Beiträge von Dieter Neumann

    Zitat

    Original von maikaefer
    Wer hat eigentlich dieses merkwürdige kursiv anstelle vom Zitat bzw quoten hier eingeführt? :fetch


    Ich.


    Wenn ich damit eine wichtige Anstandsregel verletzt habe, bitte ich um angemessene Bestrafung. Wie man sieht, bin ich aber lernfähig.


    Der zerknirschte

    Es ist im Umgang mit Sprache hilfreich, wenn man sich überlegt, was man sagen will und welche Möglichkeiten es noch gibt.


    Da kann man nur zustimmen!


    Um in diesem Forum zu überleben braucht man ein Stemmeisen, eine Sanduhr, drei Ziegen, einen der Trompete bläst ...


    Stemmeisen und Sanduhr glaube ich zu verstehen. Aber die Ziegen und die Trompeten?
    Ist das ein Zitat, das mir entgangen ist?
    Erlöse mich bitte aus abgrundtiefem Grübeln und sag mir vor allem, wozu man die Ziegen braucht - und gleich drei von ihnen! Danke! ?(

    Voland: ... Solche Diskussionen können zwar interessant sein, aber sind sie sinnvoll? ...


    Das ist die richtige Frage!
    Wenn sie begriffliche Klarheit schaffen, ohne doktrinär zu werden, finde ich derlei Diskurse durchaus anregend. Wenn sie aber dazu führen, dass Leute beleidigt dem Forum den Rücken kehren, sind sie nicht mehr wert als drei Löcher im Kopf ... :nono

    … Denn mittlerweile sind es nicht nur Bezahlverlage, die den Autoren oft falsche Hoffnungen machen, sondern auch Social-Media-Unternehmen und -Berater zeichnen ein merkwürdig verzerrtes Bild des Autorenlebens. …
    Dass all das nur an einem guten Autorenfoto, dem supertollen Buchtrailer, der witzigen Facebook-Aktion oder dem perfekten Exposé liege, diesen Eindruck vermitteln oft die anwesenden Dienstleister, Agenturen, Seminarveranstalter und Social-Media-Berater. Denn zufälligerweise bieten sie all das an und ohne Frage kann all das hilfreich und nützlich sein, doch am Kern geht es vorbei. ...
    Wenn der Autor nicht schreiben kann, nützt alles nichts. Was zählt, ist der Inhalt. Da unterscheiden sich Profis nicht von Anfängern. Aber wer will der Autorin oder dem Autoren sagen, dass ihr oder sein Text mies ist? Stattdessen suggeriert man ihnen, jetzt endlich können sie ohne Filter und ungebremst ihre Manuskripte als E-Book verkaufen und kein böser Verlagslektor stellt sich ihnen in den Weg. Leider. …
    Später dann hört man auf der Bühne wieder einen Social-Media-Berater, der von der schönen neuen Welt berichtet und davon, dass sich Verlage künftig warm anziehen müssten, da man sie eigentlich nicht mehr benötige. Verlage müssten lernen, sich mehr als Dienstleister der Autoren zu sehen, denn die haben künftig dank E-Book und den Selbstvermarktungskanälen Facebook und Twitter ganz andere Möglichkeiten …


    Ich bin irritiert. ?(
    Natürlich lässt der Bericht (eigentlich ja eher eine etwas missglückte Reportage) stilistisch zu wünchen übrig, ist stellenweise reißerisch, aber die Beleuchtung des zunehmenden (und problematischen) Einflusses sog. Social-Media-Consultants auf die E-Book-Szene (Die entscheidenen Passagen habe ich oben zusammengestellt) war für mich zumindest nicht uninteressant.
    Was ich allerdings nicht weiß: Ist literaturcafé.de etwas, was man in diesem Forum besser nicht zitiert? Gibt´s da Vorbehalte, die ich nicht kenne? Oder wird generell die Einstellung eines Links zu anderen Quellen nicht gern gesehen?
    Seid so lieb und klärt mich da mal auf. Danke.
    Schönen Sonntag wünscht

    Zitat

    Original von hef
    Weiß der Teufel, warum ich z.Zt. ausgerechnet ""Deutschstunde" von ihm lese. Es stand Jahrzehnte bei mir im Regal (Ausgabe 1968 Hoffmann und Campe) ... Und ich finde seine Schreibe sehr modern. Die Figur/en sind sehr plastisch und naturgetreu ... Was ich bisher gelesen habe (ca Seite 150 von 480) lässt durchaus Begeisterung bei mir aufkommen. Es erinnert mich ein wenig an "Die Schachnovelle von St. Zweig"
    Ich werde das Buch mit in den Osterurlaub nehmen


    Na, da kann ich dir nur gratulieren, dass du Lenz - wenn auch spät - für dich entdeckt hast. Nach meiner festen Überzeugung hätte er (nicht nur für dieses Buch) den Literatur-Nobelpreis viel eher verdient als gewisse andere deutschsprachige AutorInnen, die ihn dann bekommen haben. Siegfried Lenz ist m. E. der größte deutsche Erzähler der Nachkriegszeit. Und bis heute unerreicht. :anbet

    Puh, eine Büchereule sogar im fernen Calgary! Sogleich springen mich herrliche Erinnerungen an: Unvergessliche Motorhome-Tour durch den Jasper National Park - lang ist's her ...


    Ich denke, wir sollten nach all den interessanten Postings zu diesem Thema noch einmal eine kurze Begriffsentwirrung versuchen:
    Zunächst einmal spielt jede Geschichte, also auch ein Krimi, an irgendeinem Ort. Dadurch z. B., dass dieser "Ort" die ganze Insel Island ist, wird der Islandkrimi aber nicht automatisch zum Regionalkrimi. Dasselbe gilt für Arjouni, wenn er seine Krimis künftig in Berlin spielen lässt, auch wenn man zweifellos immer auch etwas vom Lokalkolorit mitnimmt.
    Bei Wiki wird das Genre des Regionalkrimis so definiert:
    Ein Regionalkrimi (kurz: Regiokrimi) wird verstanden als Subgenre des Kriminalromans. Seine Handlung spielt in einer bestimmten Region, meist einer Stadt. Mit dem Begriff "Regiokrimi" werben kleinere, regional operierende Verlage und bundesweit nicht bekannte Autoren.* Sie sprechen Leser an, die sich nicht in erster Linie für die eigentliche Handlung des Krimis interessieren, sondern vor allem auch für ihre eigene Region bzw. ihre Stadt, in der sie die Romanhandlung wiederfinden wollen und den Handlungsort kennen.
    * Das mit den kleinen Verlagen und den unbekannten Autoren hat sich inzwischen deutlich geändert!


    Dann gibt es ja auch noch den Provinzkrimi. Der scheint mir eine "verschärfte" Form des Regionalkrimis zu sein, also noch stärker als dieser das Lokale zu betonen, oftmals, wie wir ja aus den Postings schon entnehmen konnten, zu Lasten der Krimi-Elemente.
    Eine Bewertung im Sinne von "lesenswert oder nicht" allein auf Grund des Genres aber ist sicher auch bei diesen Büchern nicht fair. Letztlich ist es stets Geschmackssache, ob man sie gern liest. Aber gut geschrieben sollten sie allemal sein, und da fallen viele dieser Werke m. E. dann doch durch das Raster.

    Ganz im Ernst: Es gibt tolle Rundreisen zu besonderen Destillerien, zum Beispiel die "Scotch Whisky Tour" oder den "Single Malt Trail". Kann man bei speziellen Reiseveranstaltern als geführte Tour buchen (dann braucht man auch nicht selbst zu fahren - ganz wichtiger Aspekt!) oder sich dort ausarbeiten lassen und auf eigene Faust unternehmen. Ist vielleicht nichts für die, die Whisky nur als Racke rauchzart kennen, den sie in Cola schütten (miserabile dictu), aber für alle anderen ein Erlebnis!
    Natürlich muss man dabei nicht unentwegt saufen, sondern lernt einige der schönsten Plätze Schottlands kennen. Dazu gibt es ganz tolle Bücher zur Vorbereitung. Ein besonders schönes hab ich rausgesucht (s. u.)


    Lauter Restriktionen und Kontrollen. Was soll das nützen?
    Ich habe mir die Eulen über eine lange Zeit angesehen, bevor ich mich registriert habe. Letzteres vor allem deswegen, weil dies mit Abstand das lebendigste Bücherforum im Netz ist und die Diskussionen (abgesehen mal von den üblichen Ausrutschern, mit denen ich aber nicht etwa die lockeren Sprüche oder gewisse humoristische Einlagen meine) meist von Sachkunde geprägt und niveauvoll sind.
    Ich bin ganz sicher, dass jeder hier in der Lage ist, sich selbst sein Urteil zu bilden. Da braucht´s keine neuen "Dienstvorschriften". Wer auf Gängelung setzt, hat meist Angst vor der Vielfalt - aber genau von der lebt gerade das Eulenforum! Lasst uns doch erst mal abwarten, wie Wolkes neuer Hinweis sich bewährt.
    Übrigens: Werbung in eigener Sache findet im Forum permanent, wenn auch subtiler statt, beispielsweise durch die Darstellung von Covern der eigenen Bücher etc. unter jedem einzelnen Posting ...
    Stört mich auch nicht - im Gegenteil: Wenn´s mein Interesse weckt, seh ich es mir näher an, wenn nicht, denn nicht.


    Je mehr Verbote, umso ärmer das Volk. Laotse

    Es gibt einen Thriller des Altmeisters Hammond Innes, den ich dir ans Herz lege, auch wenn er schon in den Siebzigerjahren geschrieben wurde: NORDSTERN. An Spannung und Dichte kaum zu überbieten. Wurde auch (u. a. mit Antony Perkins) verfilmt. Leider gibt´s keine Neuauflage davon, aber man kriegt gebrauchte Exemplare noch bei Amazon.

    Drückt man die halbe Kartoffel auf der Fläche aus, wie es einst der selige Seewolf (allerdings mit einer ganzen) in seiner Hand zu tun pflegte, oder wirft man sie beherzt gegen den zu reinigenden Gegenstand? Und was macht man mit der anderen Hälfte?

    Auch die Conny-Lens-Krimis (sie spielen in Essen - "Steeler-Straße-Krimis") habe ich immer sehr gern gelesen.


    Ich auch. Und bei der Gelegenheit einmal eines meiner liebsten Zitate:
    Man kann über alles schreiben, wenn man schreiben kann.

    Zitat

    Original von beowulf
    Spannend wäre die Schublade für Kemelmann- die Romane funktionieren auch nur in einer bestimmten Umgebung, die keinesfalls allein vom religiösen Hintergrund bestimmt ist.


    Wenn man für den genialen Harry Kemelman überhaupt eine Schublade aufmachen soll, dann am ehesten die des Ethno-Krimis. Und in der Tat: Seine großartigen Bücher um den jüdischen Rabbi David Small sind ohne ihren Schauplatz, die US-amerikanische Großstadt, nicht denkbar. Mit irgendwelchen deutschen Regionalkrimis allerdings haben Kemelmans Bücher nichts gemein.

    Und was sind in deinen Augen "alte Leute"?


    Na, solche wie ich zum Beispiel. Ich hab die Truppe auch noch live erlebt.


    Unabhängig davon finde ich es schon sehr interessant, wie die Bücher die unter "Regionalkrimis" hier leicht mitleidig belächelt werden. Das geht schon feste in den Bereich "gelebte Arroganz"


    Zweifellos, macht aber auch mal Spaß ...

    Zitat

    Original von Alice Thierry
    Vielleicht sind die "Regionalkrimis" ja in erster Hinsicht verkappte Wohlfühlbücher - Eskapismus für Heimatfans.


    Das ist ganz sicher so. Und jahrzehntelang wurde dieser Impetus vor allem durch wöchentlich erscheinende sog. Groschenromane à la "Der Fluch des Wammerlbauern" und "Die blutige Hand auf der Kirchhofmauer" befriedigt. Nun kommt Ähnliches in Buchform hinzu. Ganze Verlage haben sich darauf spezialisiert und verdienen viel Geld damit. Aus einem einzigen Grund: Diese Bücher werden gekauft - und wie!

    Zitat

    Original von DraperDoyle
    Es mag arrogant klingen, aber mir scheint, viele Leser sind bereit, qualitative Abstriche für das wohlige Gefühl zu machen, dass der Kommissar durch die Fußgängerzone schlendert, durch die man selbst gerne spaziert, dass er Sehenswürdigkeiten besucht, die man auch immer gerne auswärtigen Gästen zeigt und dass man lokale Spezialitäten und Ausdrücke sofort erkennt.


    Habe das erst nach meinem letzten Posting gelesen. Du triffst den Nagel auf den Kopf! Und ein bisschen Arroganz kann ja auch die Diskussion befruchten ...

    Zitat

    Original von Voltaire
    Genaugenommen ist mir die Unterscheidung "Regionalkrimi - Nichtregionalkrimi" eh völlig wurscht.
    Ich persönlich unterscheide eh nur zwischen "guten" und "schlechten" Krimis, wobei diese Unterteilung natürlich noch differenzierter vorgenommen werden kann. :wave


    Ja ja, die 'guten' und die 'schlechten' Bücher ...
    Schobert & Black, eine Musiktruppe, die nur noch alten Leuten bekannt sein dürfte, sangen einstmals: "Dem einen gefällt´s und der andre muss brechen."
    Oder, auf unser Thema bezogen: Nicht wenige LeserInnen ergötzen sich auch noch am siebten Fall eines sympathisch-beschränkten Ermittlers, weil der - die Brust gefüllt mit tiefer Liebe zu seinem Mikrokosmos - durch die Heimatwälder irrt, die sie selbst kennen, Gerichte verspeist, die sie selbst mögen und in einer Sprache spricht, die sie selbst sprechen. Was kümmern da der Plot, die Story - und die Spannung?
    Nach Wiedererkennungserlebnissen lechzen die LeserInnen dieses Genres offenbar unverdrossen.
    Von mir aus. :schnellweg