Beiträge von blaue Blume

    Über das Verschlingen von Büchern
    Kennen Sie das: Ihr Kind findet ein Buch sehr spannend und verschlingt es. Nicht nur wir Menschen verschlingen schon mal gerne Bücher, es gibt auch Monster, für die sind Bücher ein Leibgericht. Doch das kann zu einem Problem werden, nämlich spätestens dann, wenn in einer Stadt fast alle Bücher von einem Monster verschlungen worden sind. Wie man das Problem dieser Monster lösen kann, erzählt die türkische Autorin Aytül Akal in dem Buch „Das gefräßige Buchmonster“.


    Das gemeine an Monstern ist, dass meistens nur Kinder diese Monster sehen können und wenn uns ein Kind davon berichtet, schmunzeln wir dabei und nehmen das Kind nicht ernst. Wer glaubt auch schon an Monster?
    In einer Stadt lebt dieses Monster und es bevorzugt Kinderbücher und immer dann, wenn mal wieder ein Kinderbuch verschwindet und die Erwachsenen nachfragen, wo dieses Buch abgeblieben ist, geben die Kinder zur Antwort, dass es das gefräßige Buchmonster war. Die Erwachsenen glauben den Kindern kein Wort. Eines Tages aber sind sämtliche Kinderbücher verschwunden und das Monster hat Hunger, findet aber nichts passendes zum Fressen. Da wird dieses Monster nun so richtig bösartig und schleicht in der Nacht herum und erschreckt alle Menschen, auch die Erwachsenen. Endlich sehen die Erwachsenen ein, dass ihre Kinder recht hatten. Aber wie bekommt man solch ein Monster gestoppt? Die Einwohner schicken das Monster zu einem Psychologen. Nach einem ausführlichen Gespräch schlägt der Psychologe den Menschen vor, dem Monster am laufenden Band Bücher vorzulesen. Am Anfang funktioniert dies ganz gut, aber stellen Sie sich mal vor: Einem Wesen rund um die Uhr vorzulesen. Das ist auf Dauer nicht zu schaffen und so muss nun eine andere Lösung her. Das Buchmonster muss lesen lernen.
    Wenn Ihnen (mal wieder) ein Buch abhanden kommt, ärgern Sie sich nicht darüber, denn irgendjemand wird es mit Sicherheit verschlungen haben.


    In diesem Buch „Das gefräßige Buchmonster“ wird gut dargestellt, was es bedeutet, Bücher zu verschlingen. Wenn wir davon sprechen, dass wir ein Buch „verschlungen haben“, verbinden wir nicht damit, dass wir es tatsächlich gegessen haben, sondern dass wir es geistig voll aufgenommen haben. So wie wir Menschen wissbegierig sein können, so kann es auch den Monstern ergehen, nur da sie nicht lesen können, fressen sie die Bücher auf. In diesem Buch wird aber gezeigt, dass Monster durchaus lesen lernen können und dann hören sie auch auf, diese Bücher zu essen und fangen stattdessen an, unglaublich viele Bücher zu lesen, sie saugen förmlich das Wissen auf. Wir freuen uns über jedes Kind, dass ebenfalls unglaublich viel liest.
    Falls Sie Kinder kennen, die Bücher nicht besonders mögen, können Sie diesen Kindern diese Geschichte erzählen und zeigen damit, dass sogar Monster Bücher lieben können. Kinder werden diese Geschichte amüsant finden und sich vielleicht dieses gefräßige Buchmonster als Vorbild nehmen.


    Wie sieht eigentlich solch ein Monster aus? Der Illustrator Fariba Gholizadeh hat sein eigenes Bild über das Aussehen von Buchmonstern: Es ist groß und dick und sieht natürlich gefährlich aus. Außerdem kann man auf den Bildern sehr gut erkennen, wie sehr die Kinder sich vor diesem Monster fürchten. Zudem zeigen die Bilder, wie schlau das Monster ist, um an sein Leibgericht zu kommen. Im Text selber wird die Geschicklichkeit des Monsters nicht weiter beschrieben, d.h. das Text und Bilder Hand in Hand zusammen gehen.
    Auf den Bildern ist gut zu erkennen, wie traurig die Kinder darüber sind, wenn mal wieder eines ihrer Bücher vom Monster geklaut wird.


    Die Texte in diesem Buch sind in deutscher und türkischer Sprache. Mal wird auf einer Seite mit türkisch begonnen, mal mit deutsch. Das ist zunächst ein wenig verwirrend, aber man findet schnell heraus, an welcher Stelle welche Sprache angewendet wird.

    Was man über Braunbären wissen sollte
    Die Autorin Ria Gersmeier hat ein weiteres Kinderbuch über ein Tier geschrieben. Dieses Mal geht es um den Braunbären. Während die beiden Bücher „Bijou, die Findelkatze“ und „Johnny, der Setter“ eingebettet sind in eine Geschichte, die sich jeweils innerhalb einer Familie abspielen, so ist das vorliegende Buch im Grunde ein reines Sachbuch. Aber worum geht es?


    Die Erzählung über den Braunbären beginnt damit, dass ein ausgewachsener Bär im Wald herumstreift und auf Partnersuche ist. Bald findet dieser Bär einen Partner und es werden Nachkommen gezeugt. Nun wird berichtet, wie sich die Bärin auf den Winter und damit auf die Geburt ihres Nachwuchses vorbereitet. Dann endlich werden die Kleinen geboren und benötigen eine gute Versorgung. Wenn dann im Frühling die ersten wärmenden Sonnenstrahlen die dicke Wolkendecke durchdringen, gehen die Bären auf Futtersuche. Dabei bringt die Bärin ihrem Nachwuchs allmählich bei, wie sie am besten Futter finden können. Nach ungefähr eineinhalb Jahren verlassen die Bärenkinder ihre Mutter, die Geschwister bleiben noch für eine gewisse Zeit zusammen, aber irgendwann gehen sie alle ihre eigenen Wege.


    Die Illustrationen von Katja Kiefer sind auch dieses Mal wieder gut gelungen, beispielsweise auf Seite 5, als sich zwei Bären im Wald begegnen und abschätzen, ob sie für eine Zeugung von Nachkommen zusammen passen.
    Ähnlich wie bei den anderen beiden Büchern (siehe oben), ist auf der rechten Seite das Bild und rund um dieses jeweilige Bild sind zusätzliche Details eingebaut, die bestimmte Sachverhalte genauer beschreiben und darstellen.


    Auch dieser Titel ist in verschiedenen zweisprachigen Ausgaben vorhanden und wie die beiden anderen Titel ist zunächst der deutsche Text und mit einem gewissen Abstand und mit Bärentatzen voneinander abgesetzt, eine weitere Sprache.
    Auf der ersten Doppelseite findet man einen kompletten Braunbären mit Angaben der jeweiligen Körperteile in beiden Sprachen. Auf der letzten Doppelseite ist ein Steckbrief zu finden, der genauere Angaben zu Braunbären macht, beispielsweise, wo man heutzutage noch Braunbären findet. Zudem ist diesem Buch ein Lesezeichen beigegeben, dass bestimmte Vokabeln rund um den Braunbären in beiden Sprachen beinhaltet. Dieses Lesezeichen kann nicht verloren gehen, da es am Buch befestigt ist.




    Wie man auf der letzten Doppelseite nachlesen kann, hat Ria Gersmeier dieses Buch dem Braunbären „Bruno“ gewidmet, der sich auf deutschem Gebiet aufgehalten hat und viele Menschen in Sorge waren. Ob diese Sorge berechtigt war, vermag ich nicht zu beurteilen, aber aufgrund dieser Sorge hatte Bayern diesen Bären zum Abschuss freigegeben und bald darauf wurde dieser berühmte Bär (leider) erschossen.



    Insgesamt kann man sagen, dass dieses Buch pädagogisch wertvoll ist, denn einerseits stellt es kindgerecht das Leben eines Braunbären dar, andererseits kann es beim Spracherwerb in einer zweiten Sprache gut behilflich sein. Dies gilt für Kinder und Erwachsene gleichermaßen.



    Dieses Buch liegt als folgende Sprachausgaben vor:
    Deutsch – Englisch 978-3-487-08810-5
    Deutsch – Französisch 978-3-487-08829-7
    Deutsch – Polnisch 978-3-487-08831-0
    Deutsch – Russisch 978-3-487-08831-0
    Deutsch – Spanisch 978-3-487-08830-3
    Deutsch – Türkisch 978-3-487-08818-1

    Das Leben eines Hundes – von der Geburt bis zur Vollendung des ersten Lebensjahres


    Viele Kinder hätten gern ein Haustier. Dabei sind Katzen und Hunde Lieblingstiere vieler Kinder, denn mit diesen Tieren kann man spielen, kuscheln und einen Zuhörer finden. Doch bevor man sich für ein Haustier entscheidet, sollte man ein paar Dinge beachten.
    Die Autorin Ria Gersmeier hat dazu zwei Bücher für Kinder geschrieben, das eine heißt „Bijou, die Findelkatze“ (vgl. Rezension mit diesem Titel) und beschäftigt sich mit Hauskatzen und in dem vorliegenden Buch beschäftigt sie sich mit Hunden, speziell mit irischen Settern.


    Das Buch „Johnny, der Setter“ von Ria Gersmeier beginnt damit, wie Welpen bei ihrer Mutter sind, die sich liebevoll um ihre Nachkommen kümmert. Nun wird Schritt für Schritt erzählt, welche Fähigkeiten die Welpen nach und nach erlangen, wie beispielsweise, dass sie ungefähr zwei Wochen nach ihrer Geburt richtig sehen können, wann ihre Mutter sie nicht mehr säugt. Natürlich müssen Welpen auch medizinisch versorgt werden und benötigen bestimmte Impfungen. Erst wenn Welpen ein bestimmtes Alter erreicht haben, können sie in eine Familie und so sucht sich auch Familie Hoffmann einen Welpen aus und nennt ihn Johnny. Nun geht es um die Frage, wie man einen jungen Hund richtig erzieht. Nach ungefähr einem Jahr ist der Hund gut erzogen, Familie und Hund haben sich gut aneinander gewöhnt.


    Die Erzählung über den irischen Setter Johnny ist kindgerecht und gibt einen guten Überblick, was man bei einer Anschaffung eines Hundes zu beachten hat.
    Auf der ersten Doppelseite wird ein Hund bildhaft mit Wortbeschreibungen in zwei Sprachen (deutsch und eine weitere Sprache) vorgestellt.
    Es wird gut erklärt, was bei den einzelnen Stationen geschieht, beispielsweise wird der Besuch beim Tierarzt beschrieben, aber auch wie eine Hundeschule vorgeht und weshalb eine gewisse Notwendigkeit vorliegt, dass ein Hund gut erzogen wird.
    Wenn man ein Haustier haben möchte, geht es nicht nur darum, dass man mit diesem Tier spielen und dergleichen kann, sondern es bedeutet auch Verantwortung. Diese Verantwortung wird in diesem Buch einfühlsam erläutert.
    Die Illustrationen von Katja Kiefer sind gelungen und geben nicht nur den jeweiligen Text wieder, sondern am Rand des jeweiligen Bildes werden weitere Begriffe bildlich und in Worten dargestellt, teilweise dienen diese zur genaueren Erläuterung, die so im eigentlichen Text nicht vorkommen, wie beispielsweise das Symbol von Tierärzten auf Seite 9.
    Auf der letzten Doppelseite findet man einen Steckbrief, der kurz die Historie des Hundes erzählt. Allgemein wird berichtet, welche besonderen Fähigkeiten Hunde haben und insbesondere die irischen Setter und noch ein paar Hinweise mehr zum Thema Hunde.
    Dieses Buch ist zweisprachig, d.h. zunächst ist immer der deutsche Text und mit einem gewissen Abstand und durch unterschiedliche Hundepfoten abgesetzt, darunter in einer weiteren Sprache. Damit können Erwachsene, die sich der deutschen Sprache nicht ganz so mächtig fühlen, in ihrer Muttersprache den Text lesen bzw. vorlesen, gleichzeitig dient es dazu, eine Sprache besser zu lernen und zu verstehen.
    Zudem ist diesem Buch ein Lesezeichen beigefügt, dass bestimmte Vokabeln in beiden Sprachen noch einmal aufnimmt. Dieses Lesezeichen kann nicht verloren gehen, da es an dem Buch direkt mit einem Bändchen festgemacht ist.


    Dieses Buch ist einerseits für die Familien geeignet, die sich überlegen, einen Hund anzuschaffen, andererseits auch für diejenigen Kinder, die sich für Hunde interessieren.
    Es ist pädagogisch sinnvoll aufgebaut: Es zeigt das Leben eines Hundes von der Geburt bis zur Vollendung des ersten Lebensjahres. Des Weiteren ist es zweisprachig und man kann nebenbei noch eine Sprache besser erlernen.



    Dieses Buch liegt als folgende Sprachausgaben vor:
    Deutsch – Englisch 978-3-487-08813-6
    Deutsch – Französisch 978-3-487-08826-6
    Deutsch – Polnisch 978-3-487-08828-0
    Deutsch – Russisch 978-3-487-08814-3
    Deutsch – Spanisch 978-3-487-08827-3
    Deutsch – Türkisch 978-3-487-08815-0



    Kurz zur Autorin Ria Gersmeier
    Ria Gersmeier ist als engagierte Tierschützerin bekannt und hat bereits zahlreiche Geschichten über Tiere veröffentlicht, die mehrfach auf Bestenlisten nominiert wurden. Sie lebt mit ihrer Familie in der Eifel.


    Quelle: www.buchkatalog.de

    Eine philosophische Reise zum ICH


    Wurden Sie schon mal von einem Kind gefragt: Wer bin ich und zu wem gehöre ich? Wenn Sie zur Antwort gaben: Du bist mein Kind und gehörst zu unserer Familie, war Ihr Kind mit dieser Antwort zufrieden oder stellte es in diese Richtung weitere Fragen? Falls Sie keine befriedigende Antwort gefunden haben, könnte Ihnen die Geschichte „Schneeball – Wer bin ich?“ von Mustafa Cebe weiterhelfen.


    Schneeball ist ein Hase oder vielleicht auch nicht. Auf jeden Fall macht sich dieses weiße Tier auf die Suche nach Spielkameraden. Bei dieser Suche fällt Schneeball in ein Schlammloch und ist nun ganz und gar nicht mehr weiß. Außerdem ist das Fell nicht mehr glatt sondern es haben sich überall braune Spitzen gebildet.
    Kurz nachdem unfreiwilligen Bad im Schlammloch trifft Schneeball auf Hasen und bittet sie, mitspielen zu dürfen, doch diese Hasen sind irritiert. Schneeball versteht deren Irritation nicht und sagt, dass er ein Hase sei und mitspielen möchte, doch die Hasen erwidern, dass Schneeball kein Hase sei, sondern ein Igel. Schneeball denkt sich, gut, dann gehe ich zu den Igeln aber auch dort wird er abgelehnt, denn sie erkennen Schneeball nicht als Igel. So geht Schneeball von Tieren zu Tieren, immer mit demselben Ergebnis: Keine Tierart erkennt ihn als ihren Artgenossen an. Am Ende kommt er zu den Fischen und da Fische bekannterweise im Wasser leben und Schneeball mit ihnen spielen möchte, bleibt ihm nichts anderes übrig, als ins Wasser zu gehen. Durch das Wasser löst sich der Schlamm auf und heraus kommt ein weißes Tier. Doch was für ein Tier ist Schneeball denn nun?


    Diese Geschichte beschäftigt sich behutsam mit der Frage: „Wer bin ich?“, im Grunde eine sehr philosophische Frage. Da sich diese Geschichte im Tierreich abspielt, können Kinder und Erwachsene sich leichter mit Schneeball identifizieren. Gleichzeitig lädt diese Geschichte dazu ein, sich der Frage „Wer bin ich?“ zu stellen und auseinanderzusetzen. Kinder können auf solche schwierige Fragen manchmal verblüffende Antworten finden.
    Auf der linken Seite ist immer der jeweilige Text, zunächst in einer uns fremden Sprache, darunter in deutscher Sprache, auf der rechten Seite ist die jeweilige Illustration von Esin ^ahin zu sehen. Die Illustrationen sind anschaulich gestaltet, nicht überladen. Schneeball ist gut erkennbar. Daneben sind weitere Tiere gemalt, die in der Geschichte an und für sich keine Rolle spielen. Diese Tiere sind sehr geschickt eingebaut, denn beispielsweise findet man auf dem ersten Bild eine Maus, die Schneeball beobachtet. Diese Maus ist auf den nächsten Bildern weiterhin zu entdecken. Zudem kann man Kuriositäten entdecken, wie beispielsweise ein Häuschen auf einem Ast. Diese Häuschen sehen wie menschliche Wohnhäuser aus, sind aber in diesem Zusammenhang Vogelhäuschen. Bei den Seitenzahlen sind ebenfalls kleine Tiere zu entdecken. Kinder finden solche „Kleinigkeiten“ ziemlich lustig und sie werden sie eher entdecken, als wir Erwachsene, da Kinder deutlich besser Bilder deuten können, wie wir Erwachsene, wie man in der Forschung festgestellt hat.


    Vielleicht erinnert Sie der Titel „Wer bin ich?“ an das Buch von Richard David Precht mit dem Titel „Wer bin ich – Und wenn ja, wie viele?“. Das Buch von Precht und das vorliegende Kinderbuch sind fast zur gleichen Zeit unabhängig voneinander erschienen, beschäftigen sich aber mit demselben Thema. Das zeigt, dass dieses Thema viele Menschen beschäftigt, denn immerhin war das Buch von Precht lange Zeit auf der Spiegel-Bestseller-Liste. Vielleicht haben Sie Lust, nachdem Sie mit einem Kind dieses vorliegende Buch von Mustafa Cebe gelesen haben, das Buch von Precht zu studieren und können auf neue Art und Weise mit einem Kind über diese Frage ins Gespräch kommen.


    Dieses Buch liegt in mehreren zweisprachigen Ausgaben vor.


    Auf geschickte Weise wird ein Thema aufgegriffen, das Kinder und Erwachsene auf sehr unterschiedliche Weise beschäftigt. Durch die anschaulichen Illustrationen wird das eher schwere Thema humorvoll neu aufgegriffen.



    Dieses Buch liegt als folgende Sprachausgaben vor:
    Deutsch – Arabisch 978-3-940267-26-9
    Deutsch – Englisch 978-3-940267-13-9
    Deutsch – Französisch 978-3-940267-14-6
    Deutsch – Griechisch 978-3-940267-24-5
    Deutsch – Italienisch 978-3-940267-33-7
    Deutsch – Kroatisch 978-3-940267-23-8
    Deutsch – Persisch 978-3-940267-25-2
    Deutsch – Polnisch 978-3-940267-20-7
    Deutsch – Russisch 978-3-940267-19-1
    Deutsch – Serbisch 978-3-940267-22-1
    Deutsch – Spanisch 978-3-940267-21-4
    Deutsch – Türkisch 978-3-940267-01-6



    Angaben zum Autor Mustafa Cebe
    Mustafa Cebe, geboren 1965 in der Türkei. Nach seinem BWL-Studium zog er vor 10 Jahren nach Deutschland und lebt seitdem in Duisburg. Er ist verheiratet und Vater einer dreijährigen Tochter.
    Vor 3 Jahren hat er begonnen, zweisprachige Kinderbücher in deutscher und türkischer Sprache zu schreiben, die bereits erfolgreich veröffentlicht wurden. Seine Bücher „Die Reise zum blauen See”, „Die Vogelscheuche und der Schneemann”, „Liebe Sonne, wo bist du?“ und „Buzcan, der kleine Drache” werden erfolgreich in öffentlichen Einrichtungen und bei Eltern verkauft.
    Herr Cebe ist bei der RAA-Duisburg tätig und leitet Elternseminare und Väternachmittage für türkische Eltern zum Thema „Mit Büchern wachsen”. Weiterhin hält Herr Cebe Lesungen in deutscher und türkischer Sprache. Seminare sind ab Sommer 2008 besonders in Oberhausen und Gelsenkirchen in Planung.


    Quelle: www.buchhandel.de

    Sport in einfachen Worten erklärt


    Wissen Sie, wie man die Sportler bezeichnet, die im Judo kämpfen? Falls Sie es nicht wissen, sind Sie nicht alleine damit. Das Kindersachbuch „Alles über die olympischen Spiele“ von Nick Hunter kann Ihnen weiterhelfen.


    Es gibt nicht allzu viele Kinderbücher, die sich mit Sport beschäftigen. Von daher ist es begrüßenswert, dass der Georg-Olms Verlag das Buch „Alles über die olympischen Spiele“ von Nick Hunter in deutsch-englischer und deutsch-türkischer Ausgabe herausgebracht hat.
    In dem besagten Sachbuch geht es rund um Olympia. Zunächst wird erzählt, was Olympia ist, wie viele Sportler daran teilnehmen und welches Motto diese Spiele haben. Aber wann und wo begannen die ersten olympischen Spiele? Auch dieser Frage wird nachgegangen. Nun wird das Augenmerk auf die modernen olympischen Spiele gelenkt. Es wird gezeigt, welche Symbole im Rahmen der olympischen Spiele verwendet werden, welche Medaillen es gibt und das jeder Sportler vor Beginn des Spieles einen Eid ablegen muss. Danach werden in diesem Buch einige Sportarten vorgestellt, unter anderem Judo. Diese Sportler bezeichnet man als Judokas. Auch das Thema Paralympische Spiele wird beschrieben.


    Dieses Buch gibt einen guten Überblick was die Olympischen Spiele ausmachen. Das Thema „Olympia“ wird durch die Fotos, die auf jeder Seite zum jeweiligen Thema vorhanden sind, vertieft.
    Da dieses Buch zweisprachig herausgekommen ist, wird dem nicht nur dadurch Rechnung getragen, das auf jeder Seite zunächst der deutsche und darunter in einer weiteren Sprache der Text vorhanden ist, sondern es wird auf der vorletzten Seite in den beiden Sprachen Worterklärungen gegeben. Darüber hinaus werden auf der letzten Seite Bücher und Websites für Kinder angegeben, die sich mit olympischen Spielen beschäftigen.


    Insgesamt kann man sagen, dass es ein gelungenes Buch ist und nicht nur Kindern Spaß bereitet, sondern auch uns Erwachsenen.



    Dieses Buch liegt als folgende Sprachausgaben vor:
    Deutsch – Englisch 978-3-487-08856-3
    Deutsch – Türkisch 978-3-487-08857-0

    Wie Nachteile des einzelnen zum Vorteil für alle werden können


    Wer kennt nicht den Ausspruch „Einer für alle – Alle für einen“? Wenn man den Titel dieses Kinderbuches liest, wird man sofort an „Die drei Musketiere“ von Alexandre Dumas erinnert. Sein Buch erschien 1843/1844 in Frankreich. Der Ausspruch ist demnach schon älter, hat aber an seiner Gültigkeit nichts verloren. Wie aber schon der Titel „Die drei Musketiere“ besagt, handelt es sich im Roman um drei Personen, doch im vorliegenden Kinderbuch sind es fünf Tiere, die einen an die Reihe „Fünf Freunde“ von Enid Blyton erinnern lässt. Die Fünf Freunde bestehen gemeinsam ein Abenteuer nach dem anderen. Doch worum geht es in der vorliegenden Geschichte von Brigitte Weninger?
    Die Story beginnt damit, dass Max seine Mäusefamilie verlassen muss, da er schon groß ist. Seine Familie ist darüber nicht glücklich, aber wie bei uns Menschen auch, irgendwann muss man seine Kinder ziehen und ihren eigenen Weg gehen lassen. Nach der Verabschiedung von seiner Familie zieht Max frohen Mutes hinaus in die Welt – nein, er zieht nicht in die Welt, er stolpert in sie hinein. Als er so stolpernd vor sich hintrabt, wird er plötzlich von einem harten Schlag getroffen. Als Max sich umschaut, wer ihn geschlagen hat, steht vor ihm ein Maulwurf und bekannterweise können Maulwürfe kaum etwas sehen. Um sich in der Welt zu Recht zu finden, benutzt der Maulwurf Molli einen Stock, um sich die Welt zu ertasten. Die beiden beschließen nach dieser Begegnung eine Freundschaft und laufen nun gemeinsam weiter. Sie kommen an einem Gewässer vorbei und sehen einen Frosch, der vor sich hinhüpft. Auch der Frosch Fido wird eingeladen, mit ihnen gemeinsam Abenteuer zu bestehen. Bald darauf begegnen den dreien noch zwei weitere Tiere: der Amsel Anni und dem Igel Ivan. Da kommt ein mächtiges Gewitter auf und nun werden alle Fähigkeiten der Tiere benötigt, um sich vor diesem Unwetter zu schützen. Aber der Igel glaubt, dass er keinen Beitrag leisten könne, da er aus Angst besteht und er glaubt, dass er keine besondere Fähigkeit hätte. So kann man sich täuschen: Der Igel hat ganze viele Stacheln und kann sich nun vor dem gebauten Gehäuse legen und die anderen vier vor Eindringlingen schützen.


    Die fünf Tiere spiegeln uns, dass auch wir Menschen unsere Schwächen aber auch unsere Stärken haben. Keiner von uns kann alles und so sind wir alle aufeinander angewiesen, nur dies fällt uns im Alltag nicht auf. Die einen sorgen dafür, dass wir Nahrung haben, andere bauen Häuser und andere Gebäuden, weitere Menschen sorgen für unsere Gesundheit und Sicherheit. Die Liste könnte man immer weiter ausführen. Eine Gesellschaft wie die unsere ist davon getragen: Einer für Alle – Alle für Einen.
    Auch Kinder erleben, dass manche Dinge nur machbar sind, wenn man sich gegenseitig hilft, sei es einen schweren Baumstamm zu heben, eine Bude zu bauen oder dergleichen mehr. Sie erleben, dass unterschiedliche Fähigkeiten vorhanden sind und gerade die Kinder, die glauben, dass sie keine Fähigkeiten hätten und deshalb auch keinen Beitrag leisten können, sind häufig diejenigen, wenn eine bestimmte Not vorliegt, gut weiterhelfen können. Wenn beispielsweise ein Kind traurig ist, können sie dieses Kind besonders gut trösten. Solch eine Fähigkeit fällt erstmal nicht auf, aber es ist gut, wenn dieses Talent vorliegt.


    Die Illustrationen von Eve Tharlet sind sehr ansprechend gestaltet. Die Mimiken der einzelnen Tiere sind gut erkennbar. Die Bilder sind übersichtlich, laden dazu ein, über das Verhalten der Tiere zu sprechen. Auf der vorletzten Seite beschließen die fünf Tiere zusammen zu bleiben und besiegeln dies, indem man sieht, dass sie in einem Kreis stehen und eine Hand in die Mitte ausstrecken und sie übereinander stapeln: auch hier ist wieder der Bezug zu den drei Musketieren gegeben.



    Kurz zur DVD
    Was ich schade finde, ist, dass bei meiner Recherche zu diesem Buch nicht eindeutig klar wurde, dass der Text nur in der Sprache Deutsch ist. Ich bin davon ausgegangen, dass alle vier Sprachen (Deutsch – Englisch – Französisch – Türkisch) auch in Textform vorhanden sind. Die vier Sprachen sind aber bei der beiliegenden DVD vorhanden. Der Aufbau der DVD ist so, dass man sich eine Sprache aussuchen kann und wenn man möchte, kann man den Film mit Untertitel anschauen, d.h. auf dieser DVD ist der Text komplett in der jeweiligen Sprache zum Mitlesen. Auch wenn man eine Sprache nicht beherrscht, kann man dennoch einen guten Bezug zum Buch herstellen, denn die Bilder im Film sind im Buch gut wiederzuerkennen und somit hat man eine Orientierung und kann sozusagen auf Deutsch mitlesen.
    Der Film hat eine musikalische Begleitung, die sehr angenehm ist. Alle fünf Tiere sind von ihrer Sprechweise zu unterscheiden, da sie von verschiedenen Personen gesprochen werden. Der Akzent der jeweiligen Sprache ist erhalten und wirkt somit sehr echt.
    Die DVD kann man sehr gut in Kindereinrichtungen einsetzen, vor allem dann, wenn man nicht nur den deutschen Text hören möchte.



    Insgesamt kann man sagen, dass es sich lohnt, dieses Buch zu lesen und anzuschauen und auch die DVD lohnt sich zu sehen. Am besten, man macht es mit mehreren :wave.



    Auch in folgender Ausgabe zu bekommen:
    Deutsch – Türkisch 978-3-86121-419-9 für 12,95 €

    Eine Erzählung über unseren Körper


    Die Geschichte „Das sind wir – Von Kopf bis Fuß“ von Susanne Böse erzählt von dem Mädchen Lilith und dem Jungen Tom. Anhand dieser beiden Kinder werden die einzelnen Körperteile vorgestellt.
    Wie viele Kinder schneiden auch die beiden gerne Grimassen und wer kann das am besten?
    Kinder lieben es sich zu verkleiden und so auch diese beiden Kinder. Sie finden eine Kiste mit unterschiedlichen Perücken und Kleidung. Beide finden es witzig, ihr Aussehen zu verändern. Als Lilith und Tom immer mehr herum albern aufgrund ihrer Verkleidung, schickt die Mutter die beiden nach draußen in den Garten, doch Tom stolpert und beginnt zu bluten. Lilith schlägt vor, nach drinnen zu gehen und nach einem Pflaster zu schauen. Dort gibt es auch sofort etwas zu Essen.


    Ich finde diese Geschichte ziemlich langweilig erzählt und man merkt ihr an, dass die Autorin versucht hat, alles was mit unserem Körper zu tun hat, krampfhaft in diese Geschichte einzubauen. Das sehr dünne Buch kann sich nur dadurch retten, da es auf jeder Seite unten eine Symbolleiste hat, wo die einzelnen Körperteile mit Bild aufgelistet sind und diese zunächst in deutscher und darunter in einer weiteren Sprache benannt sind. Zudem findet man auf der vorletzten Doppelseite alle Sinnesorgane und deren jeweilige Aufgabe. Auf der letzten Doppelseite ist rechts Lilith und links Tom zu sehen und anhand dieser beiden Kinder werden einzelne Körperteile noch einmal in beiden Sprachen bezeichnet. Außerdem gibt es einen Hinweis auf die Internetseite, wo diese beiden Körper zu sehen sind und bei der Bezeichnung der Körperteile Lücken vorhanden sind, die darauf warten, ausgefüllt zu werden.


    Die Illustrationen von Achim Schulte finde ich gelungen, er arbeitet sogar mit Licht und Schatten, was für die Zielgruppe zweijährige eher selten vorkommt.


    Dieses Büchlein kann man gut nutzen, wenn man einem Kind die einzelnen Körperteile zeigen und ihren jeweiligen Begriff und deren Aufgabe beibringen möchte. Wie gesagt, pädagogisch kann man das Buch durchaus einsetzen, aber die Geschichte ist langweilig, vielleicht sollte man sich eine neue ausdenken.



    Dieses Buch liegt als folgende Sprachausgaben vor:
    Deutsch – Englisch 978-3-19-639595-2
    Deutsch – Französisch 978-3-19-649595-9
    Deutsch – Griechisch 978-3-19-659595-6
    Deutsch – Italienisch 978-3-19-669595-3
    Deutsch – Russisch 978-3-19-679595-0
    Deutsch – Spanisch 978-3-19-689595-7
    Deutsch – Türkisch 978-3-19-699595-4

    Was sind Erfahrungen?
    Jeden Tag machen wir Erfahrungen, aber könnten wir einem anderen Menschen erklären, was Erfahrungen sind? Falls Sie zu dem Schluss kommen, dass es ziemlich schwierig ist, zu erklären, was Erfahrungen sind, stehen Sie nicht alleine damit, auch ich könnte nicht auf Anhieb erklären, was Erfahrungen sind. Aber Erfahrungen sind wichtig und das vorliegende Buch zeigt kindgerecht, was Erfahrungen sein können.


    Die Geschichte „Viel Spaß im Kindergarten, Dadilo!“ von Katharina E. Volk handelt von einem kleinen blauen Drachen mit dem Namen Dadilo, der nicht in den Kindergarten möchte. Er sitzt auf einer Wolke und weint. Durch diese vielen Tränen entstehen Wolken aus Tränendampf. Da kommt ein großer, freundlicher Elefant und fragt ganz lieb den kleinen blauen Drachen, warum er so traurig sei. Da erzählt der kleine blaue Drache, dass er keine Erfahrungen machen möchte obwohl er gar nicht weiß, was Erfahrungen überhaupt sind. Die Elefantendame Regina kann ihm in dieser kurzen Zeit nicht erklären, was Erfahrungen sind, ist aber bereit, den kleinen Drachen mitzunehmen und zu zeigen, was Erfahrungen sind. Da Dadilo die Elefantendame sympathisch findet, steigt er auf ihren Rücken und los geht es in den Kindergarten. Es ist nicht irgendein Kindergarten, sondern ein Waldkindergarten. Nachdem die Elefantendame und Dadilo im Kindergarten angekommen sind, weist Regina den kleinen blauen Drachen darauf hin, dass die Reise auf ihrem Rücken eine Erfahrung gewesen sei.
    In diesem Kindergarten sind noch andere Tiere, die den kleinen Drachen mit Fragen überhäufen. Dadilo ist überfordert und beginnt zu weinen. Die anderen Tierkinder lachen ihn aus. Zum Glück greift die Elefantendame ein und erklärt Dadilo, dass man nicht immer freundlich empfangen wird und dass auch dies eine Erfahrung sei. Nachdem Regina die anderen Tierkinder zu Recht gewiesen hat, beginnen sie mit dem Neuling zu spielen. Dadilo bekommt enormen Spaß und möchte gar nicht mehr aufhören mit dem Spielen und Malen. Aber irgendwann ist es Zeit zu gehen und seine Mutter holt ihn ab. Gemeinsam fliegen sie zum Drachenplaneten. Wird Dadilo am nächsten Tag gerne in den Waldkindergarten gehen?


    Vielen Kindern ergeht es ähnlich wie dem kleinen blauen Drachen: sie möchten nicht in den Kindergarten und viele Eltern haben ihre Mühe, ihr Kind davon zu überzeugen, dass ein Kindergarten schön sein kann, dass man dort Erfahrungen sammeln kann, gemeinsam mit den anderen Kindern.
    Es gibt angenehme und unangenehme Erfahrungen und beides wird in diesem Buch dargestellt: Für Dadilo ist es eine schöne Erfahrung auf dem Rücken der Elefantendame zu reisen. Die Erfahrung, dass Neulinge nicht immer willkommen geheißen werden, ja, dass man sogar ausgelacht wird, ist für jeden ungenehm.
    Ich finde es gut, dass in dieser Geschichte unterschiedliche Erfahrungen angesprochen werden. Dadurch gewinnt die Geschichte an Glaubwürdigkeit. Die Autorin Katharina E. Volk zeigt aber auch, dass bei den unangenehmen Erfahrungen nach Lösungen gesucht und ins Positive gewendet werden kann.


    Ganz nebenbei bekommen die Zuhörer mit, dass es unterschiedliche Tiere gibt. Diese Tiere im Kindergarten werden aber nicht nur mit ihrem Artnamen genannt, sondern von ihrem Aussehen her etwas beschrieben und ein Kind darf erraten, um welches Tier es sich handelt. Gleichzeitig sind die angesprochenen Tiere auf dem jeweiligen Bild zu sehen, was das Erraten ein wenig erleichtert.


    Die Illustrationen von Andrea Dölling sind anschaulich gestaltet. Auf den jeweiligen Bildern sind die Szenen eindeutig dargestellt, die im dazugehörigen Text angesprochen werden. Für den Betrachter gibt es darüber hinaus des öfteren „Kleinigkeiten“ zu entdecken, wie beispielsweise am Beginn der Geschichte: man sieht den kleinen blauen Drachen mit seinen Tränen und den Wolken und unten rechts ist eine Blume mit einem Käfer, der einen Regenschirm hält zu sehen. Diese Blume mit dem Käfer hat nicht direkt etwas mit der Geschichte zu tun, aber zeigt auf lustige Weise, dass der Käfer mit Hilfe des Schirms sich vor den Tränen des kleinen Drachens schützen möchte. Es handelt sich also um kleine Finessen. Kinder entdecken sehr schnell solche Finessen und ich höre schon wie ein Kind sagt: „Schau mal, da ist eine Maus, die mit einer Wolke fliegt.“


    Dieses Buch liegt in verschiedenen zweisprachigen Ausgaben vor, immer im Zusammenhang mit der deutschen Sprache.


    Auf der letzten Doppelseite können Kinder die Tiere und ähnliches ausmalen. Zudem werden alle Tiere und anderes zunächst mit dem deutschen Begriff und darunter in der jeweiligen Sprache benannt. Es eine gute Idee, am Ende der Geschichte ein Kind zum Ausmalen einzuladen, denn dadurch kann ein Erwachsener das Kind fragen, welche Farben das jeweilige Tier hat, aber es kann auch nachgefragt werden, wo diese Tiere in der Geschichte vorkommen. Damit kann die Merkfähigkeit eines Kindes gut trainiert werden.


    Durch das gute Zusammenspiel von Text und Illustrationen kann einem Kind auf unterschiedlichen Ebenen begegnet werden. Pädagogisch betrachtet wird ein Kind auf der aktiven Ebene (durch das Betrachten der Bilder und dem Erkennen der einzelnen Gegebenheiten, ausmalen des großen Bildes) sowie auf der Ebene des Zuhörens angesprochen.


    Hinweis:
    In diesem Buch ist eine Hör-CD in fünf Sprachen: deutsch, englisch, griechisch, russisch und türkisch.



    Dieses Buch liegt als folgende Sprachausgaben vor:
    Deutsch – Englisch 978-3-19-429595-7
    Deutsch – Französisch 978-3-19-439595-4
    Deutsch – Griechisch 978-3-19-449595-1
    Deutsch – Italienisch 978-3-19-459595-8
    Deutsch – Russisch 978-3-19-469595-5
    Deutsch – Spanisch 978-3-19-479595-2
    Deutsch – Türkisch 978-3-19-489595-9

    Ein Bilderbuch mit viel Weisheit
    Stellen Sie sich vor, Sie würden an einem Faden unter einer Decke hängen und kein Mensch interessiert sich für Sie, noch nicht einmal eines Blickes werden Sie gewürdigt. Was würden Sie tun?


    In der Geschichte „Die Fledermaus, die keine war“ von Engin Korelli handelt es sich um eine Fledermaus, die in einem Kinderzimmer unter der Decke hängt.
    Ein Mädchen hat diese Fledermaus geschenkt bekommen und anfangs hat sie auch sehr viel mit ihr gespielt, doch dann kommt das Mädchen in die Schule und die Fledermaus gerät in Vergessenheit. Ähnlich wie bei uns Menschen – wenn wir uns nicht mehr bewegen, keine Beschäftigung mehr haben, erschlaffen allmählich unsere Muskeln – ergeht es der Fledermaus. Durch das ewige hängen, erschlaffen ihre Flügel und werden fahl. Doch was sollte sie tun?
    Während die Fledermaus an der Decke hängt und die Langeweile immer mehr Besitz von ihr ergreift, kommt in einer Nacht ein heftiger Sturm. Das Fenster im Zimmer des Mädchens wird vom Sturm zerstört und so kann der Sturm alles Papier durcheinanderwirbeln, die Bilder werden von der Wand gerissen. Die Fledermaus versucht verzweifelt, das Mädchen zu wecken und zu warnen, doch das Mädchen schläft tief und fest und bekommt vom Sturm nichts mit. Für uns Menschen ist solch ein Sturm unter Umständen gefährlich, doch für die Fledermaus bedeutet es Rettung, denn der Sturm macht auch vor ihrem Faden nicht Halt. Der Faden reißt und die Fledermaus nutzt die Chance und fliegt aus dem Fenster in den Wald hinein. In ihrem Leben war sie noch nie in einem Wald, sie kennt sich weder dort aus, noch kennt sie die Gefahren. Schon versucht eine Eule nach ihr zu schnappen und will sie fressen, doch die Fledermaus ist schneller und kann sich in Sicherheit bringen. Aber im Wald lauern noch ganz andere Gefahren. Wird sie das Abenteuer im Wald überleben und wenn ja, wird sie ein neues Zuhause finden?



    Dieses Bilderbuch ist für Kinder ab 4 Jahre geeignet, aber wie bei vielen Geschichten für Kinder, können auch wir Erwachsene daraus lernen.
    Die Eule versucht die Fledermaus mit Charme zu locken und sobald sie die Fledermaus in ihren Fängen hätte, würde sie diese fressen. Wie oft lassen wir uns von Verlockungen verführen und merken nicht, dass dies seinen Preis hat?


    In einer Höhle entdeckt die Fledermaus eine Menge andere Fledermäuse. Eine dieser Fledermäuse schlägt ihr vor, auf Jagd zu gehen. Doch die Fledermaus (die keine war), erwidert darauf, dass sie von der Jagd keine Ahnung hat und die Fledermaus aus der Höhle antwortet ihr, dass dies kein Hinderungsgrund sei. Die Fledermaus (die keine war) gibt zu Bedenken, dass all jene, die Jäger sind, irgendwann selber gejagt werden, doch die Fledermaus aus der Höhle tut diese Einwendung ab mit naturwissenschaftlicher Begründung, man muss nur schlau genug sein, dann wird man zu keinem Gejagten.
    Dafür das die Fledermaus (die keine war) keine Kenntnisse über einen Wald hat, ist sie weise, denn wer selber jagt, kann schnell zum Gejagten werden. Im Grunde erleben wir Menschen dies Tag für Tag, denn beispielsweise jagen wir der Zeit hinterher, doch letztendlich jagt uns die Zeit. Desto mehr wir versuchen, in einem bestimmten Zeitraum möglichst viel zu schaffen, desto mehr kommt das Gefühl auf, dass wir zu wenig schaffen.


    Die Fledermaus aus der Höhle glaubt, dass sie der Fledermaus (die keine war) überlegen ist, dass sie ihr zeigen muss, wie es sich im Wald verhält. Wir würden von einer gewissen Überheblichkeit sprechen, vor allem wenn man die Geschichte weiter liest und plötzlich die Fledermaus aus der Höhle in Gefahr gerät und die Fledermaus (die keine war) sie retten muss.
    Diese Stelle im Buch spiegelt das Verhältnis von Erwachsenen und Kindern. Wie oft geschieht es im Alltag, dass wir Erwachsene meinen, aufgrund unserer Lebenserfahrung, den Kindern zeigen zu wollen, wie die Welt funktioniert und wie oft bemerken wir nicht, dass wir in unserer Routine blind sind und die Gefahren am Wegesrand nicht bemerken. Da ein Kind weder über dieselbe Lebenserfahrung verfügt, wie wir Erwachsene, noch in einer Routine lebt, da sie dabei sind, jeden Tag ein Stückchen mehr von der Welt zu entdecken, sind sie eher in der Lage, intuitiv die Gefahren am Wegesrand zu bemerken, doch in unserer Überheblichkeit nehmen wir die Kinder nicht ernst.


    Die Geschichte wird vom Autor Engin Korelli sehr schön erzählt und ich kann mir vorstellen, dass viele Kinder Gefallen daran finden. Wir Erwachsene, die einem Kind diese Geschichte vorlesen, werden vorsichtig auf unsere Unzulänglichkeiten hingewiesen ohne das Gesicht zu verlieren. Dieses Buch ist demnach für Kinder und für Erwachsene geeignet.


    Die Illustrationen von Esin ^ahin sind gut gelungen. Die Bilder sind nicht überladen, manchmal auf das Wichtigste reduziert, wie beispielsweise bei der Darstellung, wie sehr sich die Fledermaus langweilt. Für Kinder gibt es auf den Bildern einiges zu entdecken, wie beispielsweise im Zimmer des Mädchens und wahrscheinlich wird ein Kind vieles davon wiedererkennen, da es im eigenen Zimmer ähnlich aussieht.


    Auf der linken Seite ist der jeweilige Text. Da es sich um ein zweisprachiges Kinderbuch handelt, so ist zunächst der Text in einer „Fremdsprache“ und darunter in deutscher Sprache. Auf der rechten Seite ist das jeweilige Bild vorhanden.


    :lesend



    Dieses Buch liegt als folgende zweisprachige Ausgaben vor:
    Deutsch – Arabisch 978-3-940267-28-3
    Deutsch – Englisch 978-3-940267-08-5
    Deutsch – Französisch 978-3-940267-06-1
    Deutsch – Griechisch 978-3-940267-36-8
    Deutsch – Italienisch 978-3-940267-34-4
    Deutsch – Kroatisch 978-3-940267-37-5
    Deutsch – Persisch 978-3-940267-35-1
    Deutsch – Polnisch 978-3-940267-16-0
    Deutsch – Russisch 978-3-940267-17-7
    Deutsch – Serbisch 978-3-940267-09-2
    Deutsch – Spanisch 978-3-940267-07-8
    Deutsch – Türkisch 978-3-940267-05-4

    Eine nachdenkliche Geschichte
    Jedes Jahr wird am 11. November das Fest des Heiligen Martin gefeiert. Die Kinder basteln im Vorfeld Laternen, um sie dann beim Martinszug zu tragen. Dabei wird das Teilen mit anderen Menschen in den Vordergrund gestellt, doch wer war dieser Mann?
    Im Bilderbuch „Die Geschichte von Sankt Martin“ erzählt von Dörte Beutler handelt von dem jungen Mann namens Martin. Martin wurde in eine Familie hineingeboren, in der es üblich war, dass die männlichen Nachkommen zu Soldaten ausgebildet werden und dem römischen Kaiser zu dienen haben und so wurde auch Martin zum Kämpfen ausgebildet. Noch in seiner Jugend trat er in das Reiterheer des Kaisers ein und bald darauf wurde er zu einem Offizier ernannt. Schon in dieser Zeit fanden ihn die Menschen merkwürdig: Martin wurde von seinem Kaiser gut belohnt, doch anstatt dieses Geld in schöne Kleidung zu stecken, gab er es den Armen, den Hungernden, die von der Gesellschaft ausgeschlossen waren. Martin hatte auch einen Diener, aber nicht der Diener diente ihm, sondern Martin diente dem Diener. Natürlich wurde Martin für sein Verhalten verspottet, doch dies hielt ihn nicht davon ab, bedürftigen Menschen zu helfen.
    Der Kaiser befiehlt dem Offizier Martin, nach Gallien zu reisen, da die römische Grenze in Gefahr war. Martin folgte diesem Befehl und nun kommt es zu der berühmten Schlüsselszene: Als er und seine Soldaten am Stadttor ankamen, sah er einen Mann, der in Lumpen gekleidet war und Martin um Nahrung anflehte. Der kaiserliche Offizier hatte kein Geld bei sich, aber er hatte einen warmen Mantel und so teilte er diesen Mantel in zwei Teile und gab einen Teil dem schlotternden Mann. Viele Menschen freuten sich über das Verhalten von Martin, aber natürlich musste er auch Spott ertragen, aber dies störte ihn weiterhin nicht.
    Martins Glaube an Gott vertiefte sich immer mehr und seitdem er seinen Mantel geteilt hatte, wurde ihm klar, dass er nicht weiter als Soldat dienen konnte, denn ein Christ darf keine Menschen umbringen und so bat er den Kaiser von seinen Diensten entlassen zu werden. Man kann sich vorstellen, dass der Kaiser nicht begeistert war, aber es blieb ihm nichts anderes übrig, als seinen Offizier ziehen zu lassen. Martin ging in ein Kloster und bald sollte die Wahl eines Bischofs stattfinden und viele schlugen Martin vor, doch dieser lehnte aus tiefster Demut ab. Das nutzte ihm nichts, denn er wurde trotzdem zum Bischof gewählt und er nahm dieses Amt an, blieb aber bescheiden und gab den Armen soviel er konnte.


    Eigentlich soll uns das alljährliche Fest des Heiligen Martin an seine guten Taten erinnern und versuchen, ihm nachzueifern. Aber ist so ein Mann für uns wirklich noch ein Vorbild? Ist es nicht eher so, da dieses Feste jedes Jahr begangen wird, dass daraus mehr oder weniger ein leeres Ritual entstanden ist?
    Wir leben heute nicht mehr unter der römischen Herrschaft, aber auch heute würde uns ein derartiges Verhalten, wie Martin es an den Tag gelegt hat, erstaunen und vielleicht würden wir auch so einen Menschen verspotten.
    Gerade Christen werden durch das Neue Testament durchaus dazu aufgefordert, zu geben was man hat und für viele gilt diese Aufforderung, doch sie scheitern an der Realität, denn alles herzugeben, bedeutet in Armut und finanzieller Abhängigkeit leben zu müssen. Genau deshalb sollte man das Verhalten von Martin genau anschauen: Er behält den halben Mantel für sich, um nicht selber zu erfrieren und ich denke, genauso sollte es auch sein: das herzugeben, was man als Überfluss hat und nicht eine völlige Selbstaufgabe.


    Diese Nacherzählung von Dörte Beutler hält sich ziemlich genau an historischen Fakten. Martin wurde im 4. Jahrhundert geboren und war Soldat des römischen Kaisers. Später wurde er zum dritten Bischof von Tours ernannt. Wer genaueres über die historischen Fakten und Legenden wissen möchte, sei verwiesen auf: http://de.wikipedia.org/wiki/Martin_von_Tours


    Die Illustrationen von Marc-Alexander Schulze sind eher großformatig, nicht überladen, aber mit wichtigen Details, um einen realistischen Eindruck von der jeweiligen Situation zu bekommen. In diesen Illustrationen wird mit üblichen und bekannten Klischees gearbeitet, denn Martin wird auch in diesem Buch beim Ritt zum Stadttor auf einem Schimmel mit einem roten Mantel dargestellt, doch beides entspricht nicht den Tatsachen, denn Martin hatte kein Pferd (diese Vorstellung wurde im Mittelalter geprägt, denn edle Menschen saßen auf einem Pferd und die Farbe weiß für Schimmel sollte die Unschuld und Reinheit von Martin unterstreichen. Im vierten Jahrhundert trugen die römischen Soldaten keinen roten Mantel, aber rot ist die Farbe für kaiserliches Eigentum und bei den Christen die Farbe des Heiligen Geistes. ).


    Am Ende des Buches findet man das klassische Lied „Sankt Martin“ mit Text und Noten.


    Dieses Bilderbuch eignet sich für Kinder ab 3 Jahre. Die Geschichte kann zu Hause erzählt werden, aber es ist auch für Kindereinrichtungen gut geeignet.

    Eine merkwürdige Geschichte
    Die bekannte Geschichte von der Arche Noah wird gerne Kindern erzählt und so gibt es nun eine Ausgabe für Kinder ab 2 Jahre.
    Lange vor unserer Zeit war Gott mit den Menschen sehr unzufrieden bis auf die Ausnahme von Noah. Gott warnt Noah und sagt ihm, dass bald eine große Flut kommen wird, die alles vernichtet. Deshalb soll Noah ein Schiff bauen, auf dem die Tiere der Welt und die Familie von Noah Platz hat. Sofort beginnt Noah das Schiff zu bauen, sammelt Proviant und nimmt von allen Tieren jeweils ein Paar mit auf sein Schiff. Wie Gott verheißen hat, kommt die große Flut und alles wird zerstört. Noah und seine Familie müssen lange auf diesem Schiff ausharren aber irgendwann hört es endlich auf zu regnen und Noah sendet eine Taube aus. Als die Taube mit einem Zweig zurück kommt, weiß Noah, dass es in der Nähe Land geben muss. Als Noah nach längerer Suche das Land findet, gehen alle von Bord und können ein neues Leben beginnen. Als Zeichen schenkt Gott den Lebewesen einen Regenbogen.


    Wie ich schon in der Einleitung erwähnt habe, ist die Geschichte über Noah eine beliebte Geschichte, die immer und immer wieder, ja gebetsmühlenartig den Kindern berichtet wird. Für mich ist nicht ganz nachvollziehbar, warum man diese Geschichte – auch heute noch – nach sämtlichen Debatten über Erziehung, sämtlichen Kindern erzählen muss. Das Gott alle Menschen dieser Welt bestraft ist schon hahnebüchend, dass aber dann auch noch die gesamte Tierwelt, bis auf die jeweiligen Tierpaare vernichtet werden und zwangsläufig auch alle Pflanzen auf dem Land, kann einem bei klarem Verstand nur seltsam vorkommen: was können die Tiere und Pflanzen für das Verhalten der Menschen? Des Weiteren drängt sich einem die Frage auf: Laut Altem Testament stammen wir Menschen von Eva und Adam ab und somit wird automatisch allen Menschen die sogenannte Erbsünde auf ihre Schultern gelegt. Wenn aber Noah so ein guter Mensch war und wir damit zwangsläufig von ihm und seiner Frau abstammen, dann müsste die Sünde zumindest stark minimiert bei allen Nachkommen sein. Dann klappt das mit der Erbsünde nicht mehr ganz so gut.
    Mal abgesehen davon, dass man diese vermeintliche Strafe Gottes und die daraus resultierenden theologischen Probleme in Frage stellen kann, ist es schon sehr schwer, das Phänomen der Sintflut naturwissenschaftlich zu erklären: ich möchte gerne mal das Schiff sehen, dass so groß ist, um alle Tierpaare dieser Welt aufnehmen zu können und dieses Schiff muss auch über Wasser bleiben können. Viel Spaß beim bauen . Außerdem würde ich gerne mal wissen, wie Noah das Problem gelöst hat, mit den Tierarten, die nicht in seiner unmittelbaren Nähe waren oder hat Noah etwa die Tiere aus Australien eingesammelt? Zudem stelle ich mir die Frage, wie Noah das Problem gelöst hat, mit den Tieren, die zum Fressen Frischfleisch benötigen? Wie hat er die Tiere geschützt, die in der freien Natur von anderen Tieren gejagt werden? Es werden immer nur die Säugetiere dargestellt, aber was ist mit all den Insekten? Naja und wenn ich schon dabei bin: was ist mit den Tieren, die sich ohne Partner vermehren können, durften die nicht mit auf das Schiff? Was ist mit all den Bakterien und Viren? Wie hoch soll denn der Wasserspiegel gewesen sein, bis er den höchsten Punkt der Erde erreicht hatte, also mehr als 8.000 Meter? Bis heute gibt es keinen ernstzunehmenden wissenschaftlichen Hinweis darauf, dass diese Sintflut tatsächlich den ganzen Erdball betroffen hat.
    Wir leben im 21. Jahrhundert und erheben uns gerne über die Denkweise des Mittelalters, aber wenn ich mir anschaue, in welcher Art und Weise die Geschichte von der Sintflut den Kindern erzählt wird, komme ich mir vor, als würden wir noch im Mittelalter leben. Wenn man Kindern von Gott erzählen möchte, gibt es wesentlich bessere und anschaulichere Geschichten als die von Noah. Ganz schauderhaft wird es, wenn auch noch behauptet wird, dass diese Geschichte ein tatsächlich historisches Ereignis war.
    Interessant finde ich, dass am Ende der Geschichte immer der Regenbogen als einen Bund mit Gott dargestellt wird. In gewisser Weise amüsiere ich mich darüber, denn gerade viele Christen, die diese Geschichte als ein wahres Ereignis betrachten sind auch genau jene, die bestimmte Vorstellungen ablehnen. Das Zeichen des Regenbogens kommt doch nicht von ungefähr, sondern ist ein uraltes Symbol für Schlange und die Schlange gilt in den alten Mythen als die „totale ambivalente Gottheit“ (vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Sintflut) und ist damit auch ein Zeichen für gelebte Sexualität.


    Die Illustrationen von Susanne Göhlich sind sehr einfach gestaltet. Die Tiere sind überwiegend realistisch dargestellt, aber ich frage mich, warum die Schlangen in blauer fast türkiser Farbe dargestellt sind.

    Zirkuserlebnis der besonderen Art
    Waren Sie mit Ihrem Kind schon mal in einem Zirkus? Und fand Ihr Kind vor allem den Clown am Schönsten? Hier eine Geschichte über Zirkus und Clown.
    Die Geschichte „Clown Kallis fröhlicher Sprachzirkus“ von Julia Volmert beginnt damit, dass eine Gruppe von Kindern zur Vorstellung in den Zirkus möchte. Die Kinder kommen dort an und freuen sich schon auf die Vorstellung, doch leider sind alle Zirkuskünstler krank bis auf den Clown. Der Clown sieht die Gruppe von Kindern und sieht auch ihre enttäuschten Gesichter. Da kommt der Clown auf eine Idee: Mitmach-Zirkus. Was ein Mitmach-Zirkus ist? Der Clown führt die Kinder in das Zirkuszelt und erklärt ihnen, dass die Artisten vor einem Auftritt das Sprechen viel üben müssen, denn sie sollen von allen Zuschauern verstanden werden. Nun zeigt der Clown ihnen, welche Übungen dafür besonders gut geeignet sind und die Kinder sind begeistert. Natürlich probieren die Kinder aus, ob sie diese Übungen auch beherrschen.
    Ein Zirkus ohne Tiere ist kaum vorstellbar und so sehen die Kinder eine Robbe, einen brüllenden Löwen und dergleichen mehr. Zauberer sind in einem Zirkus auch wichtig und der Clown probiert es auch, ob er diese Kunst beherrscht. Wie man sich vorstellen kann, klappt die Zauberei nicht von Anfang an. Nach dieser besonderen langen Vorstellung ist der Clown sehr hungrig und schickt die Kinder nach Hause.


    Durch dieses Buch lernen Kinder, wie einzelne Zirkuskünstler benannt werden, wie beispielsweise Clown und Dompteur. Sie lernen aber auch, welche Tiere in einem Zirkus sein können und was sie fressen.


    Der Untertitel dieses Buches lautet „Ein Mitmach-Bilderbuch zur Sprachförderung“ und dieser Titel ist zu Recht, denn die Mitmach-Aufgaben sind ausgesprochen geschickt in den Text eingearbeitet. Zudem haben die Aufgaben unterschiedliche Schwierigkeitsgrade, sodass kein Kind überfordert aber auch nicht unterfordert wird. Auf der letzten Doppelseite wird zu jeder Übung beschrieben, was genau mit diesen jeweiligen Übungen erreicht werden kann bzw. sollte und wofür es beim Spracherwerb gut ist. Zudem sind dort weitere Übungen und Anregungen zu finden.


    Die Illustrationen von Susanne Szesny sind kindgerecht. Teilweise wird ein Kind aufgefordert, bestimmte Dinge im Bild zu finden. Dadurch wird ein Kind dazu angeregt, sich die Bilder genau anzuschauen, was das Hinschauen schärft.


    Dieses Buch ist für Kinder ab 3 Jahre geeignet und kann zu Hause aber auch in Kindereinrichtungen eingesetzt werden.

    Alle Vögel sind wieder da
    Vielleicht befindet sich Ihr Kind zurzeit in der Phase, in der es verschiedene Reime ausprobiert. Dabei kann das Buch „Mit großem Krach“ von Jürg Amann behilflich sein.
    Die Geschichte beginnt damit, dass irgendwo im Wald sich zehn Vögel treffen, die gemeinsam musizieren, aber oh-weh, immer wieder geschieht ein Unglück. Durch dieses Unglück verschwindet ein Vogel leidet. So wird die Anzahl immer geringer, bis am Ende nur noch ein einziger übrig bleibt, aber keine Sorge, ganz am Schluss sind sie alle wieder da.


    Auf der ersten Doppelseite sind alle zehn Vögel zu sehen. Diese zehn Vögel bestehen aus zehn verschiedenen Arten. Ein Teil davon werden Sie wahrscheinlich direkt erkennen, wie beispielsweise die Eule oder die Ente. Vielleicht gibt es auch Vögel, die Sie nicht direkt zuordnen können und da hilft nur eins: nachschlagen. Das Schöne ist, Sie können Ihr Kind fragen, ob es all diese Vögel kennt und wie die heißen, d.h. das Kind lernt noch so ganz nebenbei etwas über die Natur.
    Nun beginnt für die Vögel eine kleine Odyssee, denn nach und nach geschieht immer wieder ein kleines Unglück und ein Vogel erwischt es dabei. Diese kleinen Schicksalsschläge werden von einem witzigen Reim begleitet und diese Reime werden ein stückweit zu Recht gebogen, so dass sie aufgehen und am Ende des jeweiligen Reims wird auch die Zahl gebogen. Diese Zahl wird auf der nächsten wieder aufgegriffen, aber dann in der Aussprache, wie sie im hochdeutschen angewendet wird. Viele Kinder finden diese Art von Reim sehr lustig und sie sind lustig, auch wir Erwachsene schmunzeln so einige Male.
    Der Aufbau des Buches ist folgendermaßen: Auf der linken Seite ist der Reim zu finden und darunter ist der Schicksalsvogel dargestellt und auf der rechten Seite sieht man noch alle vorhandenen Vögel und wie es dem Schicksalsvogel ergeht. Ein Kind wird dadurch eingeladen, die vorhandenen Vögel durchzuzählen und so kann es sich einerseits leichter die Zahlen merken, aber auch deren Reihenfolge. Des Weiteren kann man ein Kind auffordern, den Schicksalsvogel, der auf der linken Seite zu sehen ist, im großen Zusammenhang zu suchen und zu finden.
    Die Illustrationen von Helga Gebert sind wunderbar gestaltet, denn man kann alle Vogelarten gut erkennen und auch voneinander unterscheiden. Die Bilder sind nicht überladen. Sie weisen alle eine gewisse Situationskomik auf, die vor allem Kinder häufig direkt erkennen, wobei einige Kinder vielleicht auch ein wenig Mitleid mit dem einen oder anderen Vogel haben werden.


    Insgesamt kann man sagen, dass dieses Buch gelungen ist. Es ist für Kinder ab 4 Jahre geeignet.

    Eine Reise um die halbe Welt
    Viele Kinder freuen sich jedes Jahr auf den Nikolaus und überall hören sie immer dieselbe Geschichte. Aber haben Sie sich schon mal gefragt, woher der Nikolaus all die leckeren Sachen her hat?
    Dieser Frage wird in dem Buch „Wo holt der Nikolaus seine guten Sachen?“ von Silvia Hüsler nachgegangen.
    Jedes Jahr am 6. Dezember findet dasselbe Ritual statt: Der Nikolaus kommt mit seinem Tier aus dem tiefen Wald in die Städte und Dörfer und viele Kinder sagen ihm hübsche Verse auf und singen ihm ein Lied, dass sie vorher eingeübt haben. Danach schenkt der Nikolaus den Kindern all die Leckereien.
    In diesem Jahr beschließt der Nikolaus selbst in die fernen Länder zu reisen, um die Leckereien auszusuchen. Er beginnt mit der Reise in Italien und Italien ist nicht irgendein Land, sondern viele berühmte Menschen, wie beispielsweise Goethe, haben großen Wert darauf gelegt, eine Reise in das sogenannte Mutterland der Kultur zu machen und von daher ist es gar nicht verwunderlich, dass der Nikolaus die lange Reise in Italien beginnt.
    Die Kinder in Italien helfen dem Nikolaus bei der Ernte der Mandarinen, doch die Mandarinen hängen hoch im Baum und dafür muss ein Kind auf eine Kiste steigen. Auf dieser Kiste steht:


    „San Nicolo
    con la barba bianca
    portami quello
    che mi manca.“ „Sankt Nikolaus
    Mit dem weißen Bart,
    bring mir das,
    was mir fehlt.“


    Von Italien ist es heutzutage nicht soweit bis nach Spanien, dort deckt sich der Nikolaus mit Erdnüssen ein. Ich glaube, dass spannendste für den Nikolaus ist aber die Reise zum Ort seines Urururgroßvaters. Dort hört der Nikolaus was sein Vorfahre alles Gute getan hat. Für den Nikolaus ist aber nicht nur Europa spannend, sondern auch Asien und Afrika und deshalb fährt er auch dorthin und irgendwann kommt er nach Europa zurück, denn die Kinder warten schon auf all die Leckereien, die der Nikolaus noch zum Teil zu Backwaren verarbeitet.


    Normalerweise bekommen wir und auch die Kinder erzählt, wo noch dieser Tag gefeiert wird und wir sind es gewohnt, Geschichten aus Nord- und Osteuropa zu hören. Dabei sind Staaten wie Norwegen oder Russland für uns nichts Ungewöhnliches.
    Da die Feier des Nikolaus aus dem katholischen Brauchtum stammt, können wir uns gut vorstellen, dass auch in Italien oder Spanien dieses Fest begangen wird und die Autorin lässt den Nikolaus sein Reise in Italien auch beginnen und von dort reist er nach Spanien. Wenn man aber so oft die Geschichte vom Nikolaus gehört hat, dann macht man sich häufig keine Gedanken darüber, woher der Nikolaus ursprünglich kommt. Einige Menschen wissen, dass er vor langer Zeit in Myra gelebt hat aber wissen Sie, wo Myra liegt? Ich glaube, wenn Sie erfahren, wo dieser Ort liegt, werden Sie wahrscheinlich etwas überrascht sein.


    Dieses Buch ist für Kinder ab ungefähr fünf Jahren geeignet, aber ich empfehle dieses Buch auch jedem Erwachsenen, denn so ganz nebenbei wird Wissen vermittelt. Viele Erwachsene wissen wahrscheinlich, dass Mandarinen häufig aus Italien kommen und Erdnüsse aus Spanien. Aber wissen Sie auch in welchem Staat tamilisch gesprochen wird?
    Die Geschichte wird in deutscher Sprache erzählt, aber auf allen Doppelseiten findet man Kinderverse aus der jeweiligen Kultur, in der sich gerade der Nikolaus befindet. Diese Einschübe sind teilweise sehr geschickt in das jeweilige Bild eingeflochten, denn mal steht etwas auf einer Kiste oder auf einem Sack oder auf einem Tuch, dass auf dem Elefantenrücken liegt. Die Übersetzungen kann man auf der letzten Seite finden.
    Die Illustrationen wurden von der Autorin selbst erstellt. Diese sind übersichtlich und ergänzen sehr gut den jeweiligen Text. Auf den Bildern kann man sehr gut erkennen, bei welcher Tätigkeit der Nikolaus sich gerade befindet, mal ist er am arbeiten, mal schiebt er mit großer Anstrengung ein Fahrrad, aber er kann auch gemütlich mit Menschen an einem Tisch sitzen. Damit bekommt der Nikolaus sehr menschliche und sympathische Züge.



    Folgende Sprachen sind in diesem Buch vertreten (neben deutsch):
    o Albanisch o Italienisch o Spanisch
    o Arabisch o Kroatisch o Tamilisch
    o Bosnisch o Portugiesisch o Türkisch
    o Französisch o Serbisch

    Wenn ich doch endlich groß wäre…
    Denken Sie manchmal auch, oh ich wäre so gerne wie dieser oder jene Mensch? Dann sind Sie nicht damit alleine und ich sage „Willkommen im Club.“ Nur was würde das bedeuten, wenn man tatsächlich wie dieser oder jene Mensch wäre? Davon erzählt die kurze Geschichte „Die kleine Eidechse“ von Aytül Akal.
    Im Wald lebt eine kleine Eidechse, die eines Tages ein Stück von einem zerbrochen Spiegel findet. Genüsslich schaut sie in den Spiegel und ist mächtig stolz auf sich, denn sie sieht gefährlich aus. Als die kleine Eidechse gedankenverloren sich im Spiegel betrachtet, kommt ein Krokodil vorbei. Die kleine Eidechse ist völlig irritiert, denn das Krokodil sieht ihr ähnlich, ist aber viel, viel größer und damit sieht das Krokodil natürlich auch viel gefährlicher aus. Das gefällt der kleinen Eidechse überhaupt nicht und sie redet sich ein, dass sie ein Babykrokodil ist und eines Tages genauso groß sein wird. Das Projekt „Krokodil sein“ muss gelingen, also schließt sie sich den Krokodilen an und ahmt sie in allen Lebenslagen nach. Da die kleine Eidechse ein Krokodil sein möchte, vernachlässigt sie all ihre Freunde und behauptet, dass sie an und für sich ein Krokodil ist und da hilft leider kein gutes Zureden ihrer Artgenossen. Lange Zeit kann sich die kleine Eidechse tatsächlich wie ein Krokodil fühlen.
    Krokodile lieben Wasser und ein paar von ihnen springen in dieses Nass hinein und da die kleine Eidechse ein Krokodil sein möchte, springt sie hinterher. Aber oh weh, sie kann nicht schwimmen und schreit um Hilfe. Da kommt ein Fisch vorbei und die kleine Eidechse bittet ihn um Hilfe aber er hat nur Hohn für sie übrig. Muss die kleine Eidechse ertrinken?


    Die Autorin Aytül Akal greift geschickt ein Thema auf, dass nicht nur Kinder bewegt sondern auch uns Erwachsene. Wie oft träumen wir davon, größer und mächtiger zu sein, als wir sind. Aytül Akal demonstriert dieses Denken anhand von Tieren, also in Form einer Fabel. Dadurch wird niemand persönlich angegriffen, aber es erleichtert einem ehrlicher mit sich selber umzugehen.
    Kinder können sich in diese Art von Fabel leicht mit der kleinen Eidechse identifizieren und verstehen dieses kleine Tier. Zudem können die Kinder sehr gut nachvollziehen, als das Krokodil bei der kleinen Eidechse auftaucht, das der Wunsch bei der Eidechse geweckt wird, eigentlich ein Krokodil zu sein. Oft hört man von Kindern den Ausspruch: „Wenn ich doch endlich groß wäre, dann…“. Kinder glauben, dass die körperliche Größe eines Menschen so etwas wie Macht verleiht. Wahrscheinlich liegt es daran, dass Kinder täglich erleben, wie sie von uns Erwachsenen Anweisungen bekommen, die ihnen nicht immer gefällt und hoffen, wenn sie mal selber groß sind, dass sie solchen Anweisungen entkommen können.
    Diese Geschichte/Fabel zeigt aber nicht nur, was geschehen kann, wenn man sich als etwas ausgibt, was man nicht ist, sondern auch das Kleinsein ihre Vorteile haben kann.
    Die Illustrationen von Mustafa Deliolu sind gut gelungen. Die Bilder sind eine Mischung aus einfachen schwarzen Strichen und wahrscheinlich mit Aquarell ausgemalt. Die Hauptfiguren „kleine Eidechse“ und „Krokodile“ fallen dem Betrachter direkt auf, da sie sich vom blassen Hintergrund abheben. Des weiteren kann man die Gesichter der Hauptfiguren gut lesen, wie beispielsweise auf der vierten Seite kann man sehen, wie stolz die Eidechse ist, als sie sich im Spiegel betrachtet. Auf den Seiten 10 und 11 kann man ziemlich gut erkennen, dass die Krokodile, als sie ins Wasser gehen, sich diebisch darüber freuen, dass die kleine Eidechse erkennen muss, dass sie nicht schwimmen kann.


    Diese Geschichte ist zweisprachig erzählt, zuerst wird immer der deutsche Text vorgestellt und darunter in einer weiteren Sprache.



    Dieses Buch liegt als folgende Sprachausgaben vor:
    Deutsch – Spanisch 978-3-939619-04-8
    Deutsch – Türkisch 978-3-939619-01-7