Ich habe "Nichts als Erlösung" hier in der Leserunde gelesen und dementsprechend kritischer ist nun meine Rezension, da ich dadurch auf ein paar Dinge mehr gestoßen bin oder beim Lesen von anderen Kommentaren festgestellt habe, dass es mir da ja teilweise ähnlich geht wie anderen, ich das aber für mich bereits vergessen hatte... Nichtsdestotrotz:
"Nichts als Erlösung" aus der Reihe um Judith Krieger ist ein wahnsinnig unterhaltsames Buch! Ich fand es leichter, die Vorgänger zu kennen (auch wenn es schon etwas her war, dass ich den ein oder anderen Teil gelesen hatte), um so die Befindlichkeiten der Haupt- und Nebenpersonen noch etwas im Hinterkopf zu haben. Weiterhin nicht zufriedenstellend ist aber das Verhältnis zwischen Judith und ihrer Mutter - hier warte ich auf die Klärung/Verbesserung im nächsten Fall 
Judith wird bei einer nächtlichen Joggingrunde ungewollt von einem Tatort überrascht, sie stolpert fast darüber und ist so gleich persönlicher involviert als gewollt. Und diese persönliche Ebene wird weiter ausgebaut, als sie mysteriöse Fotos erhält, die immer wieder mit der Tat in Verbindung gebracht werden können bzw. mit den gesamten Ermittlungen, die sich dann mittlerweile auf eine Familientragödie nebst deren Vergangenheit ausgeweitet haben.
Störend fand ich die Erzählung im Präsens - aber das ist sicherlich Geschmackssache. Oft verwendet Gisa Klönne auch sehr abgehackte Sätze, so dass eine gehetzt wirkende Stimmung aufkommt.
In diesem Fall gab es einen roten Faden für Judith privat, der sich etwas auf die mystischere Ebene begeben hat und der mir einfach zu abgehoben daherkam - durch das Finale und die Lösung des Falls wurde hier zwar der Kreis geschlossen, aber das fand ich einfach etwas albern und passte mir nicht in die Ermittlungsgeschichten um Judith und ihren Kollegen Manni, der auch in diesem Buch wieder sein Päckchen zu tragen hat, das aber für mein Verständnis gut und sauber löst.
Das Buch ist diesmal nicht nur in der Kölner Umgebung angesiedelt sondern hat auch Abstecher auf Samos und die Frankfurter Umgebung mit an Bord, so dass absolut keine Langeweile aufkommt (wegen der Geschichte schon gar nicht!). Die klar von einander abgetrennten Abschnitte nehmen Fahrt auf und wie bei einer alten Lokomotive scheint dann am Ende fast alles zu rotieren: Wie wahnsinnig werden Theorien geschmiedet, verworfen, verknüpft und der Fall dann mit einem Knall gelöst - ein wirklich spannender Krimi, der dennoch an der ein oder anderen Stelle ein paar Fragen offen lässt.