Beiträge von Grizzly

    Hallo ihr Lieben,


    die Antwort kommt wie immer spät, aber sie kommt, das ist die Hauptsache:


    Danke bogart, daß du sie gelesen hast, und danke, für deinen Kommentar. Ich kann zu meiner Verteidigung sagen, daß ich sie vor 'Ilium' geschrieben habe, aber wäre der Mann in dem Fall nicht eher Alt- als Nachmensch? ;)


    Danke Iris, siehe PN, zu Lucs (ebs. dankenswerten) Beitrag, der neuen Fassung usw. schreibe ich demnächst, wenn ich nicht so müde bin und das Projekt weiter gediehen ist als jetzt.


    Viele Grüße,
    Grizzly

    Zitat

    Original von lorelay
    [...]dass ich so eine diskussion auslösen würde, hatte ich jedoch nicht erwartet - da diese themen für mich etwas ganz natürliches sind, hatte ich mit leichter bis herber kritik gerechnet, aber nicht mit diesem sturm, der mir da um die ohren weht...[...]


    Ne, natürlich nicht!


    In der Regel verfolgen Verfasser pornographischer Geschichten zwei Ziele, entweder wollen sie provozieren oder sexuell erregen. Im wesentlichen verfolgt Pornographie in der bewussten Überschreitung einer Anstandsgrenze durch Obszönität (s. Wikipedia) in Sprachgebrauch und Darstellung (zwischen dem bloßen Verb 'ficken' und der exzessiven Darstellungen des Geschlechtsakts besteht ein himmelweiter ästhetischer Unterschied) das Ziel, den Konsumenten sexuell zu erregen.


    Ich habe keinen der Texte gelesen und bin nur hier, um den mir vorauseilenden Ruf eines Katastrophentouristen wieder gerecht zu werden, daher erlaube ich mir kein Urteil über die handwerkliche Qualität oder pornographische Quantität der Geschichten. Gesagt sei: sollte es sich tatsächlich um einen Stimulus, einen Text, der geil machen will, gehandelt haben, war die Entscheidung der Admins richtig - auch rechtlich.


    Noch ein konstruktiver Vorschlag: alle Mitglieder, die hier was veröffentlichen wollen, sollten eine Mindestzahl an Beiträgen aufweisen können. Das verringert die Zahl derer, die sich nur anmelden, um ihre Geschichten publik zu machen. Dafür gibt es andere, größere und ausschließlich darauf fixierte Boards, die Geschichtenschwemme wird eingedämmt und man kann den hier veröffentlichenden Autor besser einschätzen, weil er zuvor am Forenleben und Miteinander (hoffentlich) rege teilgenommen hat.

    Zitat

    Original von Luc
    Puuh, du trägst ziemlich dick auf. Ich habe die Geschichte schlicht nicht verstanden. Sprachlich finde ich sie okay. Aber alles andere ist an mir vorbei geflossen, wie der Main. Der Text wirkt auf mich behäbig und überkonstruirt, ohne irgendeine Emotion beim Leser auszulösen. Schreiben kannst du aber...


    Tschau


    Luc


    Hallo Luc,


    ja, konstruiert ist er, keine Frage. Mittlerweile ist diese Geschichte Teil einer sich in der Entstehung befindlichen viel größeren Geschichte, wenn auch in abgewandelter und hoffentlich weniger konstruierten Fassung: das Gemälde samt Beschreibung, in meinen Augen unlängst zur Schwachstelle der Geschichte geworden, wird ersetzt.


    Außerdem wollte ich Mitleid mit 'David' erregen, deshalb bin ich angesichts Deiner Kritik eher enttäuscht, zumal Du den Text offensichtlich als gefühlsarm empfindest und meine Intention - zumindest bei Dir - nicht gefruchtet hat. Das Statische des Textes, der Eindruck der willentlichen Konstruktion, ist wohl all meinen Erstfassungen behaftet. Ich hoffe jedenfalls, daß meine neueren Fassungen der Geschichte diesbezüglich fließen wie der Main und den Leser aufwühlen wie ein tosender Gebirgsbach das verschneite Tal.


    Viele Grüße und besten Dank,
    Grizzly


    Gute Literatur macht in den seltensten Fällen Spaß, gute Literatur tut weh. Spaß hat dort, wo ich Qualität in das Feld der Literatur führe oder mit Begriffen wie gut hantiere, nichts zu suchen oder ist eine bloße Begleiterscheinung, ein Trick, den Leser bei der Stange zu halten, aber kaum Zweck oder Ziel desjenigen, der etwas Gutes zu Papier brachte. 'Spaß' ist überhaupt ein Gesellschaftswort, eine Gesellschaftserfindung von unerhörtem Ausmaß, ein Konzept, daß Zukunftspessimisten vergangener Jahre bestens zu Gesicht stünde.


    Sicherlich kann man mit handelsüblichen Thrillern, Bestsellern oder unbedarften Kurzgeschichten, die spaßeshalber in Internetforen veröffentlicht werden, eine Menge Spaß haben - aber deswegen ist nichts davon wirklich gut, gut in dem Sinne, wie wir es gebrauchen würden, diskutierten wir über Kunst, die seit langen, langen Zeiten für uns eine große, bedeutungsschwere Rolle spielt.


    Die Kunst abstrahiert und transzendiert den Menschen und seine Lebensweise, sie stellt Fragen nach unserem 'Sein' und leuchtet dieses unermüdlich, unweigerlich und ungehemmt aus, in der Hoffnung auf einen Funken Gewißheit zu stoßen, der im Dunkel auflodert. Und das schmerzt, weil das Leben schmerzt. Wer den »Werther« liest, wird keinen Spaß daran finden, es sei denn, er sieht in einer verständigen Rezeption des »Werther« seinen Verstand bestätigt, was nichts weiter ist als eine Form von Eitelkeit.


    Wer hingegen aufrichtig und verständnisvoll liest, wird obschon der Qualität der Literatur seine kritische Distanz überwinden, wird mit Werther mitfühlen und schlußendlich wird mit dem Tod des Unglücklichen auch ein Teil des Lesers sterben und eine Frage beantworten, die wir bewußt oder unbewußt in das Dunkel hinein richteten. Man könnte auch Hesse hernehmen; berührt er uns, gehen wir mit seinen Figuren, leiden mit ihnen und werden am Ende neugeboren. Liest man Dostojewski, empfindet man vielleicht Ekel oder Abscheu vor den Abgründen und Tiefen der menschlichen Psyche und versteht sie am Ende einen Deut besser.


    Menschen, die für die Kunst und von der Kunst leben, und Menschen, die sich für Kunst interessierten, tun das nicht des Spaßes wegen, sie tun es, weil sie Antworten suchen.

    Gelesen als unreifer Jüngling, werde mir nach 'Ilium' unbedingt einen Shakespeare vornehmen, und dann fällt meine Wahl wieder auf Macbeth. In der Hoffnung, jetzt das nötige Rüstzeug dafür zu haben.

    Quelle: Netzeitung


    Ich habe zwar nie etwas von diesem Herrn gelesen, wurde aber letzte Woche von einigen Usern auf ihn aufmerksam gemacht und habe ein wenig über ihn in Erfahrung bringen können.


    Von daher hat sein Tod für mich bei aller natürlich gebotenen Betroffenheit auch einen seltsamen Nachklang. Mein Mitgefühl gilt jedenfalls seiner Verwandtschaft, seinen Freunden und seinen zahllosen Lesern.

    Okay, danke für die vielen Tipps, die Zeit nach Ilium kommt bestimmt.


    Ein kleiner Eindruck meinerseits:


    Ilium flatterte gestern mit der Post in meine Hände, für den Briefkasten ist das Ding einfach zu groß. Habe natürlich direkt zu lesen begonnen und kann nach rund fünfzig Seiten ein kleines Fazit ziehen: gefällt mir sehr. Die Schreibe ist für einen Unterhaltungsroman recht gut (vor allem, wenn man anderes gewohnt ist), es wird flott erzählt, ich als unbedarft-unerfahrener SciFi-Leser fühlte mich zwar hie und da schier von einer Begriffslawine erdrückt, finde das aber nicht schlimm. Wer mal Dostojewski gelesen hat und sich durch ein Dickicht an russischen Namen schlagen musste, wird auch mit SciFi-Begrifflichkeiten fertig.


    Naja...ich weiß, daß man Erzähler und Autor nicht vermengen soll, aber irgendwie kommt mir immer wieder der Gedanke, der gute Simmons verarscht seine Zunft (also die, die englische Literatur studierten) nach Strich und Faden. Überhaupt habe ich mir unter Ilium etwas ganz anderes vorgestellt, einen staubigen Epos, der mir alles abverlangen wird. Ich finde es bisher...verdammt lustig...ich meine...ein Shakespeare-Forscher flieht in den Meeren eines Jupitermondes vor einem monströsen Jupitermondkraken und referiert indessen über das Sonett 116!? Der Ilias-Berichterstatter gefällt mir auch. Der macht einen distanziert-gelangweilten Eindruck und kommentiert die Geschehnisse im Lager der Griechen mit subtilem Humor. Prima.

    Hi an alle,


    gestern wanderte Ilium in meinen Einkaufskorb, habe mich von Toms Rezension und seinen Beiträgen dazu verleiten lassen. Ich bin schon ganz gespannt und vertraue nun voll und ganz auf Toms guten Geschmack.


    Prombär : Dean Koontz hört sich auch verlockend an, werde ich mir wahrscheinlich auch noch zulegen, vermutlich Deine Empfehlung. Bei Koontz bleibe ich aber trotzdem skeptisch: irgendwo habe ich gelesen, daß der gute Mann eher zu Thrillern als zu Horror-Kloppern neigt. Wie sehr "horror" ist denn Unheil über der Stadt?


    Tom : Danke für Deine Ausführungen zu den Orks, Zwergen und Trollen. Sowas habe ich mir schon gedacht, deshalb meine Entscheidung für Ilium, zumal sich Simmons und seine Kollegen aus dem Fantasy-Genre preislich nicht viel schenken (15€ für'n Taschenbuch ist verdammt viel Geld). Von den Fantasy-Romanen dieser Reihe hätten mir Die Zwerge am ehesten zugesagt, obschon ich auch hier kaum was über den Plot in Erfahrung bringen konnte (die Marketing-Strategie funktioniert ja).


    Letztlich also der Griff zur SciFi und wenn der Roman hält, was er verspricht, dann sicherlich nicht mein letzter.


    Nudelsuppe : Da Du Lem anführst und ich bei SciFi gelandet bin, hätte ich eine Frage an Dich: Lem schrieb einen Roman über ein riesiges Schlachtschiff, der Name des Romans lautet, sofern mich meine Erinnerung nicht täuscht: Der Unbesiegbare. Anscheinend ähnelt der Plot dem des Films Event Horizon, da dieses ultramoderne Schiff auf einen verlassenen Frachter oder sowas trifft. Naja, keine Ahnung. Hast Du das Buch gelesen? Wenn ja, wie ist es?

    Ich suche ein Buch, das nicht so anspruchsvoll ist und mich für einen längeren Zeitraum in eine andere Welt entführt. Ob Horror, Fantasy oder SciFi, Hauptsache, ich kann mal abschalten.


    Unerwünscht sind Thriller, Dan Brown (und alles, was seiner Schreibe ähnelt), Hohlbein, Bücher, die meine spärlichen Einkünfte übermäßig belasten und Romane, die für Kinder und Jugendliche (s. "Harry Potter", "Tintenherz" usw. usw.) , beziehungsweise von Kindern und Jugendlichen geschrieben wurden ("Eragon"). Bei Horror-Empfehlungen vorzugsweise nicht Stephen King oder R. Bachmann-Bücher, ich brauche Abwechslung. ;-)


    Amazon und die hiesigen Buchvorstellungen konnten mir leider nicht helfen, weil ich zum einen von der schier unglaublichen Menge fast erschlagen wurde und ich naturgemäß in genannten Genres nicht zuhause bin, also diesmal orientierungslos durch die Bücherwelt irre.


    Ich bin euch für jede Hilfe, sprich: jede Empfehlung aus den genannten Sparten ("Horror, Fantasy oder SciFi") dankbar.

    Eckermanns Gespräche mit Goethe: ++ (immer noch dabei; grandios)


    Schneider, CI - Hermann Hesse: +/++ (Überblick über Leben, Werk und Rezeption; Abzüge in der B-Note für einen nicht immer klaren Schreibstil)


    Warburton, Nigel - Philosophy: The classics: ++ (zwanzig einführende Artikel über philosophische Schwergewichte wie Platon, Kant oder Wittgenstein; der Autor ist erbarmungslos ehrlich [?; Anm.: weiß nicht, ob dieser Begriff treffend ist]; lohnt sich!)


    Das Schöne am bewussten Lesen ist: man meidet die Scheiße und kann sich auf wirklich großartige Literatur konzentrieren.

    Ich habe vier Titel auf dem Nachtschränkchen liegen, meine Zuwendung gilt im besonderen dem Eckermann, im Mann und im Heine wird bei Gelegenheit geblättert.


    Thomas Mann - Der Tod in Venedig (ein Mann eben; ich mühe mich redlich mit ihm und der Zugang fällt mir wie so oft schwer -- aber wie heißt's so schön: nach der Arbeit kommt das Vergnügen und das ist bei Mann gewiß. Ich freu' mich drauf)


    Heinrich Heine - Buch der Lieder (dieser Heine, mitunter zum Höchsten meiner Bücherregale bestimmt, ist eine einzige Freude oder eine einzige Qual; man erkennt im übrigen, wie Heines Dichtung aus der bloßen Nachahmung volksliedhafter Traditionen in einen satirisch-gewitzten Bruch mit romantischer Motivik übergeht. Großartig! Empfehlung)


    JP Eckermann - Gespräche mit Goethe (zeitlos - mit das Beste, was ich bisher in meinem jungen Leben lesen darf und durfte; ich spreche eine ausdrückliche Empfehlung aus und zitiere nicht ganz ernstlich den alten Nietzsche: »...das beste deutsche Buch, das es gibt.«)


    James Dickney - Flußfahrt (vorerst beiseite gelegt; werde ich nach den Klassikern wieder aufnehmen, gleichwohl ich weiß, daß ich es hier mit eher leichter Kost zu tun habe. Was ich bis zuletzt lesen durfte, war angenehm, etwas steif, schon alleine der Tatsache wegen, das wir es hier mit einem Erstling zu tun haben, aber alles in allem recht angenehm)

    »Jaa, woll'mer 'ne roi'lasse?«


    Prosit, ihr Jecken! Ich las bis gestern in Thomas Brussigs »Helden wie wir« und fühlte mich gelangweilt. Ich muß weit, weit, weit in der Geschichte zurückgehen, um diesen Umstand eingehender erklären zu können: vor einem Jahr - oder etwas danach - oder etwas davor? - las ich in Thomas Brussigs »Helden wie wir« und fühlte mich gelangweilt. Ich legte es an einen Platz im Bücherregal, wo ich es nicht sehen konnte, bis vormaligen Freitag nicht sehen konnte und es zu an diesem selben Freitag dann endlich doch gesehen habe. Ich nahm es also, schlug es auf und las und lachte und las und lachte und las und lachte und las und langweilte mich, während sich Klaus Uhltzscht durch Berlin pimperte, spitzelte, schleppte, tripperte und komplexpimmelte. Ich habe es wieder zugeschlagen und an einen Platz im Bücherregal gelegt, wo ich es nicht sehen kann.


    Jetzt hab' ich was anderes ausgegraben: James Dickeys (immerhin NBA-Preisträger) »Flußfahrt«, wurde mit Reynolds, Burt in den Siebzigern erfolgreich verfilmt. Drei amerikanische Bügelfalten (Bob, Ed und Drew) und der Action-Man (Lewis) wollen wochenends einfach mal so richtig ausspannen und fahren zum Extremsportereignis ihres Lebens in die unbeherrschte Wildnis -- weiter bin ich noch nicht, im Klappentext steht, daß dort ein Killer auf die Gruppe lauert. Sie werden gejagt. Liest sich bisher ganz okay, an manchen Stellen recht zäh, aber der Stoff ist einfach spannnend. Außerdem lieferte dieser Roman die Vorlage für einen guten Film und eine Reihe echt mieser B- und C-Streifen, die mich mit penetranter Regelhaftigkeit meist mitternachts auf einem bestimmten Privatsender behelligten.

    Nein, so meinte ich das nicht. Ich hatte Bedenken, ob man die Geschichte auch beachten würde. Wie du siehst, wird sie zwar angeklickt, mitunter sogar gelesen, aber kommentiert nur von uns beiden. Deshalb freut es mich, daß du die Geschichte gelesen, kommentiert und sogar gelobt hast. :wave