Beiträge von Glücksklee

    Zitat

    Original von Brigia
    Ich fand das Ende auch irgendwie richtig zufriedenstellend, obwohl ich normalerweise nur mit Happy End glücklich bin. In dem Fall war es mir aber wichtiger, dass Laine das Richtige tut am Ende. Am Anfang des Buches war sie ja deutlich weniger sympathisch und die Entwicklung im Lauf der Geschichte fand ich großartig und glaubwürdig. Durch Jamian entdeckt sie immer mehr positive Seiten an sich selbst und erinnert sich dann sogar an die Person, die sie einmal gewesen ist. Für mich wäre es wirklich schlimm gewesen, wenn sie dann am Ende Junias (und dadurch auch Jamian) doch verraten hätte. So stirbt sie als geläuterte Heldin und ich bin glücklich. :-] Es war nur ein bisschen zu brutal für meinen Geschmack.


    Ja, so geht es mir auch. Ich brauche eigentlich auch immer ein Happy End, aber hier passte es einfach mal wieder. Laine hat letzten Endes das Richtige getan und das war das Wichtigste. Sie tut mir nur so leid, weil sie in ihrem Leben oder untotem Leben soviel erduldet hat und das nur, weil sie ihre kleine Schwester beschützen wollte. Hoffentlich hat diese wenigstens damals überlebt.


    Zitat

    Original von Brigia
    Ich hatte auch das Gefühl, dass Jamian durch sein Weggehen ein neues Kapitel aufschlägt. Er ist zwar bestimmt stark verändert, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass er sich aufgibt. Eben ein ganz normaler Trauerprozess und das Leben als Jäger passt sicher deutlich besser zu seiner Unsterblichkeit als das, was er bis dahin geführt hat.


    Ich kann verstehen, dass Jamian erst einmal fort musste um das alles hinter sich zu lassen. June hat ja auch noch seine Tante und Amy. Ich denke, er wird gut zurechtkommen und Jamian hat ihm ja wohl zuvor auch noch das Wichtigste erzählt. Schade finde ich nur, dass er eine Rückkehr von vorneherein so ganz ausschließt, obwohl das bestimmt stimmungsabhängig ist und er später seine Meinung hoffentlich noch einmal ändert.

    Zitat

    Original von Zwergin
    Die Hirnbrei-Aktion von Amy auf der Party fand ich auch total klasse :rofl
    Allerdings würden das wohl die wenigsten großen Brüder (oder auch Schwestern :lache) so cool wegstecken wie Adam.


    Mit Laine und der Liebesgeschichte zwischen ihr und Jamian werde ich immer noch nicht warm, aber was soll's, ansonsten ist es super spannend!


    Als feststeht, dass Jamian die Gedanken der Vampire nicht lesen kann, die Prophezeihung also nicht von ihm handelt, muuste ich gleich an einen toten Zwillingsbruder von June denken, irgendwo muss ja noch ein Bruder herkommen.


    Jetzt ehrlich? Auf ´nen toten Zwillingsbruder wäre ich nicht gekommen. Meine Gedanken gingen eher in die Richtung, dass June der älteste ist, ein weiteres Kind woander oder gestorben und Jamian adoptiert, damit ihn jeder für den ältesten hält... Okay, ich gebe zu, etwas weit hergeholt, aber auf die tatsächliche Lösung bin ich nicht gekommen.


    Was mich allerdings stutzig gemacht hat, ist Laines Reaktion darauf, dass sie June helfen sollte. Ich hatte das so verstanden, dass sie sich durchaus mit dem Gedanken trägt, June .- wohlgemerkt nach der Hilfe - zu töten, um die Erhaltung ihrer Art sicherzustellen. Ging das nur mir so?

    Ich wüsste zu gerne den genauen Wortlaut der Prophezeiung, aber da muss ich sicherlich noch ein wenig warten.


    Auch ich vermute, dass sich alle an dem falschen Bruder festkrallen, zumal Junias ja enorme Kräfte hat, die er bisher glücklicherweise versteckt hat. Würde mich nicht wundern, wenn dieses Kind von ihm gezeugt wird. Vielleicht wird Amy ja hinterher zur Vampirin?


    Ich bin schon sehr gespannt, ob dieser Jonathan noch auftaucht oder, ob er die Konkurrenz von Laine schickt.


    Sinead tut mir ziemlich leid. So wie es aussieht, scheint ihr Vater ja doch auf ihre Wandlung hingewirkt zu haben, nur um eine Prophezeiung zu erfüllen, von der er nicht einmal genau wissen kann, ob sie überhaupt seine Tochter betrifft. Wobei Frieden auf allen Ebenen ja doch ein schönes Ziel ist, oder? Sieht so aus als wolle der Rest des Senats das wohl nicht, sonst wäre die ganze Sache nicht so geheim.

    Drei Jugendliche verlieren innerhalb kürzester Zeit ihre Pflegefamilien. Für alle ist es bereits das zweite Mal, dass sie das überlebende Opfer einer Familientragödie sind. Die Zusammenhänge sind unklar, scheint es doch keine Gemeinsamkeiten zwischen den Kindern zu geben.


    In Abendruh, einem besonderen Internat, tief in den Wäldern Maines, sollen sie wieder zur Ruhe kommen und den Weg zurück in den Alltag finden. Die Schule ist nicht nur die erste Anlaufstelle im ganzen Land für traumatisierte Kinder, sie ist auch von der Umwelt abgeschnitten und verfügt über hohe Sicherheitsvorkehrungen.


    Auch Dr. Maura Isles ist hier, um Zeit mit Julian zu verbringen, der sich seit geraumer Weile auch hier aufhält. In dieser Zeit kommt es immer wieder zu merkwürdigen Vorfällen. Und während ihre Freundin Jane Rizzoli noch verzweifelt versucht, die Hintergründe aufzudecken, spitzt sich die Lage auf Abendruh immer mehr zu.


    Meine Meinung:


    Nur wenige Krimis oder Thriller können mich in letzter Zeit zum Lesen verführen. Die Reihe von Tess Gerritsen gehört definitiv dazu. Der angenehme Schreibstil der Autorin macht es den Lesern leicht, dem Geschehen zu folgen. Ganz langsam baut sie dabei die Spannung auf, die im Finale dann ihren Höhepunkt findet.


    "Abendruh" punktet ebenso wie seine Vorgänger aber nicht nur mit der gut aufgebauten Handlung, sondern natürlich auch mit seinen schön gezeichneten Charakteren. Während in diesem Band das persönliche Umfeld von Jane Rizzoli eher im Hintergrund bleibt, konzentriert sich die Autorin mehr auf Maura Isles.


    Da sich diese direkt im Zentrum des Geschehens befindet, verbleiben die Ermittlungen vor Ort logischerweise bei ihrer Person. Ihr Besuch bei Julian, für den sie fast mütterliche Gefühle hegt, wird immer wieder durch erklärende Angaben zum Vorgängerband gestützt, die es auch einem Quereinsteiger erlauben, der Handlung ohne Verluste wichtiger Informationen zu folgen. Aufgrund der vorangegangenen Vorkommnisse zweifelt Maura an ihrem aktuellen Lebensweg und denkt über gravierende Veränderungen nach. Einzig ihre Freundschaft zu Jane und der erneute Kontakt zu Anthony Sansone lassen sie diesbezüglich noch zögern.


    Fazit:


    Wieder einmal ist es Tess Gerritsen gelungen, mich mit einem ihrer Romane aus der Rizzoli & Isles-Reihe zu fesseln. "Abendruh" ist nicht nur gewohnt spannend, sondern hat mich mit einem Ende überrascht, das ich in dieser Form nicht erwartet hätte. Dies und die tollen Charaktere, die genau mit der richtigen Dosis Privatleben aufwarten, sind genau die Elemente, die ich von einem guten Thriller erwarte.

    Savannah Colbert lebt mit ihrer Mutter und ihrer Oma in Jacksonville in Texas. Die Stadt wird inoffziell vom sogenannten Clann, einer sehr mächtigen Familie, der Hexenkräfte nachgesagt werden, regiert. Sie ist eine Außenseiterin, die von den Mitgliedern des Clanns bestenfalls missachtet wird und sich immer wieder fiesen Anfeindungen gegenübersieht.


    Bis vor einigen Jahren war dies noch anders; da gehörte sie dazu, doch von einem Tag auf den anderen hatte man sie förmlich ausgestoßen, ohne Angabe irgendwelcher Gründe. Am meisten schmerzt sie der Verlust ihres besten Freundes Tristan, zu dem sie immer noch eine besondere Verbindung spürt. Aber auch dieser scheint den Kontakt mit ihr zu meiden. Als Savannah plötzlich sehr krank wird, offenbart ihre Familie ihr den Grund ihres Außenseiterdaseins und damit scheinen für Savannah die Probleme erst richtig anzufangen. Zudem hat sich Tristan ausgerechnet jetzt ausgesucht, seiner lang unterdrückten Zuneigung zu ihr nachzugeben, wodurch alle Beteiligten in große Gefahr geraten.


    Meine Meinung:


    Wow, ich muss sagen, ich habe schon lange kein Buch mehr so verschlungen wie dieses. Melissa Darnell hat einen ganz tollen Schreibstil, der einen unweigerlich mitreißt. Sie erzählt die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Savannah und Tristan, jeweils in der Ich-Form. Die Kapitel sind der einfachheithalber mit den jeweiligen Namen gekennzeichnet. Dadurch erhielt ich nicht nur viele Informationen und Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt der beiden, es machte den Roman auch ungeheuer lebendig.


    Sehr schnell war mir Savannah sympathisch, da man sofort mit ihr und ihrer unverschuldeten Außenseiterrolle mitfühlt. Viel zu lange hat sie die Demütigungen der anderen über sich ergehen lassen, doch zum Glück stehen ihre Freundinnen ihr zur Seite. Die neuen Umstände in ihrem Leben bringen sie jedoch so durcheinander, dass sie aus ihrer gewohnten Rolle ausbricht. Tristans offensichtliche Zuneigung, die nicht sein darf, gibt er immer wieder Halt und lässt sie auf der anderen Seite auch häufig verzweifeln.


    Tristan selbst ist ein wirklich liebenswerter, junger Mann, und das, obwohl er praktisch als Lokalmatador geboren worden ist. Doch fiese Arroganz ist ihm fremd und trotz des Kontaktverbots mit Savannah kann er nicht umhin, ihr immer wieder zur Seite zu stehen, wenn die anderen Clann-Mitglieder ihr mal wieder all zu arg mitspielen. Seit Jahren hat auch er Gefühle für Savannah, die er aber auf Wunsch seiner Familie versucht hat, zu unterdrücken und, die nun mit aller Macht ans Tageslicht kommen.


    Mit dem Prolog hat die Autorin gleich zu Beginn die Spannung hochgepuscht und konnte diese auch über den gesamten Roman halten. Nie gab es Längen und der ständige Wunsch weiterzulesen, trieb mich in einem atemberaubenden Tempo durch die Geschichte. Ich musste einfach wissen, wie es für Savannah und Tristan weitergeht und kam erst zu einer erzwungenen Ruhe als ich am Ende angelangt war. Ein Ende, das einige Geheimnisse gelüftet hatte, aber noch so viel offen lässt für die Fortsetzung, die ich unbedingt auch lesen muss.


    Fazit:


    "Herzblut - Gegen alle Regeln" ist ein Jugendfantasyroman mit Suchtgefahr. Der spannende Roman hat mich mit seinen tollen Charakteren und dem lebendigen Schreibstil von Anfang bis Ende gefesselt und ich bin jetzt schon ganz gespannt auf die Fortsetzung, die noch in diesem Herbst erscheinen wird.

    So, der erste Abschnitt liegt hinter mir und am liebsten würde ich das ganze Buch in einem Rutsch lesen.


    Die Brüder gefallen mir richtig gut und haben mein tiefstes Mitgefühl. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann hatten sie überhaupt keine Wahl und mussten als Familienmitglied ein Kienshi werden - ob sie wollten oder nicht. Weshalb? Hat irgendwann mal ein Vorfahr sich freiwillig gemeldet und nun hat dieser Familienzweig bis ans Ende aller Zeiten verloren? Was wäre, wenn die beiden eine Schwester gehabt hätten? Hätte die auch ´rangemusst? Und müsste es nach dem Prinzip nicht wahnsinnig viele Kienshis geben, wenn die Kinder eines Kienshis einen Menschen heiraten und somit ihre eigenen Kinder zu dem Job verdammen?


    Der Vater der beiden scheint ja wohl nicht friedlich aus dem Leben geschieden zu sein und hat seine Söhne viel zu schnell mit diesem Erbe alleingelassen. Die Mutter ist auch tot, doch weshalb ist bisher nicht zur Sprache gekommen. Die beiden können einem wirklich leidtun. Und anscheinend gibt es auch niemand mit Erfahrung in ihrer Nähe, der die beiden anleiten könnte.


    Und dann dieser Hunger nach der Lebensenergie der Menschen. Im Prinzip sind die Kienshis nichts anderes als vegane Vampire oder so. Können die Menschen die Energie, die ihnen gestohlen worden ist, einfach wieder auffüllen oder verlieren sie damit auch Lebenszeit?


    Ganz viele Fragen haben sich bei mir angehäuft und es tut mir leid, wenn ich die hier so ´rausballer, aber sie schwirren alle gerade durch meinen Kopf. Jamian scheint sich ja etwas in Laine verguckt zu haben, denn er reagiert doch sehr human auf ihren Angriff. Ich hoffe, er hat die Strafe für Junias nicht umsonst auf sich genommen, denn dieser scheint sein Leben im Moment nicht besonders im Griff zu haben. Er wirkt wie eine tickende Zeitbombe, die jederzeit hochgehen kann.

    Die Body Bank ist zerstört, doch der Old Man konnte fliehen. Nur kurz ist es Callie vergönnt so etwas wie ein heiles Familienleben mit ihrem Bruder Tyler zu führen, als sie erneut die Stimme ihres Widersachers vernimmt. Denn ihr Chip ist nicht nur inoperabel, er ist auch als einziger so modifiziert, dass sie mit denjenigen kommunizieren kann, die auf ihren Chip zugreifen können - und noch viel mehr.


    Nachdem der Old Man alle anderen Metallos, also Starter mit einem Chip im Kopf, und alle die ihr nahestehen bedroht, kapituliert Callie zum Schutz aller anderen und will sich in die Hände des Old Man begeben. Doch kurz bevor sie bei ihm ankommt, wird sie plötzlich abgefangen und macht die Bekanntschaft eines unerwarteten, neuen Mitstreiters.


    Meine Meinung:


    Der erste Band "Starters" war für mich ein gelungener Dystopieauftakt und mit "Enders" setzt Lissa Price der Dilogie ein grandioses Ende. Wie auch im ersten Teil erzählt die Autorin die Geschichte aus der Sicht von Callie, wodurch sie uns nicht nur zahlreiche Eindrücke in ihre Persönlichkeit gewährt, sondern auch an den Gedankenübertragungen anderer Charaktere teilhaben lässt.


    Schnell war ich wieder mittendrin und habe Callies atemberaubenden Kampf gegen den Old Man mitverfolgt. Die zurückliegenden Ereignisse haben Callie zu einer toughen, jungen Frau werden lassen, die verständlicherweise das ein oder andere Mal unter der erdrückenden Last ihrer Verantwortung zusammenzubrechen droht. Zum Glück erhält sie von ihren Freunden, alten wie neuen, Unterstützung.


    Besonders gut gefallen hat mir, dass man nie wusste, was als nächstes passiert. Immer, wenn ich dachte, dass sich die Handlung in eine bestimmte Richtung bewegen würde, hat mich die Autorin wieder überrascht. Lediglich zum Ende hin war die ungefähre Richtung absehbar; zu diesem Zeitpunkt befand ich mich jedoch bereits so tief im Sog der Geschichte, dass ich alles andere ausgeblendet und nur noch begeistert gelesen habe.


    Angepasst an die gegensätzlichen Titel der beiden Romane wirkt das Cover von "Enders" wie das Negativ seines Vorgängers. Klasse Idee, die optisch sehr schön umgesetzt worden ist und mir eindeutig besser gefällt als die Publikationen in anderen Ländern.


    Fazit:


    "Enders" ist der gelungene Abschluss der Dilogie von Lissa Price, der mich temporeich durch die Handlung führte. Anhaltende Spannung, unerwartete Wendungen und eine überzeugende Protagonistin haben mich stetig gefesselt und die Lektüre zu einem echten Lesevergügen werden lassen. Die ideenreiche Dystopie von Lissa Price erhält von mir eine unbedingte Leseempfehlung für alle Fans dieses Genres.

    Esmé hat sich schon lange von ihrer Umwelt Stück für Stück zurückgezogen und der Kontakt mit anderen Menschen ist für sie oftmals sehr anstrengend. Sie verliert sich in ihren Träumen, in denen immer öfter ein junger Mann erscheint, von dem sie sich magisch angezogen fühlt. Einzig ihr Bruder Eric schafft es, sie ab und an aus sich herauszuholen und nur zu ihm verspürt sie eine tiefere Verbundenheit.


    Obendrein fühlt sie immer öfter eine fremde und beschützende Präsenz um sich herum, die sie eines Tages zu einem geheimnisvollen Dachbodenfund führt, der die Erinnerung an Vergangenes in ihrer Familie wieder heraufbeschwört.


    Gemeinsam mit Eric versucht sie hinter ein Geheimnis zu kommen, das ihren Bruder lange belastet hat und ihm auch jetzt, nach dem Auffrischen seiner Erinnerung, wieder sehr zu schaffen macht. Bei ihren diesbezüglichen Nachforschungen trifft Esmé zufällig auf zwei merkwürdige, junge Männer. Einer von ihnen ist der Mann aus ihren Träumen. Wie kann das möglich sein? Gibt es tatsächlich eine Verbindung zwischen ihnen?


    Meine Meinung:


    Die ansprechenden Grün-Töne des Covers haben mich gleich angesprochen und zum Lesen eingeladen. Das 415 Seiten starke, gebundene Buch ist eine echte Augenweide für jeden Fantasy-Fan.


    Der Schreibstil von Amanda Koch ist wirklich sehr schön und fließend und hat mich sehr schnell in die Geschichte hineingetragen. Angenehm aufgefallen ist mir auch der umfangreiche und gehobene Wortschatz, der sich angenehm von manch anderen Romanen abhebt und zwischendurch fast als poetisch zu bezeichnen ist.


    Die gut beschriebenen Charaktere waren mir recht schnell sympathisch und insbesondere Esmé, an deren Gefühlen und Gedanken ich teilhaben durfte, hat es mir mit ihrer inneren Zerissenheit sehr angetan. Schon lange fühlt sie sich fehl am Platze und zieht sich immer mehr zurück. Sie fühlt, dass sie anders ist und erst Ravens Auftauchen holt sie aus ihrem Schneckenhaus heraus. Von da an macht sie eine unbeschreibliche Entwicklung durch, von der man einfach selbst gelesen haben muss.


    Auch Raven ist ein ganz besonderer Mann. Geprägt durch die Ereignisse in seiner frühen Kindheit hat er einen besonderen Bezug zu seinem Großvater, der für ihn Lehrmeister und Vorbild ist und, der sich für seine Enkel liebevoll aufopfert. Doch gleichzeitig bereitet er sie auf eine besondere Aufgabe vor, die ihr Familienerbe ist und vermittelt ihnen unter anderem auch sehr viel Verantwortungsbewusstsein. Dies hat Raven sehr geprägt und bestimmt schon lange sein Handeln. Esmés Auftauchen wirft ihn daher aus seiner vorherbestimmten Bahn, weshalb er lange mit seinen Gefühlen hadert.


    Letztendlich war ich nicht nur von den Charakteren begeistert, sondern auch von dem wundervollen Gerüst, dass die Autorin um sie herumgezaubert hat. Ich denke, Avalon ist wahrscheinlich fast jedem ein Begriff und ich habe es sehr genossen, wie stimmig die Autorin die Mystik, die sich darum rankt, in ihre Geschichte miteingearbeitet hat. Ihre bildhaften Beschreibungen haben mich an ferne Orte entführt und mit das Gefühl gegeben, gemeinsam mit den Charakteren im magischen Land Amaduria zu sein.


    Fazit:


    "Die Wächter von Avalon - Die Prophezeiung" ist der Auftakt einer Fantasyreihe von Amanda Koch. Viel zu schnell war ich am Ende angelangt; dabei hätte ich zu gerne noch viel mehr von den gut gezeichneten Charakteren erfahren. Ich wurde verzaubert von einer fantastischen Geschichte, die immer noch in mir nachhallt und hoffe auf ein baldiges Wiedersehen mit den liebgewonnen Charakteren und dem magischen Amaduria.

    Als die Familie Walker eine wunderschöne, alte Villa zu einem Spottpreis angeboten bekommt, können sie ihr Glück gar nicht fassen und greifen sofort zu. Doch hinter diesem Haus verbirgt sich viel mehr als sie ahnen. Einst gehörte es dem eher erfolglosen Autor Denver Kristoff und es strahlt etwas Unheimliches aus. Schnell stoßen die Kinder nicht nur auf die Werke des ehemaligen Hausbesitzers, sondern haben auch draußen im Garten eine merkwürdige Erscheinung, die sie zunächst für eine Sinnestäuschung halten.


    Dann taucht plötzlich ihre seltsame Nachbarin bei ihnen auf und entpuppt sich als ein magisches und tollwütiges Wesen, das eine Spur der Vernichtung hinterlässt und die Familie Walker attackiert. Als die Kinder Brendan, Cordelia und Eleanor nach dem Angriff wieder zu sich kommen, sind ihre Eltern verschwunden und vor ihrer Haustür breitet sich ein gefährlicher Urwald mit bedrohlichen Bewohnern aus. Entschlossen begeben sich die Kinder auf die Suche nach ihren Eltern und müssen dabei gleichzeitig einen magisches Buch finden, hinter dem die furchtbare Nachbarin her ist. Werden sie es rechtzeitig schaffen?


    Meine Meinung:


    Man merkt gleich beim Lesen, dass das Autorenduo sehr viel Erfahrung im Fernseh- und Kinosektor hat. Die Erzählung ist sehr actionreich und bildhaft beschrieben, so dass ich das Gefühl hatte, der Roman liefe einem Film gleich in meinem Kopf ab. Und ein Film war es auch, den ich zuerst mit dem Geschehen assoziiert habe, denn als die Kinder sich unvermittelt in einem gefährlichen Urwald wiederfinden, kam mir gleich "Jumanji" in den Sinn. Doch im weiteren Verlauf zeigte sich, dass die Erzählung weit darüber hinausging, aber nichtsdestotrotz mit seinen außergewöhnlichen Settings und Figuren auch gleichzeitig eine geniale Filmvorlage ist.


    Die Walkerkinder sind - wie bei Geschwistern oft üblich - sehr unterschiedlich in ihrem Wesen und Verhalten. Cordelia ist ein überaus intelligentes, junges Mädchen, das ausgesprochen vielbelesen ist und Bücher geradezu inhaliert. Währenddessen Brendan ein außergewöhnliches Gedächtnis besitzt, seine Zeit aber lieber mit seiner Konsole oder seinem Lacrosse-Team verbringt. Seine freche Zunge hat mir ganz besonders gefallen und hat mir das ein oder andere Mal ein Grinsen aufs Gesicht gezaubert. Das Nesthäkchen Eleanor ist ebenfalls sehr gewitzt, leidet aber an einer Lese-Rechtschreibschwäche, die ihr oft sehr zusetzt.


    Trotz üblicher Kabbeleien unter Geschwistern zeigen die Kinder jedoch, dass sie zusammengehören und füreinander da sind. Sie alle sind Versuchungen ausgesetzt und treffen bei ihrem Abenteuer auf die verrücktesten Figuren, die sie in große Gefahr bringen. Hier beweisen sie nicht nur, dass sie sehr mutig sind, sondern auch wie erfindungsreich. Sie wachsen förmlich über sich hinaus und lernen dabei sehr viel über sich selbst und ihre Geschwister.


    Fazit:


    "House of secrets - Der Fluch des Denver Kristoff" ist ein actiongeladener Jugendabenteuerroman von Chris Columbus und Ned Vizzini und der Autakt einer neuen Reihe. In einem atemberaubenden Tempo fliegt man als Leser durch den Roman, in dem Themen wie Vertrauen, Loyalität und Liebe aufgegriffen werden. Gerne habe ich die sympathischen Geschwister auf ihr Abenteuer begleitet und mit ihnen gelacht, gebangt und gehofft. Ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung.

    Anya Balanchine lebt im New York von 2083. Rohstoffe sind knapp, vor allem Wasser und Papier und Genussmittel wie Schokolade und Kaffee sind verboten. Nach dem gewaltsamen Tod ihrer Eltern kümmert sie sich gemeinsam mit ihrer bettlägerigen Großmutter um ihre kleine Schwester Natty und ihren Bruder Leo, der nach einer Kopfverletzung ein beeinträchtigtes Auffassungsvermögen hat. Als wäre das nicht schon schlimm genug, ist sie auch noch die Tochter eines berüchtigten Verbrechers und damit Mitglied einer Familie, die führend im Schwarzmarktbereich des Schokoladenhandels ist. Gebrandmarkt mit diesem prekären Hintergrund, versucht sie verzweifelt ihre Geschwister und sich aus allem herauszuhalten. Doch als Win plötzlich in ihrem Leben auftaucht und ihr Exfreund Gable an einer Schokoladenvergiftung fast stirbt, drohen all ihre Pläne den Bach herunterzugehen.


    Meine Meinung:


    Der Titel des Buches allein suggerierte einer Schokoladenliebhaberin wie mir schon direkt, dass dieses Buch unbedingt mein Eigen werden musste. Und auch inhaltlich befasst sich der Roman mit einer der größten Versuchungen, die es kulinarisch für mich gibt.


    Gabrielle Zevin hat diesen Roman aus der Sicht von Anya verfasst, die, einem persönlichen Rückblick gleich, ihre Geschichte dem Leser erzählt und ihn zwischendurch auch immer wieder unvermittelt anspricht. Normalerweise ist dieser Schreibstil eigentlich nicht mein Geschmack, doch hier schien er mir genau die richtige Wahl zu sein.


    Die Idee des Buches fand ich sehr reizvoll und hat mich auch zum Nachdenken angeregt. Was wäre, wenn in unserer Welt die Schokolade verboten wäre? Immerhin ist sie ein Genussmittel, das bei übermäßigem Verzehr durchaus gesundheitliche Beeinträchtigungen nach sich ziehen kann. Insofern ist der Gedankengang gar nicht so absurd, wie er mir zunächst vorkam, allerdings wenn man berücksichtigt, dass der Alkohol in der Geschichte wiederum legal ist, dann erkennt man doch schnell die Willkür der dortigen Legislative.


    Die Welt der Zukunft in "Bitterzart" hat sich verändert und ist stellenweise sehr grausam. Rohstoffe, insbesondere Wasser, sind sehr knapp und die zahlreichen Verbote führen zu hoher Kriminalität und beleben den Schwarzmarkt. Mittendrin die Familie Balanchine, die der Inbegriff für qualitativ hochwertige Schokolade ist und zu den fünf mächtigsten Schokoladen-Dynastien gehört.


    Anya Balanchine ist mit all dem aufgewachsen und hat in ihrem jungen Leben schon viel Leid erfahren. Der Verlust der Mutter und der Mord an ihrem Vater haben ihr Leben als Kind einer Verbrecherfamilie geprägt. Die Verantwortung, die sie für ihre kleine Schwester und ihren geistig etwas einfach gestrickten Bruder tragen muss, drohen sie manchmal zu überwältigen, doch sie versucht stets ihre Familie aus allen Problemen herauszuhalten. Ihre Entscheidungen sind pragmatisch und immer auf das Wohl ihrer Geschwister ausgerichtet, doch die Liebe zu Win stellt sie auf eine harte Probe, zumal sein Vater als zweiter Oberstaatsanwalt ein sehr mächtiger Mann ist, der von der Beziehung nicht sehr angetan ist. Es war sehr interessant, Anyas persönliche Entwicklung zu beobachten, die sich im Laufe der Geschichte immer mehr zu einer erwachsenen und selbstbewussten Frau wandelt.


    Aber auch die zahlreichen Nebencharaktere machen hier eine gute Figur, obwohl sie neben Anya nicht ganz so präsent sind. Angefangen bei ihrer treuen Freundin Scarlet, die stets hunderprozentig loyal ist, bis zu ihrem liebenswerten Bruder Leo, der intelligenten Schwester Natty und Wil, dem Jungen, der Anyas Herz erobert und, der immer freundlich ist und an Anya glaubt. Er ist nicht der typische starke Held der Protagonistin, sondern hinterlässt eher einen etwas soften Eindruck, obwohl er ohne zu zögern für seine Liebe eintritt. In dieser Hinsicht bin ich schon sehr gespannt auf die Fortsetzung, da ich vermute, dass auch Win noch eine ordentliche Entwicklung durchmachen wird.


    Fazit:


    "Bitterzart" ist der Auftakt einer neuen dystopieähnlichen Reihe von Gabrielle Zevin, in dem eine tolle Idee wirklich gut umgesetzt ist. Der angenehme Schreibstil hat mich an diesen Roman, der wichtige Themen wie Liebe, Freundschaft, Macht und Loyalität als Grundlage hat, gefesselt und in freudiger Erwartung auf die Fortsetzung "Zartherb" zurückgelassen.

    Die Suche nach ihren leiblichen Eltern führt die siebzehnjährige Ari ins Roquemore Haus, eine Klinik für psychisch Kranke, in der ihre Mutter sich das Leben genommen hat. Eine kleine Kiste mit ihrem Hab und Gut ist alles, was der zuständige Arzt Ari geben kann. Darin stößt sie auf einen an sich gerichteten Brief, der sie zur Flucht drängt. Doch wovor?


    Kopflos verlässt Ari ihr Hotel und trifft unmittelbar auf einen Mann, der ihr mit einem Schwert das Leben nehmen will. Zum Glück haben ihre Pflegeeltern Ari berufsbedingt auf mögliche Kämpfe gut vorbereitet und so gelingt es ihr, den Spieß umzudrehen. Doch kurz nach seinem Ableben verschwindet der Mann direkt vor ihren Augen!


    Aris Neugier führt sie ins mysteriöse und gefährliche New 2, wo sie geboren wurde und sie sich mehr Informationen über ihren leiblichen Vater erhofft. Die von den meisten Menschen wegen seiner mysteriösen Bewohner gemiedene Stadt birgt jedoch viele Risiken und unversehens befindet sich Ari nicht nur im Zentrum des Interesses einiger mächtigen Persönlichkeiten, sondern auch in enorm großer Gefahr. Wird sie sich retten können und finden, wonach sie sucht?


    Meinung:


    Das wunderschöne Cover und der spannende Klappentext haben mich gleich gefangengenommen für dieses Buch und so ließ ich mich von der Autorin in eine faszinierende, neue Welt entführen. Kelly Keaton schreibt aus der Sicht ihrer Protagonistin Ari, der gleich zu Beginn meine Sympathien zuflogen.


    Ari hat es bisher nicht leicht gehabt in ihrem Leben, da sie in diversen Pflegefamilien aufgewachsen ist. Erst die letzten Pflegeeltern haben ihr ein Gefühl von Zuhause gegeben und sie zudem aufgrund ihres Berufes gut vorbereitet auf die Schwierigkeiten des Lebens. Doch trotzdem lässt Ari der Gedanke an ihre eigentliche Herkunft nicht los und sie begibt sich auf die Suche. Ich fand es sehr bewundernswert, wie zielstrebig und unerschütterlich Ari war. Bei ihren Erfahrungen hatte sie wahrscheinlich nur die Wahl, irgendwann aufzugeben oder erstärkt aus allem hervorzugehen. Zum Glück war sie stark genug, den zweiten Weg zu wählen. In New 2 erschließt sich ihr dann eine komplett neue und unerwartete Welt und Ari beweist vor Ort erneut, wieviel in ihr steckt.


    New 2, das ehemalige New Orleans, ist eine sonderbare Stadt, in der sich allerlei magische und mysthische Kreaturen tummeln. Hier hat sich die Autorin nicht nur auf ein oder zwei Wesen beschränkt, sondern das komplette Ensemble der Fantasywelt aufgefahren. Anfänglich dachte ich, dass dies zuviel des Guten sei, aber unwahrscheinlich schnell war ich stattdessen davon total fasziniert und hätte sogar gerne noch viel mehr erfahren.


    Auch die Wahl des Handlungsortes der Autorin fand ich ausgezeichnet, zumal er seit jeher mit Magie und Voodoo in Verbindung gebracht wird, der in der Erzählung natürlich auch nicht fehlen darf. Als New 2 ist die Stadt jedoch nach einer schweren Naturkatastrophe autark und nunmehr im Besitz der Novem, der neun führenden, übernatürlichen Familien.


    Die gesamte Atmosphäre des Buches wahr unheimlich geheimnisvoll und mystisch und wurde, nicht zuletzt dank des wunderschönen, bildhaften Schreibstils der Autorin, quasi in meinem Kopf zum Leben erweckt. Dabei war die Spannung kontinuierlich spürbar und der Roman fesselte mich zudem sehr schnell mit seinen gut entwickelten Charakteren.


    Fazit:


    "Dein göttliches Herz entflammt" ist ein spannender Jugendfantasyroman, der ein gelungener Cocktail aus Fantasy, Abenteuer, Romantik und Mystik ist. Das einzige Manko war für mich die verhältnismäßige Kürze des Buches, denn ich hätte mir manchmal ein paar Ausführungen mehr gewünscht. Doch da es sich hier um den Auftakt einer Reihe handelt, hoffe ich in dieser Hinsicht auf die Folgebände, deren Erscheinen ich bereits sehnsüchtig erwarte. Kelly Keatons Roman hat mich durchgehend gefesselt und ich kann ihn Freunden dieses Genres nur unbedingt ans Herz legen.

    Die Bonfire Academy liegt in der Nähe von St. Moritz und ist eine Schule für übernatürlich Begabte, die hier nicht nur erlernen können, mit ihren eigenen Fähigkeiten umzugehen, sondern auch miteinander. Die meisten von ihnen sind adeliger Herkunft oder zeichnen sich durch etwas anderes besonders aus.


    Cordelia, die Tochter des Dämonenkönigs von Paris, befindet sich in ihrem dritten und letzten Jahr an der Akademie und wollte sich ursprünglich ihrer Freude und ihrem Talent im Tennis widmen. Als sie jedoch zur Mentorin eines ganz besonderen Mädchens berufen wird, begibt sie sich dadurch in große Gefahr und muss sich unmittelbar einiger Angriffe erwehren. Gleichzeitig fühlt sie sich emotional zwischen ihrem langjährigen Freund Quinn und dem geheimnisvollen Schülerratsvorsitzenden Jagger hin- und hergerissen, so dass ihr kaum noch Zeit zum Luftholen bleibt.


    Meinung:


    Anfänglich war ich ein wenig verwirrt, weil die Geschichte so unmittelbar begann und von so vielen vergangenen Ereignisse erzählte, dass ich das Gefühl hatte, nicht den ersten Band einer Reihe in den Händen zu halten, sondern bereits eine Fortsetzung. Doch mein Blick auf die Rückseite des Buches bestätigte den Auftakt und so startete ich etwas beruhigter in den Roman, obwohl ich mir die Einführung etwas ausführlicher gewünscht hätte. Nach einer Weile legte sich das Gefühl und ich verfolgte gespannt das Geschehen.


    Dieses wird aus der Sicht der Dämonin Cordelia geschildert und nimmt sehr schnell an Fahrt auf. Obwohl Cordelia hauptsächlich in ihrer menschlichen Erscheinungsform auftritt, sind ihre Instinkte und Verhaltensweisen auf den dämonischen Anteil in ihr ausgelegt. Das erklärt auch den etwas laxen Umgang mit Moral und dem Thema "zwischenmenschliche" Beziehungen. Nichtsdestotrotz scheint sie das Herz auf dem rechten Fleck zu haben und kümmert sich hingebungsvoll um ihren Schützling Faustine.


    Diese ist nicht nur ausgeprochen jung, sondern auch der einzige Dämon-Mensch-Hybrid an der Akademie. Das führt unweigerlich zu Konflikten mit den anderen Spezies, insbesondere den Vampiren. Cordelia hat mit ihrer Aufgabe also allerhand zu tun. Dazu kommt noch, dass Faustine mysteriöse Fähigkeiten besitzt, die sie nicht kontrollieren kann und, die es zu ergründen gilt.


    Empfohlen wird der Roman ab 16 Jahren, was ich nur unterstützen kann, da Cordelia eindeutig kein Kind von Traurigkeit ist. Die Kombination aus Jugendroman und erotischen Szenen ist meines Erachtens etwas ungewöhnlich und hängt für mich etwas zwischen den Genres. Tendentiell würde ich den Roman eher als Fantasyroman für Jugendbuchliebhaber bezeichnen.


    Fazit:


    Trotz des etwas irritierenden Beginns des Romans hat mich "Bonfire Chroniken - Initiation" von Imogen Rose gut unterhalten. Die Spannung war durchgängig spürbar, so dass ich keine Längen beim Lesen fühlen konnte. Zusammen mit den gut beschriebenen Charakteren und der fantasyreichen Handlung war der Roman sehr gelungen und hat in mir durchaus den Wunsch nach der Fortsetzung geweckt.

    Blanche ist völlig fertig, weil Beliar sie verlassen hat. Ohne irgendeine Erklärung ist er einfach abgetaucht und lässt seine Gefährtin in einem emotionalen Tief zurück, die sich dadurch erneut den Avancen von Marcel ausgesetzt sieht, der seine ehemalige Geliebte zurückerobern will.


    Gleichzeitig spitzt sich die Lage in Paris immer weiter zu und Mafiaboss Enzo bemüht sich verzweifelt sein Revier zu verteidigen. Dabei versucht Blanche, diejenigen, die sie liebt, zu schützen, doch ihre desolate Gefühlslage lässt sie immer häufiger unvorsichtig werden und so gerät sie in arge Bedrängnis. Als dann noch Engel Miceal gegen Saetan Front macht, muss Blanche sich zu einer Entscheidung durchringen.


    Meine Meinung:


    Was habe ich mich gefreut, endlich das Blanche-Finale lesen zu dürfen. Als ich das Buch dann endlich in meinen Fingern hatte, konnte ich vor lauter Vorfreude kaum an mich halten und doch schlich sich bereits ein wenig Melancholie mit ein, denn natürlich bedeutet ein Finale auch das Ende einer wundervollen Geschichte.


    Jane Christos Schreibstil ist einfach unverwechselbar und ich tauchte sehr schnell wieder in die liebgewonnene Umgebung ein. Ich liebe Blanches Sarkasmus-Filter, der mich nicht nur regelmäßig zum Lachen bringt, sondern mancher Situation ein wenig die Härte nimmt und den Charakter von Blanche einfach unvergleichlich macht.


    Die Protagonisitin erfährt in diesem dritten und letzten Teil auch eine ordentliche, persönliche Wandlung. Der Fortgang ihres geliebten Dämons stürzt sie in ein ungewohntes, tiefes Loch und reißt dabei Blanches emotionale Schutzschilde völlig nieder. Viel zu lange hat sie sich dahinter verschanzt um die Erlebnisse ihrer Kindheit zu verdrängen und erst die Abwesenheit von Beliar führt ihr vor Augen, was im Leben wirklich wichtig für sie ist. Diese Erkenntnis sorgt im weiteren Verlauf der Geschichte zu einer Veränderung ihrer Persönlichkeit, die insbesondere Blanche selbst vermutlich nicht für möglich gehalten hätte.


    Beliar selbst tritt in diesem Teil im Vergleich zu Blanche etwas mehr in der Hintergrund, was auch bei mir ein leichtes Gefühl der Leere hinterlässt, obwohl seine Abwesenheit für Blanches Entwicklung sehr wichtig erscheint. Gut gefallen hat mir, dass Enzos Geliebte Nella im Gegensatz dazu mehr Anteil an Blanches Leben erhält und sich auch einmal von einer anderen Seite als der gewohnten präsentieren kann. Auch ihr fällt es schwer, sich von ihrer Vergangenheit zu lösen, um in der Zukunft glücklich werden zu können. Ihre leicht naive Art hat dafür gesorgt, dass es sehr viel Spaß gemacht hat, sie auf ihrem Weg zu begleiten.


    Fazit:


    Ebenso wie die ersten beiden Teile ist "Blanche - Die Entscheidung" ein Urban Fantasy-Buch der Extraklasse. Wie es sich für ein würdiges Finale gehört, zieht die Protagonistin hier noch einmal alle Register und begeistert mich dabei erneut mit ihrer spitzen Zunge. Durchgängige Spannung, kunstvolle Action, bildhafte Erotik und eine ordentliche Portion Witz haben mich von Anfang bis Ende gefesselt und in mir den Wunsch geweckt, dass diese Reihe niemals enden möge.


    Edit: Autorinnennamen im Threadtitel hinzugefügt. LG JaneDoe

    Natascha Sander ist neu an der Liebfrauenschule, ein exklusives Elite-Gymnasium nur für Mädchen. Nataschas Vater hat Geld wie Heu und vermutlich eine Menge davon springen lassen, damit seine Tochter mitten im Schuljahr auf dieses Gymnasium wechseln kann, da man sie bei der alten Schule ´rausgeworfen hat.


    Aber Natascha hat nicht nur reiche Eltern und ist bildhübsch, sondern besitzt obendrein noch eine große Klappe, viel zu viel Neugier, als dass es gesund wäre und ein sicheres Gespür dafür, immer am falschen Ort zur falschen Zeit zu sein. Das ist auch der Grund dafür, dass ausgerechnet sie in einem abgelegenen Teil der Schule auf eine Mädchenleiche stößt!


    Dummerweise sind die sterblichen Überreste genauso schnell verschwunden wie Natascha sie entdeckt hat und, da ihr niemand glauben will, macht sie sich allein auf die Suche nach der Leiche und dem Mörder. Leider haben ihre Eltern ihr seit dem Verschwinden von ihrem Bruder Basti aber einen Bodyguard zur Seite gestellt, der zwar ganz schnuckelig, aber auch super nervig ist und Natascha bei ihren Ermittlungen mächtig stört. Gut, dass es da noch Justus gibt, ihren allerbesten Freund seit Kindheitstagen, der ihr in allem treu zur Seite steht.


    Meine Meinung:


    Ich habe mich sehr gefreut, dass ich das Buch lesen durfte, denn seine peppige Aufmachung hat mich gleich von Anfang an angesprochen. Mit seinen weißen, visierähnlichen Kugeln, in deren Zentren sich diverse Mädchen tummeln und der Zielscheibe musste ich gleich an altbekannte Kriminalfilme denken. Zusammen mit der peppig, roten Schrift auf lila Hintergrund war meine Aufmerksamkeit gleich geweckt und ich habe mich gefreut, dass das Buch meinen Erwartungen mehr als gerecht geworden ist.


    Hanna Dietz hat den Roman in der Ich-Form aus der Sicht von Natascha geschrieben und es hat mir wirklich Spaß gemacht, ihren Gedankengängen zu folgen. Natascha ist mit einem gesunden Selbstbewußtsein ausgestattet, dabei keinesfalls arrogant und hat das Herz auf dem rechten Fleck. Ihre mehr als direkte Art hat sie schon oft in Schwierigkeiten gebracht und auch die Tatsache, dass ihre Zunge oft schneller als ihr Gehirn ist. Dabei nimmt sie alle Lebenslagen mit einem herrlich sarkastischem Humor hin, den ich ganz besonders liebe.


    Ihr Bodyguard Enzo hat es wirklich nicht leicht mir ihr, denn ständig versucht Natascha ihm zu entwischen. Und Widerworte gibt sie auch noch ständig. Zum Glück reagiert Enzo meist sehr gelassen auf ihre Eskapaden, auch, wenn sie sich andauernd in der Wolle haben und dabei Diskussionen der ganz besonderen Art führen.


    Doch die Geschichte ist nicht nur unterhaltsam und megawitzig, sondern gleichzeitig auch ungeheuer spannend. Die ganze Zeit habe ich mitgerätselt auf der Suche nach dem Mörder, bei der Natascha kaum einen Verdächtigen auslässt. Letztendlich war ich dennoch überrascht, als es dann zur Auflösung kam, denn ich bin Nataschas einleuchtenden Kombinationen die ganze Zeit brav gefolgt und fühlte mich von der Lösung des Kriminalfalls ebenso überrumpelt wie sie.


    Fazit:


    Bei dem Jugendroman "Gefährliche Gedanken- Zu schön zum Sterben" von Hanna Dietz ist eigentlich alles mit dabei, was man für ein gutes Buch braucht: Spannung, Witz und eine Prise Romantik, die angenehm leicht im Hintergrund bleibt und die Handlung unaufdringlich einrahmt. Ich habe mitgezittert und auch viel gelacht und habe die Handlung dabei total gebannt verfolgt. Zudem habe ich mich sehr gefreut, dass der zunächst in sich abgeschlossene Roman, am Ende noch ganz viel Potential für eine Fortsetzung enthält und hoffe sehr, bald ein neues Abenteuer verfolgen zu dürfen, denn ich brauche unbedingt noch viel mehr von Natascha Sander!

    Seit ihrem Abenteuer in Venedig hat Anna gemeinsam mit Sebastiano bereits einige Zeitreisen überstanden und auch privat läuft es richtig gut für die beiden, die so oft es geht, hin- und herpendeln, um einander zu sehen. Während Anna sich gerade im dicksten Abiturstress befindet, erreicht sie jedoch eine furchtbare Nachricht: Sebastiano ist im Paris des siebzehnten Jahrhunderts verschollen! Irgendetwas ist furchtbar schief gelaufen und Anna lässt alles stehen und liegen und begibt sich zu seiner Rettung nach Paris.


    Doch als sie zurück nach 1625 gereist ist, muss sie zu ihrem Entsetzen feststellen, dass Sebastiano sich an sie und sein Leben in der Zukunft überhaupt nicht mehr erinnern kann! Er hält sich für einen Musketier und Anna befürchtet, dass er in die Vergangenheit integriert wurde und es kein zurück mehr für ihn gibt. Doch so schnell gibt sie nicht auf und setzt alles daran, den Mann, den sie liebt, zu retten. Dabei verstrickt sie sich jedoch in die Ränke des Hofes und trifft dabei auf viele interessante und gefährliche Persönlichkeiten der damaligen Zeit. Werden die beiden es dennoch schaffen?


    Meine Meinung:


    Ich hatte bereits eine Weile auf das Erscheinen von "Zeitenzauber - Die goldene Brücke" gewartet und war nun hocherfreut, das Buch in meinen Händen halten zu dürfen. Auch in diesem Band besticht Eva Völler wieder mit einem locker, lässigen Schreibstil und erzählt ein neues Zeitreiseabenteuer aus der Sicht von Anna. Diese ist mit ihrer leicht tolpatschigen Art wie immer einfach nur liebenswert. Man muss sie einfach gernhaben und verfolgt zwansläufig ganz gebannt, wie es ihr in der Vergangenheit ergangen ist.


    Der Schauplatz der neuen Geschichte ist Paris. Nach Venedig im ersten Band wieder eine Stadt, die ein ganz besonderes Flair hat. Doch nicht nur die zauberhaften Seiten der Stadt der Liebe zeigt die Autorin auf, sondern auch die Schattenseiten der damaligen Zeit, in der Hygiene ein Fremdwort ist und Wohlstand meistens nur ererbt werden kann. Und gerade auch mit der Liebe tut sich Anna dieses Mal besonders schwer, da Sebastiano sich nicht mehr an sie erinnern kann und sie bei dem Versuch, sein Gedächtnis zu reaktivieren, beinahe eine wichtige Aufgabe vergisst. Doch keine Sorge: Die Romantik kommt auch in diesem Band nicht zu kurz.


    Sebastiano selbst kann sich merkwürdigerweise nicht mehr an seine Aufgabe oder gar an Anna erinnern, doch verspürt er bei ihrem Auftauchen trotz allem, die Verbindung zwischen ihnen. Als Musketier seiner Majestät teilt er jedoch nicht Annas Absichten und Pläne, was die Beziehung der beiden ziemlich belastet. Ausgestattet mit Mantel und Degen und einem ganz besonderen Auftrag übt er eine starke Anziehung auf Anna aus und seine Abenteuer hätten Alexandre Dumas bestimmt in Verzückung versetzt.


    Besonders gut gefallen hat mir wieder mal die Idee des "intergalaktischen Translators" wie Anna ihn nennt, der praktischerweise nicht nur automatisch Fremdsprachen übersetzt, sondern auch den Sprachstil zeitgemäß anpasst. Begrenzt durch die sogenannte "Sperre", die verhindert, dass Dinge aus der Zukunft ausgeplaudert werden können, verschlägt es Anna deshalb ein ums andere Mal buchstäblich die Sprache.


    Fazit:


    Der bildhafte und freche Sprachstil von Eva Völler hat mich bei "Zeitenzauber - Die goldene Brücke" sofort wieder gefesselt. Gespickt mit viel Witz und Charme habe ich Annas Erlebnisse und Gedanken verfolgt und sie erneut schnell in mein Herz geschlossen. Auch dieses Abenteuer von Anna und Sebastiano ist sowohl inhaltlich, als auch örtlich in sich abgeschlossen und ich hoffe sehr, noch viele weitere von ihnen lesen zu dürfen und bin dabei sehr neugierig, in welche Stadt und welche Epoche es die beiden das nächste Mal verschlägt.

    Jane und ihre Eltern müssen das sonnige Kalifornien verlassen und beginnen im London der Nachkriegszeit ein neues Leben. Die Umstellung ist hart und auch der erste Tag an der neuen Schule ist nicht wirklich vielversprechend. Der einzige Lichtblick für Jane ist Benjamin, der Sohn des Apothekers, der ihr unheimlich imponiert. Die beiden lernen sich kennen und schon ihre erste Verabredung gestaltet sich ausgesprochen aufregend. Als sie zufällig zwischen die Fronten der Geheimdienste gelangen und Benjamins Vater verschwindet und den beiden ein sehr wichtiges Buch anvertraut, wird es schnell brenzlig für sie. Denn das Buch, das sie beschützen, ist die Pharmacopeia, eine Sammlung von alchemistischem Geheimwissen, hinter dem viele Menschen her sind. Die beiden stürzen sich daraufhin in ein Abenteuer, das sie nie für möglich gehalten hätten.


    Meine Meinung:


    Ich war sehr gespannt auf den Roman von Maile Meloy, da ich vor ungefähr einem Jahr bereits einen Roman aus der Feder ihres Bruders Colin gelesen habe und nun sehr neugierig war, welchen Eindruck seine Schwester bei mir hinterlassen würde. Nach Beendigung der Lektüre war ich sehr angetan und bin überzeugt, dass Maile Meloy hier eindeutig ihrem Bruder den Rang abläuft.


    Der Roman wird als Rückblick aus der Sicht der 14-jährigen Jane Scott erzählt. Das Vorwort hat mich anfänglich etwas verwirrt und auch neugierig gemacht. Erst im Nachhinein habe ich die Anspielungen zuordnen können.


    Jane macht für ihr Alter schon einen sehr selbstbewußten Eindruck. Sie weiß sich zu helfen und, wenn man bedenkt, in welcher Zeit die Geschichte spielt, ist dies auch nicht weiter verwunderlich. Damals mussten die Kinder viel schneller erwachsen werden und auf eigenen Beinen stehen und es ist ein echtes Privileg für Jane, dass sie immer noch die Schule besuchen darf.


    Ihre erste Begegnung mit Benjamin zeugt bereits von ihrer Bewunderung für ihn und so ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass die beiden sich zusammentun und dabei immer näherkommen. Benjamin ist sehr eigenwillig und träumt davon Spion zu werden. Keinesfalls möchte er so eine langweiligen Beruf ergreifen wie sein Vater. Doch wie sehr er sich da geirrt hat, wird ihm schon bald bewußt.


    Unterstützt vom pfiffigen Pip, den ich ganz besonders mochte, erleben die Kinder in wenigen Tagen ein Abenteuer von ganz besonderem Ausmaß. Der Schutz und das Wissen der Pharmacopeia, das nahezu magisch anmutet, stürzen die Kinder in ein Abenteuer, dass sehr gefährlich wird. Dabei war die Spannung die ganze Zeit beim Lesen spürbar und mündete in einem grandiosen Finale.


    Das Cover ist sehr ansprechend und liebevoll gestaltet und gibt einige Szenen und Gegenstände aus dem Roman wieder. Alles ist angeordnet in einer großen Flasche mit dem Titel, der im Verlaufe der Geschichte eine besondere Bedeutung bekommt und immer wieder auftaucht.


    Fazit:


    "Elixirium" ist ein spannender Jugendabenteuerroman, der viele fantastische Elemente enthält. Ich fühlte mich durchgängig sehr gut unterhalten und selbst das zumindest für Erwachsene etwas unglaubwürdige Ende tat dem keinen Abbruch. Ich habe mich sehr gefreut, als ich gelesen habe, dass im Juni eine Fortsetzung auf Englisch erscheint und hoffe, dass die Übersetzung nicht allzu lange auf sich warten lässt.

    Im Anschluss an die grandiose Rettungsaktion von Carya und ihren Eltern kehren alle zurück ins Dorf der Ausgestoßenen. Doch schnell wird klar, dass sie hier nicht sicher sind und alle nur in Gefahr bringen. Die Bewohner beschließen daraufhin, ihr Zuhause zu verlassen und an einer anderen Stelle wiederaufzubauen.


    Auch Carya, Jonan, Pitlit und Caryas Eltern begeben sich auf Wanderschaft, jedoch auf einen getrennten Weg, der sie zunächst in Sicherheit führen soll. Unterwegs trennen sie sich von Caryas Eltern, die anderswo unerkannt neu anfangen wollen, und Carya, Jonan und Pitlit begeben sich allein weiter auf die gefährliche Reise ins unbekannte Francia. Hier glaubt Carya mehr über ihre Herkunft zu erfahren, denn die Koordinaten ihres Raketenflugzeugs führen sie direkt ins Zentrum dieses fremden und mysteriösen Landes.


    Meine Meinung:


    Ich bin mit sehr hohen Erwartungen an dieses Buch herangegangen, da für mich der erste Band der Trilogie "Flammen über Arcadion" eines meiner Highlights 2012 war. Und wie ich es mir vom Autor erhofft hatte, wurde ich auch nicht enttäuscht.


    "Im Schatten des Mondkaisers" macht genau da weiter, wo sein Vorgängerband aufgehört hat. Ich war sehr schnell wieder drin und habe die fesselnde Atmosphäre genossen, die der Autor scheinbar so mühelos erschaffen kann.


    Die Suche nach Caryas Vergangenheit führt die Protagonisten diesmal in ein aufregendes, neues Land, das mit seinen Intrigen am Hofe des Mondkaisers einen unerwartet neuen Handlungsmittelpunkt darstellt. Viele gut beschriebenen Charaktere kommen neu dazu und überraschen mit einer tiefgründigen Identität, die ich beim Lesen begeistert versuchte zu enträtseln und mich letzten Endes doch völlig umgehauen hat, da ich diese so nicht erwartet habe.


    Carya hat sich in diesem zweiten Teil ungeheuer weiterentwickelt. Schon lange nicht mehr ist sie das kleine Mädchen aus Arcadion, das auf den Schutz anderer angewiesen ist, sondern mausert sich immer mehr zu einer starken Kämpferin. Das ist sicherlich größtenteils ihren Erlebnissen geschuldet, aber auch ihrer geheimnisvollen "Programmierung", die immer wieder in Notsituationen greift.


    Zum Glück ist Jonan auch hier wieder ihr Fels in der Brandung. Der sympathische Ex-Templer hat sein ganzes Denken und Können nur auf das Wohl seiner Gefährten ausgerichtet. Stets brilliert er mit einer Selbstlosigkeit, die insbesondere von Carya diesmal auf eine harte Probe gestellt werden.


    Auf das Wiedersehen mit Pitlit hatte ich mich ganz besonders gefreut. Der Straßenjunge, der sich den beiden angeschlossen hat und große Abenteuer erleben will, muss diesmal auch einiges einstecken. Trotz allem verliert er aber nie seinen Lebensmut, den Glauben an seine Gefährten und sein loses Mundwerk. Dabei besitzt er bereits in seinen jungen Jahren eine Lebenserfahrung und eine unerwartete Lebensweisheit, die mir sehr imponiert hat.


    Gut gefallen hat mir auch der neue Ort der Handlung. Das, was der Sternenfall vom ehemaligen Paris übriggelassen hat, ist kaum wiederzuerkennen, zumal die Charaktere so gut wie kein Wissen aus der Zeit davor vermittelt bekommen haben und damit viele Dinge gar nicht zuordnen können. Als ehemaliger Besucher dieser wundervollen Stadt hat es mir jedoch viel Spaß gemacht, den Beschreibungen eine aktuelle Örtlichkeit zuzuordnen und so begegnet man gemeinsam mit den Protagonisten - wenn ich richtig vermute - Versailles, dem Louvre, dem Eiffelturm und vielen anderen, bekannten Sehenswürdigkeiten.


    Das Motiv von Versailles findet sich auch auf dem wunderschönen Cover wieder, das dem Design des ersten Bandes angepasst wurde, nur diesmal in Blautönen gehalten ist. Zentral darauf befindet sich die Maske des Mondkaisers, die sich strukturell abhebt und langsam zu zerbrechen scheint. Diese Symbolik erhält noch eine besondere Bedeutung, die der Leser aber erst auf den letzten Seiten des Buches erfährt.


    Fazit:


    "Im Schatten des Mondkaisers" ist der mittlere Teil einer spannenden Dystopie, die mich voll und ganz gefesselt hat. Bernd Perplies schafft es, mich mit seinem außergewöhnlichen Schreibstil und seiner Vielseitigkeit wieder einmal so gut zu unterhalten, dass die Seiten des Buches, ohne eine einzige Länge, viel zu schnell an mir vorüberzogen. Das Ende des Buches klärt viele offene Fragen und hat dabei trotzdem noch genug Potential für den schon im Herbst erscheinenden, finalen, dritten Band "Das geraubte Paradies", mit dessen Handlung mich der Autor bestimmt wieder überraschen und fesseln wird. Ich freu´ mich d´rauf.