Beiträge von Tialda

    x Autorin: Andrea Schneeberger
    x Originaltitel: Der Kuss der Nacht
    x Genre: Jugendbuch
    x Erscheinungsdatum: 11. Juli 2013
    x im Tempus Logus Verlag
    x 180 Seiten
    x ISBN: 1491098805
    x Erste Sätze: Prolog. Der graue Himmel wirkte trostlos. Die Sonne schien für immer erloschen zu sein. Es nieselte, und der Nebel fiel wie ein Schleier vom Himmel herab. Umhüllte jeden Grabstein.


    Klappentext:


    Grace Romney ist eine gewöhnliche 16-jährige. Doch als sie den geheimnisvollen Aurèle kennenlernt, der sich zur dunklen Welt der Vampire hingezogen fühlt, beginnen sich auch ihre Grenzen zur Realität zu verwischen – mit verhängnisvollen Folgen.


    Rezension:


    “Der Kuss der Nacht” von Andrea Schneeberger war für mich wider allen Erwartens doch sehr überraschend. Denn der Roman hat entgegen der Annahme, die sich beim Lesen des Klappentextes bildet, nichts mit dem übersinnlichen Phänomen “Vampir” zu tun sondern spielt sich komplett in der Realität ab.


    Die Autorin erzählt die Geschichte aus Sicht der Protagonistin, der 16-jährigen Grace, deren Eltern in einer Ehekrise stecken, und spielt sich in zwei Handlungssträngen ab – nämlich einerseits in der Vergangenheit, als Grace und ihre beste Freundin Thea in einer Disco den düsteren Aurèle kennenlernen und andererseits zu einem späteren Zeitpunkt, an dem sich Grace in einer geschlossenen Anstalt befindet und einer Psychologin erzählt, worin der erste Handlungsstrang endete.


    Ich finde diese Auflösung der Geschehnisse mehr als gelungen, da so viel mehr Spannung aufkommt, als wenn eines nach dem anderen erzählt würde – zu Anfang ahnt man als Leser nämlich nichts von den Dingen, die da kommen werden. Grace und Aurèle verlieben sich ineinander und zusammen mit Thea treiben sie sich in der schwarzen Szene herum, wobei Aurèle seinem Vorbild, dem Vampir, nacheifert und auch die beiden Mädchen schnell damit ansteckt.


    An dieser Stelle liegt übrigens mein einziger aber dafür großer Kritikpunkt. Dass man als “Szeneneuling” alles etwas übertreibt und sich ‘ach-so-düster’ fühlt und benimmt, ist wohl normal. Allerdings übertreiben es Aurèle, die beiden Mädchen und vor allem ihre Freunde, die sie in einer Disco kennenlernen, extrem. So tragen sie peinliche Pseudonyme, wie z.B. Killingrose und verhalten sich auch genau so z.B. “Ein Schutztrank für meine Freunde – darin befindet sich mein Blut, blabla”. Ich mag eine solch überspitzte Schilderung der Gothicszene einfach nicht, weil es in den seltensten Fällen der Realität entspricht und bei ‘normalen Leuten’ einen völlig falschen Eindruck hinterlässt bzw. Vorurteile schürt.


    Aber trotz dieser ‘Aufreger’, konnte ich das Buch nicht zur Seite legen und wollte unbedingt wissen, was denn nun am Ende passierte, das Grace in die Geschlossene brachte – und das spricht ja wohl eindeutig für den Schreibstil der Autorin. Außerdem positiv überrascht hat mich, wie gesagt, dass es sich nicht um einen 08/15-Vampirroman handelt, sondern dass vollkommen in der Realität geblieben wird.


    Fazit:


    Spannende Geschichte ohne Fantasy – allerdings mit absolut klischeehafter Darstellung der Gothicszene.


    Bewertung:


    6 von 10 Sternen

    x Autor: Jonathan Stroud
    x Übersetzer: Katharina Orgaß, Gerald Jung
    x Titel: Lockwood & Co. – Die seufzende Wendeltreppe
    x Originaltitel: Lockwood & Co. – The Screaming Staircase
    x Reihe: Lockwood & Co., Band 1
    x Genre: Fantasy
    x Erscheinungsdatum: 11. September 2013
    x bei cbj
    x 432 Seiten
    x ISBN: 3570156176
    x Erste Sätze: Zu den ersten Fällen, an denen ich bei Lockwood & Co. mitgearbeitet habe, möchte ich hier nicht viel sagen. Einerseits, weil die Opfer anonym bleiben sollen, andererseits, weil die Einzelheiten allzu grausig sind, aber vor allem weil wir es tatsächlich fertiggebracht haben, diese Aufträge allesamt gründlich zu vermasseln. So, jetzt ist es raus.


    Klappentext:


    “Nach unten!”, brüllte Lockwood.


    Die Kerzen flackerten irrwitzig und unsere Schatten jagten über die Wände, als wir die Treppenwindungen hinunterstürmten. Rund um uns erhob sich ein ungeheuerliches Kreischen, drang aus den Stufen und Steinen selbst – schmerzhaft wie Peitschenhiebe. Doch das Unerträglichste war die pure Todesangst, in der die Schreie ausgestoßen wurden. Abwärts, immer rundherum, rundherum … Und plötzlich waren die Schatten, die neben uns herglitten, nicht mehr unsere eigenen. Sie trugen spitze Kapuzen und aus ihren weiten Ärmeln reckten sich dürre Arme. Abwärts, abwärts .. Die Schemen jagten uns, zu Klauen gekrümmte Schattenfinger griffen nach Lockwood und mir, die Schreie bohrten sich wie rotglühende Eisen in unsere Schädel und ich hatte nur noch einen Wunsch – dass der grauenvolle Lärm endlich verstummen möge.


    Rezension:


    Als große Liebhaberin von Geistergeschichten, kam ich am Reihenauftakt “Lockwood & Co. – Die seufzende Wendeltreppe” von Jonathan Stroud natürlich nicht vorbei, nachdem ich erst einmal gehört hatte, dass es sich bei Lockwood & Co. um eine Agentur von Geisterjägern handelt und die Welt in der Geschichte von eine Art ‘Geisterempidemie’ befallen ist.


    Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich von Jonathan Stroud bisher noch nichts gelesen habe (ja, auch die Bartimäus-Bücher nicht) und so war ich sehr überrascht über den Schreibstil, der mir richtig gut gefallen hat. Locker, flüssig und spannend erzählt er die Geschichte in 26 Kapiteln und hängt als Zugabe noch ein Glossar mit den gebräuchlichsten Begriffen der Geisterjägerwelt an.


    Erzählt wird aus der Sicht der hochsensiblen Lucy – eine der drei Mitarbeiter von Lockwood & Co., und diejenige, die als letztes zur Gruppe stieß. Anthony, von allen nur ‘Lockwood’ genannt, der sich immer sofort ins Geschehen stürzende Chef und George, ein wahrhaftiger Recherchefreak, komplettieren das ungleiche Trio. Was ich am faszinierendsten fand war, dass es sich bei den dreien um Kinder bzw. Jugendliche handelt, was ich am Anfang durch ihr erwachsenes Verhaltens überhaupt nicht bemerkte. Die vielen Geisterjägeragenturen der Geschichte bestehen nur aus Kindern, da Erwachsene Geister nicht sehen können. Allerdings haben diese Agenturen normalerweise einen volljährigen ‘Berater’, der aufpassen soll – im Gegensatz zu Lockwood & Co.


    Der Plott der Geschichte ist, dass unser Team bei einem Auftrag richtig großen Mist gebaut und somit ein Wohnhaus abbrennt (hätten sie auf George gehört und sich ordentlich informiert, wäre das natürlich nicht passiert). Nun hängt eine Klage im Raum und Lockwood kann die Summe für den Schadensersatz nur dann aufbringen, wenn er einen richtig großen Auftrag bekommt – nicht ganz so leicht, wenn man dafür bekannt ist, Häuser in Flammen aufgehen zu lassen. Trotz allem ergibt sich durch seltsame Begebenheiten ein neuer Auftrag – und der ist extrem gefährlich, denn die Geister des betroffenen Herrenhauses haben bereits mehrere Geisterjäger auf dem Gewissen.


    Eine Geschichte mit Geistern UND einem Spukhaus – mein persönlicher Lieblingstoff. Spätestens als Lucy anfing von dem Auftrag im Haus zu erzählen, war ich völlig gefesselt, und was sich nach und nach offenbart ist einfach nur genial. Nur das Ende hat mich nicht so ganz angesprochen. Man kann sich denken, dass an diesem Auftrag irgendetwas faul war und was es letztendlich war, war mir beinahe etwas zu abgedreht und hätte sich anders sicher besser auflösen lassen… Was aber nicht heißt, dass es schlecht ist – das ist wirklich meckern auf hohem Niveau.


    Zu empfehlen ist die Geschichte Jugendlichen und Erwachsenen mit einer etwas morbiden Ader und einer Leidenschaft für Geister- und Gespenstergeschichten. Wer sich leicht gruselt, das aber nicht möchte, sollte “Lockwood & Co.” lieber liegen lassen.


    Fazit:


    Eine spannende Geschichte in einem London das von Geistern verseucht ist inklusive sympathisch-chaotischem Geisterjägertrio.


    Bewertung:


    8 von 10 Sternen

    x Autorin: Eva-Ruth Landys
    x Originaltitel: Stadt der Schuld
    x Reihe: viktorianische Trilogie, Band 2
    x Genre: historischer/erotischer Roman
    x Erscheinungsdatum: 10. September 2013
    x bei Edition Carat im Bookspot Verlag
    x 533 Seiten
    x ISBN: 3937357882
    x Erste Sätze: Prolog. Rüde griff er nach dem zarten Stoff ihres Untergewandes und riss ihn mit einem kräftigen Ruck entzwei. Ihre Brüsten wurden sichtbar – jugendliche Straffheit mit hart aufgerichteten rötlichen Spitzen. Ihr Mund öffnete sich, einer blutigen Höhle gleich, und sie begann zu schreien.


    Klappentext:


    England 1840: Cathy und Aaron sind vor Isobels Rache in die Industriestadt Manchester geflohen. Das Leben dort ist hart, die Not allgegenwärtig. Aaron lässt sich angesichts des Elends auf gefährliche politische Aktionen ein und kommt erneut mit dem Gesetz in Konflikt. Die reiche Mrs. Ashworth bietet ihm Hilfe an, aber der Preis dafür ist hoch.


    Währenddessen brechen über Horace Havisham die Folgen seiner skrupellosen Unternehmungen herein. Dabei hat er gerade die Liebe seines Lebens kennengelernt. Und diese Frau ist nicht sein eigenwilliges Eheweib Isobel …


    Rezension:


    Nachdem mir Eva-Ruth Landys’ Reihenauftakt “Die dritte Sünde” so gut gefallen hat, wollte ich unbedingt auch den zweiten Band “Stadt der Schuld” lesen, um zu erfahren, wie es mit Isobel, Aaron und Cathy weitergeht – und ich wurde nicht enttäuscht.


    Was ich gleich zu Anfang richtig gut fand, war, dass sich auf der ersten Seite ein kleiner Rückblick befindet. Ich hatte den ersten Teil vor einem Jahr gelesen und so war ich dankbar um diese kleine Auffrischung. Am Ende gibt es übrigens dann in gleicher Form eine kleine Vorschau auf den dritten und damit letzten Band – diese verrät zwar nicht zuviel, macht aber große Lust auf die Lektüre.


    Geschichtlich stehen diesmal die Anfänge der Industrialisierung im Vordergrund. Cathy und Aaron flüchteten vor Isobel nach Manchester um sich dort als Arbeiter ein neues Leben aufzubauen – dem Leser wird schnell klar: In dieser Zeit ein Arbeiterleben zu führen, war alles andere als ein Zuckerschlecken. Die Sicherheitsbestimmungen der Maschinen waren so gut wie nicht vorhanden, schlimme Unfälle deshalb an der Tagesordnung – und das für einen minimalen Lohn, mit dem gerade so eine klapperige Unterkunft finanziert werden konnte. So endet die Geburt von Cathys und Aarons Kind beinahe in einer Katastrophe, als die Wehen während der Arbeitszeit einsetzen und Cathy einen Augenblick unachtsam ist.


    Währenddessen snobt Isobel sich durch die Welt der besseren Gesellschaft und findet natürlich wie immer Gründe um ordentlich Terror zu machen – diesmal soll ihr Ehemann der Leidtragende sein und sie holt sich Hilfe bei einem Detektiv, den sie unter anderem mit Fleischeslust bezahlt. Auf diesem Gebiet tut sich übrigens auch bei Aaron wieder etwas – er gerät mit dem Gesetz in Konflikt und bekommt von der Ehefrau seines Arbeitgebers ein äußerst unmoralisches Angebot der Hilfe, das er gezwungen ist anzunehmen.


    Wer den ersten Teil gelesen hat, wird also bemerken, dass es so weitergeht wie in “Die dritte Sünde” – der Leser bekommt eine Vorstellung der extremen gesellschaftlichen Gegensätze und außerdem davon, wie gegensätzlich sexuelle Lust ausgelebt werden kann – denn selbstverständlich sind Isobel und Aaron nicht die einzigen Charaktere mit einem pikanten ‘Liebesleben’.


    Abgerundet wird das Buch wieder mit altertümlichen Worten, die in der Fußzeile erklärt werden und einer historischen Erläuterung am Ende des Buches – wer Band 1 mochte, wird also auch “Stadt der Schuld” verschlingen. Übrigens können die Bücher der Reihe theoretisch auch unabhängig voneinander gelesen werden, wovon ich allerdings abraten würde – man würde sich dabei nur selbst um den kompletten Lesespaß beschneiden.


    Fazit:


    Ein umfassender Einblick in die verschiedenen Schichten des viktorianischen Zeitalters, garniert mit Intrigen, Geheimnissen und Erotik.


    Bewertung:


    8 von 10 Sternen

    x Autor: Kinky Friedman
    x Übersetzerin: Birgit Moosmüller
    x Illustrator: Daniel Schreiber
    x Titel: Das Weihnachtsschwein
    x Originaltitel: The Christmas Pig
    x Genre: Kinderbuch/Märchen
    x Erscheinungsdatum: 01. Oktober 2012
    x bei Knaur HC
    x 176 Seiten
    x ISBN: 3426653192
    x Erste Sätze: Er war ein guter König, hatte aber schlechte Laune. Bis Weihnachten war es nur noch ein Monat, und er hatte immer noch keinen Künstler damit beauftragt, die traditionelle Krippenszene zu malen, die als Abschluss der Christmette enthüllt werden sollte.


    Klappentext:


    Ein ganz besonderer Junge. Ein kleines sprechendes Schwein. Und die wahre Bedeutung des Weihnachtsfestes.


    Der kleine Benjamin hat noch nie in seinem Leben ein Wort gesprochen – vielleicht, weil er den Menschen tief in die Seele schauen kann; weil er das sieht, was war, und das, was kommen wird. Meistens jedenfalls. Denn mit einem hat Benjamin nicht gerechnet: dass er mitten in einer kalten Dezembernacht zum ersten Mal einen wahren Freund finden kann – und dass dies nicht nur sein Leben verändern wird …


    Rezension:


    “Das Weihnachtsschwein” von Kinky Friedman mit den Illustrationen von Daniel Schreiber ist rundum gelungen. Dies zeigt sich schon am stimmungsvollen Cover mit den beiden Protagonisten, auf dem, wenn man es ins Licht hält, unzählige Schneeflocken glänzen.


    Geschrieben ist die Geschichte wie ein Märchen – einfach und doch eindrucksvoll und so setzen sich die Worte wie magische Schneeflocken auf das Herz des Lesers. Obwohl das Buch so dünn ist, hat es mich schwer beeindruckt und so sehr berührt, dass am Ende sogar einige kleine Tränen flossen.


    Es geht um den kleinen Benjamin, der seine Eltern nicht kennt, noch nie ein Wort gesprochen hat, bei einem armen, alten Bauernehepaar wohnt und wundervoll malen kann. Letzteres kam dem König zu Ohren und so wird Benjamin beordert, das alljährliche Bild mit der Krippenszene zu malen – gelingt ihm das Bild, sind die Schulden seiner Pflegeeltern getilgt und sie können den kleinen Bauernhof behalten. Als er dann in den Nächten im Stall das Bild malt, nimmt plötzlich das Schwein Kontakt zu ihm auf und es entsteht eine tiefe Freundschaft.


    Abgerundet wird diese wundervolle Geschichte mit farbigen Illustrationen, die direkt ins Herz treffen. Was ich außerdem toll fand ist, dass ich zu keiner Zeit ahnte, wie sich die kurze Story entwickeln würde, was bei einem so dünnen Buch doch eine kleine Kunst ist. Vor allem das Ende hat mich tief erschüttert, da ich auf keinen Fall mit einem solchen Ausgang gerechnet hätte.


    Geeignet ist das Buch sowohl für Kinder als auch für Erwachsene – am besten man liest es zusammen und in der Vorweihnachtszeit (im nächsten Jahr dann ;) ).


    Fazit:


    Eine wundervolle kurze Weihnachtsgeschichte, die den Leser tief berührt.


    Bewertung:


    10 von 10 Sternen

    Rezension:


    „Ein Weihnachtshund für alle Fälle“ von Petra Schier habe ich letztes Jahr im Winter gewonnen und das ganze Jahr über für die Vorweihnachtszeit aufgespart. Kaufen würde ich mir ein solches Buch eigentlich nicht, da mir andere Genres besser gefallen, aber ich wollte ihm trotzdem eine Chance geben.


    Man muss sich nicht viel Zeit für das Buch nehmen, da die rund 150 Seiten in Kombination mit Petra Schiers lockerem Schreibstil schnell gelesen sind. Ebenso kann man nicht behaupten, dass die Story an den Nerven reibt und man muss auch nicht großartig mitdenken – „Ein Weihnachtshund für alle Fälle“ eignet sich perfekt zum entspannten Zeitvertreib bei einer Tasse Tee.


    Es geht einerseits um Irina Rosenbaum, die in der kleinen Firma ihres Vaters arbeitet und ein Projekt mit ihrem neuen Arbeitskollegen übernehmen soll – dummerweise ist dieser Kollege der Mann, der ihr vor vielen Jahren das Herz brach und alles versucht nun wieder bei ihr zu landen. Andererseits geht es um das Christkind und Santa Claus, die eine Wette abgeschlossen haben, wer in den letzten Wochen bis Weihnachten mehr Menschen glücklich machen kann – unterstützt werden die beiden Weihnachtswesen von Nick – dem Hund von Irinas Schwägerin.


    Mir persönlich war die Geschichte ehrlich gesagt zu seicht. Man kennt das Ende schon, wenn man nur den Klappentext gelesen hat, und auch wenn das Buch sehr dünn ist, möchte ich von einer Geschichte überrascht werden. Leser, die Kitsch mögen und keine allzu großen Ansprüche an Literatur stellen, könnten aber bestimmt Freude an dieser Geschichte finden.


    Fazit:


    Kurzer Zeitvertreib mit Christkind, Santa Claus und einem Hund auf ‚Glücklich-mach-Mission‘ für Fahrten in öffentlichen Verkehrsmitteln oder in der Badewanne.


    Bewertung:


    5 von 10 Sternen

    Rezension:


    In der Vorweihnachtszeit wollte ich unbedingt „Zeit deines Lebens“ von Cecelia Ahern lesen – zum einen weil die Geschichte in der passenden Jahreszeit spielt und zum anderen, weil das Buch schon ewig ungelesen in meinem Regal stand.


    Der Schreibstil der Autorin ist wie immer sehr angenehm zu lesen. Der Leser muss keine anspruchsvollen Satzkonstruktionen entwirren und kann deshalb sofort in der Geschichte versinken, die sich über 29 Kapitel erstreckt.


    Bei „Zeit deines Lebens“ handelt es sich um eine Geschichte in einer Geschichte. Der Anfang besteht daraus, dass sich ein Teenager nach einer zweifelhaften Tat auf dem Polizeirevier wiederfindet und darauf wartet von seiner Mutter abgeholt zu werden. Währenddessen erzählt ihm ein alter Polizist von einem Falls erzählt, dessen Ausgang er Alte kurz davor erlebte und der ihn schwer belastet.


    Allerdings erzählt der Polizist die Story von ganz vorn, wobei ich mich fragte, woher er diesen Anfang überhaupt kannte. Es geht um den Geschäftsmann Lou Suffern – Ehemann, Vater einer 5-Jährigen und eines Kleinkinds und seines Zeichens Arschloch. Denn für Lou stehen sein Job und Beförderungen im Mittelpunkt. Seine Familie ist ihm eher lästig und er verbringt die meiste Zeit bei der Arbeit.


    Durch Zufall lernt er den Obdachlosen Gabe kennen und verschafft ihm spontan einen Job in der Firma. Die Geschichte verläuft wie ein typischer Hollywoodfilm. Erst wird alles schlechter, dann besser und dann wird der Leser mit einem riesigen Knall und eine Lehre zurückgelassen.


    Ich denke, dass „Zeit deines Lebens“ bei ‚Weniglesern‘ mehr Begeisterung hinterlässt, als bei Leuten, die viel lesen. Das Konzept der Geschichte wirkt einfach zu glatt… Keinesfalls schlecht, aber irgendwie wurde ich nicht so berührt, wie man es beim Verlauf der Geschichte eigentlich sein sollte.


    Fazit:


    Eine Geschichte mit „Und die Moral von der Geschicht‘…“ am Ende – Nicht schlecht, aber vorhersehbar, wenn man schon mehrere Geschichten dieser Art kennt.

    x Autor: Kjetil Johnsen
    x Übersetzerinnen: Anne Bubenzer, Dagmar Lendt
    x Titel: Dark Village: Niemand ist ohne Schuld
    x Originaltitel: 4 Venninner – Til jord skal du bli und 4 Venninner – Morderen som gråt
    x Reihe: Dark Village, Band 3
    x Genre: Jugendbuch/Thriller
    x Erscheinungsdatum: November 2013
    x bei Coppenrath
    x 301 Seiten
    x ISBN: 3649613034
    x Erste Sätze: Was bisher geschah. Ein junges Mädchen wird tot aufgefunden, in Plastikfolie eingewickelt treibt sie im kleinen See von Dypdal. Die tote ist eine von vier Freundinnen – Vilde, Benedicte, Nora oder Trine. Dann springt die Handlung drei Wochen zurück. Das ist die Vorgeschichte des Mordes: …

    Klappentext:

    Ein unschuldiges Mädchen, brutal aus dem Leben gerissen. Tiefes Misstrauen legt sich über den kleinen Ort Dypdal mitten in den einsamen Bergen Norwegens. Wie ein Lauffeuer greift die Angst um sich. Dann wird ein Verdächtiger festgenommen. Er gesteht den Mord. Aber er ist mitnichten der skrupellose Killer, der er zu sein vorgibt. Das Böse ist noch nicht gebannt und hat bereits ein weiteres Opfer im Visier …

    Rezension:

    Ich habe “Dark Village 03: Niemand ist ohne Schuld” von Kjetil Johnsen direkt nach dem zweiten Band gelesen. Vielleicht hätte ich etwas Zeit vergehen lassen sollen – denn “Dreht euch nicht um” war extrem spannend und so musste “Niemand ist ohne Schuld” einen Stern einbüßen, da mit dem 2. Band wahrscheinlich keiner der Nachfolgenden mithalten kann.

    Nichtsdestotrotz hat mir das Buch sehr gefallen. Der Schreibstil des Autors löst immer noch eine regelrechte Lesesucht aus und nimmt einen sofort gefangen. Nach der kurzen “Was bisher geschah”-Einleitung ist man direkt wieder dabei und kann sich gleich in die Geschichte fallen lassen.

    [ACHTUNG SPOILER VORGÄNGERBÄNDE]
    “Niemand ist ohne Schuld” setzt mit der Beerdigung der in Band 2 gefundenen Freundin ein. In den ersten Kapiteln erfährt man nur nach und nach, wer -nicht- die Leiche im See war und als dann nur noch eine übrigblieb und klar war, welche der 4 Mädchen tot ist, war ich erstmal völlig verblüfft. Ich hätte mit jedem gerechnet, nur nicht mit IHR… gerade deshalb hätte man darauf kommen müssen, denn ich finde, sie war in den ersten beiden Bänden der blasseste Charakter.

    Die verbliebenen drei Mädchen sind schockiert, jede geht auf eine andere Art mit dem Verlust um und die Clique zerbricht langsam aber sicher durch Streit und weitere Geheimnisse. Wer der Täter ist, bleibt erstmal weiterhin im dunkeln und die Ermittlungen der Polizei nehmen eine größere Rolle ein – ebenso wie “Wolfman”; man erfährt endlich wer sich hinter dem Pseudonym verbirgt und außerdem klärt sich auch langsam das Bild um Nicks Vergangenheit, die mehr als krass und schmerzhaft ist.

    Am Ende erfährt man übrigens nicht offiziell wer der Täter ist – aber man kann es sich anhand eindeutiger Anhaltspunkte denken. Und auch an diese Person hätte ich im Traum nicht gedacht… Im Februar erscheint der nächste Band “Zurück von den Toten” und ich kann es kaum erwarten – bisher konnte mich noch keine Buchreihe dermaßen begeistern.

    Fazit:

    Es geht weiter – die Leiche im See bekommt endlich einen Namen (ich war schockiert) und außerdem wird dem Leser klar, wer der Mörder sein muss (… da war ich gleich nochmal schockiert) – die Buchreihe weiß weiterhin zu überraschen.


    Bewertung:


    8 von 10 Sternen

    x Autor: Valentin Kirschgruber
    x Originaltitel: Das Wunder der Rauhnächte: Märchen, Bräuche und Rituale für die innere Einkehr
    x Genre: Sachbuch/Ratgeber
    x Erscheinungsdatum: 14. Oktober 2013
    x bei Kailash
    x 176 Seiten
    x ISBN: 3424630829
    x Erste Sätze: Rauhnächte – wer denkt bei diesem Wort nicht an eisige Winterstürme und Schneetreiben, an unheimliche Gestalten, Hexen, Geister und Dämonen, die um die Häuser spuken und eine geheimnisvolle, bisweilen sogar beängstigende Stimmung verbreiten? Die “Zwölften” oder “Wolfsnächte”, wie die Nächte zwischen Weihnachten und Heilige Drei Könige auch genannt werden, sind eine ganz besondere, magische und geheimnisvolle Zeit, in der die Natur stillzustehen scheint.

    Klappentext:

    Ein magisches Buch für eine magische Zeit

    Sagenumwoben, mystisch, geheimnisvoll: Die Rauhnächte – zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag – sind eine Schwellenzeit, in der Dunkel und Licht, Altes und Neues, Vergänglichkeit und Ewigkeit ineinander überfließen. Dieses liebevoll ausgestattete Buch lädt ein, die heilige Zeit mit einer Fülle von Bräuchen, Orakeln und Ritualen zu feiern. Wir werden still, achten auf “die Zeichen” und öffnen uns für den Neubeginn.

    Rezension:

    Nachdem ich es seit mehreren Jahren immer wieder ‘verpasse’, mich rechtzeitig mit den Rauhnächten zu befassen, habe ich es dieses Jahr endlich geschafft. “Das Wunder der Rauhnächte” von Valentin Kirschgruber sollte meine Einleitung zu diesem Thema sein und hielt, was der Klappentext versprach.

    Als erstes möchte ich auf die Gestaltung eingehen. So wunderschön und friedlich wie das Cover aussieht, setzt sich die Aufmachung auch im Buch fort. An jedem neuen Kapitelanfang ist ein winterlich-ruhiges Naturbild zu sehen, oft mit einem besinnlichen Zitat. Um die Texte herum sind in unaufdringlichem Hellblau immer wieder Sterne und Schneeflocken platziert, außerdem gibt immer wieder kleinere thematische passende Fotos zu betrachten – man beschäftigt sich allein schon wegen der Aufmachung gern mit dem Buch.

    Thematisch ist Kirschgrubers Werk folgendermaßen aufgebaut: Zu Anfang werden verschiedene Themen aufgefasst und kurz erläutert – nämlich was die Rauhnächte überhaupt sind, was sich im Lauf der Jahrhunderte verändert hat, was die Rauhnächte mit Märchen und Geistern zu tun haben, welche Bräuche es gibt und wie man das Ganze nutzen kann, um wieder zu sich selbst zu finden.

    Im Anschluss folgen Allgemeine Praxishinweise zum Umgang mit den folgenden Kapitel und zu den Themen Meditation, Räuchern und Rituale, die im Rest des Buches eine große Rolle spielen – ich fand es sehr angenehm, dass diese Hinweise einmal am Anfang ordentlich erklärt und nicht in jedem Kapitel aufs Neue heruntergeleiert wurden.

    Denn danach folgen 12 weitere Kapitel – für jede Rauhnacht eines. Der Aufbau sieht so aus, dass jede Nacht unter einem bestimmten Motto steht – so z.B. die Erste unter “Altes abschließen”. In einem kurzen Text wird zusammengefasst, was damit gemeint ist und es stellen sich einige offene Fragen, über die man nachdenken kann. Danach gibt es ein leichtes Rezept für eine passende Räuchermischung und es wird eine Meditation erklärt, deren Anhaltspunkte man sich nach dem durchlesen leicht merken und umsetzen kann. Daneben werden auch verschiedene einfache Rituale vorgestellt. Bauernregeln für den jeweiligen Tag und verschiedene Rauhnachtsbräuche und ‘-regeln’ vervollständigen das jeweilige Kapitel. Oft gibt es auch noch ein thematisch passendes Märchen zu lesen oder aber Wissenswertes zu bestimmten Themen, wie z.B. über verschiedene Sagengestalten, Orakelmöglichkeiten, usw.

    Obwohl alles relativ kurz gehalten ist, bekommt man einen richtig tollen Einblick in die verschiedenen Möglichkeiten der Besinnung und kann sich dann das richtige für sich herauspicken – ob man alles in die Tat umsetzt, nur ein Ding davon macht oder sogar nur liest – man beschäftigt sich mit sich selbst und tut sich etwas Gutes. Ich denke, ich werde meinen Fokus vor allem auf die kurzen Meditationen lenken, wenn es dann soweit ist.

    Fazit:

    Ein wunderschön gestaltetes Werk mit Märchen, Bräuchen, Entspannungstechniken, Gedankenanstößen und Wissenswertem zu den traditionellen Rauhnächten am Jahresende.

    Bewertung:
    10 von 10 Sternen

    x Autorin und Illustratorin: Maike Hettinger
    x Originaltitel: Komisch, kauzig, kurios: Ein Sammelsurium deutscher Sehenswürdigkeiten
    x Genre: Sachbuch
    x Erscheinungsdatum: 18. September 2013
    x bei Theiss
    x 104 Seiten
    x ISBN: 3806228035
    x Erste Sätze: Prolog. Deutschland hat laut dem “CIA World Factbook” eine Landfläche von 348 672 km² und 2389 km Küste. Wir besitzen 644 480 km Straßennetz und liegen mit 41 981 km Bahngleisen weltweit gesehen auf Platz 6. Beste Voraussetzungen für einen Urlaub im eigenen Land, sollte man meinen. Und in der Tat, eines der Lieblingsurlaubsländer der Deutschen ist Deutschland.

    Klappentext:

    Deutschland einmal anders erleben

    In Frankfurt kann man Sie auf einem Denkmal bewundern. Das haben Sie schon ganz richtig verstanden: Sie! Und Sie müssen dafür noch nicht einmal Bismarck oder Adenauer heißen oder die Welt gerettet haben. Wie kann das sein?
    Maike Hettinger hat auf ihrer 11 000 Kilometer langen Reise kreuz und quer durch Deutschland nicht nur dieses Ich-Denkmal in Frankfurt am Main entdeckt, sondern viele weitere unbekannte und skurrile Orte abseits der berühmten Wahrzeichen des Landes aufgspürt: In einem kopfstehenden Haus hat sie die Welt aus Stubenfliegenperspektive gesehen, in einem U-Boot am Stiel den Meeresboden besichtigt. Ihre eindrucksvollen Entdeckungen stellt die junge Designerin in diesem Buch vor – und hat jede davon auf ganz besondere Weise illustriert. So ist ein bibliophiler Augenschmaus der ganz besonderen Art entstanden.

    Rezension:

    Deutschland ist gar nicht mal so klein und vom Brandenburger Tor, Schloss Neuschwanstein, Oktoberfest und Co. hat hier sicher jeder schon mal gehört. Aber was sollte man sonst noch gesehen haben? – Das zeigt Maike Hettinger in “Komisch, kauzig und kurios: Ein Sammelsurium deutscher Sehenswürdigkeiten”.

    Das Buch hat eine ziemlich ungewöhnliche Größe – etwas breiter und etwas kürzer als Din-A4. Ein Reiseführer zum Mitnehmen, ist es also nicht. Aber dafür lässt sich umso besser gemütlich darin schmökern und überlegen, wo man zuerst hinfahren möchte.

    Die Autorin hat 36 ungewöhnliche Sehenswürdigkeiten besucht, die sie auf jeweils einer Doppelseite vorstellt. Damit auch Geografieunbegabte nicht lange rätseln müssen, gibt es vorn im Buch eine große Deutschlandkarte, auf der die jeweiligen Kapitelzahlen genau an dem Punkt abgebildet sind, wo sich die Attraktion befindet. Das Gleiche gibt es übrigens auch nochmal in jedem Kapitel – hier zeigt ein Strich ganz einfach auf den richtigen Punkt in einer Minilandkarte.

    Die Aufmachung ist der vom Cover sehr ähnlich und jede Doppelseite wurde von der Autorin ein bisschen anders illustriert. So geht es z.B. in Kapitel 1 um Tauchgondeln in der Ostsee und somit wurde kurzerhand eine fantasievolle Wasserlandschaft hinter den Text gezaubert. Zugegeben – Maike Hettinger hat einen ganz eigenen Kunststil, den man mögen muss – ich finde aber, er passt gut zum Thema.

    Die verschiedenen Sehenswürdigkeiten sind tatsächlich sehr kurios und ich persönlich hatte noch von keiner einzigen etwas gehört. Thematisiert werden z.B. ein Schiffswrackmuseum, Geisterstationen in einer U-Bahn, das Giraffenmuseum eines privaten Sammlers, ein ehemaliges Bunkerhotel und ein Naturgebiet, in dem der Boden beim drüber gehen ‘wabbelt’, als wäre er aus Pudding.

    Die Texte sind allgemein recht kurz gehalten, aber lang genug, dass man Lust darauf bekommt, sich einzelne Orte mal genauer anzusehen. Im Anhang findet man dann noch alle Adressen, Telefonnummern und Öffnungszeiten – sehr praktisch. Theoretisch kann es nach dem Lesen also direkt losgehen.

    Fazit:

    Ein interessanter Überblick verschiedener ungewöhnlicher Sehenswürdigkeiten in Deutschland mit allen Adressen und in optisch ansprechender Aufmachung.

    Bewertung:


    8 von 10 Sternen

    x Autor: Kjetil Johnsen
    x Übersetzerinnen: Anne Bubenzer, Dagmar Lendt
    x Titel: Dark Village: Dreht euch nicht um
    x Originaltitel: 4 Venninner – Det som kommer til å skje und 4 Venninner – Pakket i plast
    x Reihe: Dark Village, Band 2
    x Genre: Jugendbuch/Thriller
    x Erscheinungsdatum: September 2013
    x bei Coppenrath
    x 320 Seiten
    x ISBN: 3649613026
    x Erste Sätze: Was bisher geschah. Ein junges Mädchen wird tot aufgefunden, in Plastikfolie eingewickelt treibt sie im kleinen See von Dypdal. Die tote ist eine von vier Freundinnen – Vilde, Benedicte, Nora oder Trine. Dann springt die Handlung drei Wochen zurück. Das ist die Vorgeschichte des Mordes: …

    Klappentext:

    Zwei Leichen, die eine bis zur Unkenntlichkeit entstellt, die andere ohne sichtbare Spuren von Gewalteinwirkung. die Ermittler stehen vor einem Rätsel. Doch es gibt jemanden, der weiß, an wessen Händen Blut klebt. Er hat aber keinesfalls vor, sein Wissen mit der Polizei zu teilen. Er verfolgt seine eigenen Pläne. So dunkel, abgrundtief böse, erbarmungslos …

    Rezension:

    Nachdem ich Band 1 von Kjetil Johnsens “Dark Village”-Reihe förmlich verschlungen habe, konnte ich es nicht erwarten, den 2. Band “Dreht euch nicht um” zu lesen. Die Aufmachung ist an die des Vorgängerbands angepasst, was sich im Bücherregal richtig gut macht.

    Bevor es mit der Geschichte weitergeht, gibt es auf zwei Seiten noch einmal nachzulesen, was bisher geschah – eine gute Sache, falls man zwischen den beiden Bänden einige Zeit vergehen ließ. Neu hinzu kommt in diesem Band die Polizei. Man erhält erste kleine Einblicke in die Arbeit, denn es taucht die erste Leiche auf und die Person, die es trifft, ist beim Leser bereits bekannt. Allerdings muss ich hier anmerken, dass der Klappentext so nicht stimmt. Zwar ist das Opfer blutüberströmt, aber bei Weitem nicht bis zur Unkenntlichkeit entstellt.

    [ACHTUNG SPOILER 1. BAND]
    Ansonsten entwickelt sich die Geschichte weiter – Trine versucht verzweifelt, nicht lesbisch zu sein, was natürlich vollkommener Schwachsinn ist, Vilde ist am Boden zerstört und wird außerdem noch erpresst, Benedicte reitet sich immer tiefer in die Scheiße, was ‘Wolfman’ und ihre Nacktfotos angeht und Nick und Nora bauen an ihrer wackeligen Beziehung. Zudem erfährt man endlich auch über Nicks Vergangenheit etwas mehr – er hat immer wieder Flashbacks, die sich um eine gewisse “Katie” drehen.

    Einen richtig guten Effekt hatte meiner Meinung nach, dass der Autor die Anfangssequenz von Band 1 noch zwei Mal in leicht abgewandelter Form – nämlich diesmal mit Namen – hier in Band 2 verwendete. Vor allem am Ende, verursachte das bei mir einen richtigen Spannungsflash, dass ich vor Aufregung beim Blättern beinahe die Seiten rausgerissen hätte.

    Natürlich gibt der Schluss wieder mehr Rätsel auf, als er löst und so hab ich direkt im Anschluss mit Band 3 “Niemand ist ohne Schuld” angefangen.

    Fazit:

    Wieder extrem spannend, die Geschichte entwickelt sich rasant weiter und der Tag des Mordes ist da. Am besten nur lesen, wenn Band 3 schon im Regal wartet ;).

    Bewertung:
    10 von 10 Sternen

    x Autor: Tom Rob Smith
    x Übersetzerin: Eva Kemper
    x Titel: Ohne jeden Zweifel
    x Originaltitel: The Farm
    x Genre: Psychothriller
    x Erscheinungsdatum: 14. Oktober 2013
    x bei Manhattan
    x 384 Seiten
    x ISBN: 3442546788
    x Erste Sätze: Bis zu dem Anruf war es ein ganz normaler Tag gewesen. Ich ging mit Einkäufen beladen zu meiner Wohnung gleich südlich der Themse in Bermondsey. Es war ein drückend heißer Augustabend, und als das Handy klingelte, überlegte ich, es einfach zu ignorieren, weil ich nur noch nach Hause und duschen wollte.

    Klappentext:

    Ich bin nicht verrückt.
    Ich brauche keinen Arzt.
    Ich brauche die Polizei.

    Für Daniel ist die Nachricht ein Schock: Seine Mutter, die seit Kurzem mit ihrem Mann in Schweden lebt, wurde in die Psychiatrie eingeliefert. Tilde leide unter Wahnvorstellungen, behauptet Daniels Vater. Doch Tilde selbst, die aus Schweden zu ihrem Sohn nach London flieht, erzählt eine ganz andere Geschichte. Eine von vertuschten Verbrechen in einer eingeschworenen kleinen Gemeinschaft und vom Verschwinden einer jungen Frau. Doch niemand will ihr glauben. Nun ist Daniel ihre letzte Hoffnung. Wenn auch er an ihrem Verstand zweifelt, ist alles verloren.

    Rezension:

    Von Tom Rob Smith’ “Ohne jeden Zweifel” sprach mich direkt auf den ersten Blick das Cover an. Die vielen kleinen Polaroidfotos zeigen den Hof in Schweden, der eine große Rolle spielen wird und man kann die Fotos an den Stellen, an denen sie augenscheinlich überlappen ertasten, als wären sie echt und nur aufgeklebt.

    Ich habe vor längerer Zeit das Debüt des Autors, “Kind 44″, gelesen und obwohl mir die Geschichte damals gefallen hat, hatte ich den Schreibstil als eher zäh in Erinnerung – dies ist bei “Ohne jeden Zweifel” aber nicht so. Durch den Anruf von Daniels Vater erfährt der Leser ziemlich schnell die wichtigsten Eckpunkte, die durch den darauf folgenden Anruf von Daniels Mutter vervollständigt werden.

    Sobald Tilde bei ihrem Sohn in London angekommen ist, übernimmt sie ungefähr die Hälfte der Erzählung, die vorher nur aus Daniels Sicht geschildert wurde. Sie sagt ihm nicht sofort was los ist, sondern möchte ganz von Anfang an erzählen, damit er jedes kleine Detail kennt und ihr dann glaubt, wie sie hofft – denn in Schweden wurde ihr nicht geglaubt und Daniels Vater brachte sie in eine Psychiatrie.

    Die Stellen an denen Tilde erzählt, haben einen Seiteneinzug und sind somit gut von der Gegenwart zu unterscheiden – denn sie fängt wirklich ganz von vorne an, an dem Zeitpunkt, als sie und ihr Mann auf einen Hof nach Schweden zogen um dort ihren Lebensabend zu verbringen. Schon schnell merkt der Leser, dass mit den Bewohnern des Nachbarhofes, allen voran Håkan, etwas nicht stimmt. Er scheint Tilde zu hassen… Wie von einem anderen Stern hingegen wirkt in der Einöde und Gastunfreundlichkeit Håkans dunkelhäutige Adoptivtochter. Aber auch sie verhält sich sehr seltsam, oftmals wie auf Drogen und schließlich ist sie verschwunden und niemand macht sich ernsthaft auf die Suche nach ihr. Tilde vermutet dahinter eine Verschwörung, an der auch ihr Mann Chris beteiligt ist und ermittelt auf eigene Faust – doch wie gesagt: Niemand glaubt ihr und sie wird als verrückt abgestempelt.

    Ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen und fand vor allem Tildes Parts im Buch wahnsinnig spannend. Unbewusst versuchte ich die ganze Zeit selbst, die Puzzlestücke zu einem stimmigen Bild zusammenzubauen. Als weiteres Stück kommt dann auch noch eine schlimme Geschichte aus ihrer Kindheit hinzu, von der ich lange Zeit nicht wusste, was ich nun davon halten sollte – die Auflösung gibt es erst ziemlich am Ende des Buches, genau so wie die Auflösung des Falls um Håkans Tochter.

    Zu empfehlen ist “Ohne jeden Zweifel” allen Lesern, die Thriller mögen, in denen sich erst nach und nach ein Bild zusammensetzt, die gerne miträtseln und nicht zwingend ein blutiges Gemetzel brauchen, um auf ihre Kosten zu kommen.

    Fazit:

    Eine packende, spannende Geschichte, die den Leser so lange fieberhaft miträtseln und das Buch nicht mehr aus der Hand legen lässt, bis er die Auflösung schwarz auf weiß lesen kann.

    Bewertung:


    10 von 10 Sternen

    x Autorin: Kristen Simmons
    x Übersetzerin: Frauke Meier
    x Titel: Gesetz der Rache
    x Originaltitel: Breaking Point
    x Reihe: Artikel 5-Reihe, Band 2
    x Genre: Dystopie
    x Erscheinungsdatum: 01. Oktober 2013
    x 448 Seiten
    x bei ivi
    x ISBN: 3492703054
    x Erste Sätze: Das Wayland Inn lag hinter den Slums am westlichen Ende von Knoxville. Das Haus schimmelte seit dem Krieg vor sich hin, war voller Fliegen, die sich in den verstopften Abwasserkanälen vermehrten, und am Nachmittag trug der Wind den Gestank des verschmutzten Flusswassers herbei.


    Klappentext:


    Gesucht
    Ember Miller. ARTIKEL 5.
    Bekannt als “Heckenschütze”.
    Gesucht wegen Mords und vielfachen Hochverrats.
    Die Verdächtige ist bewaffnet und äußerst gefährlich.
    Code 1: Bei Sichtkontakt sofortige Eliminierung.


    Kannst du entkommen?


    Rezension:


    Da ich schon von Kristen Simmons Reihenauftakt “Artikel 5″ sehr begeistert war, kam ich auch am zweiten Band – “Gesetz der Rache” – nicht vorbei. Eigentlich bin ich sehr selten von Folgebänden genauso überzeugt wie von den jeweiligen Anfängen – aber hier ist das restlos der Fall.


    Obwohl es schon einige Monate her ist, dass ich “Artikel 5″ gelesen habe, war ich schon nach wenigen Seiten wieder direkt im Geschehen, als hätte ich den Vorgängerband gerade erst weggelegt. Die Autorin knüpft nahtlos an die Geschichte an und ebenso ist ihr Schreibstil weiterhin extrem fesselnd. Berichtet wird aus Embers Sicht und das nimmt man dem Erzählstil auch ohne Weiteres ab.


    Die Geschichte und auch die Charaktere entwickeln sich weiter und das übergreifende Ziel auf das hingearbeitet wird, ist es, Seans Freundin Rebecca zu retten. Sie teilte sich in Band 1 mit Ember ein Zimmer in der Resozialisierungsanstalt und wurde nach einem Vorfall ‘weggeschafft’. Nun wird sie von Sean, Ember und Chase gesucht – verdeckt, denn die beiden letzteren werden von den Behörden für tot gehalten… zumindest vorerst.


    Irgendwann taucht ein alter Bekannter aus Band 1 auf, auf den Ember und Chase extrem empfindlich reagieren. Die ganze Zeit über steht die Frage im Raum, ob man ihm nun trauen kann, oder nicht. Hat er sich geändert? Oder plant er einen Verrat? Außerdem treibt sich ein sogenannter Heckenschütze herum, der regelmäßig Anschläge auf Soldaten verübt. Da Ember unter Verdacht steht, nimmt die Gefahr noch weiter zu – man erfährt übrigens erst sehr spät, wer wirklich dahinter steckt.


    Am Ende geht es wieder sehr dramatisch zu – sodass man sich vor Spannung am liebsten die Fingernägel abknabbern möchte – und dann kommt ein Schock, der mit Rebecca zu tun hat.


    Fazit:


    Kann ohne Probleme mit Band 1 mithalten – emotional aufwühlend, berührend und wahnsinnig spannend.


    Bewertung:


    10 von 10 Sternen

    x Autor: Sebastian Leber
    x Artdirektorin: Yvonn Barth
    x Originaltitel: Ernie gegen Bertn + 99 andere Duelle
    x Genre: Unterhaltung/Sachbuch
    x Erscheinungsdatum: Juli 2013
    x bei Goldmann
    x 240 Seiten
    x ISBN: 3442157706
    x Erste Sätze: Vorwort. Wir haben es uns nie leicht gemacht. Haben versucht, unseren persönlichen Geschmack hinten anzustellen und stattdessen die Fakten sprechen lassen. Wir haben Archive durchwälzt, Studien ausgewertet, selbst gezählt, Statistiken aufgestellt.


    Klappentext:


    Manchmal heißt es im Leben: Entweder – Oder


    Hund oder Katze? Beatles oder Stones? Lego oder Playmobil? An Glaubensfragen wie diesen sind schon Freundschaften zerbrochen. Doch nun gibt es sie, die Antworten auf 100 Fragen, an denen die Menschheit bisher verzweifelte. Was macht glücklicher: Bergurlaub oder Ferien am Strand? Was ist gesünder: Kaffee oder Tee? Und wer ist der wahre Bond: Roger Moore oder Sean Connery? Die wichtigsten Duelle unserer Zeit – ein genialer Schlagabtausch für alle, die Wissen nie für unnütz halten.


    Rezension:


    Der Titel “Ernie gegen Bert + 99 andere Duelle” von Sebastian Leber und Yvonn Barth klingt im ersten Moment sehr lustig und macht Lust darauf, sich das Werk mal genauer anzusehen. Der Inhalt stellte sich dann aber doch recht schnell als langweiliges Dahingedümpel heraus.


    Die Aufmachung des Buches ist sehr konsequent und übersichtlich: Vorwort, Inhaltsverzeichnis (was wei 100 Duellen recht praktisch ist) und schon gehts los. Jedes Duell nimmt eine Doppelseite ein – links die ganzseitige Farbillustration und rechts das Duell in zwei Spalten, wobei sich dazwischen das Thema befindet und ganz unten die Punkteverteilung, die den Sieg anzeigt. Am Ende des Buches gibts dann noch nen Anhang bei dem etwas näher auf die jeweiligen Duellstichpunkte eingegangen wird.


    Zugegeben – manche Duelle sind wirklich interessant, wie z.B. “Antikes Griechenland – Römisches Reich”, “Kaffee – Tee” oder auch “Löwe – Tiger”… bei sehr vielen merkt man aber, dass es sich nur um unsinnige Lückenfüller handelt, damit die 100 Duelle vollzählig wurden – z.B. “BVB – Schalke 04″ oder “Bergurlaub – Strandurlaub”. Ich finde, dass man hier einfach keine Vergleiche machen kann, ohne ganz eindeutig die persönliche Meinung einfließen zu lassen.


    Komplett am untergehen ist das Niveau dann bei Duellen wie “Justin Bieber – Miley Cyrus” – sie verliert z.B. einen Punkt, weil sie bereits längere Zeit verlobt ist, während Justin Bieber ein Singleleben führt (!?), “Standkind – Landei” (!?!?) und mein persönlicher Augenverdrehfavorit “Gesicht – Arsch”…


    Das wäre aber alles noch nicht so nervig, wären wenigstens alle Recherchen richtig. Sind sie aber nicht. So wird z.B. beim Duell “Arnold Schwarzenegger – Sylvester Stallone” dem guten Stallone in der Kategorie ‘Härtester Spruch’ einfach mal Arnies Satz in den Mund gelegt, mit dem Stallone dann auch noch ganz knapp – mit einem Punkt Vorsprung – das Duell gewinnt.


    Im Großen und Ganzen würde ich sagen: Ein “Ey Alter, hab mir Buch gekauft, voll lustig ey”-Partybuch. Nur lesen ‘Ey Alters’ ja eher selten.


    Fazit:


    Größtenteils unsinnige Vergleiche, gern auch mal mit falschen Fakten. Stell ich mir nicht ins Regal.


    Bewertung:


    4 von 10 Sternen

    x Autor: Kjetil Johnsen
    x Übersetzerinnen: Anne Bubenzer, Dagmar Lendt
    x Titel: Dark Village: Das Böse vergisst nie
    x Originaltitel: 4 Venninner – Et hul i Sjelen und 4 Venninner – Det farlige Kysset
    x Reihe: Dark Village, Band 1
    x Genre: Jugendbuch/Thriller
    x Erscheinungsdatum: Juli 2013
    x bei Coppenrath
    x 272 Seiten
    x ISBN: 3649613018
    x Erste Sätze: Das tote Mädchen. Plötzlich, mitten im September: ein heißer Tag. Die Wärme hält sich bis in den Abend. Sie gehen spazieren. Nur sie beide, Hand in Hand. Es fühlt sich groß an. Ein anderes Wort fällt ihr dafür nicht ein. Groß. Sie gehen in den Wald.


    Klappentext:


    Ein Ort, in dem das Böse lauert. Vier Freundinnen, so verschieden und doch unzertrennlich. Bis eine von ihnen tot aufgefunden wird. Nackt im See treibend. In Plastikfolie gewickelt. Ermordet von jemandem, den sie kannte.


    Rezension:


    Was als “nur mal ausprobieren” begann, endete in einer Sucht. Ich habe “Dark Village: Das Böse vergisst nie” von Kjetil Johnsen nur gekauft, weil das Exemplar stark reduziert war und das Cover interessant aussah und nun habe ich mir direkt auch die nächsten beiden Bände besorgt, da die Geschichte absolut süchtig macht.


    Die Aufmachung des Buches ist einfach nur hinreißend. Der Buchschnitt ist schwarz und der Rabe und die Schrift auf dem Cover sind mit Spotlack aufgedruckt – das gleiche Design setzt sich auch auf den Innenflügeln der Klappbroschur fort. Der Text hingegen ist sehr nüchtern gehalten und kommt komplett ohne Verzierung aus.


    Nun aber zu dem was drin steht: Der Autor hat einen Schreibstil, der es dem Leser leicht macht, das Buch in einen Rutsch zu verschlingen. Es herrschen kurze, prägnante Sätze vor, die wahnsinnig viel Spannung verbreiten und dazu führen, dass man das Buch nicht mehr weglegen kann. Dadurch versinkt man schnell in der Geschichte, die mich übrigens sehr an die TV-Serie “Pretty little liars” erinnert hat.


    Es geht um die vier Protagonistinnen Nora, Benedicte, Trine und Vilde und darum, dass eine der vier nur noch kurze Zeit zu leben hat. Das Geschehen setzt 21 Tage vor dem Tod des Mädchens ein und geht in diesem ersten Band bis 13 Tage vor dem Mord. Dabei verschlingen sich die verschiedenen Beziehungen, die die Mädchen in ihrem Umfeld und zueinander haben, extrem schnell.


    So spielt z.B. ihre gemeinsame Lehrerin, Synnøve Viksveen, eine bedeutende Rolle, auch wenn man noch nicht so ganz herausfindet inwiefern. Außerdem kommen sich zwei der Freundinnen über die Freundschaft hinaus “näher” und eine von ihnen möchte das um jeden Preis geheim halten. Eine andere hingegen verliebt sich heftig in einen neuen Schüler, der auch eindeutig ein übles Geheimnis mit sich herumträgt und dann ist da noch die letzte im Bunde – mit einem schlechten Verhältnis zur Mutter und süchtig nach Aufmerksamkeit, die sie vor allem mit ihrem Körper und viel nackter Haut auf sich ziehen möchte. Wer von ihnen am Ende stirbt, erfährt man in diesem Band nicht.


    Die Geschichte endet in einem Cliffhanger, so dass man fluchend sofort den nächsten Teil beschaffen möchte. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass jemand nicht weiterlesen möchte, denn es wirklich dermaßen spannend, das ich nahezu hysterisch wurde.


    Ich habe aus verschiedenen Richtungen gehört, wie die “ausschweifende Thematisierung von Sex” kritisiert wurde, allerdings empfinde ich das nicht wirklich als ‘ausschweifend’. Die Mädchen sind alle ungefähr 16 Jahre alt – es ist finde ich eigentlich normal, dass Sex da anfängt eine größere Rolle einzunehmen.


    Fazit:


    Superspannend mit Suchtpotenzial und fiesem Cliffhanger am Ende – bitte mehr davon. Sofort!


    Bewertung:


    10 von 10 Sternen

    x Autor: Baris Müstecaplioglu
    x Übersetzerin: Monika Demirel
    x Titel: Der Feigling und die Bestie
    x Originaltitel: Korkak ve Canavar (Perg Efsanileri)
    x Reihe: Die Legenden von Perg, Band 1
    x Genre: Fantasy
    x Erscheinungsdatum: 07. Oktober 2013
    x bei binooki
    x 301 Seiten
    x ISBN: 3943562247
    x Erste Sätze: Prolog. “Reißt euch ein wenig zusammen, ich will schließlich nicht wegen eines dummen Gerüchts zu spät zu der Hochzeit kommen!”, herrschte Hakul seine Familie an, die ängstlich am Eingang des Tunnels wartete. “Wenn es aber stimmt?”, fragte seine Frau Alme, die ihren kleinen Sohn fest an der Hand hielt. Ihrer Miene nach sorgte sie sich mehr um ihr Kind als um sich selbst.


    Klappentext:


    [...]


    Perg, eine Welt aus vielen Inseln, war eine friedliche Welt, bis das Buch Tshermons in den Besitz Lord Asubers gelang. Es ist das Buch des Teufels und vergiftet Asuber mit jedem Zauber, den er daraus liest, bis er in seinem Streben nach Macht unersättlich wird. Es kommt zum Krieg und das Paradies wird zur Hölle. Eher unfreiwillig geraten die Helden in diesen Kampf um Leben und Tod: Der Ritter Leofold, der Bauer Guorin, der alte Zauberer Geryan, und später der Prom-Bogenschütze Nume. Ihr gemeinsames Ziel, die Macht von Asuber zu zerstören, führt sie in verschiedene Länder, auf Pirateninseln, in Festungen, Tempel und uneinnahmbare Häfen.


    Rezension:


    Als Fantasyfan kam ich am als ‘erster türkischer Fantasyroman’ beworbenen “Der Feigling und die Bestie” – dem ersten Band der vierteiligen “Die Legenden von Perg”-Reihe – von Bar1_ Müstecapl1olu nicht vorbei. Und nun frage ich mich, ob mit mir etwas nicht stimmt – denn bisher fand das Buch jeder toll… jeder außer mir.


    Ich kann gar nicht ganz genau benennen, wo das Problem lag – ich empfand es einfach so, als würde über der Geschichte permanent ein Nebel liegen, oder ein Seidentuch – ich las die Story um diese kleine Heldengruppe zwar, aber ich war nicht mitten drin und fühlte mich mehr wie ein Beobachter in der Ferne… bei Nebel.


    Es lag schätzungsweise daran, dass der Schreibstil mich nicht angesprochen hat. Er war zu nichtssagend und hat mich nicht gefesselt. Ich könnte mir vorstellen, dass es vielleicht daran liegt, dass eine Übersetzung vom Türkischen ins Deutsche schwerer umsetzbar ist, als z.B. vom Englischen ins Deutsche. Die Satzkonstruktionen lasen sich für mich irgendwie… exotisch… so seltsam aufgebaut und teils ziemlich verschachtelt.


    Dabei ist die Idee der Geschichte eigentlich richtig gut – ein Typ der unfreiwillig zur Bestie wurde, ein einfacher Bauer, der einfach nur ein Feigling ist und nichts von sich hält, ein Zauberer, ein Bogenschütze und später noch ein unendlich süßes Wesen, das ich sofort ins Herz schloss, verbünden sich trotz ihrer extremen Verschiedenheit um das Böse zu zerstören. Aber leider schaffte es die Gruppe nicht, mich mit in ihre Welt zu ziehen und ehrlich gesagt, quälte ich mich ziemlich durch und las das Ganze nur aus Ergeiz fertig…


    Ich denke aber, dass Leser, die das Buch gerne mal ausprobieren würden, dies tun sollten. Es ist anders geschrieben und jemand hat es mit “Der Herr der Ringe” verglichen. Mit Tolkiens Schreibstil kann ich genauso wenig anfangen und trotzdem wird er von anderen geliebt – also könnte “Der Feigling und die Bestie” anderen High-Fantasy-Fans durchaus sehr gefallen.


    Fazit:


    Die Geschichte kam nicht bei mir an und blieb schwammig und im Nebel versunken – wer aber z.B. Tolkien mag, sollte es trotzdem mal versuchen.


    Bewertung:


    4 von 10 Sternen

    x Autoren: Rob Reger, Jessica Gruner
    x Illustratoren: Rob Reger, Buzz Parker
    x Übersetzerin: Gudrun Likar
    x Titel: Emily the Strange – Die verschwundenen Tage
    x Originaltitel: Emily the Strage: The Lost Days
    x Genre: Jugendbuch/Fantasy
    x Erscheinungsdatum: 22. August 2011
    x bei cbj
    x 264 Seiten
    x ISBN: 3570400891
    x Erste Sätze: OK. Ich mache wohl besser ein paar Notizen, denn mit mir passiert gerade irgendetwas sehr Seltsames, und ich weiß nicht 1. wie ich heiße, 2. wie sonstwer heißt, 3. wo ich bin, 4. wie ich hierhergekommen bin, 5. [...]


    Klappentext:


    Emily, 13 Jahre, wacht in einem kleinen geheimnisvollen schaurigen Ort namens Blackrock auf und kann sich an nichts erinnern, sie hat ihr Gedächtnis verloren. Die Bewohner reagieren höchst seltsam auf das unbekannte Mädchen, einzig das Vertrauen von ein paar schwarzen Katzen kann sie gewinnen. Emily versucht bei heimlichen, nächtlichen Nachforschungen mehr über sich und ihre Herkunft herauszufinden, stößt aber nur auf weitere rätselhafte Vorgänge. So befindet sich in einem alten Bus ein geheimes Labor. Nach einiger Zeit findet sie auf einem Dachboden ein uraltes Einklebebuch einer gewissen Emma LeStrande, der Stadtgründerin von Blackrock, die ihr verblüffend ähnlich sieht …


    Rezension:


    Emily the Strange ist vor allem in der schwarzen Szene längst eine Kultfigur und so wollte ich auch endlich mal ein Buch über sie lesen – es wurde “Emily the Strange – Die verschwundenen Tage” von Rob Reger und Jessica Gruner und ich war angesichts der Detailverliebtheit hin und weg.


    Das Buch ist so aufgemacht, dass es das Tagebuch der 13-jährigen Protagonistin darstellt und somit berichtet Emily (bzw. Earwig – sie hat ja ihr Gedächtnis verloren und denkt sich einen Namen aus) aus der Ich-Perspektive über die seltsamen Dinge, die ihr widerfahren, nachdem sie in einer fremden Stadt aufwacht. Der Schreibstil ist leicht zu lesen, da viel mit kurzen, teils stichpunktartigen Sätzen gearbeitet wird und Emily außerdem eindeutig ein großer Fan von Listen ist, mit denen sie ihre Gedanken zusammenfasst um einen Überblick zu bekommen.


    Neben dem Lauftext und den Listen gibt es auch noch Dialoge, die quasi originalgetreu wiedergegeben werden und außerdem Notizen und sogar einen Brief. An Textformen ist also in diesem Buch alles vereint und gerade das macht das Lesen so interessant, denn es gibt viel zu entdecken.


    Auch optisch ist “Die verschwundenen Tage” ein Hingucker. Es herrschen die Farben rot und schwarz, wobei der ‘normale’ Text natürlich schwarz ist, die Zwischenüberschriften (Zeitangaben) aber in roter Handschrift zu sehen sind. Diese Zeitangaben lauten übrigens in gut 90% “später” in allen Variationen – z.B. “seeehr viel später”, “noch später”, usw.


    Außerdem gibt es viele Zeichnungen – ebenfalls in rot und/oder schwarz – wie z.B. Polaroidfotos, einen Lageplan der Stadt, viele Gegenstände die eine Rolle in der Geschichte spielen und Katzen, Katzen, Katzen – endlos viele schwarze Katzen. … und Katzen.


    Zur Geschichte an sich lässt sich kurz und bündig sagen: Sie ist kurzweilig, überraschend und teils auch witzig, da absurd. Ich würde das Buch jedem empfehlen, der eine Vorliebe für Düsteres und ‘Stranges’ hegt.


    Fazit:


    Eine düstere und verrückte Geschichte in Tagebuchform, die mit einer misanthropischen und hochintelligenten Protagonistin, und außerdem optischer Ausgefallenheit besticht. …nicht zu vergessen: die schwarzen Katzen.


    Bewertung:


    8 von 10 Sternen

    x Autorin: Dana Sauernheimer
    x Originaltitel: Shadow Girls: Von Seelenfetzern, Depressionen und der Suche nach Leben
    x Genre: Erfahrungen/Biographie
    x Erscheinungsdatum: 08. Juni 2013
    x bei Books on Demand
    x 352 Seiten
    x ISBN: 3732245950
    x Erste Sätze: Ich möchte dieses Buch auf recht ungewöhnliche Art beginnen: Mit einer Warnung. Erstens einer Warnung vor falschen Erwartungen, die es nicht erfüllen kann. [...] Es ist nicht mehr und nicht weniger als meine Geschichte.


    Klappentext:


    “Offen, ehrlich und mit einem bewunderswerten Humor erzählt die Autorin ihre persönliche Geschichte als ‘Schattenmädchen’. Die Geschichte einer Jugend, die geprägt war von Mobbing, Ausgrenzung und Isolation.
    Verbissen und hartnäckig versucht Dana nun als junge Frau, ihren Weg zu finden, doch als sie nach einem schweren Unfall erneut aus dem Leben gerissen wird und sich in einem Loch aus Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und Depression wiederfindet, muss sie sich ihrer kaputten Vergangenheit stellen”.


    “Mit einem Schuss Selbstironie beschreibt Dana den Kampf mit ihrer posttraumatischen Belastungsstörung und gibt damit Mut und Hoffnung für Betroffene und Angehörige, niemals aufzugeben.”


    “Fesselnd, aufrichtig und emotionsvoll.”


    Rezension:


    Auf “Shadow Girls: Von Seelenzerfetzern, Depressionen und der Suche nach Leben” von Dana Sauernheimer wurde ich durch Zufall aufmerksam. Liest man nur den Titel “Shadow Girls” klingt es nach einem eher mäßigen Fantasybuch – aber es ist etwas ganz anderes und einfach nur wundervoll.


    Normalerweise ist es mir wichtig, dass ein Buch Struktur hat – am besten chronologisch sortiert nach Ereignissen bzw. Unterthemen. Das hat “Shadow Girls” nicht, obwohl es 12 Kapitel + den Anhang gibt – aber es hat mich hier überhaupt nicht gestört, dass alles etwas durcheinander ist.


    Vielmehr erzählt Dana genau so, als würde sie dem Leser gegenübersitzen und ihre Geschichte erzählen. In so einem Fall erzählt man ja auch nicht chronologisch, sondern kommt vom Einen zum Anderen. Und genau das tut sie – dazu auf eine solch sympathische und natürliche Art und Weise, dass ich sie am liebsten immer wieder gedrückt hätte.


    Aber “Shadow Girls” ist nicht nur das Erzählen einer persönlichen Leidensgeschichte – der Umfang reicht viel weiter. Dana hat kleinere Absätze mit Sachtexten über ihre Krankheit eingebaut, die aber so kurz gehalten sind, dass sie den Leser nicht überanstrengen, hat ihr Umfeld befragt, wie es das Ganze damals erlebte, und fügt im Anhang noch eine Liste ihrer persönlichen “angenehmen Dinge” bei, in der man auch selbst Anregungen entdeckt, depressiven Phasen ein bisschen entgegenzuwirken.


    Unter anderem haben mich ihre Fotos vor und nach der Abnahme beeindruckt und die Tatsache, dass sie auch selbstbewusst Bilder zeigt, wie ihre Haut nach rund 50 Kilo weniger aussah. Aber ich fand es allgemein toll, wie offen sie in ihrem Buch mit ihrer Geschichte umgeht, vor allem da ich selbst weiß, wie schwer es sein kann, so ehrlich zu sich selbst zu sein. Das Ganze öffentlich zu machen, ist ja dann noch ein großer Schritt weiter.


    Ich würde das Buch jedem empfehlen, der sich dafür interessiert, was in einem depressiven Menschen vorgeht und natürlich allen, die selbst betroffen sind – denn Dana macht Mut.


    Fazit:


    Die ehrliche, ungeschönte und informative Erzählung einer sehr sympathischen Autorin über die Auswirkungen von Mobbing, ein Leben mit Depressionen und darüber, dass das Leben trotzdem immer weiter geht und gut werden kann.


    Bewertung:


    10 von 10 Sternen

    x Autor: Gecko Keck
    x Originaltitel: Bayala: Die Töchter des Elfenkönigs
    x Genre: Fantasy/Kinderbuch
    x Erscheinungsdatum: 15. September 2008
    x bei Schleich
    x 221 Seiten
    x ASIN: B001EGYVR2
    x Erste Sätze: Vorgeschichte – Das Land der Elfen. Elfen, Feen, Hexen, Trolle oder Zwerge – eines haben alle diese magischen Geschöpfe gemeinsam: Es sind geheimnisvolle Wesen, deren Ursprung oftmals Hunderte Jahre zurückliegt. Die wahre Welt der Elfen bleibt dem Menschen fremd, liegt sie doch fernab jeder Realität an einem Ort, den kein Mensch je gesehen hat.


    Klappentext:


    Eyela, die schöne Sonnenelfe und Königstochter, ist in Sorge. Seit ihre kleine Schwester Surah vor langer Zeit aus dem Palast verschwunden ist, scheint sich das Schicksal gegen die Sonnenelfen zu stellen, denn hoch oben im Norden trachtet Nuray, die dunkle Fürstin der Schattenelfen, nach der Macht über das Elfenvolk Bayalas. Wird es Eyela und ihren Freunden gelingen, das Schicksal zu wenden?


    Rezension


    “Bayala: Die Töchter des Elfenkönigs” von Gecko Keck ist ein wundervoll aufgemachtes Kinderbuch aus dem Jahre 2008 und ist übrigens mittlerweile durch einen Streit zwischen Autor und Schleich als Hörbuch unter dem Titel “Sajana: Die Töchter des Elfenkönigs” erschienen, wobei die Namen etwas abgeändert wurden.


    Die bereits erwähnte Aufmachung des Buches ist ein Traum. In das Cover sind verschiedene Muster geprägt, wohingegen die Elfe und das Pferd erhaben sind und so ertastet werden können. Außerdem sind der Schriftzug und ein Teil der eingestanzten Muster golden und so möchte man das Buch im Licht am liebsten die ganze Zeit betrachten, weil es so toll funkelt.


    Auch im Inneren des Buches ist optisch alles aufeinander abgestimmt. An der Aufmachung der Anfangsbuchstaben im Kapitel kann man erkennen, ob das Kapitel bei den Sonnen- oder den Schattenelfen spielt und die Schrift ist in einer Größe gehalten, die zwar nicht zu groß, aber trotzdem noch kindgerecht ist. Das Einzige was ich etwas unpassend fand, war, dass an den meisten Kapitelanfängen eine dieser Schleich-Elfenfiguren abgebildet ist. Man sieht, dass es keine Zeichnung ist, denn die Figuren glänzen so komisch, als wären sie mit Blitz fotografiert. Eine Zeichnung der Figur wäre besser gewesen, denn so hatte ich ein wenig den Eindruck der Schleichwerbung… äh ja …die Firma heißt Schleich… was für ein Wortspiel…


    Zur Geschichte lässt sich sagen, dass mich diese doch sehr überrascht hat. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass eine Story in einem Kinderbuch so gut ausgearbeitet sein kann und am Ende fieberte ich sogar richtig mit – wobei ich eine Szene schon beinahe etwas zu grausam fand, wenn man daran denkt, dass es sich um eine Geschichte für Kinder handelt, in der die meiste Zeit “Trallala-heile-Welt”-Stimmung herrscht – wohlgemerkt obwohl die Schwestern Eyela und Sera mit ihren Freunden ihre Schwester Surah suchen, die vor langer Zeit verschwand.


    Aber wie gesagt – “Bayala: Die Töchter des Elfenkönigs” hat mir richtig gut gefallen und ich werde sicher bald noch den zweiten Teil “Sajana: Das Erbe des Elfenkönigs” lesen.


    Fazit:


    Unerwartet gut – trotz Kinderbuch auch eine Geschichte für Erwachsene, die einfach mal dem Alltag entfliehen wollen.


    Bewertung:


    8 von 10 Sternen

    x Autorin: Helen Colijn
    x Übersetzerin: Tamara Willmann
    x Titel: Paradise Road: Eine Geschichte vom Überleben
    x Originaltitel: Song of Survival
    x Genre: Erfahrungen/Biographie
    x Erscheinungsdatum: November 1997
    x bei rororo
    x 281 Seiten
    x ISBN: 3499221462
    x Erste Sätze: Vor der Ostküste der großen Insel Borneo in Südostasien liegt wie ein Pünktchen die Insel Tarakan. Sie ist mit Dschungel bedeckt, bis auf jene Fläche, auf der die Bohrtürme standen und die Leute wohnten, deren Aufgabe es war, Öl aus Tarakans Boden zu pumpen.


    Klappentext:


    Helen Colijn und ihre Familie werden 1942 auf Java von der japanischen Invasion überrascht. Die abenteuerliche Flucht über Sumatra mißlingt: Helen und ihre beiden Schwestern werden, getrennt von ihren Eltern, in einem japanischen Gefangenenlager interniert. Um das unerträgliche Leid ein wenig zu mildern, bilden die Frauen des Lagers ein Vokalorchester, dessen Lieder die Hoffnung und Würde der Gefangenen lebendig halten.


    Rezension:


    “Paradise Road: Eine Geschichte vom Überleben” von Helen Colijn fiel mir auf einem Flohmarkt in die Hände und ich nahm es mit, da mich das Cover mit dem alten Foto der drei jungen Frauen neugierig machte und ich über die japanische Invasion bisher noch überhaupt nichts gelesen hatte – außerdem sollte solche Geschichten einfach nie in Vergessenheit geraten.


    Helen Colijn schreibt einfach wunderbar. Es ist so, als säße sie dem Leser gegenüber und würde ihre Geschichte persönlich erzählen – und so begleitet man Helen und die anderen Frauen über 13 Kapitel durch insgesamt 3 verschiedene Lager, bis sie endlich befreit werden.


    Den Anfang nimmt die Geschichte auf der Insel Tarakan, auf der Helens Vater arbeitete und auf der sie mit ihm, ihrer Mutter und ihren beiden Schwestern Antoinette und Alette lebte. Da der Vater einen höheren Rang hat und die Mutter bereits verschleppt wurde, beschließt die zerissene Familie im Angesicht der japanischen Invasion zu flüchten. Am Ende einer nervenaufreibenden Flucht, werden sie dann aber doch erwischt und die Schwestern werden, vom Vater getrennt, in das erste von den insgesamt drei Gefangenenlagern gebracht.


    Sowohl die Flucht also auch das Leben in den Lagern sind sehr anschaulich beschrieben und so schließt man neben den Schwestern auch einige der anderen Frauen ins Herz. Eine besondere Rolle spielt Margaret Dryburgh – eine Mitgefangene, die mehr oder weniger aus dem Nichts ein Vokalorchester erschafft und den Frauen damit mit Ablenkung und Unterhaltung etwas Aufheiterung bringt. Sie schrieb aus dem Gedächtnis Klavier- und Orchesterstimmen auf und arrangierte sie im Frauenchor.


    Da sie einen so großen Eindruck bei Helen hinterlassen hat, gibt es am Ende der Geschichte auch ein kurzes Portrait über sie. Außerdem befindet sich am Ende auch noch ein Anhang mit weiteren Informationen und Erklärungen zu Stichwörtern im Text.


    Mir hat “Paradise Road” gut gefallen und würde es auf jeden Fall weiterempfehlen. Leser mit einer Vorliebe für Schicksale und Geschichte sind mit diesem Buch gut bedient.


    Fazit:


    Die wahre Geschichte einer Frau, die trotz Kriegsgefangenschaft nie den Mut verlor.


    Bewertung:


    8 von 10

    x Autorin: Robin Gold
    x Übersetzerin: Carolin Müller
    x Titel: Die Liste der vergessenen Wünsche
    x Originaltitel: Once Upon a List
    x Genre: Roman
    x Erscheinungsdatum: 08. Oktober 2013
    x bei Blanvalet
    x 352 Seiten
    x ISBN: 3764504846
    x Erste Sätze: Prolog. Clara betrachtete mit großen Augen die rechteckige, in Geschenkpapier eingewickelte Schachtel in ihren Händen und lächelte von einem Ohr bis zum anderen. “Ein Geschenk?”, fragte sie ihren Verlobten. “Für mich? Aber warum?” Sie hatte weder Geburtstag, noch war Weihnachten. Zum Henker, es war nicht mal Flaggen-Gedenktag.


    Klappentext:


    Wenn ich groß bin… …will ich glücklich sein!


    Früher war alles einfacher. Abschied nehmen zum Beispiel. Als die achtjährige Clara Black ihren Kater “Schweinebraten” beerdigte, ahnte sie nicht, dass das Leben einen noch größeren Verlust für sie bereithalten würde. Denn Jahre später bricht Claras Welt zusammen, als ihr Verlobter kurz vor der Hochzeit stirbt. Doch dann findet sie eine alte Liste mit ihren Kindheitswünschen, die vor ihrem 35. Geburtstag in Erfüllung gehen sollen. Ganz unverhofft wird die Liste zu Claras Rettungsanker – und zum Weg zurück ins Glück …


    Rezension:


    “Die Liste der vergessenen Wünsche” war wieder einmal eines der Bücher, die ich aufgrund des tollen Buchtrailers unbedingt lesen wollte – und auf den ersten Blick knüpfte das Layout des Buches schon daran an. Denn auch die Innenseiten der Buchdeckel sind rosa gehalten und außerdem mit Notizzetteln übersäht, auf denen steht, was die Protagonistin, Clara Black, alles erleben möchte, bevor sie 35 wird.


    Robin Gold schreibt so, dass ich mich sehr gut in die Geschichte hineinversetzen konnte und sogar die ganze Zeit über etwas geknickt war, da mich Claras Verlust ihres Verlobten so mitgenommen hat. Dass der Partner stirbt, ist eine furchtbare Vorstellung und so fühlte ich mit der Protagonistin und schloss sie sofort ins Herz.


    Einige Zeit nach diesem einschneidenden Ereignis besucht sie ihre Mutter und bekommt ein Paket in dem sich eine Zeitkapsel befindet, in der sich eine Liste mit den Dingen befindet, die sie als Kind vor ihrem 35. Geburtstag erleben wollte. Durch einen Zufall beginnt sie mit dem Abarbeiten der Liste und findet darin neuen Halt.


    Und dementsprechend sind dann auch die Kapitel aufgebaut. Clara bleibt in dieser Zeit in ihrer alten Heimat, die Geschichte entwickelt sich weiter und am Ende (fast) jeden Kapitels steht der durchgestrichene Punkt auf der Liste, der erledigt wurde.


    Wer denkt, dass in einer solchen Geschichte die Liebe nicht zu kurz kommen darf, wird voll und ganz auf seine Kosten kommen, denn nach einem anfänglichen Desaster schleicht sich dann doch still und heimlich ein Mann in Claras Herz, auch wenn dies erstmal von weiterer Trauer um ihren verstorbenen Verlobten begleitet wird.


    Mir hat die Geschichte an sich gut gefallen und sie hat mich auch sehr berührt, aber ich glaube, dass sie bei mir als Vielleser nicht soo lange im Gedächtnis hängen bleiben wird. Ich habe mich dabei erwischt, wie ich immer wieder Vergleiche zu Büchern von Cecelia Ahern, die ich auch sehr mag, gezogen habe – dadurch steht “Die Liste der vergessenen Wünsche” nicht mehr alleine da, sondern rutscht eher in meine gedankliche “Geliebter Herzschmerz”-Sparte.


    Trotzdem ist es aber für den Lesemoment ein richtig gutes Buch.


    Fazit:


    Eine berührende Geschichte zum gemütlich aufs Sofa kuscheln und mitfühlen.


    Bewertung:


    8 von 10 Sternen