Titel: „Das italienische Mädchen“
Autor: Lucinda Riley
Originalsprache: englisch
Originaltitel: „Aria“
Seiten: 560
ISBN: 978-3442480098
Über den Autor:
Lucinda Riley wurde in Irland geboren und verbrachte als Kind mehrere Jahre in Fernost. Nach einer Karriere als Theater- und Fernsehschauspielerin konzentriert sich Lucinda Riley heute ganz auf das Schreiben – und das mit sensationellem Erfolg: Seit ihrem gefeierten Roman »Das Orchideenhaus« stürmte jedes ihrer Bücher die internationalen Bestsellerlisten. Unter dem Namen Lucinda Edmonds hat sie acht Romane veröffentlicht, von denen nun »Das italienische Mädchen« erstmals auf Deutsch erscheint. Lucinda Riley lebt mit ihrer Familie in Norfolk im Osten Englands und in ihrem Haus in der Provence.
Inhalt (Klappentext):
Roberto Rossini ist in seiner Heimat Neapel bereits ein umschwärmter Star und schenkt dem schüchternen Mädchen, das bei einer Familienfeier singen soll, kaum Beachtung. Doch als die ersten Töne den Raum erfüllen, kann er seine Augen nicht mehr von Rosanna lösen, so rein und einzigartig ist diese Stimme. Sechs Jahre später treffen Rosanna und Roberto an der Mailänder Scala wieder aufeinander - und gemeinsam treten sie einen unvergleichlichen Siegeszug durch die Opernhäuser der Welt an. Doch ihre leidenschaftliche Liebe wird zu einer Obsession, die sie für alles um sie herum blind werden lässt.
Fazit:
Bei diesem Buch handelt es sich genau genommen nicht um ein neues Buch der Autorin, sondern um eines ihrer älteren Werke, neu aufgelegt. Ich war von den ersten Seiten an vertieft in die Geschichte. Auch wenn ich im weiteren Verlauf die beiden Hauptdarsteller wahlweise schüttern oder anschreien hätte mögen. Roberto ist ein kaltschneuziger Egoist mit Scheuklappen auf den Augen, der außer seinen eigenen Gefühlen, nichts und niemanden gelten lässt. Das wird besonders immer dann deutlich, wenn Entscheidungen getroffen werden müssen. Roberto entscheidet und Rossana schließt sich ihm an – trotz eigener Bedenken. Den Höhepunkt erreicht seine Egomanie im letzten Drittel des Buches. Als Rosanna nicht sofort „springt“ und zu ihm nach Wien reisen möchte, wirft er ihr vor, dass gemeinsame Kind mehr zu lieben als ihn. Starker Tobak, dass muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.
Rosanna bleibt leider im Verlauf des Buches eine blasse Figur, ohne eine wirkliche Persönlichkeit zu entwickeln. Sie unterwirft sich Roberto regelrecht in allen Belangen des Lebens und hinterfragt einige seiner Entscheidungen nicht einmal. Wenn er nicht nach Italien zurückkehren kann – dann gilt das gleiche automatisch für sie? Es hat mich insgesamt sehr verwundert, dass der Bruder Luca für seine Familie offenbar durch die halbe Welt fliegt, aber Rosanna es trotz eines vollen Terminkalenders und aller Liebe zu Roberto in vielen Jahren nicht einmal schafft die eigene Familie in Italien zu besuchen.
Letztendlich war es eine nett zu lesende Geschichte, die mir die Zeit bis zum Jahresende gut vertrieben hat. Da ich „Das Orchideenhaus“ bereits gelesen habe und von dieser Geschichte ganz besonders bezaubert war, hatte ich an „Das italienische Mädchen“ andere Erwartungen. Das Buch lässt sich recht schnell und einfach lesen, auch die Rückschau Rosannas in einem Brief an ihren Sohn Nico fand ich gelungen, so wurden die Zeitabstände zwischen einzelnen Episoden ein wenig gerafft, ohne das der rote Faden verloren gegangen ist.
Für mich ein wenig zum Schmunzeln war eher die Tatsache, wie viel innerhalb der Geschichte „gepichelt“ wurde. Ob Wein, Prosecco, Champagner, Likör, Brandy – irgendwer hatte immer ein Glas in der Hand oder schenkte nach. Zu allen Tageszeiten. Da handelt es sich wohl um sehr trinkfeste Leute. 
Insgesamt möchte ich dem Buch 7 Eulenpunkte geben.