Mich hat die Geschichte von Lady Craven und die Behandlung, die sie ihren Töchtern angedeihen ließ, schockiert.
"... die ihre Töchter so lange quälte, sie einsperrte, schlug und hungern ließ, bis es ihnen endlich gelang, in sichere Ehen zu fliehen." (S.44)
Die Kinderziehung der damaligen Zeit war so ganz anders als heute. Die Kinder erst nach Hause zu holen, wenn "sie laufen und sich ansatzweise verständlich machen konnten". (S.24) Und ein Kind wie Georg, das eventuell dazu nicht in der Lage war, fand nie den Weg in die Familie.
Die Beschreibungen der Familie Austen und Janes frühe schriftstellerische Versuche erinnern mich an die literarischen Vorträge von Jo aus dem Roman Little Women von Louisa May Alcott.
Bei dem Zitat des Briefes der 20jährigen Jane an ihre Schwester geht mir immer wieder eine Frage durch den Kopf:
War Jane in ihrer Jugendzeit ein bisschen wie Lydia aus S&V?
"..., dass ich fast Angst habe, dir zu erzählen, wie mein irischer Freund und ich uns aufgeführt haben. Stelle dir das liederlichste und schockierendste Benehmen vor, wenn es um die Art geht, miteinander zu tanzen und zusammenzusitzen." (S.46)
Ich meine mich zu erinnern, dass Mrs. Austen einmal über die junge Jane eine Bemerkung in diese Richtung gemacht hat.

(Also nicht den Vergleich Jane und Lydia, sondern eine Aussage über die Lebhaftigkeit ihrer jüngsten Tochter, die nicht gerade schmeichelhaft war.)