Beiträge von Tialda

    x Autorin: Ju Honisch
    x Originaltitel: Schwingen aus Stein
    x Genre: Fantasy/historischer Roman
    x Erscheinungsdatum: 27. Dezember 2013
    x bei Feder&Schwert
    x 608 Seiten
    x ISBN: 3867621705
    x Erste Sätze: Es war ein Fehler gewesen, das Dampfschiff donauwärts zu nehmen. Es war zu langsam. Sein Schnaufen belegte deutlich die Kraftanstrengung, mit der es gegen den Strom ankämpfte. Das rythmische Stampfen war zudem ermüdend, und das Rauschen des Wassers hatte fast etwas bedrohliches.


    Klappentext:


    Ein Geheimnis liegt auf dem Bayerwald, ein Fluch, der vor langer Zeit Unheil ausgelöst hat. Auf der Flucht vor der Bruderschaft des Lichts, die alles jagt, was ihnen teuflisch oder dämonisch verdächtig erscheint, werden Konstanze, die Gouvernante, und Clarissa, ihre Schülerin, in den Bann der Ereignisse gezogen. Bei dem Versuch, ihre Schülerin zu befreien, dringt Konstanze immer tiefer in den finsteren Wald vor, ohne zu ahnen, welche Unbill dort ihrer harrt. Schmuggler, Mörder, Wölfe, Ungeheuer, Geistwesen, Magier, die Mönche der Bruderschaft – sie alle sind in einem Netz der Ereignisse verstrickt, und sie alle haben ihre sehr eigenen Pläne für Konstanze und Clarissa. Und selbst die beiden seltsamen Herren, die Hilfe versprochen haben, sind ganz und gar nicht das, was sie zu sein scheinen.


    Rezension:


    Ein tiefer Wald in Bayern, ein Fluch, eine fanatische Bruderschaft, eine Gouvernante, die mit ihrer Schülerin auf der Flucht ist, seltsame Herren, die den beiden Frauen helfen wollen und beunruhigend viele Raben – genau das ist der Stoff aus dem Ju Honisch ihr neuestes Werk “Schwingen aus Stein” gemacht hat.


    Genretechnisch setzt sich die Geschichte aus Fantasy und einem guten Schuss Historie zusammen, und so taucht der Leser in die Welt des 19. Jahrhunderts ein, in der nichts so ist, wie es zunächst scheint – denn es existiert die Macht der Magie und zudem bevölkern allerhand unheimliche Wesen den Wald, in dem sich alles abspielt.


    Die Story besteht aus mehreren groben Handlungssträngen – so geht es zum einen um die Gouvernante Konstanze, die mit ihrem Schützling Clarissa vor deren Onkel flieht, denn das Mädchen gilt durch seine gelegentliche geistige Abwesenheit als schwachsinnig. Zum anderen gibt es da auch noch zwei amerikanische Magier, die für ihre Loge auf der Suche nach wichtigen Büchern sind, durch einen Zufall in die Flucht der beiden Frauen verwickelt werden und – ganz Gentleman – selbstverständlich helfen. Außerdem versucht auch ein Landadliger die Frauen zu retten, der, wie sich nach kurzer Zeit herausstellt, ein haariges Geheimnis mit sich herumträgt.


    Zu den Gegenspielern gehören die Bruderschaft des Lichts, die in den flüchtigen Frauen Hexen vermuten und ein Verbrecher, der ebenfalls hinter den beiden her ist – jedoch aus anderen, wenn auch ebenso unangenehmen Gründen. Und dann sind da noch ein seltsames, vogelartiges Wesen namens Karreg, das Clarissa mit sich nimmt, und eine unheimliche Zwischenwelt, die einen der Hauptcharaktere immer wieder in sich zieht.


    Klar ist – langweilig wird es in dieser Geschichte nicht, denn man wird von Kapitel zu Kapitel in die verschiedenen Handlungsstränge der Protagonisten katapultiert, schlägt sich zwangsläufig auf eine der Seiten und fiebert dann mit seinen Helden. Lesen lässt sich der Schreibstil der Autorin übrigens gut, zumindest wenn man mit veralteten Begriffen und Redewendugen kein Problem hat.


    Abgerundet wird das Werk mit einem Personenregister am Anfang und einer Begriffserklärung am Ende – wer sich also für bis ins Detail ausgebaute Fantasygeschichten begeistern kann, dem sei “Schwingen aus Stein” wärmstens ans Herz gelegt.


    Fazit:


    Eine Hetzjagd durch den Bayernwald, in dem hinter jedem zweiten Baum eine andere unheimliche Begegnung auf die Protagonisten wartet – bis ins kleinste Detail durchdachter Fantasy in Zeiten des 19. Jahrhunderts.


    Bewertung:


    8 von 10 Sternen

    x Autorin: Isabel Bogdan
    x Originaltitel: Sachen machen: Was ich immer schon tun wollte
    x Genre: Erfahrungen
    x Erscheinungsdatum: 02. Juli 2012
    x bei rororo
    x 224 Seiten
    x ISBN: 349962818X
    x Erste Sätze: Der Mach-doch-Muskel. Als ich den Auftrag bekam, unter der Überschrift “Sachen machen” alle zwei Wochen einen Text für das Onlinemagazin CulturMag (www.culturmag.de) zu schreiben, habe ich mich gefreut wie verrückt. Ich bin Übersetzerin, ich sitze den ganzen Tag allein zu Hause am Schreibtisch. Natürlich könnte ich zwischendurch rausgehen und irgendwas unternehmen, meistens tue ich es doch nicht.


    Klappentext:


    Was wollten Sie schon immer mal tun?


    Wer macht denn so was? Isabel Bogdan macht so was. Sie blamiert sich im Rhönrad, wohnt der Schlachtung eines Schweins bei, staunt auf einer Esoterikmesse, spielt Pingpong mit Punks, besichtigt einen Darm, schlüpft in eine Fett-weg-Hose und schüttelt ihr Haar beim Heavy-Metal-Festival in Wacken. Klingt nach einem großen Spaß? Ist es auch. 43-mal. Und wenn Sie das alles gelesen haben, wollen Sie plötzlich selbst Sachen machen. Wetten?


    Rezension:


    Wie oft würde man gern etwas ausprobieren und macht es aus verschiedenen Gründen doch nicht – genau das kennt auch die Autorin und Übersetzerin Isabel Bogdan und geht in “Sachen machen: Was ich immer schon tun wollte” konsequent dagegen vor.


    Interessant und oft auch witzig berichtet die Autorin von den 43 ‘Sachen’, die sie für dieses Projekt einfach mal ausprobiert hat. Für jede Aktivität gibt es ein Kapitel und so eignet sich dieses Buch sehr gut, den Leser in der Handtasche zu begleiten und Wartezeiten zu verkürzen.


    Gut fand ich die Vielfalt der ausprobierten Sachen. Sportarten sind genauso vertreten wie verschiedene entspannende Aktivitäten und auch ‘Über-den-Tellerrand-schau-Sachen’ und Dinge, die man in die Sparte ‘Ungewöhnlich’ einordnen kann werden neugierig ausprobiert. So versucht sich Isabel Bogdan z.B. im Rhönrad und beim Tauchen, lässt sich beim Floating treiben, hängt mit Punks ab und geht auf ein Metalfestival oder spaziert fröhlich durch das große Modell eines Darms, während sie noch die Erinnerung vom Schweine schlachten im Kopf hat.


    Lange im Kopf bleibt “Sachen machen” aber wahrscheinlich nicht, dafür ist es einfach zu uneinprägsam und trivial.


    Fazit:


    Nette Unterhaltung für zwischendurch.


    Bewertung:


    6 von 10 Sternen

    x Autoren: Michael Tsokos, Saskia Guddat
    x Originaltitel: Deutschland misshandelt seine Kinder
    x Genre: Sachbuch
    x Erscheinungsdatum: 03. Februar 2013
    x bei Droemer Knaur
    x 256 Seiten
    x ISBN: 342627616X
    x Erste Sätze: Einleitung. auf das Thema “Kindesmisshandlung” angesprochen, reagieren erstaunlich viele Menschen mit reflexartiger Abwehr. Oft durch Bagatellisierung nach dem Muster: “Ein Klaps hat noch keinem geschadet”, oder auch durch glatte Verleugnung: “So etwas macht doch heutzutage in Deutschland niemand mehr!”


    Klappentext:


    Jedes misshandelte Kind ist eines zu viel


    Das deutsche Kinder- und Jugendschutzsystem versagt mit grausamer Regelmäßigkeit. Sozialarbeiter und Ärzte schreiten auch bei erkennbaren Misshandlungsfällen oft nicht ein. Richter sprechen in Zweifelsfällen vorschnell die Angeklagten frei.
    Die Rechtsmediziner der Berliner Charité Michael Tsokos und Saskia Guddat decken gravierende Missstände auf und zeigen, wie wir die Gesundheit und Rechte der Kinder besser schützen können.


    Rezension:


    Ein Buch wie “Deutschland misshandelt seine Kinder” von Michael Tsokos und Saskia Guddat zu lesen, ist meiner Meinung nach die Pflicht eines jeden Erwachsenen. Wir alle waren Kinder, garantiert wurden mehr als ‘nur einige’ in verschieden schweren Graden misshandelt – und wer hätte sich als Kind nicht gewünscht, dass einem ein Erwachsener hilft, und selbst wenn es ein Fremder ist!?


    Die Autoren wollen mit diesem Buch ein Tabuthema ansprechen und vor allem eine Diskussion lostreten. An dieser Stelle fragte ich mich aber ehrlich gesagt: Sollte dieses Buch dann nicht jedem zugänglich gemacht werden? Ein Hardcover mit nicht einmal 300 Seiten ist mit 20 Euro schon teuer genug, aber hätte es hier nicht auch eine unaufwändige Taschenbuchausgabe für 5 Euro getan? An diesem Punkt hinkt das Prinzip in meinen Augen. Klar – die Autoren und auch der Verlag verdienen ihr Geld damit, aber im Auftrag der Aufklärung wäre ein bisschen ehrenamtliches Engagement auch nicht schlecht.


    Wenn ich schon dabei bin, würde ich auch gerne gleich auf meinen zweiten Kritikpunkt zu sprechen kommen: Klischees. Für den unaufmerksamen Leser wird folgende Botschaft ankommen: “Die Mischung aus Gepierct, Tättowiert, Harz4 und Muskeln = der Vorzeige-Kinderschläger” – die meisten der genannten Fallbeispiele bedienen sich auch genau an diesem Typ Mensch. Ich kenne jedoch genug Leute, auf die dieses Muster zutrifft und die einem Kind nie etwas zu Leide tun könnten und fühle mir persönlich durch das indirekte “Vorsicht vor Gepiercten und Tätowierten” etwas auf den Fuß gestiegen.


    Klar – in einem Fall wie diesem ist es vielleicht nicht mal so schlimm, etwas übertriebene Vorsicht zu schüren – und vor allem möchte ich gar nicht abstreiten, dass (zumindest körperliche) Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in ärmeren Familien möglicherweise öfter vorkommt als wo anderes – aber es störte mich, dass nur am Rande erwähnt wird, dass das natürlich nicht immer so sein muss und dass so etwas auch ‘in den besten’ Familien passieren kann. Die Relation zueinander erschien mir zwischen ‘arm und reich’ einfach zu weit auseinanderklaffend.


    Nun fragt man sich wahrscheinlich, warum ich dann trotzdem noch 3 von 5 Sternen vergebe… – Ganz einfach: Allein das Thema aufzugreifen und zu publizieren ist viel wert. Zudem wurde auf viele wichtige Ansätze eingegangen – zum Beispiel auch auf das Thema “Warum der Kinderschutz versagt” (mich erschütterte die Gleichgültigkeit mancher Sozialarbeiter) und auf die Rechte der Opfer. Zudem gibt es ein Kapitel das sich “Eingreifen, statt wegschauen” nennt – auch das ist recht gut geworden.


    Und manchmal ermutigt das Buch sogar dazu, selbst aktiv zu werden…


    Fazit:


    Macht wachsamer, regt zum Nachdenken und auf jeden Fall zu Diskussionen an – Allerdings sollte ein Aufklärungsbuch mit einem solchen Thema auch unbedingt für den kleinen Geldbeutel erhältlich sein.


    Bewertung:


    6 von 10 Sternen

    x Autorin: Valentina D’Urbano
    x Übersetzerin: Constanze Neumann
    x Titel: Mit zwanzig hat man kein Kleid für eine Beerdigung
    x Originaltitel: Il rumore dei tuoi passi
    x Genre: Roman/Liebe
    x Erscheinungsdatum: 01. Februar 2014
    x bei dtv
    x 280 Seiten
    x ISBN: 3423249994
    x Erste Sätze: 24. Juni 1987. Für sie waren wir die Zwillinge. Sie sagten, wir würden gleich aussehen, auch wenn wir uns überhaupt nicht ähnelten. Sie sagten, weil wir immer zusammen waren, würden wir uns gleichen wie ein Ei dem anderen. Ich ging über den Platz vor der Kirche.


    Klappentext:


    “Scherbenpark” trifft “Die Einsamkeit der Primzahlen”.


    Wenn es im Sommer abends sehr heiß ist in der ‘Festung’, deckt Beatrices Mutter den Tisch auf dem Balkon, zündet Kerzen gegen die Mücken an, und der Vater lächelt und sagt: “Nächstes Jahr fahren wir ans Meer.” Im Stockwerk darüber jedoch wird Alfredo von seinem besoffenen Vater mal wieder halb tot geprügelt.


    Die Geschichte einer bitteren Liebe.


    Rezension:


    Allein der Titel von Valentina D’Urbanos Debüt “Mit zwanzig hat man kein Kleid für eine Beerdigung” und das melancholische Cover machten mich neugierig auf dieses Buch. Der Klappentext tat dann sein Übriges und so wollte ich diese Geschichte unbedingt lesen.


    Das Buch beginnt im Sommer 1987. Die Protagonistin Beatrice, kurz Bea, verbringt ihren letzten Tag in La Fortezza (= Die Festung), einem Viertel einer italienischen Stadt, das nicht einmal die Polizei freiwillig betritt. Es ist der Tag, an dem Beas ‘Zwilling’ beerdigt wird – allerdings waren Alfredo und Bea nicht wirklich Zwillinge, sondern beste Freunde.


    An diesem Tag erinnert sich Bea an ihr Leben in La Fortezza zurück und erzählt so ihre und Alfredos Geschichte, welche mich wirklich tief berührt und gefesselt hat. Das Viertel in dem sich der Großteil der Story abspielt wurde von seinen Bewohnern komplett besetzt – man kann es nicht anders sagen: es ist ein Viertel, das von Asozialen bewohnt wird. Die Kinder und Jugendlichen haben keine Perspektive und es regiert das ‘Gesetz der Straße’.


    Man merkt deutlich, dass auch die Autorin in einem ähnlichen Viertel in Rom aufgewachsen ist, denn Beas Beschreibung und auch die etwas derbe Art zu erzählen sind absolut glaubwürdig. Man fühlt sich während des Lesens, als wäre man selbst dort gewesen und auch die Beziehung die Bea und Alfredo zueinander haben, erklärt sich einem nach und nach aus den äußeren Umständen.


    Zuerst nur Nachbarn, hält sich der Junge immer mehr bei Beas Familie auf, da sein Vater ihn und seine beiden Brüder immer im Suff verprügelt. Obwohl sich die beiden Kinder nicht wirklich leiden können, bauen sie etwas auf, das ich persönlich eine ‘Hass-Liebe’ nennen würde und werden später ein Paar, das sich in einer Art Co-Abhängigkeit befindet. Und wie man anhand der ersten Seite schon feststellt: Die Geschichte geht tragisch aus.


    Leser, die sich für berührende wie erschütternde Geschichten aus den untersten Schichten der Gesellschaft interessieren, werden dieses Buch ebenso wenig aus der Hand legen können wie ich, sobald mit dem Lesen angefangen wurde.


    Fazit:


    Eine berührende und erschütternde Geschichte über eine schmerzhafte Liebe aus der ganz untersten Schicht der Gesellschaft.


    Bewertung:


    10 von 10 Sternen

    x Autorin: Cristin Terrill
    x Übersetzerin: Barbara Imgrund
    x Titel: Zeitsplitter – Die Jägerin
    x Originaltitel: All Our Yesterdays
    x Reihe: Zeitsplitter-Reihe, Band 1
    x Genre: Jugendbuch/Fantasy
    x Erscheinungsdatum: 14. Februar 2014
    x bei Boje
    x 336 Seiten
    x ISBN: 341482390X
    x Erste Sätze: Em. Ich starrte auf das metallene Abflussgitter in der Mitte des Betonbodens. Es war das Erste, was mir ins Auge sprang, als sie mich in diese Zelle sperrten, und seither habe ich kaum wieder weggeschaut. Als sie mich herbrachten, war ich trotzig. Ich schlurfte langsam in den dünnen Gefängnisslippern, die sie mir gegeben hatten, durch den Gang, sodass sie mich an beiden Armen zerren mussten.


    Rezension:


    Eigentlich hätte ich mir “Zeitsplitter – Die Jägerin” von Cristin Terrill wahrscheinlich nicht gekauft, doch als mich der Verlag auf dieses Debüt der Autorin aufmerksam machte und ich den raffiniert gemachten Klappentext las, war ich doch sehr gespannt.


    Aufgeteilt ist das Buch in 40 Kapitel und erzählt wird aus der Sicht von einer Person in zwei verschiedenen Zeitebenen – nicht ganz so einfach zu erklären. Es geht um Marina, ein Mädchen das ein ganz normales Leben führt und heimlich in ihren besten Freund verliebt ist – James, ein überdurchschnittlich intelligenter Junge, der auf dem besten Weg ist ein angesehener Wissenschaftler zu werden.


    Allerdings startet das Buch vier Jahre später. Marina wird jetzt Em genannt und sitzt seit längerem in einer Zelle. Ihr einziger Freund ist nicht James, sondern Finn, der in der Zelle neben ihr sitzt und mit dem sie sich witzige Wortduelle liefert. Zumindest solange, bis der, der die beiden gefangen hält, wieder kommt und etwas wissen will. Schweigt Em, wird Finn misshandelt. Redet sie, steht das Wohl der Menschheit auf dem Spiel. Fakt ist: Em muss hier raus, um in eine (vorhandene) Zeitmaschine zu steigen und zu verhindern was geschah.


    Was vier Jahre davor passierte, warum sich die Welt so drastisch verändert hat und was letztendlich aus James wurde, erfährt man erst nach und nach in den Rückblicken, die hin und wieder aus der Sicht und Zeitperspektive von Marina erzählt werden.


    Anfangs hatte ich leichte Probleme richtig in die Geschichte einzusteigen. Aber nach und nach und vor allem je mehr Puzzleteile ich zusammensetzte nahm mich die Story immer mehr gefangen, so dass ich das Buch gegen Ende überhaupt nicht mehr weglegen konnte.


    Fazit:


    Wer auf geschickt konstruierte Zeitreisegeschichten steht und auch noch Wert darauf legt, dass zwischenmenschliche Aspekte nicht zu kurz kommen, dem sei “Zeitsplitter – Die Jägerin” auf jeden Fall empfohlen.


    Bewertung:


    8 von 10 Sternen

    x Autorin: April Genevieve Tucholke
    x Übersetzerin: Anja Galic
    x Titel: Fürchte nicht das tiefe blaue Meer
    x Originaltitel: Between the Devil and the Deep Blue Sea
    x Reihe: Between-Reihe, Band 1
    x Genre: Jugendbuch/Mystery-Thriller
    x Erscheinungsdatum: 09. September 2013
    x bei cbt
    x 384 Seiten
    x ISBN: 3570308847
    x Erste Sätze: “Man hört auf, den Teufel zu fürchten, wenn man seine Hand hält.” Das hatte Freddie mal zu mir gesagt, als ich klein war. Alle nannten meine Großmutter immer nur bei diesem Spitznamen, sogar meine Eltern, weil “Freddie” – kurz für Frederikke – nun mal ihr Name sei, wie sie stets betonte.


    Klappentext:


    “Es heißt, Zeit wäre relativ und ich glaube, das ist der Grund, warum es mir so vorkommt, als hätte sich mein Leben vor Rivers Auftauchen innerhalb von wenigen Sekunden abgespielt – ein kurzes Aufflackern kleiner Ereignisse, nicht wirklich der Rede wert -, während mir mein Leben von dem Tag an, an dem River vor Citizen Kane vorfuhr, wie eine dreibändige Saga erscheint. Wie ein Epos.”


    In Vioet Whites verschlafenem Küstenort ist nicht viel los, bis River West in ihrem Gästehaus einzieht. Plötzlich wird ein Phantom gesichtet, Kinder verschwinden und ein Mann bringt sich um. Hat River damit zu tun? Als Violet die Wahrheit erfährt, hat sie bereits ihr Herz an River verloren …


    Rezension:


    Von April Genevieve Tucholkes “Fürchte nicht das tiefe blaue Meer” versprach ich mir wegen des atemberaubenden Covers in Verbindung mit dem spannend klingenden Klappentext ein 5-Sterne-Buch. Leider waren meine Erwartungen hier doch etwas zu hoch gessteckt.


    Die Autorin berichtet aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Violet White, die mit ihrem Zwillingsbruder in einem großen Haus namens “Citizen Kane” direkt am Meer wohnt. Violets Erzählung liest sich leicht und locker weg und man nimmt ihr den nachdenklichen Teenager absolut ab.


    Da sich die Eltern der White-Zwillinge, ein Künstlerpaar, in Europa befinden und den Kindern langsam das Geld ausgeht, beschließen sie das Gästehaus zu vermieten – und prompt findet sich auch jemand der einziehen möchte, nämlich der geheimnisvolle River West, der nicht viel älter als die Zwillinge ist und in den sich Violet sofort verliebt.


    Kurz nach Rivers Ankunft beginnen die rätselhaften Geschehnisse auch schon und irgendwie ahnt Violet auch, dass er wohl damit zu tun haben muss, doch sobald sie in seine Nähe kommt, übt er eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf sie aus, so dass sie sich ihm nicht enziehen kann – obwohl sie weiß, dass es besser für sie wäre.


    So zieht sich das dann durch beinahe die ganze Geschichte. Von den Schilderungen der schrecklichen Vorfälle war ich etwas enttäuscht. Man sollte meinen, dass einen ein recht detailliert geschilderter Selbstmord erschüttert, doch irgendwie kam das Ganze nicht in geballter Kraft bei mir an. Genauso riefen auch gespenstische Erscheinungen leider keine Gänsehaut hervor. Obwohl Violet Angst hat, bleibt eine gewisse Distanz zwischen ihren Gefühlen und dem Leser und es nervte mich auch etwas, dass sie sich River so hirnlos hingibt – nach nicht mal einem Tag.


    Die düstere Kulisse, die den Ort am Meer umgibt, in dem die Geschichte spielt, hat mir aber dafür sehr gut gefallen. Wäre die Erzählung an sich genauso berührend, wäre dieses Buch genau das, was ich erwartet hatte. Doch leider ließ mich auch das Ende irgendwie unzufrieden zurück. Es wird aber noch einen zweiten Teil geben und ich hoffe, dass die Autorin das Ruder dann noch herumreißt.


    Fazit:


    Eine Geschichte in einer sehr tollen düsteren Kulisse – allerdings sollte sich ja eigentlich die Story hervorheben und nicht der Hintergrund.


    Bewertung:


    6 von 10 Sternen

    Meine Rezension zur deutschen Version des Buches:


    x Autorin: Stephenie Meyer
    x Übersetzerin: Katharina Diestelmeier
    x Titel: Seelen
    x Originaltitel: The Host
    x Genre: Jugendbuch/Science Fiction
    x Erscheinungsdatum: August 2008
    x bei Carlsen
    x 864 Seiten
    x ISBN: 3551581908
    x Erste Sätze: Implantiert – Prolog. Der Heiler hieß Fords Deep Waters. Wie alle Seelen war er von Natur aus gut: mitfühlend, geduldig, ehrlich, anständig und liebevoll. Nervosität war ungewöhnlich für Fords Deep Waters. Gereiztheit erst recht. Da Fords Deep Waters jedoch in einem menschlichen Körper lebte, war Gereiztheit manchmal unvermeidlich.


    Klappentext:


    “Seit jener ersten Nacht, in der ich geschrien habe, als ich die Narbe in seinem Nacken ertastete, hat Jared mich nicht mehr geküsst. Will er mich nicht mehr küssen? Sollte ich ihn vielleicht küssen? Er sieht auf mich herunter und lächelt; die Fältchen um seine Augen breiten sich wie kleine Netze aus. Ich überlege, ob er wirklich so gut aussieht, wie ich glaube, oder ob es mir nur so vorkommt, weil er außer mir und Jamie der einzige Mensch auf der ganzen Welt ist. Er drückt meine Hand und mein Herz donnert gegen meine Rippen. Es schmerzt, dieses Glück.”


    Rezension:


    “Seelen” von Stephenie Meyer wartete bei mir schon mehrere Jahre im Regal, um endlich gelesen zu werden – spontan ein Buch mit über 800 Seiten anzufangen stellte für mich eine gewisse Hemmschwelle dar. Aber nun, da ich es gelesen habe, wünschte ich mir, ich hätte es schon viel früher getan, denn es lohnt sich.


    Anfangs hatte ich leichte Probleme einen Einstieg in den Schreibstil zu finden. Ich rechnete mit dem gleichen Stil, in dem die “Bis(s)”-Bücher der Autorin verfasst sind, doch “Seelen” ist etwas anders. Gleich am Anfang gibt es eine längere Strecke, auf der nicht wirklich viel passiert und man kann hier nicht einmal davon sprechen, dass sich die Geschichte langsam aufbaut… – es passiert einfach einige Zeit kaum etwas, bis die Story dann aber von einem auf den anderen Augenblick richtig anfängt. Von da an konnte ich das Buch überhaupt nicht mehr aus der Hand legen, so fesselte mich das Geschehen.


    Die Geschichte dreht sich um das außerirdische Wesen ‘Wanderer’, das im Körper der 21-jährigen Melanie steckt. Die Spezies der sogenannten Seelen hat die Erde beinahe komplett eingenommen und menschliche Körper werden einfach als Wirte benutzt. Melanie, ihr kleiner Bruder Jamie und Jared, den die beiden später kennenlernten, sind einige der wenigen Menschen, die sich verstecken – doch letztendlich wurde Melanie trotzdem erwischt. Wanderers Aufgabe soll es nun sein, den Suchern – einer Art Polizei – den Weg zu Jamie und Jared zu weisen. Doch es geschieht etwas untypisches: Melanie verschwindet nicht, sondern befindet sich weiterhin in ihrem Körper und spricht mit Wanderer, die später Wanda genannt wird. Melanie überredet Wanda sich auf die Suche nach einem geheimen Versteck zu machen, das ihr Onkel möglicherweise eingerichtet hat und die beiden werden fündig.


    Ich fand es wahnsinnig spannend zu erleben, wie sich Melanie und Wanda nach anfänglichem Hass anfreunden und wie sich beide Charaktere im Lauf der Geschichte weiterentwickeln. Außerdem lernt man nach und nach verschiedene Widerständler kennen und schließt auch diese ins Herz – es ist schwer, Genaueres zu erklären, ohne nicht zuviel von der Geschichte zu verraten, doch die beiden geraten in eine größere Gemeinschaft ;).


    Stephenie Meyer schafft es, dass man als Leser am Ende des Buches etwas traurig zurückbleibt. Ich für meinen Teil hatte die verschiedenen Charaktere so in mein Herz geschlossen, dass ich sie eigentlich gar nicht mehr gehen lassen wollte – nach rund 800 Seiten fühlte ich mich, als wäre ich direkt dabei gewesen, was sicher auch daran liegt, dass die Autorin eine extrem dichte Geschichte erschaffen hat.


    Fazit:


    Eine Welt, in der niemand von uns leben wollen würde – aber mit Charakteren, die man am liebsten nie mehr gehen lassen möchte.


    Bewertung:


    10 von 10 Sternen

    x Autorin: Jessica Verday
    x Übersetzerin: Barbara Abedi
    x Titel: The Hollow – Wahre Liebe ist unsterblich
    x Originaltitel: The Hollow
    x Reihe: Hollow-Trilogie, Band 1
    x Genre: Jugendbuch/Fantasy
    x Erscheinungsdatum: Juni 2010
    x im Arena Verlag
    x 432 Seiten
    x ISBN: 3401064959
    x Erste Sätze: Was als Gerücht begann und von diskreten Menschen in kleinen Gruppen flüsternd andgedeutet wurde, wuchs sich rasch zu etwas aus, das von weniger diskreten Menschen in großen Gruppen öffentlich diskutiert wurde. Ich hatte es so satt, ihnen zuzuhören.


    Klappentext:


    Abbeys beste Freundin Kristen ist verschwunden. Alle Bewohner von Sleepy Hollow glauben, dass das Mädchen tot ist. Sogar Gerüchte über Selbstmord halten sich hartnäckig. Dann taucht plötzlich Caspian auf – ein umwerfender, rätselhafter Junge, der immer dort aufkreuzt, wo auch Abbey ist. Zwischen den beiden entwickelt sich eine Liebe, die Abbey ihren Schmerz vergessen lässt. Doch schließlich stößt sie im Tagebuch ihrer Freundin auf ein dunkles Geheimnis – und muss bald erfahren, dass auch Caspian nicht der ist, der er zu sein scheint.


    Rezension:


    Aufmerksam auf “The Hollow: Wahre Liebe ist unsterblich” von Jessica Verday wurde ich durch das wunderschöne Cover – und als ich im Klappentext las, dass die Geschichte in einem Ort namens Sleepy Hollow spielt, wollte ich sie unbedingt lesen. Wer die Legende um Sleepy Hollow genauso toll findet wie ich, kommt in diesem Buch sogar indirekt auf seine Kosten.


    Die Autorin schreibt aus Sicht der Protagonistin Abbey und das absolut überzeugend und fesselnd. Hat man sich erst einmal am Erzählfluss festgebissen, reißt einen die Geschichte regelrecht mit. Abrundend beginnt jedes Kapitel mit einem Zitat aus Washington Irvings “Sleepy Hollow” und kündigt so indirekt an, was als nächstes passieren wird.


    Abbey ist ein Charakter, der bei mir viel Mitgefühl erweckt hat. Ihre beste Freundin Kristen ist verschwunden, jeder geht davon aus, dass das Mädchen tot ist und so steht Abbey ganz alleine da und trauert. Sie verbringt ihre Zeit größtenteils alleine und umso größer ist die Bedeutung, dass sie Caspian kennenlernt und die beiden sich annähern. Auch er ist, wie ich finde, ein wahnsinnig sympathischer Charakter – auch wenn man recht schnell bemerkt, dass mit ihm irgendetwas nicht stimmt. Es ist schön, zu beobachten, wie Abbeys Trauer kleiner wird und genauso schlimm zu sehen, wie ihre Fassade erneut Risse bekommt.


    Während ich mich die ganze Geschichte über fragte, was eigentlich mit Caspian los ist, begann ich es gegen Ende hin langsam zu ahnen und war bei der Auflösung trotzdem überrascht, da viel mehr dahinter steckt, als ich anfangs dachte. Soviel kann verraten werden: “The Hollow” endet nahezu tragisch und ich bin gespannt wie es im zweiten Teil weitergeht.


    Fazit:


    Ein wundervoller Trilogie-Auftakt mit einer mysteriösen Atmosphäre und großen Gefühlen.


    Bewertung:


    8 von 10 Sternen

    x Autorin: Andrea Maria Schenkel
    x Originaltitel: Finsterau
    x Genre: Krimi
    x Erscheinungsdatum: 05. März 2012
    x bei Hoffmann und Campe
    x 375 Seiten
    x ISBN: 3455403816
    x Erste Sätze: Hermann Müller. Roswitha Haimerl stand da, den Mantel zugeknöpft, die Tasche unter dem Arm. “Hermann, ich geh jetzt heim. Ich hab die Schankstube aufgeräumt und die Stühle hochgestellt, bis auf die beim Tisch in der Ecke. Da sitzt wieder so ein windiger Krattler, den musst schon selber rausschmeißen. ‘zahlt hat er schon.”


    Klappentext:


    Ein kleines Dorf im Bayerischen Wald, 1944: Schwanger kehrt die junge Afra zurück in die Enge ihres Elternhauses, das sie Jahre zuvor verlassen hat. Als Albert geboren wird, nehmen die Auseinandersetzungen mit dem strenggläubigen Vater zu, dem das Kind im Wege ist. Dann eines Tages ist Afra tot, blutüberströmt liegt sie neben ihrem schwerverletzten Sohn in der karg eingerichteten Wohnstube …


    Einmal mehr hat Andrea Maria Schenkel einen historischen Mordfall in einen atemberaubend spannenden Krimi verwandelt.


    Rezension:


    “Finsterau” von Andrea Maria Schenkel wollte ich unbedingt lesen, obwohl ich eigentlich keine Krimis mag. Vor Jahren hatte ich ihr Debüt “Tannöd” gelesen, welches mich damals richtig fesseln konnte – und so kam ich an “Finsterau”, das aus dem selben Holz geschnitzt ist, nicht vorbei.


    Der Plott in diesem Buch beruht auf einem historischen Mordfall, der jedoch nicht in Bayern stattfand – den Ort im Bayerischen Wald hat die Autorin selbst ausgewählt und so abgelegen wie Finsterau liegt hätte sie wohl keinen Schauplatz finden können, der besser zur Geschichte passen würde.


    Der Schreibstil in “Finsterau” ist einfach, prägnant und von vielen gesprochenen Sätzen in bayerischer Mundart durchsetzt, was den Eindruck einer derben und einfachen Atmosphäre erweckt. Die Story an sich setzt sich dabei aus verschiedenen Handlungssträngen auf zwei Zeitebenen zusammen, wobei zwischen den verschiedenen Charakteren, allen voran Afra, dem Opfer und Johann, ihrem Vater, von Kapitel zu Kapitel gewechselt wird und sich dabei die ganze Geschichte wie ein Puzzle zusammensetzt.


    Die Geschichte an sich hat meiner Meinung nach wirklich Potenzial, aber man hätte sicher noch etwas mehr rausholen können. Trotz der verschiedenen Perspektiven wirkte das Ganze mehr wie ein Zeitungsbericht auf mich – alles ist sehr sachlich gehalten und es wird kaum mit Emotionen gespielt (allerdings könnte es sein, das genau das einen Krimi ausmacht – das Genre liegt mir ja normalerweise überhaupt nicht).


    Fest steht: Wer “Tannöd” mochte, wird “Finsterau” auf jeden Fall auch gut finden.


    Fazit:


    Glaubwürdig, interessant und authentisch, ruft aber leider kaum eine Emotion hervor.


    Bewertung:


    5 von 10 Sternen

    x Autorin: Sabine Ebert
    x Originaltitel: Der Fluch der Hebamme
    x Reihe: Hebammen-Saga, Band 4
    x Genre: historischer Roman
    x Erscheinungsdatum: 02. Oktober 2010
    x bei Knaur
    x 720 Seiten
    x ISBN: 3426506068
    x Erste Sätze: Mai 1189 in Freiburg. Reglos und mit halb geschlossenen Augen beobachtete Lukas, wie sich seine Frau aus dem Bett stahl, obwohl der Tag kaum angebrochen war. Ohne zu ihm zu sehen, zog sie sich ihr Kleid über, flocht das Haar, bedeckte es mit einer schlichten Bundhaube und ging leise hinaus.


    Klappentext:


    Von Freiberg ins Heilige Land – die Geschichte der Hebamme Marthe geht weiter!


    Freiberg 1189: Fast fünf Jahre sind seit Christians Tod vergangen, und Marthe und Lukas leiden immer noch unter dem Verlust des Gebliebten und Freundes. Außerdem naht unaufhaltsam der Tag, an dem der grausame Albrecht, der älteste Sohn des Markgrafen Otto, die Regentschaft über die Mark Meißen übernehmen wird. Trotz der Gefahr wollen Marthe und Lukas nicht fliehen, denn sie müssen Christians Vermächtnis erfüllen und sich um die mittlerweile fast erwachsenen Kinder kümmern: Clara soll heiraten, obwohl sie heimlich in den jüngeren Sohn des Markgrafen verliebt ist, und Thomas träumt davon, sich Kaiser Barbarossas Kreuzzug ins Heilige Land anzuschließen, ohne zu ahnen, was ihn dort erwarten wird …


    Rezension:


    Obwohl Sabine Eberts Hebammen-Saga anfangs nur als Trilogie geplant war, erschien wenige Zeit nach dem eigentlichen Ende der vierte Band “Der Fluch der Hebamme”, da die Autorin noch so viel von Protagonistin Marte und dem aufstrebende Städtchen Freiberg zu erzählen hatte. Schade nur, dass mit diesem Band auch das Design der Reihe geändert wurde – wer die Erstausgaben der ursprünglichen Trilogie besitzt und Wert auf ein einheitliches Bild legt hat Pech gehabt (oder muss sich die ersten drei Bücher noch einmal kaufen)…


    Sabine Ebert spinnt die Geschichte um Freiberg und seine Charaktere weiter, und das natürlich nicht, ohne das Ganze mit vielen historischen Details zu verweben. Durch die Flut an Informationen, gepaart mit mehreren Handlungssträngen, sollte man seine Gedanken aber auf jeden Fall auf die Geschichte fixieren, um den Faden nicht zu verlieren.


    Nur weil Christian nun schon mehrere Jahre tot ist, bedeutet das nicht, dass Marthe und ihre Familie endlich zur Ruhe kommen können. Markgraf Ottos ältester Sohn, Albrecht, versucht die Dinge zu beschleunigen, um endlich zu seinem Recht als Herrscher zu kommen – und dies zieht auch Lukas, Marthe und zwei ihrer Kinder – Clara und Thomas – in Mitleidenschaft. So soll Clara gegen ihren Willen verheiratet werden und Thomas sieht sich mehr oder weniger gezwungen, sich einem Kreuzzug ins Heilige Land anzuschließen. Während er weg ist, spitzt sich die Lage zu und das Leben der restlichen Familie ist in ernster Gefahr.


    Im Mittelpunkt stehen in dieser Geschichte auf jeden Fall die Kreuzzüge unter Kaiser Barbarossa. Man merkt, dass sich die Autorin mit dem Thema ganz genau auseinandergesetzt hat, um den Leser das Geschehen glaubhaft vor Augen führen zu können – und so haben mich vor allem die Szenen der Belagerung, und der damit verbundenen Hungersnot inklusive Krankheiten, tief erschüttert.


    Fest steht: Wenn man “Der Fluch der Hebamme” lesen möchte, sollte man Ausdauer mitbringen, denn für rund 700 Seiten in anspruchsvollem Schreibstil braucht man Zeit und streckenweise auch Geduld – es kann ja nicht immer etwas superspannendes passieren. Allerdings erwartet den Leser ein umfassend recherchiertes Werk, welches sich vor allem für Fans der Reihe auf jeden Fall lohnt.


    Am Ende des Buches gibt es übrigens noch einen Anhang, in dem die Autorin erläutert, was geschichtlich wirklich stattgefunden hat und was nicht. Außerdem findet der Leser eine Zeittafel mit den wichtigsten Ereignissen, ein Glossar und einen ‘Bonus’ der von der Umgestaltung der Cover handelt.


    Fazit:


    Ein Treffen mit alten Bekannten – mit den Kreuzzügen Barbarossas und neuen Unruhen in der Mark Meißen im Mittelpunkt. Streckenweise etwas langatmig, aber im Großen und Ganzen doch fesselnd.


    Bewertung:


    8 von 10 Sternen

    x Autorin: Nicole Krauss
    x Übersetzerin: Grete Osterwald
    x Titel: Die Geschichte der Liebe
    x Originaltitel: The History of Love
    x Genre: Roman/Liebe
    x Erscheinungsdatum: 23. September 2005
    x bei Rowohlt
    x 352 Seiten
    x ISBN: 3498035231
    x Erste Sätze: Wenn sie meinen Nachruf schreiben. Morgen. Oder am Tag darauf. Wird es heißen: LEO GURSKY HINTERLÄSST EINE WOHNUNG VOLLER SCHROTT. Ich wundere mich, dass ich hier nicht längst lebendig begraben bin. Es ist nicht geräumig. Den Weg zwischen Bett und Klo, Klo und Küchentisch, Küchentisch und Wohnzimmertür muss ich mir freikämpfen.


    Klappentext:


    Ein verloren geglaubtes, fast 70 Jahre altes Manuskript steht im Mittelpunkt dieses Romans. Leo Gursky hat es als junger Mann in Polen geschrieben, für seine große Liebe Alma. Nun lebt er als einsamer alter Mann in New York. Er weiß es nicht, aber das Buch überstand den Holocaust, wob andere Liebesbande: die 14-jährige Alma ist nach einer seiner Figuren benannt. Und sie ist auf der Suche nach ihm.


    Rezension:


    “Die Geschichte der Liebe” von Nicole Krauss wartete in meinem Regal schon sehr lange darauf, endlich gelesen zu werden und nun, da ich es getan habe, weiß ich gar nicht so genau, was ich nun eigentlich von der Geschichte halten soll.


    Nicole Krauss hat einen sehr angenehmen Schreibstil – soviel lässt sich sicher sagen. Ihre Art sich auszudrücken ist leicht zu verstehen und sorgt dafür, dass man ihr an den imaginären Lippen hängt und das Buch nur ungern weglegt.


    Allerdings hatte ich ein gravierendes Problem mit dem Buch: Die verschiedenen Handlungsstränge. Es geht darum, dass der jüdische Protagonist Leo Gursky als junger Mann ein Buch für seine Geliebte, Alma, verfasste – “Die Geschichte der Liebe”. In Zeiten des Holocaust gab Leo das Manuskript jemanden zur Verwahrung, der es dann irgendwann veröffentlichte – allerdings nicht unter dem Namen des wahren Autors. Der nächste Strang handelt von der 14-jährigen Alma, die nach der Protagonistin in “Die Geschichte der Liebe” benannt wurde. Almas Vater hatte das Buch ihrer Mutter geschenkt. Er ist mittlerweile tot und das Mädchen möchte einen Weg finden, ihre Mutter wieder glücklich zu machen. Dann gibt es noch weitere kleinere Handlungsstränge, wie z.B. was eigentlich in “Die Geschichte der Liebe” steht, wie Leos und Almas Liebe tragisch endete, was mit demjenigen ist, dem er das Manuskript des Werkes gab und außerdem geht es auch noch um den Sohn, den Leo und Alma zeugten.


    Da die verschiedenen Handlungsstränge keinem logischen Muster folgen, sondern sich wild durcheinandergewürfelt abwechseln, fand ich die Geschichte wahnsinnig verwirrend. Bis zu einem Punkt, der bereits über der Hälfte der Geschichte lag, konnte ich nicht einmal genau identifizieren, was nun wirklich passiert und was nur aus Leo Gurskys Buch stammt.


    Trotzdem fand ich den kauzigen, einsamen Leo, dessen größte Angst es ist, von der Welt vergessen zu sterben und auch die junge Alma sehr sympathisch, so dass ich einfach nicht aufhören konnte zu lesen. Leo versucht sich verzweifelt mit absichtlich verursachten Peinlichkeiten in das Gedächtnis seiner Mitmenschen zu fressen und Alma ist in meinen Augen ohnehin die Heldin der Geschichte. Ihre Mutter, die unter dem Verlust des Vaters leidet, kam mir vor wie ein Schatten, doch dafür hat Alma ihre Augen überall – vor allem auf ihrem kleinen Bruder ‘Bird’, der sich für den Messias hält.


    Während das Buch für mich wegen des Aufbaus die ganze Geschichte über zwischen 2 und 3 (von 5) Sternen schwankte, überzeugte mich das Ende dann hin zur besseren Wertung. Während des Lesens schlichen sich die Charaktere der Story still und heimlich in mein Herz und als sich am Ende die Handlungsstränge endlich ordnen und zwei der wichtigsten Personen aufeinandertreffen, hatte ich eine regelrechte Gänsehaut, da der Titel des Buches der unausgesprochenen aber doch vorhandenen ‘Moral der Geschicht’ alle Ehre macht.


    Fazit:


    Eine Geschichte, deren Aufbau für Verwirrung sorgt – doch das Ende hinterlässt trotz allem eine Gänsehaut und zeigt: Liebe hat viele Formen.

    x Autorin: Lilly Lindner
    x Originaltitel: Splitterfasernackt
    x Genre: Biographie
    x Erscheinungsdatum: 12. September 2011
    x bei Droemer Knaur
    x 400 Seiten
    x ISBN: 3426226065
    x Erste Sätze: Prolog. Vielleicht arbeite ich ja nur deshalb in einem Bordell, weil Männer an einem Ort wie diesen für ihre Triebe bezahlen müssen und weil sie auf diesem Weg nicht einmal annähernd zu meinem Herz durchdringen können. Sie sind nur ein flüchtiger Schwarm zirpender Wanderheuschrecken. ein Rudel schwanzwedelnder Hunde.


    Klappentext:


    “Wenn ich Sex auf dem goldenen Himmelbett in Zimmer vier habe, starre ich verloren den orange-gelben Leuchtschlauch an. Ich fühle einen Körper auf mir – gut, wenn er nicht verschwitzt und klebrig ist. Schlecht, wenn er es doch ist. Ich schlinge meine verzweifelten Arme um einen Kunden, wenn ich ihn mag. Ich lasse meine Arme schlaff auf dem Bettlaken verweilen, wenn ich ihn nicht mag. Ein unbedeutendes Stöhnen an meinem Ohr, eine Wange ganz dicht an meiner. Wenn ich einen Gast nett finde, ist es okay, wenn nicht, bin ich woanders.
    Den schlimmsten Sex im Leben kann man nur einmal haben. Und ich habe ihn längst hinter mir. Damals … ”


    Die Geschichte einer gestohlenen Kindheit und eines im Innersten verletzten Mädchens.


    Rezension:


    Ich wollte “Splitterfasernackt” von Lilly Lindner schon längere Zeit unbedingt lesen, traute mich aber nie so recht, es mir zu kaufen – einfach aus Angst vor dem, was da auf mich zukommen würde. Worte können tief verletzten, vor allem wenn sie die richtige Stelle treffen… Letztendlich habe ich das Buch aber dann doch gekauft und sofort angefangen zu lesen und ich wollte es nicht mehr zur Seite legen.


    Lilly Lindners Schreibstil kann man nicht beschreiben. Man muss ihn gelesen haben, um zu verstehen, was genau daran so fesselt und fasziniert. Fakt ist, dass man vom Text regelrecht ins Geschehen gesogen wird. Man fühlt sich Lilly so nah, dass man sie in den Arm nehmen und beschützen möchte und gleichzeitig am liebsten an ihrer Schulter weinen würde.


    Ein kleines Mädchen, mit 6 Jahren vom Nachbarn regelmäßig vergewaltigt, schweigt. Später eine erneute Bedrohung und der Entschluss so dünn zu werden, dass sie einfach nicht mehr gesehen wird. ‘Ana’ (Anorexie – Magersucht) greift nach ihr, lässt sie nicht mehr los und Lilly geht noch einen Schritt weiter und steigt in die Prostitution ein. Sie leidet sehr… aber noch mehr kämpft sie und lebt.


    Ich habe selten ein Buch gelesen, das mir dermaßen nahe gegangen ist und außerdem habe ich selten von einem Menschen gelesen, der trotz aller Schwäche eine solche Stärke in sich trägt.


    Ich möchte allerdings unbedingt darauf hinweisen, dass “Splitterfasernackt” extrem triggern kann. Wenn man anfällig ist, was die Themen Magersucht, Bulimie, Missbrauch, etc. angeht, sollte das Buch lieber nicht lesen.


    Fazit:


    Emotional und berührend, mit einer Wortgewalt, die einerseits sanft streichelt und andererseits tief in die Seele schneidet.


    Bewertung:


    10 von 10 Sternen

    x Autor: Beth Revis
    x Übersetzerin: Simone Wiemken
    x Titel: Godspeed: Die Reise beginnt
    x Originaltitel: Across the Universe
    x Reihe: Godspeed-Trilogie, Band 1
    x Genre: Science-Fiction/Jugendbuch
    x Erscheinungsdatum: August 2011
    x bei Dressler
    x 448 Seiten
    x ISBN: 3791516760
    x Erste Sätze: Amy. “Lass Mom als Erste gehen”, sagte Dad. Mom wollte, dass ich als Erste ging. Ich schätze, weil sie Angst hatte, dass ich einfach weggehen und in mein Leben zurückkehren würde, sobald sie eingefroren waren, statt mich ebenfalls in einen dieser durchsichtigen Kästen zu legen. Aber Dad bestand darauf, dass Mom den Anfang machte.


    Klappentext:


    Junior:
    Es ist ihr Haar, das mich anzieht. Es ist so rot. Ich berühre das Glas, in dem sie liegt, und merke erst jetzt, wie kalt es ist. Mein Atem bildet weiße Wölkchen. Meine Fingerspitzen bleiben am Glas haften. Ich lege die Hand oben auf den Glaskasten über ihr Herz. Verglichen mit ihrer schimmernden Haut ist meine ein dunkler Schatten.


    Amy:
    Ich renne und renne und renne. Vorbei am Krankenhaus, durch den Garten und an einem Teich vorbei. Bis zur kalten Metallwand. Dort bleibe ich stehen und schnappe nach Luft. Mein Herz hämmert in meinen Ohren. Ich strecke eine Hand aus und berühre die Wand. Meine Finger ballen sich zur Faust. Und da wird mir die wichtigste Tatsache bewusst, was das Leben hier betrifft. Man kann nirgendwo hinrennen. Aber, flüstert mein Herz, da ist Junior.


    Was müssen Amy und Junior opfern, um auf der Godspeed zu überleben?
    Der spektakuläre Auftakt der “Godspeed”-Trilogie.


    Rezension:


    Eigentlich ist Science-Fiction absolut nicht mein Ding und Beth Revis’ Trilogieauftakt “Godspeed: Die Reise beginnt” habe ich nur gelesen, da in einer Lesechallenge ein Science-Fiction-Werk gefordert wurde, und ich das Buch irgendwann mal gewonnen hatte – aber so fand ich für mich die größte Buchüberraschungen der letzten Monate.


    Der Schreibstil der Autorin fesselte mich von der ersten Seite an – hier lernt der Leser die 17-jährige Amy kennen, die neben Junior die Hauptperson der Geschichte darstellt. Aufgeteilt ist das Buch so, dass sich die Kapitel zwischen Amy und Junior abwechseln wo die beiden jeweils aus der Ich-Perspektive erzählen.


    Die Geschichte um Amy faszinierte mich wahnsinnig. Sie und ihre Eltern lassen sich gleich zu Anfang in Glaskästen einfrieren, um auf einem reisenden Raumschiff eingelagert zu werden, das 300 Jahre später auf einem ‘quasi-Ersatzplaneten-für-die-Erde’ landen soll. Hier wollen Amys Eltern helfen, eine Zivilisation aufzubauen. Ich konnte mich sehr gut in die Gedankenwelt der Jugendlichen hineinversetzen – sie lässt alles zurück: Freunde, die restliche Familie und auch ihren Freund. Durch einen Vorfall, der sich erst sehr viel später in der Geschichte aufklärt, wird Amy allerdings zu früh wieder aufgetaut und muss sich nun auf der “Godspeed” einleben, was alles andere als leicht ist.


    Junior hingegen wurde auf dem Raumschiff geboren und ist im Begriff, der nächste Älteste zu werden – der Anführer der Bevölkerung auf der “Goodspeed”. Gemeinsam mit Amy versucht er das Rätsel um ihr verfrühtes Erwachen zu klären – denn dieser Vorfall, war nicht der einzige und vor allem kamen die wenigsten mit dem Leben davon. Außerdem gibt es noch einige andere Ungereimtheiten, denn der aktuelle Älteste, der Junior eigentlich alles beibringen sollte, verheimlicht offenbar etwas Bedeutendes.


    Nicht nur Amys persönliche Geschichte konnte mich fesseln, sondern auch die “Godspeed” an sich. Auf der Rückseite des Schutzumschlages befindet sich ein Seitenschnitt des Schiffs, der einen ungefähr erahnen lässt, wie riesig das Gefährt ist – es gibt sogar ein komplettes landwirtschaftliches Deck mit augenscheinlicher Natur und auch die Bevölkerung scheint sich im Lauf der Reisezeit weiterentwickelt zu haben.


    Als ich gegen Ende des Buches erfuhr, was hinter allem steckt, war ich richtig geplättet, da ich absolut nicht mit diesem Ausgang gerechnet hätte – deshalb: Lest dieses Buch, egal ob ihr Science-Fiction gut oder schlecht findet – es lohnt sich auf jeden Fall.


    Fazit:


    Völlig unerwartet in die Hallen der Lieblingsbücher aufgestiegen – geniale Geschichte.


    Bewertung:


    10 von 10 Sternen

    x Autoren: Mark Benecke, Lydia Benecke
    x Titel: Vampire unter uns! Band 2 (Rh. neg.)
    x Reihe: Vampire unter uns, Band 2
    x Genre: Sachbuch
    x Erscheinungsdatum: 31. Oktober 2010
    x bei Edition roter Drache
    x 158 Seiten
    x ISBN: 3939459429
    x Erster Satz: Vorwort. Damit hatte niemand gerechnet – weder meine alte Freundin Jeanne aus Mahattan, die vor weit über vierzig Jahren den ersten Vampir-Fan-Club gründete, noch Nicolae, der kürzlich verstorbene Chef der Transylvanian Society of Dracula aus Bukarest, noch Anne Riche, noch die Buchhändler oder Filmverleiher: Dass mit Twilight das Zeitalter der gezähmten Vampire beginnen würde.


    Klappentext:


    Vampyre leben unter uns. In diesem Buch stellen uns der Kriminalbiologe Mark Benecke und die Psychologin Lydia Benecke nicht nur ihre neusten Forschungsergebnisse zum Thema Vampirismus vor, sondern hier kommen Real-Life-Vampyre zum erstmal Mal selbst zu Wort. Neben einem Interview mit echten Vampyren reden diese auch über sich selbst – und sie haben viel zu erzählen.


    Rezension:


    Den zweiten Band von “Vampire unter uns!” von Mark und Lydia Benecke hatte ich gleich mit dem ersten Band gekauft und so konnte ich nahtlos zum nächsten Buch übergehen, nachdem der erste Teil gelesen war. Dass das Buchcover einfach nur das negativ des ersten Bandes ist, finde ich sehr passend.


    Im Gegensatz zu Band 1 schreiben an diesem 2. Band nur Mark und Lydia Benecke und dementsprechend übersichtlicher ist das Werk auch thematisch gehalten. Während im Vorgänger noch in beinahe jede Richtung zum Thema Vampir geleuchtet wurde, beschränkt sich dieses Buch größtenteils auf den ‘Real-Life-Vampirismus’ aber geht dafür viel mehr ins Detail.


    Im Kapitel “Vampirismus in Deutschland” wird noch einmal erklärt, welche verschiedenen Ausprägungen es gibt und wo der Unterschied zwischen dem psychischen und dem sanguinen Vampir besteht. Was ich übrigens sehr gut finde ist, dass keine genauen Orte angegeben sind, an denen diese Personengruppen zu finden sind. Damit wird vermieden, das Thema nur der Presse wegen auszuschlachten und stattdessen wird einfach nur informiert.


    Außerdem gibt es im Buch noch zwei große Interviews – eines mit Mark und Lydia Benecke und ein anderes mit 4 Mitgliedern der polnischen Vampyrszene -, mehrere Foreneinträge und eine große Erweiterung des Kapitels “Gedanken zur Gothic- und Vampyr-Subkultur aus psychologischer Sicht”, welches in Band 1 schon angeschnitten wurde. In diesem Kapitel wird auch auf die Borderline-Persönlichkeitsstörung und auf die komplexe Posttraumatische Belastungsstörung eingegangen. Hier möchte ich anmerken, dass diese beiden Krankheitsbilder natürlich nur sehr oberflächlich angeschnitten wurden und daher nur die extremsten Auswirkungen, ohne die unendlichen Schattierungen, die es aber in ihnen gibt, vorstellen.


    Ich fand diesen Band etwas schwächer als seinen Vorgänger, da man als Leser sehr oft auf Wiederholungen stößt. In den verschiedenen Kapiteln und vor allem den Interviews wird eigentlich immer das gleiche gesagt – denn der Kern der Sache verändert sich nicht. Er wird nur anders formuliert. Dies führt dazu, dass man irgendwann nicht mehr ganz so aufmerksam liest, da man das Gefühl hat, den Inhalt ja schon zu kennen.


    Fazit:


    Weitere Details über den Vampirismus, unterstrichen mit interessanten Interviews und abgedruckten Foreneinträgen. Etwas schwächer als Band 1, aber trotzdem noch gut.


    Bewertung:


    6 von 10 Sternen

    x Autoren: Mark Benecke, Lydia Benecke, Kathrin Sonntag, Nastassia Palanetskaya
    x Übersetzungen: Wolf Kaminski
    x Originaltitel: Vampire unter uns! Band 1 (Rh. pos.)
    x Reihe: Vampire unter uns, Band 1
    x Genre: Sachbuch
    x Erscheinungsdatum: 04. November 2009
    x bei Edition roter Drache
    x 124 Seiten
    x ISBN: 3939459240
    x Erste Sätze: Zur Einführung. Obwohl Vampire in der Literatur ein mächtiges Motiv sind, stellen sie in den Subkulturen nur eine winzige Splittergruppe dar, die in anderen Zirkeln, Covens und Clans als obskur gilt. Dabei wird leicht übersehen, dass es auch unter Vamyren massenhaft Diversität gibt – vom Fan bis zum Sanguinarier.


    Klappentext:


    Vampire gibt es. Sie sind lebendig, sehen nicht schlecht aus und denken öfters an Blut und Hälse. Die älteren Semester sind verschattete Figuren oder Konzern-Chefs. Die jüngeren können hingegen sexy bis zum Anschlag sein. Eins haben sie jedoch alle gemeinsam: Es fehlt ihnen Energie. Und die müssen sie sich holen!


    Rezension:


    Auf den ersten Band von “Vampire unter uns!” von Mark Benecke, Lydia Benecke, Kathrin Sonntag und Nastassia Palanetskaya wurde ich auf einem Festival aufmerksam. Nachdem ich den Klappentext durchgelesen hatte, beschloss ich diesen ersten und auch den zweiten Band direkt mitzunehmen, denn dass es in unserer Welt Vampire geben soll, klingt doch wahnsinnig interessant.


    Das Buch ist nicht besonders dick, enthält aber tatsächlich einen richtig guten und flüssig zu lesenden Einblick in das Thema des Vampirismus. So folgt nach der Einführung anhand einer wahren Geschichten aus dem Jahr 2003 der Beweis, dass in mehreren Ländern immer noch an Vampirismus geglaubt wird und die Toten eine dementsprechende Behandlung erfahren.


    Aber auch eine lebendige Vampirszene existiert mitten unter uns, welche informativ vorgestellt wird – so gibt es die einerseits solche, die ihren Mitmenschen Energie abzapfen (das Wort Energievampir kennt man ja mittlerweile), aber auch diejenigen, die tatsächlich menschliches Blut trinken (wenn auch nicht auf solch dramatische Weise wie in den Medien). Richtig interessant fand ich das Interview mit einer 27-jährigen Münchnerin, die aus ihrem Leben als Vampyrin erzählt und davon, wie schwer es ist, Gleichgesinnte von ‘Spinnern’ zu unterscheiden.


    Auf den Bezug zur Gothic-Szene wird ebenso eingegangen wie auf angebliche Vampirerkennungszeichen aus der Historie – und natürlich darf auch eine kurze Abhandlung über den historischen ‘Dracula’ und ihm gegenüber die Literaturfigur nicht fehlen.


    Fazit:


    Informativ, gut erklärt und wahnsinnig interessant – für jeden der gerne über seinen Tellerrand blickt.


    Bewertung:


    8 von 10 Sternen

    x Autor: E. J. Kirk
    x Titel: Die Chroniken von Narnia. Hinter dem Wandschrank: der offizielle Führer in die Narnia-Welt
    x Originaltitel: Beyond the Wardrobe: The Official Guide to Narnia
    x Genre: Fantasy/Sachbuch
    x Erscheinungsdatum: November 2005
    x im Brendow Verlag
    x 127 Seiten
    x ISBN: 3865060889
    x Erste Sätze: Im Inneren des Wandschranks. Narnia. “Es ist das Land Aslans, das Land der lebenden Bäume und der sichtbaren Nymphen, der Faune und Satyre, der Zwerge und Riesen, der Götter und Zentauren und der sprechenden Tiere.” Diese Worte legt der Autor und Gelehrte C. S. Lewis Doktor Cornelius, einem weisen, alten Mischzwerg und geliebten Hauslehrer, im Band Prinz Kaspian, in den Mund.


    Klappentext:


    Willkommen in Narnia


    Hinter dem Wandschrank ist der erste offizielle durchgehend farbige Führer zu C. S. Lewis’ meistverkaufter Klassiker-Reihe Die Chroniken von Narnia. Dieser extravagante Begleiter ist genau das Richtige für begeisterte Fans, für Neueinsteiger und für diejenigen, die den Film Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia gesehen haben. Machen Sie sich auf zu einer spannenden Reise durch die einzelnen Bücher, die als Standardwerke gelten können und an denen sich alle Fantasy-Welten messen lassen müssen.
    [...]


    Rezension:


    Seit ich damals den ersten Narnia-Film gesehen hatte, war ich fasziniert von dieser Welt – so kam ich nicht daran vorbei “Hinter dem Wandschrank: Der offizielle Führer in die Narnia-Welt” von E. J. Kirk in den Warenkorb zu legen, als ich das Buch zufällig in einem Onlineshop sah – und dieser Spontankauf hat sich auf jeden Fall gelohnt.


    Das Buch ist eine wahre Augenweide und vollständig farbig gedruckt. Jede Doppelseite hat links ein wunderschönes Muster, das zum jeweiligen Kapitel passt, wobei diese Borte in jedem Kapitel eine andere Farbe hat, die sich dann auch als in anderen Farbakzenten durch dieses zieht. Außerdem findet man viele Bilder aus dem Film “Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia” und die gleichen Illustrationen, die auch in den ersten Auflagen der Buchreihe zu finden waren.


    Mir ist nichts aufgefallen, was in diesem Sachbuch ausgelassen wird. Man erfährt etwas über das Leben von C. S. Lewis, welches wirklich sehr interessant war und auch auf jeden einzelnen Band der Buchreihe wird eingegangen, wobei man sich hier auf Spoiler einstellen kann. Kirk erzählt von den verschiedenen Landstrichen Narnias und von der Zeitrechnung, die sich von unserer unterscheidet. Außerdem lernt der Leser jeden Charakter kennen, der Narnia jemals von unserer Welt aus besuchte und auch das Volk Narnias und seine Kreaturen kommen nicht zu kurz. Das ist aber noch nicht alles: Neben dem normalen Text findet man immer wieder Infoboxen, die noch mehr Infos über Lewis Gedanken zur Narniawelt liefern.


    Obwohl soviel gespoilert wird, hatte ich danach große Lust, sofort alle 7 Narnia-Bände zu lesen, um diese wundervolle Welt nur nicht verlassen zu müssen. Ich habe selten ein Sachbuch gelesen, in dem ich so versinken konnte und würde es deshalb jedem ans Herz legen, der sich auch nur ein bisschen für Narnia interessiert oder es noch nicht kennt.


    Fazit:


    Ein wunderschön illustriertes und umfassendes Werk über C. S. Lewis’ Narnia-Reihe, das große Lust macht, sofort alle Narnia-Bände zu lesen.


    Bewertung:


    8 von 10 Sternen

    x Autor: Wulf Dorn
    x Originaltitel: Phobia
    x Genre: Thriller
    x Erscheinungsdatum: 09. September 2013
    x bei Heyne
    x 400 Seiten
    x ISBN: 3453267338
    x Erste Sätze: Die Zweiraumzimmerwohnung war muffig, beengend und düster. Das graue Licht des ersten Dezembernachmittags fand nur mühsam den Weg durch das einzige Fenster der Wohnküche. Gegenüber versperrte die schmutzige Fassade die Sicht.


    Klappentext:


    Angst hat ein Zuhause


    Der Wagen ihres Mannes in der Auffahrt. Sein Schlüssel in der Haustür. Seine Schritte im Flur. Für Sarah Brightwater sind es vertraute Geräusche. Doch es ist mitten in der Nacht, und der Mann auf dem Flur ist nicht Stephen. Trotzdem behauptet der Fremde, ihr Mann zu sein, und er scheint alles über sie zu wissen. Sarah bleibt zunächst keine Wahl, als sich darauf einzulassen. Denn nebenan schläft ihr sechsjähriger Sohn.


    Rezension:


    Ich wollte “Phobia” von Wulf Dorn unbedingt lesen, nachdem ich schon seinen Erstling “Trigger” so genial fand und vor allem weil Mark Behrendt aus dem Debütroman zum zweiten Mal in einem Werk des Autors auftauchen soll und der Leser somit erfährt, wie es ihm ergangen ist.


    Wulf Dorn schreibt wahnsinnig spannend. Kaum hat man angefangen die Geschichte zu lesen, landet man schon in London bei Protagonistin Sarah Brightwater, und merkt überhaupt nicht mehr, dass man eigentlich auf dem heimischen Sofa sitzt. Die Sätze lesen sich flüssig weg und das ermöglicht das perfekte Eintauchen in die Story.


    Und diese Story ist wirklich nicht übel. Sarahs Mann Stephen ist auf Geschäftsreise und mit ihrem kleinen Sohn liegt sie im Ehebett und versucht einzuschlafen. Plötzlich hört sie das Familienauto, die gewohnten Schritte, die Tür wird aufgeschlossen und der Schlüssel genau so hingelegt, wie Stephen es immer tut. Die junge Frau schleicht sich nach unten, um zu fragen, wieso er schon wieder hier ist und an dieser Stelle nimmt das Grauen seinen Lauf – sie sieht eine Person die Stephens Kleidung trägt, sie nach Dingen fragt, die nur er wissen kann – doch in diesen Klamotten steckt ein anderer Mann und der sieht extrem beängstigend aus.


    Nachdem ich das Ende von “Trigger” noch im Hinterkopf hatte, grübelte ich die ganze Zeit, ob auch diese Geschichte wieder nach dem Schema läuft, dass eine psychische Krankheit des Protagonisten an allem ‘Schuld’ ist – sehr bald stellt sich jedoch heraus, dass diesmal etwas anderes dahinter steckt und Sarahs alter Schulfreund, der gebrochene Mark Behrendt soll bei der Aufklärung helfen.


    Mir hat das Buch wirklich gut gefallen – die Charaktere wirken realistisch und vor allem Sarahs Ängste konnte ich wirklich gut nachvollziehen. Ist es nicht eine Urangst, dass jemand in unser Leben eindringt und alles über uns weiß? Diese Angst ist natürlich noch an die Frage gekoppelt WIE sich diese Person in unser Leben eingeklinkt hat, ohne dass man es merken konnte.


    Empfehlen würde ich “Phobia” allen Thriller-Liebhabern, die auch mal ohne Blut und Gemetzel auskommen – an “Trigger” kommt das Buch aber für mich persönlich dann trotzdem nicht ran, weil ich auf eine andere Auflösung gehofft hätte.


    Fazit:


    Spannender Thriller, der zart besaitete Leser sicher etwas paranoid werden lässt.


    Bewertung:


    8 von 10 Sternen

    x Autor: Richard Kadrey
    x Übersetzer: Bernhard Kleinschmidt
    x Titel: Sandman Slim. Höllendämmerung
    x Originaltitel: Sandman Slim
    x Reihe: Sandman Slim, Band 1
    x Genre: Fantasythriller
    x Erscheinungsdatum: 01. März 2013
    x bei rororo
    x 432 Seiten
    x ISBN: 3499256681
    x Erste Sätze: Ich erwache auf einem schwelenden Haufen aus Müll und trockenem Laub, mitten auf dem alten Friedhof von Hollywood, der hinter den Paramount-Studios an der Melrose liegt. Die Details werden mir erst später klar, vorläufig weiß ich bloß, dass ich wieder auf der Welt bin und in Flammen stehe.


    Klappentext:


    Früher war Stark der beste Magier von Los Angeles. Bis ein Konkurrent seine Freundin ermordete und ihn – im Wortsinn – zur Hölle schickte. Als Stark nach zehn Jahren die Flucht gelingt, kennt er nur ein Ziel: Rache. Und wer in der Unterwelt überlebt, ist eigentlich gegen jeden Gegner gewappnet. Doch neben Menschen, Engeln und Teufeln treibt noch eine weitere Spezies in L. A. ihr Unwesen, vor deren Bosheit alle Höllenfeuer verblassen.


    Rezension:


    Ich wollte Richard Kadreys “Sandman Slim. Höllendämmerung” unbedingt lesen, da ich bereits viele begeisterte Stimmen zu diesem Buch hörte – und vor allem der Vergleich mit der Serie “Supernatural” machte mich mehr als neugierig. Allerdings muss ich zugeben, dass ich den Hype, nun, nachdem ich das Buch gelesen habe, nicht wirklich nachvollziehen kann.


    Der Schreibstil des Autors lässt sich flüssig lesen und passt zu dem derben Bild, das er dem Leser von seinem Protagonisten, aus dessen Perspektive die Story erzählt wird, wohl vermitteln möchte. Was mich etwas irritierte war, dass es keine Kapitel gibt. Zwar kommt es immer wieder vor, dass ein größerer Absatz zu finden ist und die ersten Worte des folgenden Satzes fett gedruckt sind, aber eine kurze Möglichkeit zum Innehalten und Durchatmen bietet das nicht wirklich.


    Nichts destotrotz ist Stark ein wahnsinnig einnehmender Charakter. Der Leser bemerkt schon am Anfang, dass ihm eigentlich das meiste egal ist – denn er hat schon alles gesehen. Nach seiner Flucht aus der Hölle fasst er sich relativ schnell und macht sich auf zu seinem ersten Opfer, dem Videothekbesitzer Kasabian – denn er hat es sich zum Ziel gesetzt, alle die am Tod seiner Freundin beteiligt waren, auszulöschen. Vor allem die Handlung erinnerte mich somit mehr an den Film “The Crow” als an “Supernatural”, wenn man die ganzen magischen Gestalten mal ignoriert.


    Die Geschichte an sich ist also nicht schlecht, aber irgendwie konnte sie mich trotzdem nicht fesseln. Ich habe das Buch zwar innerhalb von wenigen Tagen durchgelesen, doch emotional ansprechen konnte es mich leider nicht – man könnte quasi sagen ich war dabei, aber nicht mitten drin. Vielleicht lag das auch daran, dass ich in den ganzen Charakteren niemanden fand, der mich emotional ansprach.


    Dennoch würde ich das Buch vor allem Fans von “The Crow” absolut empfehlen. Wenn ich ein Genre benennen müsste, das “Höllendämmerung” beschreibt, wäre es sowas wie ‘Magischer Actionthriller’… der Part der für ‘Action’ zuständig ist, liegt mir leider nicht besonders.


    Fazit:


    Actionhaltiger Thriller mit magischen Elementen und einem knallharten Protagonisten.


    Bewertung:


    6 von 10 Sternen

    x Autor: Martin “Gotti” Gottschild
    x Originaltitel: Die Schwarte Mamba. Ein Buch wie ein Fäustling
    x Genre: Satire/Humor
    x Erscheinungsdatum: 17. Juni 2011
    x bei 99999 (Alive)
    x 100 Seiten
    x ISBN: 3943045005
    x Erste Sätze: „Hallo Sie! Ja richtig, Sie! Sie strahlen so viel Lebensfreude aus wie ein Barsch im Tiefkühlfach? Ihr bevorzugter Gesichtsausdruck ist der von Marie Antoinette, kurz nachdem ihr Kopf ins Körbchen geplumpst war? Sie besitzen die Reflexe einer Wildschnecke, sind von Natur aus boshaft und hassen alles, was sich bewegt?


    Klappentext:


    Martin „Gotti“ Gottschild hat sein zweites Buch geschrieben. Dieses hier.


    Zugegeben, so unverschämt lasziv wie auf dem Cover guckt die Schwarte Mamba im wahren Leben nur selten. Da hat sie andere Dinge zu tun. Fasching feiern mit E.T. Richard Grieco und dem buckligen Pferdchen: sich per Faustantrieb kostenlos nach Hause dreschen zu lassen; Fliegenden Fischen bei der Paarung zuschauen oder aber mit Mutti zum dritten Mal in den Urlaub fliegen. Die Schwarte Mamba ist eine von uns. Das stimmt nachdenklich. Das stimmt.


    „Ein menschenverachtendes Machwerk“ Lexikon des Internationalen Films über „Missing in Action“


    Rezension:


    Der Grund für den Kauf von Martin „Gotti“ Gottschilds „Die Schwarte Mamba“ war ganz simpel: Nämlich der Titel. Ein Buch mit diesem Namen kann eigentlich nur gut sein, so dachte ich – und ich hatte recht.


    Gottschilds Schreibstil ist nicht besonders kompliziert und lässt sich richtig gut lesen. Man fühlt sich ein bisschen, als würde einem ein besonders witziger Bekannter, dem man gerne lauscht, eine neue Geschichte aus seinem Leben erzählen. Dass diese teils sehr ausgeschmückt und auch schon mal etwas übertrieben ist, stört dabei nicht, wenn man sich bei jedem zweiten Satz auf dem Boden rollen möchte vor lachen.


    Ob einem das Buch gefällt, liegt wohl hauptsächlich an der Tatsache, ob einem diese Art von Humor liegt oder nicht und auch den Humor selbst zu beschreiben ist gar nicht mal so einfach. Eine Mischung aus Wortspielen (siehe Buchtitel), Situationskomik und einer etwas kritischen und vor allem völlig schmerzfreien Sicht auf die Gesellschaft trifft es wahrscheinlich am ehesten. Der Klappentext und die ersten Worte im Buch geben da schon mal einen ganz guten Vorgeschmack.


    Garniert wird das ‘menschenverachtende Machwerk’ mit völlig harmlosen Fotos, bei denen man nach Gottschilds Beschreibung das Gefühl hat, noch nie so etwas witziges gesehen zu haben – z.B. ein Bild, auf dem ein älterer Herr am Strand einen Handstand macht und in der Beschreibung steht, er hätte seine Schwerkraftrechnung nicht gezahlt und sein Versorger würde nun ernst machen.


    Ich schätze, man findet “Die Schwarte Mamba” entweder richtig witzig oder einfach nur blöd – ich gehöre zur ersten Gruppe.


    Fazit:


    Geschichten in Satireform aus dem Leben des Autors – genialer, aber sehr ‘bekloppter’ Humor – find ich toll.


    Bewertung:


    8 von 10 Sternen