Beiträge von buchregal123

    Pierre braucht für seine privaten Ermittlungen ein „Dienstfahrzeug“ und da muss er auf Didier Carbonnes klapprigen Kastenwagen zurückgreifen. Fenech hat ihm zwar verboten, den Ort nicht zu verlassen, doch davon lässt sich Pierre natürlich nicht abhalten. Arme Cosima! Pierre hat es ihr zwar nett gemacht, aber es ist für die Ziege bestimmt nicht so toll.


    Auf dem Hof erfährt Pierre nicht nur etwas über Trüffel, sondern auch über die Familie des Bürgermeisters. So viele neugierige Fragen machen Frederik Marechal natürlich misstrauisch und Pierre muss seine Undercover-Tätigkeit zugeben.


    Die Erpressten wollen alle nichts von Erpressung wissen, nur Carbonne gibt es zu, sagt aber nicht, warum er erpresst wurde. Der Kerl ist ein Schlitzohr.


    Fenech tritt sehr energisch auf und beeindruckt sogar Luc.


    Vallon hat das Handy von Langlois gefunden und behalten. Doch um es zu nutzen, musste er den Zugriff knacken.


    Wer verfolgt eigentlich Pierre? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es jemand aus Sainte-Valerie ist, denn dann müsste Pierre den Wagen kennen. Hat Frederic seine Finger im Spiel oder sogar Fenech, die sich auf Pierre eingeschossen hat, wie er auf den Bürgermeister.

    Pierre freut sich darauf, seine Charlotte endlich zu heiraten, wenn da nicht die Unstimmigkeit über die Örtlichkeit und die Anzahl der Gäste wäre. Dann wird die Leiche von Gilbert Langlois gefunden und Pierre gerät höchstpersönlich unter Verdacht. Dass er nicht weiter ermitteln darf, behagt ihm natürlich nicht. Er wird sich doch nicht auf die anderen verlassen, wenn er doch schon einen Verdacht hat.


    Langlois war zwar ein unsympathischer Mensch, aber er war auch ein guter Polizist, sonst hätte er doch nicht die Schwächen von so vielen Leuten im Ort aufdecken und sie erpressen können. Madame Duprais hat immer Augen und Ohren offen, vor ihr muss man sich auch in Acht nehmen.

    Mit der Reihe um die Spionin Ria Nachtmann lässt der Autor Titus Müller die Geschichte der DDR vom Mauerbau bis zum Mauerfall noch einmal aufleben. Dieser Abschlussband führt uns in die Zeit, als Menschen ihrer Führung nicht mehr alles glauben und hinnehmen wollen. Das bringt etwas in Bewegung, was zum Umsturz, Mauerfall und letztendlich zur Wiedervereinigung führt.

    Ria lebt mit ihrer großen Liebe Jens im Westen und hat ihre frühere Tätigkeit als Spionin hinter sich gelassen. Sie vermisst ihre Tochter Annie, die sie vor Jahren bei ihrer Flucht zurücklassen musste. Doch nachdem Annie ihre Jugendliebe Michael wiedergetroffen hat, engagiert sie sich in der Friedensbewegung und fasst einen gewagten Plan. Michael soll Aufnahmen vom Widerstand machen die sie dann in den Westen schmuggeln wollen. Beim Ausprobieren der Kamera kommt ihnen etwas vor die Linse, das sowohl Stasi als auch KGB in Unruhe versetzt. Ria muss ihrer Tochter zu Hilfe kommen.

    Auch dieser Roman ist wieder sehr fesselnd und führt einem noch einmal die Bilder von 1989 vor Augen, die wohl damals jeden bewegt haben. Mir hat es gefallen, liebgewonnen Personen wieder zu begegnen und zu sehen, wie sich ihr Leben entwickelt hat. Leider tauchen aber auch die wieder auf, die einen wütend machen. Interessant ist es auch, dass Wladimir Putin hier eine Rolle spielt. Er stellt schon die Weichen für seine weitere Laufbahn.

    Die Führung der DDR propagieren immer wieder, wie fantastisch ihr Staat doch ist, dabei geht alles immer mehr den Bach runter. Auf die Unterstützung der Sowjets können sie auch nicht mehr bauen. Finanzspritzen aus dem Westen sind notwendig und Alexander Schalck tut sein Bestes. Aber er ist auch realistisch und sorgt vor.

    Ein lesenswerter und packender Roman, der mir – wie schon die Vorgängerbände – sehr gut gefallen hat.

    Unglaublich wie dilettantisch Schabowski in diese PK geschickt worden ist. Das war ja wirklich fahrlässig. Und unglaublich, dass die Russen in Berlin alle der Meinung waren, dass das sicher mit Moskau geklärt worden wäre und sie nur vergessen wurden.... Wenn die sich damals quer gestellt hätten.

    Da waren wohl viele von der Situation überfordert oder wollten keine Verantwortung übernehmen, falls die Lage eskaliert.

    Ich fürchte, Sascha denkt sich die Auffindung der Filmkassette zu einfach. Selbst wenn er sie im ARD-Filmarchiv findet, kann er nie sicher sein, dass dieses Original nicht schon einige Male kopiert, an andere Fernsehsender weitergegeben und von verschiedenen westlichen Geheimdiensten bereits gesichtet und archiviert worden ist.

    Aber er hat von Putin den Auftrag, den kann er nicht einfach ignorieren. Das es nicht so klappt, muss er wohl in Kauf nehmen, Hauptsache ist, dass er sein Menschenmögluchstes versucht.

    Schalck ist eine interessante und weitsichtige Persönlichkeit. Dabei ist er ziemlich direkt, was ihn nicht besonders beliebt macht. Er hat sich auf das vorbereitet, was seiner Meinung nach kommt. Dennoch kann er nur mit Hilfe entkommen. Bei den Verhören will er nur so viel preisgeben, wie es ihm nutzt. Da kommt ihm Ria in die Quere und er will sie nicht mehr dabei haben. Er kommt mit der Forderung sogar durch.


    Henning hat im Gefängnis durchgehalten, aber er ist sauer auf Ria, die ihm durch ihren Verrat das Leben gerettet hat. Das zeigt er auch deutlich. Mir hat es aber gefallen, wie seine Wut beginnt zu bröckeln.


    Michael hat sich für Franziska entschieden, aber irgendwie ist es auch halbherzig. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es eine Beziehung auf Dauer ist. Gut aber, dass alles zwischen Annie und Michael besprochen ist und sie Freunde bleiben.


    Die Beschreibungen des Mauerfalls und was die Menschen gefühlt haben, hat noch einmal in die damalige Zeit zurückgeführt und die Bilder hervorgeholt. Ich hatte Schabowskis Stimme beim Lesen im Ohr: Das tritt meiner Kenntnis … ist das sofort, unverzüglich.

    Sascha hat Annie gefunden und so kann Hähner die beiden aus der DDR herausholen. Was für eine dramatische Flucht. Natürlich taucht auch Marga wieder auf, kann aber nichts mehr ausrichten.


    Ria und Annie haben sich solange nicht mehr gesehen und sich gesehnt. Dennoch muss es ein merkwürdiges Gefühl bei beiden sein, als sie voreinander stehen. Dass sie Zeit benötigen, ist realistisch.


    Michael ist einigermaßen glimpflich davon gekommen. Es hätte auch anders ausgehen können.


    Erich Honecker will vom Volk geliebt werden und dabei übersieht er, wie es um ihn herum brodelt. Dass er bei der Abstimmung für seine Absetzung stimmt, um ein einstimmiges Ergebnis zu bekommen, wirkt auf mich sehr seltsam.

    Putin ist ein cleverer Typ, trotzdem ist er mir nicht sympathisch. Diese Manipulationen und unterschwelligen Drohungen hat er gut drauf. Ich frage mich immer, ob seine Menschenkenntnis – die er zweifellos hat – schon immer da war oder ob er sie nur durch die Ausbildung entstanden ist. Ausgerechnet er entdeckt Annie und Michael beim Filmen.

    Doch noch haben die beiden Glück und ihr Material kommt im Westen an. An der Übertragung hat im Osten natürlich niemand Freude.

    Natürlich kommt Marga wieder ins Spiel und sie genießt es, die Jagd auf Annie und damit auf Ria zu unterstützen. Ihr Hass auf Ria ist grenzenlos.

    Hähner ist auch wieder mit im Spiel. Doch wird er es schaffen, Annie zu retten? Schließlich ist er schon einige Zeit raus aus dem Job und der Jüngste ist er auch nicht mehr. Andererseits hat er viel Erfahrung.

    Ich habe mich richtig gefreut, dass Marga wieder auftaucht. Ich finde diese Figur ja äußerst spannend. Ich bin gespannt, ob wir noch das Ende der DDR in dem Buch erleben und wie sie dann reagiert.

    Das Ende wird sie wohl kaum verkraften. Ich könnte mir Suizid gut vorstellen oder einen Zusammenbruch und Psychiatrie - wobei mir die erste Möglichkeit besser gefällt.

    Würde mich ja interessieren, ob im aktuellen Russland auch schon eine Ersatzmannschaft geplant ist, für die Zeit nach dem Putin-Regime :gruebel kümmert sich da auch der KGB darum? Oder gibt es da noch einen Inlandgeheimdienst?

    Wer befiehlt eigentlich diese Kampfgruppe "Wagner", die zur Zeit in der Ukraine wütet?

    Davon bin ich überzeugt. Da werden sich schon genügend in Position gebracht haben.

    Umsonst gehofft! Marga lebt noch, die Stasi-Anwerberin und wie wir im zweiten Band erfahren haben, auch Mörderin, ist weiter aktiv. Allerdings haben wir noch nicht wieder von ihren wirren Phantasien, ihrer gestörten Psyche gelesen. Doch als der Name Annie fällt, unglücklicherweise gerät Ingo an diese, ist sie wieder in Alarmbereitschaft. Auch als Dierks, Margas Nachname fiel, wusste ich leider, wir bekommen wieder mit der gefährlichen Marga, die voller Wut auf diese Personen ist, zu tun.


    Marga ist eine schreckliche Person, die sich nicht ändern kann und will. das macht sie besonders gefährlich.

    War vor 34 Jahren der Kauf eines Camcorders mit Filmmaterial tatsächlich so teuer, dass Ria und Jens ihre Ersparnisse von 4000 DM benötigen? Ria muss doch nicht auf dem Schwarzmarkt einkaufen, sondern in Westberlin.

    ja, die waren echt teuer damals.

    Jens Antwort auf Rias Entschlossenheit Annie zu helfen finde ich jetzt mal nicht so toll. Er lebt schon so lange mit ihr zusammen, da müsste er doch wissen, was ihre Tochter ihr bedeutet und wie schlimm es für sie ist, von ihr getrennt zu sein.

    Jens weiß um die Gefahr. Er sorgt sich halt um Ria, weil er sie liebt.

    Da würde ich auch mal gern wissen, ob die Stasi solchen psychisch gestörten Personen wirklich wieder so viel Entscheidungsgewalt übertragen haben. Marga Dierks muss doch nach ihrem letzten so öffentlich auffallenden Zusammenbruch eine ganze Weile in psychiatrischer Behandlung verbracht haben :gruebel

    Sie wird in ihrer Abteilung wohl nicht so gestört rüberkommen. Außerdem hat sie Erfolge, da sie sich festbeißt.

    Ingo hat Gefühle für Annie, die soweit gehen, dass er die warnt und die Flucht ermöglicht. Pech nur, dass er dann an Marga Dierks gerät, die immer noch Annie und damit auch Ria schaden will. Sie wird sich wohl nie ändern.


    Angst habe ich auch um Sascha, dem die Flucht aus dem Zug aufgrund seiner Ausbildung zwar gelungen ist, der aber dann doch entdeckt wurde.


    Annie will Michael mit einer Kamera versorgen und springt über ihren Schatten, als sie Ria darum bittet. Aber geschickt ist es, wie sie ihren Wunsch verkleidet. Jens hat Einwände, aber Ria treibt ihr schlechtes Gewissen. Sie würde das Risiko am Grenzübergang aufzufliegen in Kauf nehmen, doch Jens springt ein. Zum Glück klappt es mit der Übergabe. Hätte auch schief gehen können.

    Ganz schrecklich stelle ich mir dieses ständige mißtrauisch sein müsen vor.

    es war ja bekannt, daß die Stasi alles unterlaufen hatte, nur wußte man je eben nicht, wer.

    Das muss furchtbar sein, wenn man niemandem vertrauen kann. Am schlimmsten ist es wohl, wenn man in der eigenen Familie vorsichtig sein muss oder nicht weiß, ob die guten Freunde einen dann in die Pfanne hauen.

    Das fand ich jetzt irgendwie seltsam, dass diese Stasi-Typen an bestimmten Merkmalen scheinbar direkt zu erkennen waren. Abwer viellecit mussten die auch gar nicht unauffällig sein, weil die Leute eh hinter jeder Ecke mit der Stasi rechneten.

    Es gab sicher solche und solche. Die einen waren auffällig und sollten ein ungutes Gefühl geben. Doch die Unsichtbaren sind bestimmt noch gefährlicher.

    Wahrscheinlich hatte das auch Methode: einmal die leicht Erkennbaren und dann die, die sich so gut tarnten, dass man ihnen auch Dinge anvertraute, die echt geheim bleiben sollten.

    👍