Beiträge von Enchantress

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    Original von Regenfisch
    So wirkt er auf mich wie ein großer Junge, total naiv, der seinem eigenem Leben zuguckt und es gar nicht fassen kann, was er erlebt.


    Ja, genau dieses Gefühl habe ich bei der Lektüre auch die ganze Zeit.


    Das Verhältnis zu seinen Eltern hat mich auch ein wenig traurig gestimmt. Er hätte es sicher gerne gehabt, wenn die beiden wirklich stolz auf ihn gewesen wären. Aber andererseits war es eine andere Zeit; die Eltern haben hart gearbeitet und viel Geld hat er ihnen ja wohl nicht abgegeben, so wie es durchklingt und sicher könnten sie mit der Richtung von Black Sabbath nun so gar nichts anfangen.


    Die Drogengeschichten überraschen nicht wirklich. Und damals gehörte das im Musikbusiness tatsächlich einfach mit dazu. Da waren solche Leute wie die von YES mit ihrem geerdeten Studio ( :rofl ) die Außenseiter. Dass es im Drogenrausch dann dazu kam, dass man komplett durchknallte, das kann ich gut nachvollziehen. Allerdings hat Ozzy ja schon in frühester Jugend recht merkwürdige Verhaltensweisen an Tag gelegt (seine Arbeit im Schlachthaus spricht ja auch Bände) und die Hühnergeschichte scheint ein Auswuchs dessen in Kombination mit dem Drogen- und Alkoholkonsum zu sein. Bei der Reaktion der Nachbarin dachte ich allerdings nicht: "Oh, die hat offenbar schon viel mit ihm mitgemacht, dass sie so cool reagiert.", sondern das fand ich eher typisch britisch. :lache


    Überhaupt habe ich immer wieder Stellen im Buch, an denen ich lauthals lachen muss. Die Streiche, die sich die Bandmitglieder spielen, sind der Hit! Hauptsache, die harten Jungs haben die Buxen voll. :rofl

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    Original von Ayasha
    Wenn eine liebe Kollegin in die Karibik fährt, sag ich zu ihr: "Ach, wie ich dich beneide." Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass ich es ihr missgönne. Ich würde auch gerne in Urlaub fahren, statt hier zu bleiben und die Vertretung zu machen. Aber deshalb hat die Kollegin sich den Urlaub trotzdem verdient. ;-)


    Eben. Und wenn man Kollegin jetzt durch Freundin ersetzt, dann bin ich neidisch, weil sie in den Urlaub fahren kann und ich aus irgendeinem Grunde nicht, aber nicht missgünstig, weil ich am liebsten mit ihr zusammen fahren würde und nicht an ihrer Stelle. :-)

    Ich hinke hemmungslos hinterher. :cry Und dabei habe ich pünktlich zum Leserundenstart angefangen. Aber leider sind bei mir ein paar Hindernisse dazwischengekommen, so dass ich jetzt erst fertig mit dem ersten Abschnitt bin. (Leider gibt es das Buch nicht als ebook, sonst wäre ich schon längst weiter - ich bin im Moment viel unterwegs und mag das Hardcover nicht die ganze Zeit mitschleppen ...)


    Bisher fühle ich mich ausgesprochen gut unterhaltsam. Ich bin es nicht wirklich gewohnt, Biographien zu lesen, das mache ich wirklich äußerst selten und gerade bei diesem Buch ertappe ich mich dabei, dass ich hier und da mal Wikipedia konsultiere, um noch ein paar Hintergrundinfos zu bekommen und denke dann: "Oh, das stimmt ja wirklich alles." :rofl


    Ozzy ist also ein Sohn einer typischen englischen Arbeiterfamilie. Diese Art von Familien hat ja gerade zu seiner Zeit, viele Musiker hervorgebracht. Tatsächlich hatten die Kids damals nur die Wahl zwischen dem (häufig gesundheitsschädlichen) Malochen in der Fabrik oder dem kompletten Ausbruch aus ihrem Dasein.


    Sprachlich finde ich es etwas holprig, aber es ist halt Ozzy. Wenn man ihn mal reden gehört hat, dann passt das holprige einfach. Gewöhnungsbedürftig finde ich allerdings, dass die Erzählung nicht so recht in der Chronologie bleibt. Oft werden später eintretende Ereignisse schon vorweggenommen, was ich ein bisschen schade finde. Auch wenn man dem Grunde nach weiß, was kommt, wird doch so auch noch das letzte Bisschen Spannungsbogen genommen.


    Wie auch immer, dennoch sehr unterhaltsam und wenn ich denn mal Zeit zum Lesen finde, dann geht es auch sehr schnell voran. Die Fotos sind natürlich noch ein Extra-Schmankerl. :grin

    Puh, fieser Cliffhanger. Auch wenn er sich schon angedeutet hat. Ich möchte jetzt eigentlich direkt weiterlesen. Das Buch ist wirklich ein düsterer, aber nicht minder intelligenter Psychothriller, der Einblicke in die tiefsten Abgründe der menschlichen Psyche gewährt. Mich hat das Buch wirklich gefesselt, gerade im letzten Drittel.


    Die Leseprobe habe ich noch nicht gelesen und werde es auch nicht tun. Da warte ich bis September bis der zweite Band kommt.

    Ich gehöre auch zu denjenigen, die um Science Fiction in jeglicher Form immer einen großen Bogen gemacht haben und bin entsprechend skeptisch an die Lektüre dieses Buches herangegangen. Die Autorin selbst hat mich aber neugierig gemacht, so dass ich das Buch auf jeden Fall lesen wollte.


    Und gut, dass ich es getan habe! Der Leser wird geschickt in eine "Welt" transferiert, die aus Leben auf verschiedenen Planeten besteht. Hauptschauplatz ist der Planet "Bat'klan". Die Beschreibung der Lebensumstände dieses Ortes der Zukunft ist derart plastisch und lebendig gelungen, dass ich als Leser sofort ein inspirierendes Kopfkino hatte. Zum Ende hin gibt es das ein oder andere, bei dem ich als "Gegenwartsrealist" ein wenig die Augenbrauen hochgezogen habe, aber das beeinträchtigte meine Lesefreude nur sehr am Rande.


    Denn das Buch hat mehr zu bieten. Es handelt sich um einen gelungenen Genre-Mix zwischen Science-Fiction, Krimi und einer klassischen Lovestory mit einem Spritzer Erotik. :grin


    Für mich als Krimifan kam zunächst dieses Element ein wenig zu kurz und es fehlt mir da auch ein wenig die Spannung. Ich wurde aber kurzerhand von der ausgesprochen fein herausgearbeiteten Liebesgeschichte gefangen genommen und damit hatte ich nun so gar nicht gerechnet.



    Die Zeichnung der Charaktere - auch der Nebenfiguren - ist der Autorin durchweg ausgesprochen gut gelungen. Als Leser habe ich sofort meine mentalen Schutzschilde heruntergefahren und mich gerne auf die Figuren eingelassen.


    Ein sehr gelungenes Erstlingswert von Claudia Schuster, das in der Tat nach einer Fortsetzung schreit.


    Von mir gibt es 8 von 10 Eulenpunkten!

    Ich habe "Leide!" im Rahmen der Leserunde hier bei den Eulen gelesen. Kerry hat den Inhalt in ihrer Rezi den Inhalt super auf den Punkt gebracht, so dass ich mir Wiederholungen gerne sparen möchte.


    "Leide!" war mein erstes Buch von Siegfried Langer und es war für mich insgesamt ein solider Krimi mit einigen Thriller-Elementen. Durch die kurzen Kapitel ließ sich das Buch quasi am Stück weglesen; der Schreibstil ist durchgehend flüssig; die Charaktere sind lebendig gezeichnet. Die Prise Humor war in meinen Augen wohldosiert und zog die Handlung nicht ins Lächerliche.


    Die Privatdetektivin Sabrina und der Kriminalhauptkommissar sind zentrale Figuren des Buches. Von beiden erfährt man als Leser von privaten Problemen; diese erdrücken die Haupthandlung aber nicht, sondern sie sorgen lediglich dafür, dass man Sabrina und Niklas als "ganz normale Menschen" empfindet, was in Anbetracht vieler Ermittler mit diversen Psychosen, die ja gerade so en vogue sind, doch erfrischend auf mich wirkte.


    Mit dem ständigen Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart hatte ich zunächst Probleme. Insgesamt hat dieses Stilmittel aber letztlich doch nennenswert dazu beigetragen, Spannung zu erzeugen.


    Das Rad des Kriminalromans wird mit "Leide!" sicher nicht neu erfunden, aber das Buch hat mich gut unterhalten. Es ist aber in der Tat sehr dünn und der ein oder andere Handlungsstrang hätte sicher noch etwas mehr Aufmerksamkeit verdient. Dennoch ist das Buch eine runde Sache.


    6 von 10 Punkten.

    Ich habe "Elchscheiße" auch im Rahmen der Leserunde gelesen und muss mich entschuldigen, dass ich jetzt erst dazu komme, meine Rezension zu schreiben.


    Zum Inhalt wurde schon viel geschrieben, da spare ich mir die Wiederholungen.


    Mit "Elchscheiße" ist Lars Simon ein herrlich humorig-skurriles Buch über den Schwedentrip von Torsten Brettschneider gelungen. Die Charaktere sind allesamt stimmig und nicht übertrieben überzeichnet - besonders ans Herz wächst dem Leser dabei sicher Rainer, der komplett verwirrte, bekiffte Dauerstudent. :lache


    Das Buch hat mich an einigen Stellen zum Lachen und vielen weiteren zum Schmunzeln gebracht. Der Humor hat mich streckenweise sogar an Arto Paasilinna erinnert. Trotz der nicht gerade liebenswerten Art der schwedischen Dorfbewohner kommt doch ein richtiges Skandinavien-Feeling auf. Das schwedische Glossar im Anhang zum Buch trägt zum Verständnis noch bei.


    Natürlich ist die Handlung eher realitätsfern und Weltliteratur wird der geneigte Leser bei dem Buchtitel sicher ohnehin nicht erwarten, aber wer leichte Unterhaltung sucht und nichts dagegen hat, zum Lachen ins verregnete Schweden abzutauchen, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt.


    Eine Fortsetzung ist bereits geplant und obwohl ich nach Ende der Lektüre gesagt habe, dass ich die eigentlich nicht brauche, aber als ich vom Inhalt gehört habe, habe ich beschlossen, wohl doch wieder mit von der Partie zu sein. :grin Dann gibt es statt Elchscheiße Kaimankacke.


    9 von 10 Punkten von mir.

    Inzwischen wird es immer klarer, dass Sofia und Victoria ein- und dieselbe Person sind. :wow Dass es sich bei dem erhängten Mann um Lasse handelt - der Verdacht hat sich ja auch schon aufgedrängt und letztlich auch bestätigt.


    Ich habe beim Lesen tatsächlich hin und wieder Beklemmungen. Ich weiß nicht, ob ich das hier schreiben sollte, aber ich mach es einfach mal: Ich kenne eine Frau, die als Kind mehrfach sexuell missbraucht und im Teenageralter ebenfalls mehrfach von verschiedenen Personen vergewaltigt wurde. Das ist die erste Parallele zu Sofia/Victoria; diese einmal Opfer-immer Opfer-Geschichte ist also nicht aus der Luft gegriffen. Diese Frau hat - um ihre Seele zu schützen - auch inzwischen mehrere Persönlichkeiten zwischen denen sie in für sie bedrohlichen Situationen umschalten kann. Die Frau hat in einem Internetforum auf ihre Art ihr "Tagebuch" geschrieben und ich finde erschreckend viel davon auch in den Schilderungen von Victoria wieder. Sie ist allerdings im Gegensatz zu Victoria nicht gewalttätig, sondern hat große Schuldgefühle und fühlt sich als minderwertiger Mensch. Man muss schon selbst sehr viel Leid ertragen haben, um so zu werden wie Victoria. Sexueller Missbrauch (inkl. dem Wegsehen der Mutter) ist das Schlimmste, was man einer Kinderpsyche antun kann. Die Bekannte von mir kämpft noch heute um Anerkennung ihrer Mutter, die damals auch weggeschaut hat und begreift nicht, dass sie sich komplett von ihr lösen sollte, denn ihrer Mutter ist und war sie schon immer egal. "Aber sie ist doch meine Mami." :-(

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    Original von bauerngarten
    Dieser Staatsanwalt von Kwist ist mir langsam unheimlich. Hängt er vielleicht selbst in dem pädophilen Ring drin?? :gruebel


    Den Gedanken habe ich auch schon eine ganze Zeit. Normal ist das jedenfalls nicht, dass er die Ermittlungen mehr behindert als beschleunigt. Es ist schon traurig genug, dass nach den verschwundenen und getöteten Kindern kein Hahn kräht. :-(


    Dass Åke sich von der Galeristin einlullen lässt und vermutlich ein Verhältnis mit ihr anfängt, scheint wahrscheinlich. Und Johan wird im Streit zwischen seinen Eltern aufgerieben. Aber auch hier wie bei jedem anderen Drama in diesem Buch: So etwas kommt leider auch in der Realität viel zu oft vor. Das Buch hält der Gesellschaft gekonnt den Spiegel vor.


    Die Geschichte mit den beiden Jungen in diesem Zimmer finde ich immer noch sehr undurchsichtig, aber das scheint sicher so beabsichtigt.

    Es passiert unfassbar viel in diesem Buch. Daher finde ich die Abschnitte fast ein bisschen lang, obwohl die Seiten sehr großzügig beschrieben sind.


    Die Rückblicke nach Sierra Leone finde ich sehr eindrücklich. Genauso wie die Schilderungen des Pädophilen. Das gelingt den beiden Autoren wirklich ausgesprochen gut. Komischerweise hatte ich ein paarmal beim Lesen das Gefühl, es mit einer weiblichen Autorin zu tun zu haben; ich weiß gar nicht, woher das kommt ... möglicherweise durch die Übersetzerin.


    Was die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Geschichten angeht, so tappe ich noch ziemlich im Dunklen. Das Offensichtlichste wäre, dass Victoria das Krähenmädchen ist und auch die beiden Jungen auf dem Gewissen hat. Aber da hadere ich dann wieder mit der Tatsache, dass es sich um eine Trilogie handeln soll. Oder steht hier das "Whodunnit" vielleicht gar nicht so sehr im Vordergrund, sondern geht es womöglich darum, uns ein Psychogramm von Victoria Bergman zu präsentieren? Fände ich nicht minder interessant.


    Erschreckend ist an diesem Buch wirklich, dass die Themen Kindersoldaten und Pädophilie nicht aus der Luft gegriffen, sondern auf unserer Welt leider ganz alltäglich sind. :-( Das macht die Lektüre natürlich beklemmend, aber ich finde es gut, dass und wie die Themen hier behandelt werden. Es rüttelt am Leser und das ist gut so.

    Jetzt bin ich auch endlich soweit, nachdem ich meinen eigentlich für gestern geplanten Leseabend opfern musste, um meinen Balkon sturmsicher zu machen. :yikes


    Das Buch liest sich bisher sehr gut. Die Perspektiv- und Zeitwechsel gefallen mir ausgesprochen gut. So bekommt man viele Hintergrundinformationen zu den jeweiligen Protagonisten. Und es sind einige Szenen dabei gewesen, die viel Spannung versprechen: das ausstaffierte Zimmer, der tote Junge, Sofias Erlebnisse in Sierra Leone, der Missbrauch der kleinen Victoria.


    Missbrauchte Kinder flüchten sich nicht selten in gespaltene Persönlichkeiten, von daher könnte es schon sein, dass sie diejenige ist, die den Jungen entführt und vermutlich kastriert und ermordet hat. :gruebel Aber füllt das dann wirklich drei Bände? Es soll sich ja um die Victoria Bergman-Trilogie handeln.


    Ich bin jedenfalls bislang schon sehr angetan von dem Buch und sehr gespannt, wie es weitergeht.

    Ich krücke hier immer noch hinterher und hatte auch zwischenzeitlich für andere Leserunden unterbrochen, aber dennoch möchte ich das Buch schon fertig lesen. Allerdings geht es mir dabei wie Dir, Groupie, ich komme einfach nicht in den Lesefluss. Bisher ist es ganz nett, aber ich hoffe, da kommt noch mehr, denn ansonsten wird nicht nur unter- sondern abgebrochen.

    Na guck, Sabrina und Niklas hatte ich ja eh schon gedanklich miteinander verkuppelt. :chen


    Mir hat das Buch insgesamt gut gefallen, kenne aber auch keinen der Vorgänger (es klingt so, als sollte ich das nachholen). Sicherlich ist hier nicht das Rad neu erfunden worden, aber mir gefiel die Geschichte und ich habe auch an Sabrina durchaus Gefallen gefunden. Während allerdings Sabrinas "Sorgen" mit ihrer Tochter bildhaft geschildert wurden, blieb die Geschichte um Niklas und seine Eltern doch eher blass. Ich hatte gedacht, da kommt noch was, vor allem als seine Mutter verschwunden war.


    Wie Sven sich das Leben als Ersatz-"Bender" vorgestellt hat, nachdem er versucht hat, Nadine umzubringen, ist mir allerdings auch schleierhaft. Er hätte sich ja auch das Geld schnappen und mit Katja an einen sicheren Ort fliehen können so lange noch nicht nach ihm gefahndet wurde.


    Aber wie gesagt, für mich trotzdem ein solider Krimi, der sicher an der einen oder anderen Stelle ausbaufähig wäre, mich insgesamt aber gut unterhalten hat.

    Nach einer kleinen Lesepause gestern fliege ich heute nur so durch die Kapitel. Mit den Zeitsprüngen, die mich im vorherigen Abschnitt noch etwas gestört haben, komme ich jetzt komischerweise besser klar.


    Für einen Augenblick hatte ich die Idee, dass Sven vielleicht Nadine anstelle seiner Frau behält und Katja als "Frau Bender" vom Dach kickt. Mich verwirrt noch Nadine im Krankenhaus, die sowohl Sven als auch Patrick als ihren Mann identifiziert hat. Aber dass Nadine mal mit Sven verheiratet war und so getan hat, als würde sie ihn nicht kennen, ist schwer vorstellbar. Andererseits ist über Nadines Herkunft nicht wirklich irgendwas bekannt. :gruebel Nein, irgendwie zu weit hergeholt.


    Ich hoffe auch, dass Sabrina möglichst unbeschadet aus den Fängen der "Schmidts" kommt. Sven ist schon ein echtes Arschloch. :hau