch an. Für beide ist es Liebe auf den ersten Blick. Die aus einem tief religiösen Elternhaus stammende Ada entscheidet sich jedoch aus Angst vor einem zweiten Fehltritt gegen ihr Herz: Sie erwartet ein unehelich gezeugtes Kind und soll nun mittels einer arrangierten Ehe den „rechten Weg“ gehen. In ihrem Innern aber wird sie Frank weiterlieben, was den „Rechtschaffenden“ nicht verborgen bleibt – ein Eklat ist vorprogrammiert. Auch Marjories und Esthers Vision von einem besseren Leben bleibt eben doch in vielerlei Hinsicht nur eine Vision, obwohl beide auf ihre Art verzweifelt um die Erfüllung ihrer Träume kämpfen."

    Das war mein erstes Buch von dem Autor. Es hat mir super gefallen.


    Während die Stimmung anfangs etwas gedrückt war, wurde es zum Ende hin immer leichter (wohl durch die Einstellung der Hauptperson zu seinem Leben) und ich musste auch mal lachen. Hin und wieder fand ich es leicht übertrieben oder unrealistisch, aber durchaus im Bereich des Möglichen.


    Ein leicht zu lesendes Buch, was einen aber auch zum Nachdenken anregt. Sehr schön und mal was anderes.

    Habe heute einen neuen Laden entdeckt, der u.a. gebrauchte Bücher verkauft und habe dieses ganz günstig erworben. Nachdem ich von "Das einzige Kind" sehr begeistert war, freue ich mich sehr darauf.


    "Die Wahrheit dahinter" von Anne Holt


    "Vier Leichen, Hanne! Mutter, Vater, Sohn. Und dann noch einer, von dem wir nichts wissen....." Ein ebenso bizarrer wie rätselhafter Vierfachmord hält die norwegische Öffentlichkeit in Atem. Eine Familientragödie? Hauptkomissarin Hanne Wilhelmsen glaubt nicht daran. Wer ist der unbekannte Tote, und was suchte er bei der berühmten Reederfamilie? Das unerklärliche Verhalten ihres neuen Vorgesetzten erleichtert Hannes Suche nach dem Mörder auch nicht gerade....

    Habe mir heute das "Elfenportal" von Herbie Brennan ausgeliehen.


    "Seit langer Zeit schon herrscht der Purpurkaiser über das Elfenreich. Doch den Elfen der Nacht ist jedes Mittel recht, seine Macht zu brechen: Sie schließen einen Pakt mit den Dämonen der Finsternis....
    Auch Kronprinz Pyrgus Malvae, der Sohn des Purpurkaisers, ist nun in Gefahr. Von den dunklen Mächten verfolgt, muss er rasch und möglichst unauffindbar verschwinden. Seine Flucht soll ihn durch das geheime Elfenportal in die Gegenwelt führen. Doch durch einen Fehler landet er beim Übertritt auf Schmetterlingsgröße verkleinert im Garten des skurrilen alten Mr Fogarty, wo dessen junger Freund Henry dem Elfenprinzen zum ersten Mal das Leben rettet. Hat Pyrgus in Henry einen Verbündeten gefunden?
    Können sie gemeinsam die Mächte des Bösen bekämpfen?"

    Ich hatte mich sehr auf das Buch gefreut und es hat mir auch sehr gefallen. Ich mag den Schreibstil und fand die Geschichte, wenn auch teilweise etwas unglaubwürdig, sehr interessant und spannend.


    Ich fand Harriet als Mutter auch sehr egoistisch und verantwortungslos. Letztlich denke ich, es ist ihre Schuld, dass sich ihr Kind so entwickelt hat. Sie war schon vor der 5. Schwangerschaft völlig ausgezerrt und fertig. Da musste sich das Kind im Mutterleib wohl die letzten Reserven rauben, um zu überleben, was sich bei ihr natürlich noch stärker bemerkbar germacht hat. Dadurch, dass es ihr so schlecht geht, lässt sie alles an dem Kind aus und behandelt es schon schlecht, obwohl es noch nicht mal auf der Welt ist. Auch die geistige Ablehnung bekommt ein Kind ja mit. Klar hat das nachhaltige Folgen....

    Jetzt musste ich hier noch mal nachlesen, weshalb ich das Buch lesen wollte :) Ich hänge grade etwas. Es ist ganz nett, aber wenn nicht bald was passiert... ich hoffe auch, es hat nicht so arg viel mit Politik zu tun? Jetzt ist gerade die Frauenbewegung Thema, was mich etwas nervt.

    Bin auf Deutschlandurlaub. Meine Schwester kam gestern auch und wir machen uns einen schönen Tag. Vielleicht am Strand. Allerdings schläft die noch...hmmmm. Meine kleine Tochter hatte dagegen schon früüüüh ausgeschlafen und nun muss ich mich gedulden.

    "Das Leuchten des Sanddorns" von Judith Kern


    "Das Rauschen der Ostseewellen, die Farbenpracht von Mohn- und Kornblumen, die Faszination der weißen Kreidefelsen: Nach Rügen und besonders in das Seebad Binz zieht es Anfang des 20. Jahrhunderts zahlreiche Gäste. Hier lebt die schöne junge Marie, die mit ihrem Mann, einem ehemaligen Kapitän, glücklich zu sein glaubt – bis sie die reiche und selbstbewusste Sophie kennenlernt. Marie ahnt nicht, dass diese Begegnung nicht nur ihre Ehe gefährden, sondern auch das Schicksal ihrer Töchter und Enkelinnen dramatisch beeinflussen wird ... Eine große Familiensaga zum Schmökern und Träumen!"

    Charlotte Link; Die letzte Spur; 3,5
    Shirley Jackson; Wir haben schon immer im Schloß gelebt; 1,0
    Stefan Heym; Die Schmähschrift oder Königin gegen Defoe; 4,0
    Judith Lennox; Der einzige Brief; 1,0; Monatshighlight
    Neil Gaiman; Sternwanderer; 1,2
    Brigitte Schwaiger; Wie kommt das Salz ins Meer; 1,2
    Stuart Harrison; Der Schneefalke; 3,0
    Doris Lessing; Das fünfte Kind; 2,0

    Darauf hatte ich mich schon richtig gefreut und habe es gestern begonnen. Liest sich sehr schön und bin gespannt wie´s weitergeht. Einizig, dass es scheinbar keinen einzigen Absatz (keine Kapitel) gibt im ganzen Buch, stört mich etwas.


    "Das fünfte Kind" von Doris Lessing


    Der kleine Ben hat nichts Kindliches an sich. Er ist mehr ein bösartiger Troll als ein menschliches Wesen, und wie ein finsteres Verhängnis bricht er über die Familienidylle Harriets und Davids herein.
    "Das fünfte Kind" ist eine eindringliche Parabel auf das Abgründige und "Dunkle im Menschen und auf die Kraft unerschütterlicher Liebe.Ben, das fünfte Kind der Lovatts, war ein aggressiver, destruktiver Junge. Seine Mutter versuchte seine tyrannische Wut zu bändigen, doch am Ende stand die Zerstörung der Familie, und Ben zog mit einer Gruppe gewalttätiger Jugendlicher hinaus in die Welt. Nun ist Ben erwachsen geworden. Während seiner Kindheit schien Ben die Verkörperung des Bösen schlechthin zu sein, ein Junge, der die Normen und Vorstellungen seiner Umgebung sprengte und sie zugleich in Frage stellte. Doris Lessing hat mit dieser Geschichte mehr erzählt als das Unglück einer einzelnen Familie: Es war eine Parabel auf das brisante Verhältnis von Normalität und Fremdheit und auf das Schicksal des Glücks in einer unglücklichen Gesellschaft. Der erwachsene Ben Lovatt, allein und unfähig, auf sich gestellt sein Leben zu bewältigen, ist ein hoch explosives Bündel aus ungestillten Bedürfnissen und Frustrationen. Er fühlt sich orientierungslos und hasst die Menschen, obwohl er Nähe sucht. Bens Verhalten lässt sich schwer einordnen, er steht innerhalb einer werteorientierten Gesellschaft im Abseits. Sein Außenseitertum wird jedoch von wenig skrupulösen Geschäftsleuten schamlos ausgenutzt, denn seine kindliche Gier macht ihn angreifbar und zugleich verletzlich. Doris Lessing erzählt auch in ihrem neuen Roman wieder unprätentiös und schnörkellos vom Abgründigen im Menschen, von der Sehnsucht nach Anerkennung und einer großen Einsamkeit."

    Ich bin gerade fertig geworden mit dem Buch und fand es im Großen und Ganzen auch ganz gut.
    Obwohl es durchaus auch spannend war, gehörte es nicht zu den Büchern, bei denen ich das Weiterlesen kaum abwarten konnte. Es ist schön geschrieben und liest sich gut und auch die Geschichte ist schön.


    Dennoch vergebe ich "nur" 7 von 10 Punkten. Mich haben die Wiederholungen der Gefühle und Ängste beim Fliegenlassen des Falken irgendwann genervt und was man über das Abrichten von Falken erfuhr, kam für mich etwas zu "Lehrbuch"-haft rüber.

    Hallo und viel Spass hier. Das mit dem Verbinden von Lesen und Computer ist wirklich nett. Vorher habe ich immer nur blind drauf losgekauft oder auf gut Glück ausgeliehen.
    Von den Büchern, die ich mir gekauft habe, nachdem mir Inhalt und die Meinungen hier im Forum zugesagt haben, war ich bis jetzt dann auch immer richtig begeistert. Allerdings macht das auch wirklich süchtig und ich weiß nicht, wie ich im Leben all die Bücher lesen soll, die sich in meinem Notizbuch aufgelistet haben.

    Ich habe gestern mit "Der Schneefalke" von Stuart Harrison begonnen und finde es bis jetzt recht gut.


    "Der Außenseiter Michael Somers findet auf seinen Streifzügen durch die Natur einen angeschossenen Falken. Somers, der einst aus Verzweiflung auf einen Mann geschossenen hatte, wird durch den verletzten Falken an seine eigenen, kaum vernarbten Wunden erinnert. Dies gilt auch für den kleinen Jamie Baker, der mit ansehen mußte, wie sein Vater bei einem Jagunfall ums Leben kam und der seitdem nicht mehr spricht. Das Interesse für den Schneefalken verbindet die beiden Einsamen, die allmählich wieder lernen, ihr Herz und ihre Seele zu öffnen."