Beiträge von Brigitte H. H.
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Das wäre wirklich schade. Mal abwarten, ob sich noch jemand zu Wort meldet ...
Das wäre es auf jeden Fall. Im Moment würde ich sagen, kann ich nicht. Aber wenn die Leserunde nur von einem weiteren Leser abhängt, bin ich auf jeden Fall dabei. Deshalb, lieber SiCollier, lösche bitte das Fragezeichen. Irgendwie bekomme ich das schon hin. Erwartet nur nicht zu viel Beiträge von mir.
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Ich habe jetzt den Anmeldethread erstellt:
Alle, die sich hier gemeldet hatten, habe ich gleich eingetragen, Brigitte H. H. mit Fragezeichen.
Lieber SiCollier,
entschuldige, dass ich mich erst jetzt melde.
Thackeray interessiert mich sehr. Aber ich kann im Moment nicht absehen, ob ich die nächsten Monate wieder zum Lesen eines so dicken und anspruchsvollen Buches komme. Deshalb ist mir das Fragezeichen gerade recht. Ich gebe Dir Bescheid, sobald ich die Lage überblicken kann.
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Es gibt eine Neuverfilmung von Jane Austens Emma, die vielleicht den ein oder anderen interessiert. Ich finde sie werkgetreu und erfrischend.
Hier der Link:
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Zu Manzoni Die Verlobten
Das Hörbuch kann ich sehr empfehlen:
https://www.amazon.de/Die-Verlobten/dp/B01M1O56PZ
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Und die Moral von der Geschicht? Gut gemeint ist nicht gut gemacht. Etwas, was für Aktivisten aller Zeiten Gültigkeit hat. Ich habe nämlich (meistens) den Eindruck, daß man - wie Mr. Bold - alles nur sehr einseitig durch eine getönte Brille sieht, danach handelt - und das große Ganze völlig aus dem Blick verliert. Mit entsprechenden Konsequenzen. Aber an die denken diese Aktivisten ja nicht, denn für die müssen sie weder gerade stehen noch gar Verantwortung übernehmen.
Ich stimme Dir auch völlig zu, SiCollier. Du hast das Dilemma auf den Punkt gebracht. Ich wollte in Bold zumindest noch jemanden sehen, dessen Engagement nicht nur aus purer Eitelkeit geschieht. Aber die Tatsache, wie wenig ihn der Ausgang und damit das Desaster für die Armenhäusler im Nachhinein interessiert, zeigt seinen blinden Aktionismus.
Was mich besonders an der Geschichte berührt hat, war, wie einfühlsam Trollope die Folgen des Rufmords an Mr. Harding beschreibt. Wie sehr geschriebene/gedruckte Worte verletzen können. Darüber - habe ich das Gefühl - machen sich heute viele, die munter im Internet auf andere verbal eindreschen, überhaupt keine Gedanken. Mich hat versöhnt, dass Mr. Harding für sich einen Weg aus dem Dilemma gefunden hat. Er konnte sich am Ende auch noch glücklich schätzen. Bei denen, um deren Verbesserung der Lebensumstände es angeblich gehen sollte, sieht das ja ganz anders aus. Mehr konnten sie nicht verlieren. Einen schlechteren Dienst denen, die nach ihnen von der Einrichtung hätten profitieren können, nicht erweisen können.
Abschließend stelle ich einmal mehr fest, egal wie alt ein Text ist, es finden sich immer (erstaunliche/erschreckende) Parallelen zu unserer heutigen Zeit. So höre ich zurzeit Manzonis Die Verlobten. Das Buch erschien 1825-27. Die Handlung spielt im 17. Jahrhundert. In unpathetischer Direktheit beschreibt Manzoni die Pest, die im Jahre 1630 von Landsknechten des Dreißigjährigen Krieges nach Oberitalien eingeschleppt wird. Als ich vor dreißig Jahren das Buch zum ersten Mal las, hätte ich mir nicht träumen lassen, jemals ähnliche Zeiten der Unsicherheit zu erleben.
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Yellowstones
Geht es Bold wirklich nur um Anerkennung?Obwohl Bold den Prozess, wie er glaubt, erfolgreich vorantreibt, wähnt er seine Liebe zu Eleanor nicht davon betroffen. Er wälzt einige Pläne in seinem Kopf.
"... er wollte den Prozeß aufgeben, nach Australien auswandern - natürlich mit ihr - und den Jupiter und Mr. Finney die Sache allein ausfechten lassen. Manchmal, wenn er morgens aufgeregt und gereizt erwachte, wollte er sich eine Kugel durch den Kopf jagen und all seinen Sorgen ein Ende bereiten - aber diese Idee kam ihm gewöhnlich nur nach einem unvorsichtigen Nachtmahl mit Tom Towers." (Ott, S.184)Bolds Freundschaft zu Tom Towers besteht schon länger. Der Einfluss von diesem speziellen Journalisten auf Bold, denke ich, trägt manches zum Verhalten Bolds bei.
Köstlich in Bezug auf Tom Towers fand ich folgende Stelle:
"Es gibt welche, die am Jupiter zweifeln! Sie leben und atmen irdische Luft, sie gehen unbehelligt, wenn auch verachtet, umher - Menschen, geboren von britischen Müttern und aufgezogen mit englischer Milch, die sich nicht scheuen, zu behaupten, daß der Olymp seinen Preis hat, daß Tom Towers für Gold gekauft werden kann!" (Ott, S.230-231)
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Sorry, ich habe gerade gemerkt, dass meine Zweifel durch den nächsten Abschnitt aufgekommen sind. Ich werde dort noch einmal darauf eingehen.
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Das Kapitel 11 "Iphigenie" fand ich köstlich.
Hinsichtlich Eleanors Absicht und dem Mitgefühl ihrer Geschlechtsgenossinnen:
"Mädchen unter zwanzig und alte Damen über sechzig werden ihr Gerechtigkeit widerfahren lassen, ... Aber ich fürchte, daß die Mehrheit der Frauen zwischen diesen beiden Lebensaltern Eleanors Plan nicht gutheißen wird. Ich fürchte, unverheiratete Damen um die fünfunddreißig werden behaupten, es sei völlig unwahrscheinlich, daß sich ein so aberwitziger Plan durchführen lasse; ..." (Ott, S.176-177)
Die Einteilung allein der mit Romanen und der menschlichen Natur vertrauten Damen zeigt den wunderbaren Humor von Trollope.
Und so kommt unvermeidbar:
Bold "schwor wie alle Männer einiges Wahres und viel Erdichtetes, ..." "... ob sie selbst einen Widerwillen gegen ihn empfinde (Widerwille! Gott helfe ihr, dem armen Mädchen! Schon bei dem Wort sprang sie ihm fast in die Arme), ... (Ott, S.196)
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Ich stelle immer wieder fest, daß meine Lesezeit sich nicht mit meiner Onlinezeit in Einklang bringen läßt. Lies, wenn ein Abschnitt zu Ende ist, kann ich nicht direkt hier posten. Wenn ich aber das Lesen unterbreche, bis ich erst posten kann, würde ich oft mehr als doppelt so lange für ein Buch brauchen, was auch nicht sehr ersprießlich ist.
Mir geht es genauso. Ich habe mich fürs Weiterlesen entschieden; stelle aber fest, dass es mir dann nicht mehr leichtfällt, darüber zu schreiben.
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Geht es Bold wirklich nur um Anerkennung? Ich bin mir dessen nicht sicher. Seinen Charakter richtig einzuschätzen, fällt mir nicht leicht.
"Bold ist in seinem patriotischen Bestreben, die Menschheit zu verbessern, durchaus aufrichtig, und die Energie, mit der er auf dieses Ziel hinarbeitet, allem Übel abzuhelfen und der Ungerechtigkeit Einhalt zu gebieten, hat etwas Bewundernswertes; ..." (Kap. 2 Ott, S.23)
Bold ist sehr von sich überzeugt. Und ja, er schießt über das Ziel hinaus.
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Besteht generelles Interesse, eventuell etwas von William Makepeace Thackeray zu lesen?
Mir hat "Vanity Fair" sehr gut gefallen und ich habe hier seit einer halben Ewigkeit eine alte Ausgabe von "Barry Lyndon" liegen, die noch darauf wartet, gelesen zu werden. Im frisch gekauften "Septimus Harding" liegt Werbung für eine Neuübersetzung aus dem Manesse Verlag, dass hat mir das Buch in Erinnerung gerufen.
Sollte hier generell kein Interesse für eine Leserunde bestehen, würde ich mir "Barry Lyndon" in nächster Zeit allein vornehmen.
Ich habe auch vor vielen Jahren mit großem Vergnügen Vanity Fair gelesen.
Die Neuübersetzung von Barry London war mir im beigelegten Prospekt auch gleich ins Auge gesprungen. Ich hätte sehr großes Interesse dieses Buch zu lesen.
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Ich kann mich Euch nur anschließen. Mir gefällt das Buch auch außerordentlich gut.
Interessant finde ich, wie einfühlsam sich Mr. Harding in Bezug auf John Bold seiner Tochter Eleanor gegenüber verhält. Ich muss unweigerlich an Mr. Woodhouse denken, der Vater von Emma im gleichnamigen Roman von Jane Austen. Wie ganz anders benimmt sich dieser Gentleman, der seine Tochter vor allem in seiner Nähe wissen will und dem es absolut passt, dass sie unverheiratet bleibt.
Die Sprache von Trollope und sein Sinn für Humor ist herrlich erfrischend.
Zitat:
"daß John Bold, wenn er nur die Macht hätte, alle Kathedralen und wahrscheinlich auch alle Pfarrkirchen schließen, den Zehnten unter die Methodisten, Baptisten und andere wilde Stämme aufteilen [würde]..." (Ott, S.55)
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Danke Dir, SiCollier.
Ich freue mich schon darauf, wieder mit Euch gemeinsam ein Buch zu lesen.