Beiträge von jusch

    Die Szene mit dem Verkehr und den Lieferfahrzeugen in der zweiten Reihe könnte auch heute spielen.


    Die Ausführungen über die Vorzüge der verschiedenen Pferderassen erinnerten mich stark an einen Besuch eines Landesgestütes. Das ist wirklich eine Welt für sich.


    Ich sehe es auch so wie Inge 78.

    Donovan und Hans Albers tolle Mischung und man hat die Melodie im Kopf.


    Jennifer würde sich gut als "Hase" machen bei den Langstrecken.


    Der unbekannte Mann, Gregory O´Reilly, aha klingt irisch und man hat ein Bild vor seinen Augen. Peng,er wird genauso beschrieben: rote Haare etc. :grin


    Was mir auffällt, alle deine Protagonistinnen haben fast keine Ahnung über ihre Wurzeln.


    Abe weiß sehr viel und der Nordirland-Konflikt wird erwähnt.
    Er bietet sich an für Jennifer einen Termin bei der Grand Madame zu ermöglichen. Fand ich eigenartig, sie ist doch eine Verwandte mütterlichseits.


    "Stuzzicadenti" sehr schön, hatte auch gleich ein Bild vor Augen in Erinnerung an meinen Schwiegervater.


    Weiter gehts mit Alberta---

    Titel: Gebete für die Vermissten
    Autor: Jennifer Clement
    Verlag: Suhrkamp Verlag, September 2014
    gebunden,228 Seiten, 19,95


    Inhalt (Amazon):
    Ladydi wächst in den mexikanischen Bergen auf, inmitten von Mais- und Mohnfeldern, in einem Dorf ohne Männer, denn die sind auf der Suche nach Arbeit über die Grenze oder längst tot. Es ist eine karge und harte Welt, in der ein Mädchenleben wenig zählt. Eine Welt, in der verzweifelte Mütter ihre Töchter als Jungen verkleiden oder sie in Erdlöchern verstecken, sobald am Horizont die schwarzen Geländewagen der Drogenhändler


    Autor:


    Jennifer Clement, 1960 in Connecticut geboren, wuchs in Mexiko-Stadt auf, studierte in New York und Paris Literaturwissenschaft und hat Lyrik und zwei Romane veröffentlicht. Für Gebete für die Vermissten recherchierte sie über zehn Jahre lang in der mexikanischen Provinz und führte Hunderte Interviews mit vom Drogenkrieg betroffenen Mädchen und Frauen.



    In einem Dorf ohne Männer wächst Ladydi auf. Eine große Gefahr für die Bewohner sind die schwarzen Geländewagen der Drogendealer und Menschenhändler, dann werden die Mädchen in Erdlöchern versteckt oder die Mütter verkleiden die Mädchen als Jungen.“Am besten ist es sich hässlich zu machen, damit man nicht auffällt“ ist eine Lebensweisheit der Mutter.
    Das Leben am Berghang im Dschungel ist für alle nicht einfach,umso wichtiger ist die Gemeinschaft, die aber nach und nach zerbricht. .So ganz abgelegen ist das Dorf nicht, denn man kommt mit Bus und Taxi über die Schnellstrasse nach Acapulco ,wo auch einige Bewohner ihren Lebensunterhalt verdienen.Viele versuchen ihr Glück auch jenseits der Grenze.
    Man erlebt mit Ladydi die soziale Struktur im Ort,Entführung,Korruption,die Misere der Schulbildung und dadurch den Vorteil von Satelittenschüsseln ,steht mit dem Handy auf der Lichtung,sitzt mit im Erdloch und kämpft gegen Ameisen.
    Lebensweisheiten der Mutter und wie diese die Welt sieht begleiten Ladydi auf ihren Weg und der Leser schmunzelt manchmal über diese Ansichten.
    Die Schicksale der einzelnen Protagonisten sind eindrucksvoll geschildert.


    Der Roman erzählt einen Lebensabschnitt von Ladydi und ihrem Umfeld,indem die Autorin alle Brennpunkte anspricht,die sie in ihren zahlreichen Interviews erhalten hat. Durch die vielen Berichte der Medien ist diese Problematik nicht unbekannt .
    Der Schreibstil der Autorin hemmt manchmal den Lesefluss.
    Ein sehr dicht geschriebener Roman über Mexiko, wo das Leben einzelner nicht viel wert ist.


    Für Leser, die noch nicht viel über die Verhältnisse in Mexiko gelesen haben, durchaus empfehlenswert.



    7 von 10 Eulenpunkten

    Charlotte Berglas kann es nicht fassen,als sie über den Tod ihres Mannes Albert informiert wird. Sie glaubt nicht,daß es ein Selbstmord war.Jetzt muß sie noch mehr kämpfen um zu Überleben, auch für das Kind,das sie erwartet.


    Eine Möglichkeit bietet das Vermieten der Zimmer ihrer großen Wohnung. Eine Wohngemeinschaft mit unterschiedlichen Charakteren entsteht.
    Charlotte von vielen Selbstzweifeln geplagt versucht ihr Leben in den Griff zu kriegen;
    Claire arbeitet in einer Nachtbar, wird zu einer Freundin und wichtigen Gesprächspartnerin;
    Gustav,der Bruder von Charlotte verkehrt in zwielichtigen Kreisen,muß immer aus prekären Situationen geretttet werden;
    Der „Lange“ hat Minderwertigkeitsprobleme,träumt von einer intakten Familie; passend zu der damalige Zeit seine politische Neigung;
    Theo ist undurchschaubar,geheimnisvoll;
    Man erlebt die Protagonisten mit ihren Hoffnungen,Träumen,Wandlungen und auch Rückschlägen,erfährt einiges aus ihrer Vergangenheit.


    Die Zwanziger Jahre sind nicht nur golden.Die Schilderung der Lebensumstände in Zeiten der Inflation und Massenarbeitslosigkeit kann man gut nachvollziehen. Das gesellschaftliche Leben in den vielen Vergnügungsstätten samt Eintänzer bis zum nächsten Crash werden treffend beschrieben.
    Die instabilen politischen Verhältnisse mit den Auseinandersetzungen der unterschiedlichen Gruppierungen und Auftritten bekannter Personen sind ein Teil der deutschen Zeitgeschichte.


    Ein gelungenes,interessantes Romandebüt der Autorin,der den Leser in die damalige Zeit entführt.


    8 von 10 Eulenpunkten

    Lesenswerter Beitrag!!!
    Informationspflicht ja, aber zu welchen Preis? Mir fällt immer mehr auf,dass auch seriöse Medien Sensationsgier verbreiten. Durch neue Kommunikationgeräte wird das noch gefördert.


    LG jusch

    Durch einen Fahrradunfall erleidet Karim eine schwere Kopfverletzung und liegt im Koma. Er stand kurz vor der Hochzeit mit Wanda,
    Jedes Kapitel wird mit Sinnsprüchen eingeleitet und in die aktuelle Situation und Rückblenden aufgeteilt. So erfährt der Leser die Entwicklung der sehr intensiven Beziehung zwischen Karim und Wanda.
    Das Gefühlschaos in welchem Wanda sich befindet mit einem „schlafenden“ Karim, wie ungewiss die Zukunft ist, kann man sich sehr gur vorstellen.

    Karim lernt man als einen „Traummann“ kennen, nur wenn die Rede auf seine Familie kommt verhält er sich sehr verschlossen. Er klammert sich an Wanda , hat Angst vor den Behörden. Für ihn ist Wanda eine Konstante in seinem Leben.
    Wanda stellt plötzlich fest, dass sie sehr wenig weiß über seine Vergangenheit und es Ungereimtheiten gibt.
    So ganz versteht man Wanda nicht, warum sie vier Jahre eine rosaroter Brille auf hatte und einige Anzeichen verdrängte.
    Durch ihre Nachforschungen lernt sie einen völlig anderen Karim kennen. Nach und nach kommt Wanda der Wahrheit immer näher.


    Die Autorin geht in diesen Roman auf einige aktuelle Themen kurz ein und verpackt alles in eine moderne Beziehungsgeschichte, die flüssig zu lesen ist.


    Leser werden mit dieser Mischung aus romantischer Liebe und einer geheimnisvollen Vergangenheit gut unterhalten.



    7 von 10 Eulenpunkten





    .

    Das Ende fand ich OK. Die wenigsten Menschen wachen wieder auf und sind gesund- wäre ein schöner Traum-


    Wanda hat damit abgeschlossen mit ihrer letzten Aktion "verbrennen des Zettels" .
    Der Auslöser war der Freund der Schwester. Ob Selbstjustiz die richtige Entscheidung war kann ich nicht ganz nachvollziehen. Diese ganze Geschichte war etwas konfus, da gibt es sicherlich andere Möglichkeiten.
    Karims Entscheidung ein völlig neues Leben zu beginnen, ohne etwas aus der Vergangenheit preiszugeben fällt ihm ziemlich schwer.


    Auf viele aktuelle Themen wurde kurz eingegangen, ob politisch oder sozial. Die Szene in Hamburg auf einen wehrlosen Menschen weiter einzuschlagen hat in der letzten Zeit leider zugenommen.

    Der Roman hat einen Spannungaufbau , dass man gar nicht aufhören kann zu lesen. Die ganzen offenen Fragen, was alles dahintersteckt.




    Mehr und mehr werden Details bekannt. Ein ganz anderer Karim kommt zum Vorschein.
    Die Rose an Karims Bett, Fragezeichen über Fragezeichen.
    Der letzte Satz bei Hendricks Grillparty: Karim ist und bleibt mein einsamer Wolf, den Menschen reizen, wenn sie ihm zu nahe rücken.
    Die Beschreibung des Heiratsantrages und seine Unsicherheit dabei kann man gut nachvollziehen.



    Ehrenmord und die Schwester deckt die Brüder.. Die Familie verleugnet Karim ,da bin ich gespannt, was dahintersteckt.


    @ Mulle


    Die Angewohnheit von Wanda mit dem Zählen, gibt es da einen Hintergrund?

    Karim hält sich ja sehr bedeckt, was seine Vergangenheit angeht. Wanda hat wirklich wenig Ahnung über sein Vorleben, aber scheinbar hat er, nachdem die Beziehung begann, eine feste Anstellung gesucht.
    Wandas negative Einstellung gegenüber der Schwester und auch ihrer Kollegin hängt bestimmt mit ihrer Mutter zusammen. Diese ist doch etwas sonderbar,mußte bei einigen Antworten grinsen.


    Intensivstationen haben meist eine Klimaanlage und offenes Fenster? Sehr unwahrscheinlich.


    Man weiß nicht, was ein Koma-Patient mitbekommt von daher finde ich das Verhalten der Schwester nicht sehr ungewöhnlich.

    Zitat

    Original von nicigirl85


    Das hat sich mir sofort erschlossen. Es ist klar, dass Karim von einem fetten Auto überfahren worden ist. Ich finde das sehr gelungen, denn so hat man ein besseres Bild vor Augen als wenn nur SUV stehen würde, denn auch da gibt es Größenunterschiede. Nun ja und nur von einem Auto angefahren worden sein, das ist zu wenig, denn wenn ein Kleinwagen (z.B. Smart) einen erwischt, dann hat man vielleicht bessere Überlebenschancen als wenn ein Bus denjenigen überrollt.



    Diese Verletzungen können auch durch unglückliches Fallen entstehen, dazu braucht es kein großes, fettes Auto.

    Ich bin noch mittendrin. Dachte erst die Rose hätte mit dem Iran zu tun ,nachdem man die erste Seite aufschlägt erschließt es sich.
    Der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit pro Kapitel find ich sehr gut. Die Szenen im Krankenhaus realistisch beschrieben. Auf Frau Holle und Glassarg muss man auch erstmal kommen.
    Wie Wanda sich fühlt ist gut nachvollziehbar.


    Doch schneller fertig geworden mit diesem Abschnitt. Karim ist undurchschaubar bis jetzt.


    "Nicht ohne meine Tochter" habe ich damals auch gelesen, als es in D herauskam.


    Die Szene mit den Hooligans und das Verhalten der Polizei und die Reaktion von Karim kann man vermuten, dass er schon einige solcher Sachen erlebt hat.