Wirklich gelungener spannungsvoller Roman, der mir insgesamt gut gefallen hat.
Was ich wirklich toll finde ist, dass es dem Autor Sven Koch ausgezeichnet gelingt über das gesamt Buch hinweg die Spannung aufrecht zu erhalten. Immer wieder geligt es ihm noch mal ne "Schüppe" drauf zu legen. Was dabei besonders toll ist, dass es trotz dieser Zunahmen immer gelingt den Täter stets namentlich erstmal außen vor zu halten. Auch dann, wenn er eigentlich bereits von einem Polizisten identifiziert wurde, so gelingt es dem Autor elegant die Kurve zu nehmen und den Leser weiter im Dunkeln zu lassen.
Ich muss gestehen, mir ist es nicht gelungen den Täter vor der Auflösung zu entlarven, auch nach einigen Andeutungen die Sven Koch geschickt im Text bereits versteckt hatte. Das ist genau das, was ich an einem guten Thriller mag!
Die Protagonistin, die Polizeipsychologin Alexandra von Stietencron hat mir allerdings nicht wirklich gefallen, irgendwie fand ich zu ihr keinen Zugang. Im Umgang mit ihren Mitmenschen, Kollegen, fand ich sie oft recht unsympathisch.
Vielleichtliegt es auch daran, dass sie doch irgendwie zu perfekt rüber kommt. Irgendwie fehlen mir die Ecken und Kanten, sie wirkt wie so eine Maschine auf mich, daher konnte ich nicht wirklich einen Bezug zu ihr herstellen.
Da gefällt mir der "dicke Kollege" Schneider da irgendwie deutlich besser, der mit seiner ruhigen, sachlichen Art ein angenehmer Gegenpol bietet, do aber in meiner persönlichen Sympathipunkteliste eindeutig besser abscheidet als Alex. Oder auch die Kollegin Finja, die irgendwie so richtig authentisch rüber kam. Die haben mir echt gut gefallen, beide. Der Fairnesshalber muss ich sagen, dass ich Alex Vorgeschichte aus "Purpudrachen" nicht kenne, vielleicht feht das für ein komplettes Bild.
Gute gefallen hat mir die Verbindung zwischen dem historischen, einem in der Jetztzeit spielenden Thriller in Kombination mit aktueller politischer Thematik, eine Kombination, die ich in dieser Form bisher noch nicht angetroffen habe.
Ein paar Punktabzüge gebe ich wegen dem doch gängigen Plot gegen Ende hinsichtlich dem aufeinandertreffen zwischen Täter und Protagonist, dass ein durchaus gängiges Konzept ist und eigentlich keine wirkliche Überraschung darstellt.
Aber, es war ein Lesevergnügen und kann das Buch auf jeden all weiter empfehlen.