Endlich endlich endlich konnte ich "Wenn nicht jetzt, wann dann?" aus der Bibliothek abholen und es ist genauso toll, wie ich es von der Leseprobe her erwartet habe!
Astrid Ruppert hat ein faszinierendes kleines Buch gelesen, bei dem einen auf jeder Seite das Herz neu aufgehen kann! Nicht nur ihre Personen - allen voran Annemie als rüstige, im Herzen romantische und von selben her einfach nur gute Rentnerin - sind treffend beschrieben und charakterisiert, nein, man kann sich lebhaft vorstellen, wie Liz ihrer Nachbarin das Leben auf den Kopf stellt, in dem sie Annemie bittet, doch ihre Hochzeitsplanungsagentur für die Zeit ihres Krankenhausaufenthalts zu übernehmen.
Annemie, die sonst mit niemandem spricht außer ihrer langjährigen Freundin - deren Arbeitsplatz "Edekaladen" mir jedes Mal wieder ein Grinsen aufs Gesicht gezaubert hat, denn allein das hört sich schon so schön altmodisch und angestaubt an wie die hörgerätetragende und immer wissbegierige Frau Schneider, die sich auch immer dort herumtreibt.
Annemie bringt also (nachdem ihr eigenes Leben so durcheinander geraten ist) auch Ordnung und gleichzeitig Unordnung in Liz Firma - und die Personen, die Liz Hilfe gesucht haben, werden eben von Annemie tatkräftig unterstützt. Die Episoden, die hier geschildert werden, sind teilweise so rührselig und ans Herz gehend, dass man denkt, noch eine Spur mehr, und es wäre kitschig - aber nein, das passiert nie!
Eigentlich ist ja Annemie nur die Tortenbäckerin, aber sie wächst über sich hinaus, und als sie merkt, dass sie auch mal an sich selbst denken sollte, ist es schon fast zu spät und ihre Lust am Backen.... Aber Annemie wäre nicht Annemie, wenn sie nicht doch wieder auf die Füße fallen würde.
"Wenn nicht jetzt, wann dann?" ist ein Buch, das natürlich wohl eher von Mädels im heiratsfähigen Alter gelesen wird, natürlich dreht sich fast alles um Hochzeiten, Kleider, Liebe und Romantik, garniert mit zahlreichen Sätzen, die man sich einfach nur abschreiben muss und auf die eigene Hochzeitseinladung pinseln muss. Aber alles ist genau passend, nie zu viel, nie zu bappig und nie so, dass einem (wie von zu viel Kuchen) schlecht werden würde, sondern immer so, dass man sich zurücklehnt und sagt: Ich hätte bitte gerne noch ein Stück!