Zum Thema Rumspringa:
Das ist ja interessant!
Weißt du, ob alle Jugendlichen dieses "Angebot" nutzen?
Und in wieweit hier unterschwelliger Druck besteht, z.B. von den Eltern oder den Ältesten?
Das war dann aber zu Rebekkas Zeit (noch) nicht so?
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Die wenigsten Eltern werden ihre Kinder dazu ermutigen. Ich habe meine auch nicht dazu ermutigt, über die Stränge zu schlagen
Sie haben es einfach getan.
Sicher gibt es auch Amisch Eltern, die versuchen, ihre Teenager zu kontrollieren, aber im Allgemeinen ist es wohl so, dass die Teenies alles ausprobieren dürfen.
Ich habe schon mal Bernd Längins sehr schönes Buch über die Amisch erwähnt, er beschreibt das ganz gut.
Da fahren dann Buggys durch die Straßen, aus denen laute Rockmusik schallt. Die Mädels steigen mit der Kapp auf den Haaren in den Buggy und ziehen sich irgendwo um (Und ich , Jahrgang 1959, erinnere mich daran, wie ich mich mit 13 heimlich vor der Schule geschminkt habe und meine Freundin ihre Hose gegen den Minirock getauscht hat.
Die meisten Amisch entscheiden sich nach ihrer Rumspringe für die Taufe – und da wird es tricky: Die Amisch haben eigene Schulen. Die Schulzeit dauert nur acht Jahre ( 6 – 14), es wird lesen, schreiben (Deutsch und Englisch ) und rechnen gelehrt. Das wars. Alles andere lernen die Kinder auf den Höfen, in den Betrieben ihrer Eltern. Sie wissen von klein auf alles über Landwirtschaft, Tiere, sie helfen von Anfang an bei allen Arbeiten. Nur hilft das nicht, eine Arbeit oder eine Ausbildungsstelle zu finden. Und dazu kommt, dass der gesamte Rückhalt der Familie und der Gemeinde wegfälllt. Denn wer sich gegen die Amisch entscheidet, verliert sein soziales Netzwerk aus Familie und Freunden und das starke Gefühl der Zugehörigkeit.
Ist das dann wirklich eine Wahl?