Beiträge von dschaenna

    Hm, ich gehöre auch eher zu denjenigen, die nicht vom Buch überzeugt sind - scheinbar ists hier wirklich eher "Hopp oder Topp" :-)


    Vorab: Ich mag Thriller. Ich mag Krimis. Und die dürfen auch gern mal ein bisschen abgefahrener sein. Aber "Darling Jim" fand ich einfach nur sehr abgefahren, leider im negativen Sinn.


    Der Klappentext klang sehr verführerisch und somit ist das Buch aus der Bibliothek zu mir gewandert. Auch die Idee mit der "Geschichte in der Geschichte", also die Geschichte der Schwestern wird gefunden und der Leser erlebt sie "nacherzählt" in den Tagebüchern mit, fand ich fantastisch. Leider war die Umsetzung nicht wirklich packend und ich wurde zu keiner Zeit wirklich vom Buch gefesselt.


    Das geht schon damit los, dass die Geschichte, die Jim erzählt, für mich gänzlich uninteressant war. Märchen, Wolf, Blabla - ich habe die paar Seiten, auf denen seine ja angeblich vor allem für die weibliche Zuhöhrerschaft so beeindruckenden Schilderungen geschrieben standen, überblättert. Denn da ist dann schon der nächste Kritikpunkt, den ich nicht nachvollziehbar fand: Für mich hat Christian Mork nie wirklich klargestellt, warum denn nun Jim so anziehend ist. Er sieht gut aus (kenn ich auch ein paar), er erzählt gute Geschichten (kenn ich auch ein paar) und ist wohl auch charmant (kenn ich auch ein paar) - aber: Die Damen im Buch schlagen sich ja die Köpfe ein, nur um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Und jedes Mal saß ich vor den Textstellen und dachte: WARUM?


    Die wirkliche Überraschung kommt - zumindest für mich - wirklich erst ganz zum Schluss des Buchs, wenn der Briefträger dann auf des Rätsels Lösung um die Geschichte der dritten Schwester stößt, denn das hatte ich so einfach nicht erwartet. Ansonsten war aber alles relativ vorhersehbar und keine große Wendung im Buch vorhanden (auch wenn der Überraschungsmoment, den ich erlebt habe, eigentlich auch mit logischem Nachdenken erkennbar sein kann).


    Wer vielleicht ein bisschen auf "außergewöhnliche" Geschichten steht und etwas in die Richtung Fantasy angehaucht ist, hat an diesem Buch mehr Freude - realistisch wirkte das gesamte Buch für mich an fast keiner Stelle, so dass es bei mir eher zur Kategorie "durchgefallen" zählt.

    ...und nochmal nach oben :-)


    Die Gutscheine, die ich noch habe, sind 2 Euro wert und zumindest für englische Bücher einsetzbar.
    Leider sind sie nur noch bis zum 30.09. gültig. Wer einen haben möchte, einfach hier oder per PN, ich schicke euch dann den Code per PN.

    Bei mir wars am Freitag schon da, also hatte ich zwei Tage Zeit :-)
    Es ist aber auch wirklich einfach zu lesen, so dass das auch noch dazu beigetragen hat, dass ich wirklich schnell und fix durch war.


    Und zu Deiner Angst.. ja, es stehen doch manchmal Sachen drin, die mann und frau vielleicht wirklich erst wissen will, wenns denn mal akut ist mit einer Schwangerschaft - aber jetzt bin ich wenigstens vorgewarnt :lache


    Ich bin nur auch dadrauf gespannt, was denn eine jetzt-schon-Mutter zum Buch sagt, denn klar können sich Tipps und Tricks gut anhören, wenns aber nix bringt in der Praxis...

    Klappentext:
    Schwanger – wie schön! Mit dem Babybauch wächst aber auch die Unsicherheit: Darf ich überhaupt noch Kaffee trinken? Wieso sehen meine Zehen aus wie fette Cocktailwürstchen? Soll mein Mann mit in den Kreißsaal? Warum bin ich so vergesslich, seit ich stille? Zum Glück weiß Luise Kaller verlässlich eine Antwort auf alle Fragen. Seit über vierzig Jahren steht die Hebamme werdenden Müttern und Vätern mit Gelassenheit und Erfahrung zur Seite. Auf ihre praktischen Ratschläge und Anregungen können die Frauen vertrauen – und ihre Schwangerschaft und die erste Zeit mit dem Kind entspannt genießen.


    Die Autorin/Die Co-Autorin:
    Luise Kaller, geboren 1945, ist seit 42 Jahren Hebamme. Die zweifache Mutter und Großmutter lebt in Berlin.
    Bettina Schneuer ist Journalistin und hat die Erfahrungen von Luise Kaller aufgezeichnet. Ihre zwei Söhne hat Luise Kaller auf die Welt geholt.


    Das Buch:
    Ich habe "Bauchgefühl" ohne den Hintergrund einer akuten, geplanten oder bereits erlebten Schwangerschaft gelesen, und auch für "Nichtbetroffene" ist das Buch von Luise Kaller perfekt!


    Sie beschreibt darin wirklich alle Stadien der Schwangerschaft und der ersten Monate danach, so dass mir nun im Falle des "Der Test ist positiv" ein wirklich kompetenter Ratgeber zur Seite im Bücherregal steht... Nicht nur die wirklich höchstkomplizierten Begriffe werden leicht und verständlich erläutert, sondern auch pro und kontra von vielen heiß diskutierten oder aufgebauschten Fragestellungen (Stillen? Kaiserschnitt? Badeeimer? PDA?). Luise Kaller sagt meist klar und deutlich ihre Meinung, begründet, aber immer mit dem Hinweis, dass jede Frau das dann doch lieber so machen sollte, wie es ihr (und dem Mann dazu) am besten passt.


    Es ist allein aufgrund der Thematik schon eher ein Buch, das die Frauen anspricht, denn das rosa Buch wird wohl eher nicht auf dem Männer-Tisch in der Buchhandlung liegen. Dennoch ist es auch wunderbar für Männer zu lesen, vieles erläutert Kaller auch für die Sicht der werdenden Väter (z.B. Bei der Geburt dabei sein oder nicht? Und - was ich wirklich interessant fand -: Warum der Mann dann doch eher hinter der Frau und nicht "mit vollem Blick auf das Geschehen" stehen sollte...). Und die Kapitel, die vielleicht nicht ganz so "männergeeignet" sind, hat Luise Kaller immer mit dem entsprechenden Hinweis versehen, das fand ich sehr putzig.


    Beim gesamten Buch hatte ich das Gefühl, eine gute Freundin, die wirklich weiß, wovon sie spricht (und das tut sie nach über 10.000 Babies ja nun mal), sitzt neben mir und gibt mir zwar ungefiltert, aber auch unbewertete Ratschläge. Definitiv nicht mehr das Gefühl habe ich, uninformiert zu sein, weiterer Bedarf kann ja auf den entsprechend angegebenen Internetseiten gefunden werden - aber ich werde wohl im Falle einer Schwangerschaft definitiv nicht eine Vielzahl von angebotenen Kursen besuchen, kein Internetforum nach Rat durchstöbern (denn ich habe ja Luise im Regal) und auch keine Unsummen an weiteren Buchratgebern ausgeben - denn: Es ist einfach (fast) alles normal!



    Edit hat den Titel von Bauchgefühl auf Bauch-Gefühl geändert, nachdem ich gesehen habe, dass das bei der Eingabe der ISBN so geschrieben wird...

    Krimis sind definitiv mein Lieblingsgenre, und "Im Eis" zählt definitiv ab sofort zu den besseren Exemplaren dieser Gattung! Somit kann ich Jane einfach nur zustimmen!!


    Die eisige Stimmung, die sich schon allein aus dem Ort der Handlung fast schon am Nordpol ergibt, ist konsequent im ganzen Buch zu finden: Edie, die mit mehreren Spitznamen gesegnet ist, ist Jägerin, Lehrerin, Ex-Alkoholikerin, Ex-Stiefmutter von Joe und Willa und mit ihren 33 Jahren eigentlich noch garnicht so alt, wie sie auf mich zu Beginn des Buches den Eindruck machte. Ihre Tante Martie fliegt das "örtliche Flugzeug" und ihr Ex-Schwager wird wohl wieder Bürgermeister. Und in diese Idylle hinein platzen ein paar Tote, die mehr oder weniger Edie direkt betreffen und sie nicht nur als Zuschauerin tangieren, sondern durchaus auch in ihrer Inuit-Ehre packen (auch wenn sie nur eine halbe ist).


    Allen Widrigkeiten zum Trotz beginnt sie, zuerst auf eigene Faust und dann mit Hilfe von Derek, dem Polizisten, zu ermitteln. Selbstverständlich wird ihr der ein oder andere Eisbrocken zwischen die Füße geworfen, aber da Blut doch stärker ist als Wasser, und in der fiktiven Stadt Autisaq doch alle miteinander verwandt sind, erhält sie immer wieder Hilfe - auch oft von unerwarteter Seite.


    Trotz der zahlreichen Inuit-Begriffe, der doch eher seltsam anmutenden Namen und Ortsnamen und auch den für einen "normalen Mitteleuropäer" wohl nicht ganz nachvollziehbaren verlangsamten Lebensart mitten im Eis (denn Schnee gibts ja dort schon fast keinen mehr), konnte ich mich sofort auf Edie einlassen, sie ist spröde, aber man will doch alles mit ihr "durchleiden" und wissen, was nun als nächstes passiert.


    Besonders toll fand ich, dass immer wieder die vielen und doch oft komplizierten Stränge in ihrer Ermittlung von ihr zusammengefasst wurden, wenn sie z.B. Derek erzählt, was sie nun wie herausgefunden hat. Das ist nicht nervend und wiederholend, sondern wie ein kleiner "Service" für den Leser. Auch ansonsten ist die Sprache gut zu lesen, alles ist flüssig und ich hatte stets das Gefühl, dass "Im Eis" sowohl von einer Autorin als auch von Übersetzerinnen bearbeitet wurde, die durchaus wussten, um was es hier geht - sowohl sprachlich als auch landschaftlich (und von der Handlung natürlich nicht ausgenommen!).


    "Im Eis" ist ein Krimi, der so ganz anders ist als die schnelllebigen Stadt-Ermittler, auch die nordischen, man lernt (hoffentlich viel authentisches) über eine mehr oder weniger unbekannte Kultur und wird auch noch mit einem spannenden Fall belohnt!

    Wow - wieder mal ein Buch, bei dem man am Ende weiß, dass man ein tolles Werk gelesen hat, aber doch nicht alles sofort verstanden hat, und man noch die ein oder andere Minute darüber nachdenken muss, was denn nun passiert ist, was real ist, was historisch verbürgt ist und was sich ein toller Schriftsteller ausgedacht hat...


    Man sollte hier dem Prolog bzw. der einsteigenden Briefkorrespondenz einen höheren Stellenwert einräumen als sonst, denn wenn man diese (wie ich zuerst) vernachlässigt, hat man es gleich noch schwieriger.


    Das Buch handelt von Martin Kirsch, Arzt an der Charité, und den Irrungen und Wirrungen, die ihn mit Marija, dem sogenannten Einstein-Mädchen, die wohl ihr Gedächtnis verloren hat, zusammenbringen. Er will ihr helfen, herauszufinden, wer sie ist, warum sie in Berlin ist und wie die Wojwodina als ihre Heimat, Zürich als ihre Wahlheimat und der Wissenschaftler Albert Einstein und seine Familie zusammenhängen.


    Das Buch enthält viele wissenschaftliche Passagen über die Theorien Einsteins, über die Physik und die Mathematik - ein Tempo-Buch geht eindeutig anders. Ich habe diese nicht alle zu 100% gelesen, oft mal einen Absatz übersprungen, in dem Martin mit seinem Bruder Max diskutiert... und hatte somit für mich noch mehr Lesevergnügen. Auch auf die Theorien der Psychatrie wird im Detail eingegangen, und das ist mit Hinblick auf die dann Anfang der 1930er Jahre gezogenen Schlüsse aus derartigen Krankheiten wirklich interessant.


    Über den Inhalt an sich und den riesen Knall, der sich am Ende des Buches noch im wahrsten Sinne des Wortes entfaltet, sollte wirklich nicht zu viel verraten werden - denn das würde dem Buch eindeutig an Spannung nehmen. Ein zweites Mal kann man das Buch aber sicherlich lesen, dann mit der Hintergrund, möglichst viel von den Unklarheiten, die immer noch irgendwie bestehen, aufzudecken, und alles mit anderen Augen zu sehen. Denn das ist Philip Sington definitiv auch gelungen: Ein Buch, dass einen nicht so schnell loslässt und das trotz der schwierigen Themen, die darin verarbeitet werden, packend und spannend ist!

    Wer zieht an den Fäden? ist der nicht nur sprichwortliche rote Faden, der sich durch das ganze Buch von John LeCarré hindurchzieht. Ob das Buch nun historisch, realistisch und möglichst wirklichkeitsnah ist, kann ich nicht wirklich beurteilen, aber ich habe mich fantastisch unterhalten gefühlt und eine Geschichte gelesen, die spannend war, die unterhaltsam war, und die zusätzlich auch noch (sofern es sich da um realitätsnahe Beschreibungen gehandelt hat) einen Einblick in eine Welt gibt, die mir sonst eher verschlossen war, in die der Geheimdienste.


    Zu keiner Zeit fand ich das Buch langweilig, es sind zwar manchmal ein paar Stellen, die sich etwas ziehen, oder deren Zusammenhang nun nicht ganz klar wird - wenn zum Beispiel seitenlang über die Verhöre der Anwältin Annabel durch Bachmann und Erna Frey vom Geheimdienst schwadroniert wird... Aber die Irrungen und Wirrungen, die das Buch nimmt, lassen einen immer gespannter werden auf das Finale und die Antwort auf ein paar Fragen: Wer oder was ist Issa, der muslimische Tschetschene wirklich? Welche Konstrukte stecken hinter Dr. Abdullahs Machenschaften? Wer hat wirklich das Sagen über die geheimnisvollen Projekte, Operationen und Geheimdienstmissionen?


    Das Ende fand ich - auch genau aus dem Grund, weil ich doch so gern die Fragen ausführlich beantwortet haben hätte - eher knapp und nicht mehr so erläuternd, wie viele Teile des Buches vorher waren. Man muss zudem auch höllisch aufpassen, wer denn nun genau wer ist, Ian, Newton, Martha.... wer gehört zu wem, wer verfolgt welche Interessen, wer hat nochmal welchen Befehl gegeben? Aber genau das fand ich interessant, spannend und hat wirklich wie die Faust aufs Auge zum Titel gepasst: Schlussendlich zieht eben einer an den Strippen, die anderen sind - auch wenn sie das vielleicht wirklich erst im buchstäblich letzten Moment merken - die Marionetten im Spiel der Strippenzieher und werden für deren Zielerreichung manipuliert.


    Ein unterhaltsamer Krimi/Thriller, ohne viel tatsächlich beschriebene Gewalt, aber mit viel subtilem "Was wäre wenn" und für mich realistisch klingenden Berichten aus der "Parallelwelt" der Geheimdienste.

    Der fremdgehende Metzger ist nicht, wie ich zuerst erwartet hatte, ein Fleischer, sondern ein Restaurator mit doppeldeutigem Namen, der wohl schon einige Kriminalfälle gelöst hat. Diesmal muss er - da seine Herzensdame Danjela, die nicht nur den extravaganten Namen, sondern auch eine eher gewöhnungsbedürftige da osteuropäisch angehauchte Sprachart hat, einen Kuraufenthalt genießen darf - fernab der Heimat ermitteln.


    Und hier trifft er auf alles mögliche, nur nicht auf einfache und sofort klar erkennbare Familienstrukturen. Wer auf der einen Seite mal hopp ist, ist morgen schon wieder topp, und so geht es munter nicht nur mit dem Radl bergauf und bergab im Ermittlungsdschungel, der sich in den österreichischen Alpen befindet, in dem aber kein Tiger oder Löwe zuhause ist, sondern lediglich zwei Haie im Kurhotel eigenen Aquarium.


    Deren Zwiegespräche sind sehr unterhaltsam, und sie helfen auch tatkräftig bei der Ermittlung mit.... Und am Ende kommt doch alles anders, als man denkt.


    Thomas Raab hat einen fantastischen Krimi geschrieben, der aber an manchen Stellen einfach zu langatmig und an anderen Stellen einfach eine Kurve zu viel hat. Zwischendurch war ich so verwirrt, dass ich gar nicht mehr wusste, wer nun wer ist, oder wer gerade nicht jemand anderes ist. Die Fäden haben sich aber zum Ende schön zusammengefunden, der obligatorische finale Overkill durfte auch hier nicht fehlen und am meisten sind mir die Lebensweisheiten von Metzger, Danjela und Sascha in Erinnerung geblieben. Am schönsten war jedoch: "Wenn der Himmel für einen Moment seine Pforten öffnet, regnet es Glück an den dunkelsten Stellen." Oder eben ein wunderbares Buch.

    "Ein Sommer aus Stahl" ist kein Urlaubsbuch, kein Roman, der Lust auf Urlaub in Italien macht und keine Geschichte, die besonders leicht und flockig daher kommt wie ein Sommertag.


    Vielmehr zeigt Silvia Avallone in dem Buch auf, dass es überall - selbst in den schönsten Urlaubsgegenden der Welt - die hässlichen Straßenzüge gibt, in denen Menschen wohnen, deren Leben sich zwischen Tristesse und Hoffnungslosigkeit bewegt.
    In genau solch einer Gegend wohnen die unzertrennlichen Freundinnen Anna und Francesca, deren gemeinsames Leben auf eine harte Probe gestellt wird und die dann lernen müssen, ohne einander auszukommen oder wie es ist, über den eigenen Schatten zu springen, um doch glücklich zu sein.


    Es sind eindeutig die leisen Töne, die das Buch so treffend von sich gibt, und auch die übertragenen Bilder, die sich zwangsweise dem Leser aufdrängen: Stets ist Elba als Urlaubsparadies direkt vor der Nase der Bewohner der Via Stalingrado - aber hinüberfahren, dort baden, das haben die wenigsten bislang getan und kommt nicht nur einem Tagesausflug, sondern einem neuen Leben gleich.


    Dennoch bekommt das Buch von mir nicht die Höchstpunktzahl, denn die permanente Sex-Besessenheit mancher Figuren war für mich dann doch ein bisschen effekthascherisch. Sex sells, aber unterhaltsam wars nach dem zigten Mal nicht mehr. Auch habe ich vermisst, dass zumindest andeutungsweise erzählt wird, was mit ein paar Personen, die in dem Buch eine doch relativ tragende Rolle spielen, passiert ist - es macht plopp, und die Geschichte geht einfach ohne sie weiter.


    Auf mich hat das Buch gewirkt wie eine deutliche Kritik an Staat und Gesellschaft, es zeichnet ein deutliches Bild, was für Parallelwelten existieren aber auch, dass es nichts wichtigeres gibt als glücklich zu sein, dafür zu kämpfen und über seinen eigenen Schatten zu springen, wenn auch der erste Schritt noch so schwer ist und ewig dauern kann.

    Zitat

    Original von maikaefer


    Mich auch. Zumal die Rezensionen bei amazon sich keineswegs derartig vernichtend lesen. Okay, wer einen Krimi erwartet, will selbstverständich auch einen lesen. Insgesamt könnte es aber auch eine Frage der leider nicht ebenso selbstverständlichen Vorkenntnisse und evtl. des Alters des Lesenden sein.
    Ich bin gespannt auf deine Rezi, Pelikan :-) :wave


    Damit könntest Du recht haben - denn ich bin wirklich in der absoluten Erwartung "Ich lese einen Krimi" an das Buch rangegangen. Und den kriegt man hier wirklich nicht, zumindest nicht das, was ich unter einem Krimi verstehe ;-)


    Ich bin gespannt, was ihr von dem Buch haltet, würde ihm aber (weil es mir eben doch einige neue Erkenntnisse im geschichtlichen Bereich beschert hat) die Daumen drücken, dass es euch besser gefällt als mir :-)

    Die Autorin
    Barbara Pope ist Historikerin und eine vielfach mit Preisen ausgezeichnete Professorin. An mehreren Universitäten der USA und Europa hat sie Geschichte und Frauenforschung unterrichtet. Sie lebt in Seattle.


    Das Buch
    1894, auf dem Höhepunkt der Dreyfus-Affäre, muss Untersuchungsrichter Bernard Martin in Lothringen einen heiklen Fall lösen. Ein toter Säugling wurde grausam verstümmelt gefunden, die Eltern sprechen von einem jüdischen Ritualmord. Kurz darauf werden ehrbare jüdische Bürger umgebracht, eine antisemitische Hetzjagd scheint im Gange. Doch Martin ahnt, dass sich hinter den Ereignissen ganz andere Geheimnisse verbergen.


    (beides von Amazon.de)


    Meine Meinung
    "Jakobsblut" ist definitiv eines der schlechteren Bücher, die ich bislang gelesen habe und auch eines, dass die eigentlich guten Erwartungen (ein Klappentext, der mehr verspricht und die Bezeichnung als Kriminalroman) überhaupt nicht halten konnte.


    Zwar ist dem Buch eine kurze Erläuterung vorgestellt, um was es sich bei der im Klappentext erwähnten Dreyfus-Affäre handelt, aber den wirklichen Zugang zu der Geschichte habe ich dennoch nie gefunden. Die Personen bleiben stets distanziert und selbst bei schlimmsten privaten Schicksalsschlägen hatte ich immer das Gefühl, dass der Richter Bernard Martin blass und so weit weg wie hinter dem Mond wirkt.


    Die Handlung ist nicht wirklich packend, es geht im Endeffekt nicht um die Ermittlung im Kriminalroman sondern um "die" und "uns" - die Franzosen und die Israeliten, oder die Israeliten und die Franzosen. Für mich hat auch das gesamte Buch so gewirkt, dass es besser gewesen wäre, noch mehr historische Hintergründe zu kennen, bevor ich einsteige - denn immer wieder habe ich mich beim Lesen gefragt: Warum denken die denn alle so kompliziert? Was ist denn genau deren "Problem" mit den jeweils "anderen"? Mir hat sich - auf gut deutsch gesagt - das gesamte Buch einfach nicht erschlossen.


    Hierunter fallen auch die zigfachen Andeutungen, dass Martin und seine Frau Claire ja so vom Weltschmerz geplagt sind, auch wenn er Richter und sie Lehrerin ist, hadern sie immer noch mit ihrer Herkunft und den Berufen ihrer Eltern. Klar, das ist zu dieser Zeit bestimmt noch ein sehr viel größeres Problem gewesen als heutzutage, aber ich konnte oft immer nur den Kopf schütteln und mir denken: Vergesst doch einfach das, was war, ihr habt nun euer eigenes Leben! Auch warum Claire mit Madelaine befreundet ist, ist einfach unverständlich - denn Claire wird vom Prinzip her ja als offene und kontaktfreudige Frau beschrieben, aber ihre beste Freundin (mit der sie nichts gemein zu haben scheint außer den Beruf) wirkt einfach nur verschroben, alt und mehr als spießig.


    Barbara Pope muss sich so weit und tief in die Geschichte Frankreichs kurz vor der Wende zum 20. Jahrhundert hineingefuchst haben und ihr Umfeld damit "versorgt" haben, dass ihr niemand gesagt hat, dass ein unbedarfter Leser ein bisschen mehr an die Hand genommen werden muss. Zudem sollte sie auch ein Buch, das als Krimi betitelt wird, ein bisschen spannender schreiben. Denn die Lösung der Morde an den laut Klappentext "ehrbaren jüdischen Bürgern" war einfach nur zum gähnen. Ich habe mich eine Woche durch das Buch gequält und muss jetzt - ein paar Minuten nachdem ich mit dem Lesen fertig bin - sagen, dass ich mindestens die Hälfte der Handlung schon wieder vergessen habe. Definitiv ein Buch, das man nicht lesen muss und das wenn dann nur deswegen empfehlenswert ist, weil man darin etwas über die geschichtlichen Hintergründe im Frankreich der Jahrhundertwende lernen kann.

    Ja sakra, danke Jasmin!!!


    Das wär ja auch gleich wieder ordentlich an mir vorbeigegangen... aber ich freu mich, dass das hier so gut funktioniert und zumindest wer schaut ;-)


    Auch wenn ich noch gern wieder alles vorher vom ersten Teil angeschaut hätte, zwecks so alles verstehen...

    Ich kann mich rumble-bee nicht ganz so uneingeschränkt anschließen...


    Ich habe das Hörbuch von "Das Regenmädchen" gehört und gleich das erste, was mir nach etwas 5-10 Minuten aufgefallen ist, war die Tatsache, dass ich mir wohl kein Hörbuch mehr kaufen werde, das Katja Riemann liest. Ihre Stimme hatte für mich in jedem Satz ein "gnäckgnäckgnäck"-Unterton und das war irgendwann nur noch nervig. Dass ich weiter am Ball geblieben bin und das Hörbuch zu Ende gehört habe, war eigentlich nur der Story zu verdanken.


    Die war jedoch für mich in großen Teilen sehr hieroglypisch und unverständlich (und wie ich gerade bei rumble-bee gelesen habe, liegt das wohl an den massiven Kürzungen, die das Buch hier beschnitten haben). Ganz ehrlich - ich weiß nicht wirklich, in welcher Stadt das Buch spielt. Vielleicht ist es irrelevant, vielleicht habe ich es am Anfang überhört, vielleicht hätte man es durch die Andeutungen wie z.B. das Theater oder die Erwähnung von Hotelnamen erraten können.... aber es ist immer nur von "der Stadt" die Rede, was mich am Ende schier in den Wahnsinn getrieben hat. Denn wenn Marie nun nach Berlin fahren will und ihr Freund auch mit ihr mitkommen würde - wie weit ist das denn eigentlich? (Dass es im Süden spielt ist wegen der Donau schon klar, aber ich hätte gerne irgendwie mehr Identifikationsmöglichkeiten gehabt).


    Vom Überfliegen der CD-Hülle war ich eigentlich der Meinung, die Hauptermittlerin heißt Franka, was mir deutlich sympatischer gewesen wäre, denn Riemanns "FRANZA" ging mir auch erheblich auf den Senkel. Aber das war dann wohl auch nur noch ein Tropfen ins Fass, der selbiges fast zum Überlaufen gebracht hätte, weil es eben die Riemann ist, die da so nervig liest.


    Inhaltlich fand ich auch sehr schnell zum Täter und das Stochern der Ermittler im Nebel war manchmal doch schwer zu ertragen. Was dann aber gar nicht mehr ging, war für mich das Ende.... Sowohl die literarische Vorlage als auch die Hörbuch-Umsetzung, sprich: Sollte das Buch wirklich so abrupt enden wie das Hörbuch, bin ich froh, es nicht gelesen zu haben. Sollte das Buch am Ende wirklich so viel Tam-Tam im Drum-Herum der Aufklärung des Falls haben und sonst keine weitere Handlung mehr (die hier der Kürzung zum Opfer gefallen ist), wäre das Ende hierzu noch unpassender.


    Zwischendurch dachte ich oft: Was will sie mir denn jetzt damit sagen? Denn viele Themen und Anspielungen, vor allem aus dem privaten Umfeld von Franza, waren irgendwie so getrennt vom Buch und ohne wirklichen Belang im Hörbuch, dass sie auch getrost hätten weggelassen werden können (vielleicht zu Gunsten von etwas anderem, das wichtiger gewesen wäre). Hier habe ich zum Beispiel den "Schwank" um die Kaffeemaschine im Büro von Felix und Franza im Kopf, bei deren Erläuterung Franza unfreiwillig Privates preisgibt - ohne das zu müssen, denn warum sie hier so weitgehende Details an ihren Kollegen weitergibt, erschließt sich nicht.


    Gabi Kreslehners Vorlage ist aber (bis auf das Ende) immer sehr unaufgeregt und kommt eher mit subtiler Angst einher. Jedoch erschien mir hier auch einiges nicht ganz logisch, denn es gab für mich (als Polizei-Laien) doch genügend Hinweise, warum vielleicht doch besser Franza die Ermittlungsleitung hätte abgeben sollen bzw. müssen.


    Alles in allem habe ich aber ganz spannende Stunden mit dem Hörbuch verbracht, ich werde es wohl nicht zwingend weiterempfehlen, aber weitergeben (wenn denn die CDs schon mal im Haus sind...). Ich hatte den Eindruck, dass hier ein relativ gutes Buch nicht ganz so gut umgesetzt wurde und würde es dementsprechend als "nice to have" (aber eben kein must-have) klassifizieren.

    Ich hatte von "Mein Leben als Pinguin" ein bisschen mehr bzw. irgendwie etwas anderes erwartet - das Buch ist zwar humorvoll, aber leider hat es bei mir immer nur für ein etwas gequältes Lächeln gereicht. Das Buch ist zwar auch mit einigem Tiefgang, aber die MS Orlowskij hat dann doch mehr.


    Die drei Haupterzählperspektiven - neben den paar dazwischengestreuten, kursiven Zwischentöne-Kapiteln der weiteren Mitreisenden auf dem Weg zu den Pinguinen - bleiben oft doch irgendwie blass, da alles so einfach gestrickt wirkt. Klar, das Schiff als "Lebensraum" während der Reise ist auch begrenzt, aber mir erschien doch vieles zu konstruiert, was z.B. Alba und ihren Verflossenen angeht, oder wie sich das Verhältnis von Wilma und Tomas aufgrund seines Erlebnisses auf der ehemaligen Vulkaninsel ändert.


    Vor allem die Nebenschauplätze hätte es für mich nicht benötigt, sondern dafür lieber ein bisschen mehr Detailliebe bei den Hauptpersonen. Was ich zu Beginn noch gut fand (Wie wird denn nun die ungeliebte Ehefrau entsorgt?) wird erst ewig nicht mehr aufgegriffen und dann für mich nur unzufriedenstellend weitergesponnen.


    Alba schreibt zudem in ihren Beobachtungen über die Tier- bzw. Menschenwelt viele schlaue Sätze, die dann aber doch wieder nur Schall und Rauch und vergänglich sind. Für mich hat sie nicht wie eine Grande Dame der Reise bzw. der Welterfahrung gewirkt, sondern eher wie eine Oma, die oft besserwisserisch und allwissend unterwegs ist.


    Das Buch ist nett, keine Frage, aber bewirkt jetzt nicht, dass ich mich auf die Suche nach Katarina Mazetti im Internet begebe und nach weiteren Werken lechze. Gute Zwischenunterhaltung, aber das nächste Buch, das ich in Angriff nehme, ist hoffentlich etwas mehr mein Geschmack...

    "Liebespaarungen" fängt ziemlich gemächlich an, und ich muss zugeben, dass ich auf den ersten 80 bis 100 Seiten wiederholt überlegt habe, ob ich das Buch denn nun weiterlese oder nicht. Die Sprache ist vor allem zu Beginn sehr gewöhnungsbedürftig und erst ab dem Moment, in dem sich die Geschichte zweiteilt und in der "guten" hellen und der "bösen" dunklen Kapitelüberschrift weitergeht, ist es auch ein gutes Buch.


    Irina als Hauptperson steht zwischen den beiden Männern, Lawrence und Ramsey. Und immer abwechselnd wird erzählt, wie sich ihr Leben verhalten würde, wenn sie sich in einem einzigen Moment ihres Lebens anders entschieden hätte und den anderen Mann gewählt hätte.


    Fantastisch finde ich die immer wiederkehrenden Ähnlichkeiten der beiden Geschichten - wenn also nun ein Weihnachtsgeschenk gemacht wird, erhält es einmal Irina und einmal ihre Mutter, je nach Geschichte. Auch kritisiert die "helle" Irina ihre Mitmenschen - die "dunkle" Irina verhält sich aber genauso wie diejenigen, die von ihrem Alterego schief angeschaut werden.


    Sicherlich ist "Liebespaarungen" sehr langatmig. Aber wenn man bedenkt, dass sich das Buch über einen Zeitraum von mehr als fünf Jahren langzieht, erscheint das doch wieder relativierend. Zudem fand ich gerade diese belanglosen Zwischentöne überzeugend, das Buch doch bis zum Ende zu lesen: Denn das ganze Leben ist einfach doch nur banal, nur manche Momente sind wirklich lebensentscheidend.


    Das Fazit, das ich nach der Lektüre mitgenommen habe, ist auf jeden Fall: In manchen Momenten sollte einfach das Herz entscheiden - und jeder noch so schlimme Tiefschlag hat etwas gutes, und wenn es nur die Tatsache ist, dass man gestärkt daraus hervorgeht.

    Wir haben gerade die erste Folge geschaut, jippie ist das toll! Leider ist die zweite noch nicht ganz Playstation-kompatibel und der Ton läuft, aber das Bild ruckelt (keine Ahnung, das macht immer der Gutste). Jetzt muss ich mich noch gedulden, dabei will ich doch auch unbedingt wissen, was so alles noch passiert und weiterhin genauso begeistert sein wie ihr :-)

    Dori, ich habe mich bei anobii.com gerade mal angemeldet... den Lovelybooks finde ich mittlerweile so umständlich - und bis jetzt sieht das wirklich toll aus. Und es gibt eine App für die ganz faulen :-)


    Wenn das gut klappt, werde ich wohl den heutigen Nachmittag damit verbringen, die Barcodes meiner Bücher mit dem Handy zu scannen :lache


    Edit sagt: Danke für den Tipp also, da war ich grad zu schnell beim Speichern drücken :-)


    Macska, bist Du ich? :wow (bis auf den Igel, den Makel und den Hobbit .... ersetzt durch ein paar andere, aber vom Prinzip her ähnliche... :write)

    Oh, das ist fantastisch, dass ihr zwei wohl Fingerfood-Experten seid :-)


    Ich bin nämlich auf der Suche nach vielen Fingerfood-Rezepten, die man auch 2-3 Tage vorher schon zubereiten kann und die dann immer noch gut schmecken.... Also: Familienfeier am SA, aber am besten schon am MI alles machen, DO geht auch noch zur Not, aber das ist dann schon das äußerste der Gefühle.
    Einfrieren ist natürlich in Ordnung, nur am FR oder SA frisch machen geht gaaaaaaaar nicht.


    Gibts da in dem Buch auch Anregungen oder wisst ihr da dann ein besseres Buch?