Beiträge von grottenolm

    Ich habe "Das System" auch im Rahmen der Leserunde gelesen und mir hat es gut gefallen.
    Es hat einen interessanten Plot, kurze Kapitel und eine verständliche Sprache (d.h. nicht zu viele Fachwörter). Beim Lesen habe ich viele aktuelle Bezüge entdeckt, was das Lesevergnügen noch erhöht hat. Und auch die wechselnden Schauplätze, um die Globalität des Problems zu verdeutlichen, fand ich gelungen.
    Allerdings bin ich nicht der typische (Wissenschafts)Thriller-Leser. Ich kenne wenig in diesem Bereich und habe deshalb kaum Vergleichsmöglichkeiten.


    Dennoch: eine interessante Lektüre und beim nächsten Buch des Autors werde ich wahrscheinlich wieder zugreifen.

    Bott :


    Zitat

    Original von Bott:
    Nun ja.
    Es mag ja sein, dass es viele Vororte in Schweden gibt, die eher düster sind und wo man sich freut, dass man da nur durchfahren und nicht aussteigen muss. Klar gibt es auch dort arme Leute... allerdings gibt es nichts Schönes dort. Gar nichts. Man kommt einfach von einem asozialen Umfeld ins nächste gestolpert.


    Ich verstehe irgendwie nicht, auf was du hinauswillst. Inwiefern unterscheiden sich denn unsere Aussagen? :gruebel


    Soweit ich weiß hat der Autor selbst in Blackeberg gewohnt, kennt sich also dort aus und da Blackeberg tatsächlich nicht gerade der schönste Vorort Stockholms ist (und an dieser Stelle wollte ich meine eigene Erfahrung einbringen), hat Lindqvist diesen real existierenden deprimierenden, vielleicht auch asozialen Ort als Vorbild genommen und ihn überzeichnet: sprich noch deprimierender und asozialer gemacht.
    Das ist doch durchaus nicht unüblich, oder?


    Im Übrigen: möchtest du in einem Horrorroman etwas über die wirklich tolle Arbeit der Sozialarbeiter dort lesen oder die wöchentlichen Gemeindeveranstaltungen oder das ansässige Jugendhaus oder oder oder?

    Ich habe "Der Puppenkönig" schon seit längerem hier stehen. Bis jetzt bin ich allerdings einfach noch nicht dazu gekommen, ihn zu lesen. :grin
    Aber ich habe bei amazon gesehen, daß im Mai bereits der Folgeband "Das Spiel des Puppenkönigs" erscheint.

    Zitat

    Original von Toebi:
    Ich habe es so verstanden, dass es durch DINA passiert ist, da sie sich auf sämtlichen Servern und Rechnern breit macht und deren Rechenkapazitäten ausnutzt. Durch diese starke Anspruchnahme der Kapazitäten werden die Fehlfunktionenen wie der Sirenenalarm hervorgerufen.


    So hatte ich es mir an dieser Stelle auch zusammengereimt. Ich denke, nicht alles was geschieht, ist von Pandora tatsächlich so beabsichtigt wie etwa in Kapitel 62


    Zitat

    Original von Wiggli:
    Er sieht das Programm aus der wirtschaftlichen Sicht, nicht aus der eines Programmierers. Er hat an der Software nicht selbst mitgewirkt (mit programmiert), Lisa schon (wenn ich das richtig verstanden habe).


    So würde ich das auch sehen. Eigentlich ist das sogar ein Vorteil, denn so können die Zwei eine gewisse Betriebsblindheit vermeiden.

    Bevor ich das Buch angelesesen habe, habe ich ein bißchen über den Autor recherchiert. Auch wenn es in Deutschland nicht wirklich deutlich gesagt wird: Lindqvist ist kein Thriller-Autor, sondern gilt als DER neue schwedische Horrorautor. In seinem nächsten Buch "So ruhet in Frieden" (August 2008, schwedisch: "Hanteringen av odöda") geht es dann nicht mehr um Vampire, sondern um Zombies.
    Wer des Schwedischen mächtig ist, hier der Link zu Ordfront, dem schwedischen Verlag von Lindqvist.


    Zitat

    Original von Bott:
    In diesem Buch wirkt ganz Schweden auf mich wie ein sozialer Brennpunkt. Überall Gewalt, überall asoziale Zustände. Unheimlich düster und unheilschwanger.


    Ich war letzten Sommer in Stockholm und ich muß ehrlich sagen: so sehr ich Schweden mag, aber bei einigen Vororten (und dazu zähle ich auch Blackeberg) bin ich wirklich froh, daß ich nur mit der S-Bahn durchgefahren bin- sieht schon sehr trostlos und deprimierend aus. Wahrscheinlich hat der Autor deshalb Blackeberg als Handlungsort gewählt :grin


    Was die Sprache betrifft: die Schweden sind relativ sprechfaul. Die Sätze sind relativ kurz und auch viele Wörter werden abgekürzt. Das gibt dem Ganzen einen abgehackten Stil. Es ist fast so, als würde man sämtliche Kommunikation auf das Nötigste beschränken. Ich mag diese klare, schnörkellose Sprache eigentlich ganz gerne.


    Soweit dazu... viel mehr werde ich leider auch nicht mehr zu dieser Leserunde beitragen. Ich habe ungefähr 70 Seiten gelesen und breche an dieser Stelle ab.

    Zitat

    Original von Bott:
    Hakan an sich finde ich einfach nur wiederlich. Der pädophile Mörder, der sich von Eli das erhofft, was er sich in der Bibliothek für 500 Kronen kaufen kann, widert mich an. Allein die Szene auf der Bibliothekstoilette empfand ich mehr als abstoßend.


    Das kann ich nur :write. Und ich muß ganz ehrlich sagen: das geht gar nicht. Überhaupt nicht.
    Detaillierte Mordbeschreibungen- damit kann ich leben. Und auch sonst bin ich eigentlich nicht empfindlich (ich magh Edgar A. Poe und dessen nekrophile Beschreibungen sind auch nicht ohne). Aber das geht wie gesagt gar nicht.


    Sorry, ich hatte mich schon richtig auf die Leserunde gefreut :-(

    Mir ging am Ende des Buches Marks Einstellungsänderung etwas zu schnell- nachdem er das ganze Buch über mit allen Mitteln gegen Pandora gekämpft hat, bietet er ihr jetzt von einer Sekunde auf die andere einen Kompromiss an.
    Klar, er hatte nicht wirklich eine andere Wahl, trotzdem habe ich an dieser Stelle erst gedacht, er bietet das nur zum Schein an, nur um dann zu merken, daß er es wirklich ernst meint.


    Zitat

    Original von Sisi:
    Die globale Katastrophe durch die Viren wurde verhindert - zu einem Preis, dessen Auswirkungen man gar nicht absehen kann. Big Brother ist eine künstliche Intelligenz- und hat die Menschheit im Griff.


    Der Preis, den die Menschheit für Pandoras Hilfe bezahlen muß, ist ganz schön hoch- im Endeffekt die völlige Aufgabe der persönlichen Freiheit. Ob es sich dafür tatsächlich lohnt? :gruebel


    Insgesamt hat mir das Buch wirklich gut gefallen- spannend, leicht und flüssig zu Lesen und nur an ganz wenigen Stellen musste ich meinen Mann um nähere Erklärungen zu Computerbegriffen bitten.
    Danke noch an Karl für die nette Leserundenbegleitung :wave

    Zitat

    Original von Rosenstolz:
    Die Entwicklung von Pandora ist erschreckend. Ansonsten sind sich ja so langsam die meisten einig, dass das Programm gestoppt werden muss.


    :write


    Was mich betroffen macht, ist der Gedanke, daß Pandora zu Beginn ihrer Entwicklung völlig neutral war- und sich quasi erst durch unser Vorbild zu dem entwickelt hat, was sie jetzt ist.


    Ansonsten ist mir in diesem Kapitel ein Tippfehler aufgefallen: auf S.284 heißt es: "Selbst wenn Julia und Mark entkamen, würden vielleicht Unschuldige dabei verletzt oder getötet werden." Das müsste doch eigentlich Lisa heißen, oder?

    Was mich bei diesem Buch beeindruckt ist v.a. der aktuelle Bezug und das Gefühl, daß die Realität gar nicht soweit vom geschilderten Geschehen entfernt ist.
    Erst vor kurzem habe ich auf ARTE eine Doku gesehen, die "Hollywood Science" heißt und bei der es um die Technik in Hollywood Filmen geht und was davon bereits der Realität entspricht. Darin ging es u.a. um eine amerikanische Forschergruppe, die sich mit der Kommunikation zwischen Robotern beschäftigt- an diese kleinen rollenden Dinger musste ich bei der Szene in Arizona denken und schwer schlucken, als sich rausstellte, daß der AT-1 auf den Bunker feuern würde.


    Irgendwie kann ich nachvollziehen, daß Lisa bei der Entdeckung von Pandora begeistert ist. Eine wirkliche KI ist doch per se noch nichts schlechtes, oder? Allerdings kann ich auch verstehen, daß Mark angesichts der Tatsache, daß wegen Pandora bereits zwei Menschen gestorben sind, eher skeptisch eingestellt ist.


    Was ich nicht ganz verstanden habe: warum eigentlich der Sirenenalarm in Hamburg und das Bankproblem in Japan? Entstehen durch das Ausbreiten von Pandora Fehlfunktionen oder sind das gezielte Eingriffe ihrerseits gewesen?

    So, gelesen habe ich ja mittlerweile das ganze Buch (war irgendwie in einem Rutsch weg... :grin), aber mit dem Posten hänge ich etwas hinterher.
    Vieles wurde ja auch bereits gesagt, sodaß ich nur einiges weniges noch erwähnen möchte.


    Mir gefällt, wie vielen anderen auch, die Covergestaltung mit den erhabenen Blutspritzern und ich muß sagen, es sieht sehr realistisch aus.


    Anfangs hatte ich etwas Sorge, daß ich die Computer-Fachausdrücke nicht verstehen würde, aber in den ersten Kapiteln war alles gut verständlich.


    Mark ist nicht unbedingt der typische Held. Er wird eher in die ganze Sache hineingeworfen und muß nun sehen, wie er zurechtkommt. Dafür macht er es bislang ganz gut. In Kapitel 23, als Mark klar wird, daß man durch sein Handy seinen Standort herausfinden kann, mußte ich an "Der Staatsfeind Nr.1" mit Will Smith denken, den ich vor Urzeiten mal gesehen habe.


    Witzig übrigens, daß es während ich das Buch gelesen habe, einen großen Stromausfall gegeben hat, der ganz Karlsruhe für 2h lahm legte- und noch am nächsten Tag waren die Auswirkungen zu spüren. In der Firma meines Mannes (er ist Programmierer) gab es bespielsweise erhebliche Probleme mit dem Computersystem. Irgendwie läuft es einem da kalt den Rücken runter....

    Diesen Monat bin ich eigentlich ganz zufrieden. Nicht so sehr die Menge, sondern eher die Qualität der Bücher waren wirklich gut:


    Edgar A. Poe/Jules Verne; Das Rätsel des Eismeeres; 3
    Tim Powers; In fremderen Gezeiten; 1,5
    Sabine Wassermann; Das gläserne Tor; 1; Monatshiglight


    Gehört habe ich diesen Monat einiges, so habe ich besipielsweise die Hörspielserie "Edgar Allan Poe" von Lübbe audio entdeckt (wobei die Qualität von Folge zu Folge arg schwankt) und dafür "Die schwarze Sonne" von LAUSCH aufgehört, da die Handlung viel zu kompliziert und unverständlich wurde.


    SO kann das Jahr weitergehen! :-]

    ximox04 :


    Du hast das Buch noch nicht? Willst du meines haben?


    Ich habe mir damals den ersten Teil gekauft, weil ich davon ausging, daß die komplette Saga übersetzt wird und erscheint. Nachdem ich dann "Der Zauberbund" gelesen hatte (und er mir eigentlich ganz gut gefiel), bin ich immer mehr ins Zweifeln gekommen, ob der Verlag das wirklich durchzieht und habe mir die weiteren Teile nicht mehr gekauft.
    Und wie es aussieht, war meine Entscheidung ja richtig, siehe hier


    Ich habe es nur einmal gelesen, pfleglich behandelt (evtl. könnte klein mein Name drin stehen, aber das müsste ich nachgucken) und würde es dir für die Portokosten überlassen.
    Melde dich bei Interesse doch einfach per PN bei mir. :-]


    :bruell: Und falls ximox04 nicht möchte, braucht es vielleicht jemand anderes? Ich ärgere mich nur jedes Mal wenn ich es sehe....

    Zitat

    Original von DraperDoyle:
    die einen kriegen Nervenflattern, wenn der SUB unter hundert fällt, die anderen Beklemmungen, wenn mehr als 10 Bücher ungelesen im Regal stehen. Alles eine Frage der individuellen Veranlagung


    :write


    Zitat

    Original von dreamy1990mh:
    Ich bin hier weil ich gerne lese und mich mit anderen über die Bücher austauschen will. So das ist meine Meinung dazu. Also mich interessiert es recht wenig ob wer zuhause nen SUB von 2 oder von 100 hat.


    :write :write



    Wenn wir dann ausdiskutiert haben, welche SUB Größe gesellschaftlich akzeptabel ist, sollten wir uns dringend der ebenfalls nicht zu vernachlässigenden Frage widmen, ob es wirklich ein Zeichen guten Geschmacks ist, seinen Tee mit Milch zu trinken oder schlichtweg barbarisch. :lache

    Auch wenn ich normalerweise kein großer Fan von Liebesromanen bin, so kann ich eine Autorin jedoch immmer uneingeschränkt empfehlen: Judith Lennox.
    Die allermeisten Bücher, die ich bislang von ihr gelesen habe, spielen ungefähr in der von dir bevorzugten Zeit (so von kurz vor dem ersten Weltkrieg bis Swinging Sixties).
    Ihre Romane begleiten die Hauptperson meistens über Jahrzehnte durch alle Höhen und Tiefen - und das Beste: an keiner Stelle kitschig, sondern einfach nur bewegend.


    Ich weiß grad gar nicht welches ich dir empfehlen sollte, weil alle annähernd gleich gut sind, aber das unten aufgeführte Buch hat mich damals "Judith Lennox-süchtig" gemacht.
    Eine Eulenrezi gibt es dazu natürlich auch.

    Ich habe im Moment zwei angefangene Bücher im Regal stehen, bei denen ich abgebrochen habe, weil es einfach nicht die richtige Zeit war (aber beide bekommen auf jeden Fall noch eine neue Chance, denn grundsätzlich gefallen haben sie mir schon):


    "Südwinde" von Nicole Vosseler
    "Die Glasbücher der Traumfresser" von Gordon Dahlquist


    Das liegt bei mir entweder daran, daß ich für den Augenblick von einem bestimmten Genre gesättigt bin (so wie BloodyMary es auch schon gesagt hat) oder daß ich nicht genügend Zeit habe, um mich auf das Buch einzulassen, weil es volle Aufmerksamkeit verlangt.


    Im Übrigen ist mein realer SUB auch nie größer als maximal 10 Bücher. Allein schon aus Kostengründen...wie soll ich eine neue Buchausgabe vor mir selbst rechtfertigen, wenn ich noch ungelesene Bücher im Regal stehen habe? Dafür ist meine Wunschliste umso länger.... :grin

    Viel Neues kann ich rezensionstechnisch nicht mehr beitragen, aber folgendes sollte ich vielleicht erwähnen:
    Dienstags kam das Buch als Leseexemplar für die Leserunde an und ich wollte nur mal kurz anlesen... am Mittwoch habe ich heimlich im Geschäft weitergelesen, abends habe ich die Hausarbeit Hausarbeit sein lassen und donnerstags nachmittags hatte ich es dann mit Kopfschmerzen, brennenden Augen und was so zu einer durch"lesten" Nacht dazugehört, beendet.
    Ja, und Freitag begann dann die offizielle Leserunde.


    Selten habe ich einen Fantasy-Roman gelesen, der so realistisch war (ich hoffe, das klingt irgendwie verständlich).
    Die handelnden Personen, die Guten wie die "Bösen", waren allesamt wirklich plastisch und lebensecht dargestellt. Und auch die Beziehung zwischen Grazia und Anschar: selten hat mich eine Beziehung so überzeugt (und das obwohl ich bekennende Nicht-Liebesgeschichten-Leserin und Kitsch-Hasserin bin!) .


    Von mir also auch eine klare Leseempfehlung, die volle Punktzahl sowie eine Entschuldigung, da ich gerade merke, daß ich gefühlmäßig noch so tief in diesem Buch stecke, daß meine Rezi totaler Mist geworden ist :-]
    Bei der Fortsetzung bin ich sofort wieder dabei!


    fabuleuse :

    Zitat

    Original von fabuleuse:
    Prädikat: Absolut empfehlenswert, kann auch gut von Jugendlichen gelesen werden.


    Mhmm, auch wenn ich dir beipflichte, daß dieses Buch absolut empfehlenswert ist- so denke ich dennoch, daß es eher etwas für ältere Jugendliche ist.
    Auf CDs gibt es immer diesen Aufdruck "parental advisory" und den würde ich auf dieses Buch auch kleben, weil es doch einige Szenen gibt, die nichts für schwache Gemüter sind, sei es nun


    Sicherlich tragen diese Szenen dazu bei die bedrohliche und aussichtslose Atmosphäre für Anschar zu demonstrieren, haben also absolut ihre Berechtigung, dennoch kann nicht jeder mit soetwas umgehen.

    Was für ein Finale!
    Viele der noch offenen Fragen wurden geklärt, andere wurden dafür aufgeworfen und machen neugierig auf die Fortsetzung.


    Auf S. 657 steht, daß Geeryu den Ohrring von Anschars Mutter trägt- wahrscheinlich hatte ihn jemand unter Anschars Matratze entdeckt, Mallayur ausgehändigt und dieser hatte ihn dann seiner Nihaye geschenkt. Kurz bevor Geeryu dann stirbt, trennt Anschar ihr im Kampf ein Ohr ab (S. 672). Das war nicht zufälligerweise das Ohr mit dem Ohrring? Und wo kam der Ohrring dann hin?
    Denn ich denke der Schmuck wird in der Fortsetzung noch eine wichtige Rolle spielen, schließlich hatte Anschars Mutter diesen aus Tenemon mitgebracht und er ist, wenn sie dorthin gehen, ihre einzige Legitimation, daß sie tatsächlich die sind, die sie zu sein vorgeben.


    Und die Frage, ob der Wassergott Grazia rein zufällig diese Gabe geschenkt hat, weil sie gerade auf dem Steg stand, wird auch geklärt (S.680): "Du hast die Macht, dem zu helfen, der den Fluch beenden kann. Aber es steckt mehr dahinter als nur das." Na, wenn das keine Andeutung für den 2.Teil ist :-]


    Was mir wirklich sehr gefallen hat, war die Entwicklung der Charaktere. Sie war wirklich glaubwürdig dargestellt.
    Grazia ist, obwohl die gesellschaftlichen Konventionen der Kaiserzeit immer noch tief verwurzelt in ihr sind, eine erwachsene Frau geworden, die sich für die Menschen einsetzt, die ihr am Herzen liegen und ihr Schicksal in die eigenen Hände nimmt. Zudem akzeptiert Anschar sie tatsächlich so wie sie ist - wohingegen Friedrich bei allen Gefühlen, die er ihr entgegenbrachte, nur eine Art Kompromißlösung gewesen wäre, da er so gefangen in seiner preußischen Steifheit ist, daß er ihr niemals so weit hätte entgegenkommen können, ohne sich selbst zu verleugnen.
    Auch Anschar hat eine Veränderung durchgemacht. Am besten symbolisiert das für mich folgender Satz auf S.682: "Die Erfahrung hat gezeigt, daß man ohne Wüstenmenschen nicht in die Wüste gehen sollte. Und ich wüsste da welche."


    Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es weitergeht.

    Aqualady :

    Zitat

    Original von Aqualady:
    Aber meinst du nicht er hätte gewollt, dass Anschar und Grazia fliehen? Ihm lag doch mehr an den Leben der beiden als an seinem eigenen.


    Ganz im Gegenteil. Ich glaube, er hätte gesagt:"Seid ihr verrückt euer Leben durch eine Flucht aufs Spiel zu setzen für einen alten Zausel wie mich, der eh zu nichts mehr nutze ist?"


    Es tut mir leid, daß ich dir schon wieder widerspreche. Ich mache das nicht mit Absicht... aber interessant ist das schon. Wir lesen alle das gleiche Buch, aber da jeder von uns einen anderen Lesehintergrund und Erfahrungsschatz hat, interpretieren wir das Ganze vollkommen unterschiedlich. Das macht für mich mit den Reiz einer Leserunde aus- auch mal die Sichtweise von anderen Leuten zu hören.