Ich kann mich da im Prinzip nur anschließen. Ich finde, Brown hat seine Erfolgsformel hier wirklich bis zum Anschlag ausgereizt. Die Handlung wird oft um für mich völlig unnötige Details ergänzt.
Zum Beispiel: "Dort standen in einem Käfig aus Mu-Metall-Maschendraht zwölf Behälter für flüssiges Helium aus rostfreiem Austenitstahl. " (Ich habe schon zwei Anläufe gebraucht, um dieses Wort auszusprechen...)
Es interessiert mich in dem Moment nicht die Bohne, aus welchem Material der Maschendraht oder Behälter ist. Und er baut diese Stolperfallen immer dann ein, wenn die Handlung grade so richtig schön in Schwung kommt.
Das, was ich einst bei Brown wirklich gut fand, nämlich eine Geschichte spannend zu erzählen und Informationen einfließen zu lassen, fehlt mir mittlerweile bei ihm völlig. Immer wieder unterbricht er den Fluss der Handlung, in dem er lange und auch langwierige wissenschaftliche Erklärungen einbaut. Man vergisst schon mal, warum dieser Einschub jetzt kam und was vorher passiert ist. Da fand ich es wirklich schwierig, bei der Stange zu bleiben. Weniger wäre da wirklich mehr gewesen. Es macht auf mich den Eindruck, als ob hier auf Krampf bewiesen werden muss, wie viel und sorgfältig er recherchiert hat.
Robert Langdon wirkt auch eher wie eine Art Beifahrer in der Geschichte. So richtig viel zu entschlüsseln gibt es für den Symbologen nicht und er wirkt eher wie ein Stichwortgeber für Katherine.
Er schrammt da schon sehr arg an der nächsten globalen Verschwörungstheorie und ich hätte mir wirklich ein Nachwort gewünscht, in dem zumindest grob aufgeführt ist, wo die Fakten aufhören und die Fiktion beginnt. Selbst als wirklich interessiertem Leser verspürt man da wenig Lust, sich durch alle Schlagworte zu wühlen. Auch der vorangestellte Fakt, dass alle Artefakte, Technologien, Experimente und Organisationen existieren, hat für mich eher was von X-Faktor.
Das wird wohl mein letzter Brown gewesen sein, meine Zeit der Verschwörungsthriller ist definitiv vorbei. Da behalte ich liebe den Robert Langdon aus den ersten Bänden in Erinnerung.