Beiträge von Donaldduck

    Zitat

    Original von Suzann


    Maureen wird mir immer unsympathischer. Wie sie die Situation ausnutzt, den Sohn dem Vater entfremdet, den Vater entwertet, um selbst eine innigere Beziehung zum Sohn aufzubauen, das ist so selbstsüchtig und egoistisch, geht auf Kosten von Sohn und Vater, das mir richtig schlecht wird davon zu lesen.


    Wenn ich über Maureens Verhalten Harold gegenüber nachdenke, fängt es in mir heftig an zu brodeln. Sie ist mir von Beginn an unsympathisch. Sie gibt Harold doch permanent das Gefühl etwas falsch zu machen. Harold muss sich nach solchen Begegnungen doch ausgelaugt und niedergeschlagen fühlen. Hätte er ein stabiles Selbstwertgefühl könnte er sich besser gegen solche bösen verbalen Attacken abgrenzen und sich dagegen wehren. Aber er hat es nun mal nicht.


    Maureen scheint die Fähigkeit, sich in Harold hineinversetzen zu können und seine Gefühle zu verstehen, komplett abhanden gekommen zu sein.


    Wer sich nicht in andere hineinversetzen kann, die Gefühle anderer nicht nachvollziehen kann, ist sich auch der Kränkungen, die er durch seine Aussagen und sein Verhalten macht, kaum bewußt. Ich vermute, auch Maureen ist sich dessen nicht bewußt, was sie Harold antut, wenn sie ihn ständig abwertet.


    Ich denke jedoch auch es braucht immer zwei Seiten: Personen, die einen runtermachen und Personen, die das billigen oder es sich ( mehr oder weniger) gefallen lassen. Inwieweit die verbalen Attacken kränken hängt u.a. immer auch vom Selbstwertgefühl des " Empfängers" ab.


    Warum wehrt sich Harold nicht ??


    Maureen scheint es auf jeden Fall gern zu haben, wenn sie sich durch eine Abwertung ihres Mannes groß und Harold sich klein fühlt. Sie bezieht ihr eigenes Selbstwertgefühl darüber, indem sie andere abwertet.


    Andere abzuwerten, um sich selbst aufzuwerten, scheint ein beliebtes Verhaltensmuster zu sein . Mir sind in meiner beruflichen Tätigkeit, aber auch in meinem Privatleben schon häufiger solche Menschen begegnet.

    Zitat

    Original von Suzann
    ...
    Warum Harold so wenig Verbindung zu seinen eigenen Wünschen und Gefühlen hat, wird auch kurz angerissen. Wie immer ist die böse Mutter schuld. Dieses Thema hängt mir langsam zum Hals heraus. Damit macht man es sich als Autor ziemlich einfach. Der Mann ist 65 und hat es nicht geschafft, sich von seiner Kindheit zu lösen. Irgendwie armselig.


    Irgendwie armselig.... das finde ich auch.


    Unsere Kindheitserfahrungen und die Erziehung, die wir durch unsere Eltern erfahren haben, prägen sehr stark unsere Persönlichkeit und unser Verhalten als erwachsener Mensch. Insofern stimmt es , wenn - wie Suzann es formuliert - " wie immer die böse Mutter schuld ist".
    Schwierig wird es meiner Meinung nach aber, wenn jemand alles, was in seinem Leben schief läuft mit dem Argument " Ich hatte eine schwere Kindheit" begründet. Das hilft nicht viel weiter. Die Vergangenheit kann man nicht ändern, aber man kann ändern, wie man damit umgeht.


    Auch in Harolds Fall prägt das Verhalten seiner Mutter ( Er war ein ungewolltes Kind. Ich vermute seine Mutter hat ihn dies auch bewußt/ unbewußt spüren lassen) Harolds Verhalten als erwachsener Mensch. Für seine Vergangenheit kann Harold nichts, aber er könnte jetzt sein Leben in die Hand nehmen und gestalten: dafür ist er ganz allein verantwortlich.


    Ich bin sehr gespannt darauf, ob sich ( und wie sich ) Harold während seiner Reise zu Queenie verändern wird. Und welche Auswirkungen werden Veränderungen in seinem Denken und Handeln auf seine Beziehung zu Maureen haben ?

    @ Suzann


    Ich bin auch sehr gespannt auf das, was Harold auf seiner Pilgerreise zu Queenie alles erleben wird und ich bin sehr gespannt auf Harold und Maureen. Ich frage mich: Was ist das für ein Mensch, der sich zu Fuß auf den Weg zu seiner sterbenskranken Freundin macht ? Was treibt ihn an und wie reagiert seine Frau, Maureen, darauf ?


    Ich lerne Harold zu Beginn der Geschichte als einen Mann kennen, dem es völlig unzureichend gelingt, sein Leben aktiv selber zu gestalten. Ich habe beim Hören der ersten CD den Eindruck gewonnen, dass Harold eher das Opfer / der Spielball seiner Ehefrau ist. Sie unterschreibt die Karten an ihren gemeinsamen Sohn David für ihn mit, sie besorgt den Pflegeheimplatz für Harolds Vater, sie holt die Post aus dem Briefkasten und sie ist es, die ihm über den Mund fährt, wenn er etwas erzählen möchte.


    Außer der Gartenarbeit scheint Harold keine weiteren Interessen / Hobbies zu haben. Seit seiner Pensionierung vor 6 Monaten hat er nur selten das Haus verlassen. Er pflegt keine sozialen Kontakte. Die Tage vergehen für ihn in immer gleicher Einförmigkeit.


    Harolds Leben empfinde ich , genau wie Suzann, als trostlos.


    Ich wünsche Harold, dass er im Verlauf seiner Reise zu Queenie lernen wird, sein eigenes Leben wieder stärker selbst in die Hand zu nehmen. Nur wer aktiv ist, hat die Chance selbstbestimmt zu leben.
    Für die Beziehung zwischen Maureen und Harold wünsche ich mir, dass sie sich zu einer Partnerschaft entwickelt, bei der beide gleichberechtigte Partner sind. Dazu ist es aber nötig, dass Harold die Bereitschaft zeigt, sein Leben aktiv selbst zu gestalten.



    Zitat

    Original von Suzann
    ...
    Harold kommt mir ziemlich fremdgesteuert vor oder auch vom eigenen Leben entfremdet. Ob das an der Rente liegt oder andere Gründe hat, wird sich hoffentlich noch herauststellen.
    ...


    Ich denke, dass Harolds Passivität und sein geringes Selbstvertrauen dazu führen, dass andere Menschen ( vor allem Maureen) stellvertretend für ihn Entscheidungen treffen / Handeln und er damit fremdgesteuert / fremdbestimmt lebt.

    Hallo ihr Lieben :wave


    Ich habe mir das Hörbuch heute aus der Stadtbibliothek ausgeliehen.
    Mir steht nun die von Heikko Deutschmann gelesene deutsche Fassung bestehend aus 6 CDs für diese Leserunde zur Verfügung.
    Bei dieser Version haben die einzelnen Tracks jeder CD Überschriften:


    CD 1


    Track 1-3 Harold und der Brief
    Track 4-5 Harold, das Mädchen von der Tankstelle und eine Frage des Glaubens
    Track 6 Maureen und der Anruf
    Track 7-9 Harold und die Hotelgäste
    Track 10-13 Harold, der Wirt und die Frau mit den Apfelschnitten


    CD 2


    1 Maureen und die Lüge
    2-5 Harold, der Wanderer und die Frau, die Jane Austin liebte
    6-7 Harold und der Gentleman mit dem Silberhaar
    8 Maureen und David
    9-11 Harold und das Zeichen
    12-13 Maureen und der Stellvertreter
    14 Harold und radelnden Mütter



    CD 3


    1-3 Harold und die radelnden Mütter
    4-6 Harold und die Ärztin
    7-8 Maureen und Rex
    9-10 Harold und der Neuanfang
    11-12 Harold, der hochberühmte Schauspieler und der Onkologe



    CD 4


    1-2 Harold, der hochberühmte Schauspieler und der Onkologe
    3-4 Maureen und der Garten
    5-6 Harold und die Entscheidung
    7 Harold und der Weg
    8-9 Maureen und die PR-Frau
    10-11 Harold und der Mitläufer



    CD 5


    1 Harold und der Mitläufer
    2-4 Harold und die Pilger
    5-7 Maureen und Harold
    8-10 Harold und Rich
    11-12 Harold und der Hund



    CD 6


    1 Harold und der Hund
    2-3 Harold und das Cafe
    4 Harold und noch ein Brief
    5-6 Maureen und die Besucherin
    7-9 Harold und Queenie
    10-11 Maureen und Harold
    12 Queenie und das Geschenk
    13-14 Harold und Maureen und Queenie


    Ich denke, dass wir nun mit Hilfe dieser Überschriften auch eine Einteilung für die Leserunde finden werden. :wave

    Mein Bingofeld 2016 :


    A1 - Ein Buch, in dem es (zumindest zeitweise) regnet.
    --->Antonia Michaelis: Das Institut der letzten Wünsche
    A2 - Ein Buch, dessen Handlung in verschiedenen Zeitebenen spielt oder aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird.
    A3 - Ein Buch mit einem grünen Cover.
    A4 - Ein Buch, dessen Schluss du am liebsten umschreiben würdest!
    A5 - Ein Buch, das der Debüt-Roman eines Autors/einer Autorin ist oder dessen/deren bisher einziger erschienener Roman.


    B1 - Zwei Bücher mit identischer (+/- 10%) Seitenzahl.
    B2 - Ein Buch, das du von einem (Eulen-)Büchertisch mitgenommen hast/ von einem (Bücher-)Flohmarkt hast.
    B3 - Ein Buch, in dem getanzt wird.
    B4 - Ein Buch, von einem Autor, der aus Deinem Landkreis/ deiner Stadt / deiner Region stammt (oder der dort wohnt).
    B5 - Ein Buch, das in der aktuellen Jahreszeit spielt.


    C1 - Ein Buch, in dem eines Deiner Hobbies eine Rolle spielt.
    C2 - Ein Buch mit einem Prolog und/ oder Epilog.
    C3 - Ein Buch, bei dem der Klappentext nicht zum Buchinhalt passt.
    C4 - Ein Buch, an das du dich bisher nicht herangetraut hast.
    C5 - Ein Buch, das ein Klassiker ist.


    D1 - Ein Buch, das ganz oder teilweise in einer Hauptstadt spielt.
    ---> Jörg Kastner: Die Farbe Blau
    D2 - Ein Buch, mit einem unpassenden/unlogischen Titel oder Cover.
    D3 - Ein Buch, bei dem die Initialen der Namen des Autors mit deinen identisch sind ODER dessen Autor einen (Vor-, Mittel-, Nach-) Namen mit Dir teilt. Natürlich braucht man nicht zu sagen, welcher Name oder ob Initialen oder Name.
    D4 - Ein Buch, dessen Geschichte nicht nur als Buch existiert (wurde verfilmt, es gibt auch ein Spiel etc).
    D5 - Ein Buch, das dich enttäuscht hat.


    E1 - Ein Buch, dessen Protagonist(in) Kinder hat.
    ---> Alina Bronsky: Baba Dunjas letzte Liebe
    E2 - Ein Buch, erschienen in deinem Geburtsjahr.
    E3 - Ein Buch, das in einem Land spielt, wo du noch nicht warst.
    E4 - Ein Buch, bei dem ich über meinen Schatten gesprungen bin, weil ich aus diesem Genre normalerweise nichts lese.
    E5 - Ein Buch, das Du im Geburtstagsmonat des Autors zu lesen begonnen hast.


    Bingofeld:
    [SIZE=7]....[/SIZE]1 2 3 4 5
    A X - - - -
    B - - - - -
    C - - - - -
    D X - - - -
    E X - - - -

    Renate Feyl: Lichter setzen über grellem Grund


    Renate Feyl beleuchtet in ihrem neuen Roman das Leben der bedeutendsten Porträtmalerin des 18. Jahrhunderts und entführt den Leser ins Paris der Französischen Revolution, in ein Europa des Umbruchs und in die Welt der Farben. Raffiniert, geistreich und flirrend lebendig erzählt sie von einer faszinierenden Frau, die in bewegten Zeiten ihre Unabhängigkeit bewahrt und in ihren Bildern einen neuen, freien Gesellschaftston anschlägt.

    Bürgermeisterin Therese liebt ihre schwäbische Heimat- Wiesen mit sattgelben Löwenzahn , ein paar sanft geschwungene Hügel und mittendrin Maierhofen. Doch die jungen Leute ziehen weg und der Dorfplatz wird immer leerer. Als Therese krank wird und das Dorf kurz vor dem Aus steht, raufen sich alle Bewohner zusammen - seien es die drei Greise, die immer auf der Bank sitzen, der linkische Metzgermeister Edi oder die schüchterne Christine. Und sie haben nur noch ein Ziel: ihre schöne kleine Stadt zu retten und das erste Genießerdorf entstehen zu lassen -einem Ort an dem der echte Geschmack King ist.