Puh, eine Büchereule sogar im fernen Calgary! Sogleich springen mich herrliche Erinnerungen an: Unvergessliche Motorhome-Tour durch den Jasper National Park - lang ist's her ...
Ich denke, wir sollten nach all den interessanten Postings zu diesem Thema noch einmal eine kurze Begriffsentwirrung versuchen:
Zunächst einmal spielt jede Geschichte, also auch ein Krimi, an irgendeinem Ort. Dadurch z. B., dass dieser "Ort" die ganze Insel Island ist, wird der Islandkrimi aber nicht automatisch zum Regionalkrimi. Dasselbe gilt für Arjouni, wenn er seine Krimis künftig in Berlin spielen lässt, auch wenn man zweifellos immer auch etwas vom Lokalkolorit mitnimmt.
Bei Wiki wird das Genre des Regionalkrimis so definiert:
Ein Regionalkrimi (kurz: Regiokrimi) wird verstanden als Subgenre des Kriminalromans. Seine Handlung spielt in einer bestimmten Region, meist einer Stadt. Mit dem Begriff "Regiokrimi" werben kleinere, regional operierende Verlage und bundesweit nicht bekannte Autoren.* Sie sprechen Leser an, die sich nicht in erster Linie für die eigentliche Handlung des Krimis interessieren, sondern vor allem auch für ihre eigene Region bzw. ihre Stadt, in der sie die Romanhandlung wiederfinden wollen und den Handlungsort kennen.
* Das mit den kleinen Verlagen und den unbekannten Autoren hat sich inzwischen deutlich geändert!
Dann gibt es ja auch noch den Provinzkrimi. Der scheint mir eine "verschärfte" Form des Regionalkrimis zu sein, also noch stärker als dieser das Lokale zu betonen, oftmals, wie wir ja aus den Postings schon entnehmen konnten, zu Lasten der Krimi-Elemente.
Eine Bewertung im Sinne von "lesenswert oder nicht" allein auf Grund des Genres aber ist sicher auch bei diesen Büchern nicht fair. Letztlich ist es stets Geschmackssache, ob man sie gern liest. Aber gut geschrieben sollten sie allemal sein, und da fallen viele dieser Werke m. E. dann doch durch das Raster.