'By a Lady: Das Leben der Jane Austen' - Kapitel 2 - 3

  • Und ich hatte nicht den Eindruck, dass sie mit ihrem Leben unglücklich war ( nachdem was ich bereits über sie gelesen hatte)

    Ich hoffe sehr, dass sie mit ihrem Leben, so wie es verlaufen ist, glücklich war und sie Erfüllung in ihrem Schreiben gefunden hat. Wenn sie schon so früh sterben musste, die Arme.

    Ich denke mal, es war zu der damaligen Zeit auch nicht gerade leicht als unverheiratete Frau. Sie war ja dann auf das Geld und die Fürsorge ihrer Familie angewiesen und wurde bestimmt schnell als "Alte Jungfer" abgestempelt. Allerdings war wohl Jane Austens Familie insgesamt sehr harmonisch und die Geschwister hatten wohl viel Kontakt zueinander und haben sich umeinander gekümmert. Zumindest habe ich das so aus der Biografie heraus gelesen.

  • So habe ich es auch herausgelesen, ich hatte nicht den Eindruck, als fiele sie ihnen zur Last. Jane hatte, für damalige Verhältnisse, auch eine tolle Familie denke ich. Das hätte auch anders laufen können.

  • Am Anfang des dritten Kapitels:

    [...] oder Catherine de Bourgh, dem personifizierten Standesdünkel, in Verstand und Gefühl.

    :yikes

    WIe bitte?! Die Frau hat den Roman gewechselt?!

    :lache

    Das dachte ich auch :yikes:lache

    Mir hat das 3.Kapitel sehr gut gefallen, da es hier auch um ihre Bücher ging. Und ich mag auch die Zitate.

    Miss Austen hatte in der Tat eine spitze Zunge/ Feder. Mir gefiel sehr, wie sie über die Damen einer Gesellschaft herzog. :grin


    Ich sollte mir echt Notizen machen, ich wollte soviel zu diesem Abschnitt schreiben und mein Hirn ist gerade total leergefegt...

  • Ich sollte mir echt Notizen machen, ich wollte soviel zu diesem Abschnitt schreiben und mein Hirn ist gerade total leergefegt...

    Das kenne ich. Beim Lesen habe ich vermeintlich brillante Gedanken. :grin Will ich sie posten, habe ich Gehirnfraß... :lache

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Also schon damals wurde der Untergang des Abendlandes prophezeit, dieses Mal weil die Menschen lesen und schreiben lernten (vgl. S. 55). Es ist mir schon in mehreren Büchern begegnet, daß das Lesen von Romanen seinerzeit noch verpönt war und sich der Roman, wie wir ihn kennen, erst am entwickeln war. Um so interessanter, daß im Hause Austen so viel gelesen wurde. Und sogar Romane!


    Auch aufgefallen (wie schon von euch erwähnt), daß Catherine de Bourgh eher weniger in „Verstand und Gefühl“ gehört. Das hätte wenn schon nicht den Autorinnen zumindest dann im Lektorat auffallen müssen. Ein übler Patzer, der überlegen läßt, was noch alles falsch ist im Buch.


    Der Satz hat mir gefallen: S. 81 „In der Dunkelheit des simplen Nichtwissens wucherten ungehemmt die abstrusesten Theorien - (...)“. Sehr schön formuliert.


    S. 82: „Liebevolle und gleichzeitig vernünftige oder gar hilfreiche Mütter gibt es bei Jane Austen nicht.

    Wo sollen die auch herkommen? Im ersten Abschnitt hieß es, Kinder werden weggegeben, „bis man etwas mit ihnen anfangen kann“. Bei dieser Einstellung zu Kindern dürfte eine „liebevolle oder gar hilfreiche Mutter“ extrem selten gewesen sein. Und wenn, war sie vermutlich schief angesehen als „nicht ganz normal“.


    Auf S. 87 dann, wenn man so will, ein erstes Fazit: „Eine Arche des Grauens bilden diese ungleichen, nicht aus beidseitiger Zuneigung entstandenen Paare in Austens Büchern. Sie machen sich gegenseitig das Leben zur Hölle und sind eine ständige Mahnung, sich nicht ohne Liebe auf eine Eheschließung einzulassen, auch wenn die Verbindung finanziell und in den Augen anderer noch so überzeugend wirkt. Dies ist die eine große Botschaft Jane Austens in jedem ihrer großen Romane.


    S. 89ff, als die Autorinnen auf die Darstellung der finanziellen Hintergründe der Figuren in Austens Romanen eingingen, erscheint mir das recht plausibel. Als Laie würde ich daraus schließen, daß Jane Austen recht unzufrieden mit ihrem Leben war - was nicht bedeutet, daß sie es nicht akzeptiert, angenommen und das Beste daraus gemacht hat. Nur wenn ich aus dem über die Romane Geschriebenen auf die Autorin schließen sollte, würde ich (Stand jetzt) zu dem Ergebnis kommen, daß sie eher unglücklich denn glücklich war.


    Die dann folgenden Erläuterungen zu drei Austen-Romanen fand ich interessant und schienen mir meine zuvor geäußerten Vermutungen über das Befinden Jane Austens zu bestätigen. Übrigens ist mir aufgefallen, wie oft die Figuren in ihren Romanen die Namen von Verwandten und Bekannten Austens trugen.


    Nachdem ich schon öfters gelesen habe, daß „Kloster Northanger“ eine Parodie auf Ann Radcliffes „Udolpho“ ist, frage ich mich momentan, ob ich das mal lesen wollen möchte bzw. hier vorschlagen sollte. Sind immerhin rund 680 Seiten. Die nächsten Tage will ich mal versuchen, mehr darüber herauszubekommen (vor allem, welche Ausgabe sinvoll wäre).


    ASIN/ISBN: 3748119038

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich denke kaum. Der Roman "Die schöne Cassandra" (wenn Du den meinst) in 12 Kapiteln (!) ist gerade mal 3 Seiten lang.


    Das wäre eine schnelle Leserunde. Turbo

    Da könnte ich dann vielleicht tempomäßig mithalten ... ;-) :grin


    Wirklich erfahren werden wir es wohl nie, ihre Schwester Cassandra wird aus gutem Grund viele der Briefe verbrannt haben..

    Der "gute Grund" war vermutlich, daß man von seiten der Familie ein bestimmtes Bild Jane Austens erhalten haben wollte, und da paßten die Briefe vermutlich nicht dazu.


    Ich denke mir immer: das sind meist private Briefe und nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Ursprünglich sollte der Inhalt zwischen Absender und Empfänger bleiben.

    ich bin eigentlich überhaupt kein Freund von Briefbänden oder gar Briefromanen. Aber vor etlichen Jahren habe ich einen Briefband gelesen, der mich tief beeindruckt hat. "Bürgerleben: Die Briefe an den Bruder Gerhard 1840-1867" von Wilhelm von Kügelgen. 1088 Seiten, die sich wirklich gelohnt haben. Von ihm stammen übrigens die "Jugenderinnerungen eines alten Mannes", einem der erfolgreichsten Bücher des 19. Jahrhunderts. ("Alter Mann." Ich muß schon uralt sein, denn ich bin etwa drei Jahre älter als Kügelgen zu der Zeit war, da er dieses Buch schrieb. Was sagt mir das?...)


    ASIN/ISBN: 3406342108

    ASIN/ISBN: 3743723042

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Briefromane sind eigentlich auch nicht mein Fall, aber für Jane Austen würde ich einmal eine Ausnahme wagen.


    Zu Jane: Das kann gut möglich sein. Am Ende war ihre Feder noch spitzer als wir annehmen? :wow:lache

  • Da könnte ich dann vielleicht tempomäßig mithalten ... ;-) :grin

    Ich auch. :lache



    Der "gute Grund" war vermutlich, daß man von seiten der Familie ein bestimmtes Bild Jane Austens erhalten haben wollte, und da paßten die Briefe vermutlich nicht dazu.


    Ich kann mir gut vorstellen, dass Jane Austen ihre Schwester darum gebeten hat, die Briefe zu vernichten, die ihr zu persönlich waren. Ich kann ein solches Verhalten sogar gut nachvollziehen. - Wenn man allein in Betracht zieht, wie wichtig es Jane Austen war, ihre Romane anonym herauszubringen. Selbst in ihrer Familie waren nur wenige eingeweiht.

  • Nachdem ich schon öfters gelesen habe, daß „Kloster Northanger“ eine Parodie auf Ann Radcliffes „Udolpho“ ist, frage ich mich momentan, ob ich das mallesen wollen möchte bzw. hier vorschlagen sollte. Sind immerhin rund 680 Seiten. Die nächsten Tage will ich mal versuchen, mehr darüber herauszubekommen (vor allem, welche Ausgabe sinvoll wäre).

    Puh, ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich 680 Seiten von so einem Schauerroman lesen möchte. Ich habe da die Befürchtung, dass mich so ein Buch wahrscheinlich spätestens nach 150 Seiten langweilen oder nerven würde. Aber es ist auf jeden Fall eine interessante Idee.:)

  • Puh, ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich 680 Seiten von so einem Schauerroman lesen möchte. Ich habe da die Befürchtung, dass mich so ein Buch wahrscheinlich spätestens nach 150 Seiten langweilen oder nerven würde. Aber es ist auf jeden Fall eine interessante Idee.:)

    Ich würde sagen, ich packe das Buch einfach mal auf die Vorschlagsliste. Was daraus wird, sehen wir :)


    Es ist dieses hier oder?

    ASIN/ISBN: 3748119038

  • Puh, ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich 680 Seiten von so einem Schauerroman lesen möchte. Ich habe da die Befürchtung, dass mich so ein Buch wahrscheinlich spätestens nach 150 Seiten langweilen oder nerven würde. Aber es ist auf jeden Fall eine interessante Idee.:)

    Ich habe da auch so meine Bedenken. Im Moment glaube ich kaum, dass mich ein fast 700 Seiten langer Schauerroman reizen könnte. :kreuz

  • Ich kann mir gut vorstellen, dass Jane Austen ihre Schwester darum gebeten hat, die Briefe zu vernichten, die ihr zu persönlich waren. Ic

    Ja, das könnte sein. Ich meine mich zu entsinnen, daß eine bekannte Persönlichkeit der Vergangenheit (Musiker bzw. Komponist?) verfügt hatte, daß seine Briefe nach dem Tode zu vernichten seien. Wurden sie auch - aber erst, nachdem Abschriften angefertigt wurden. So sind die Briefe dennoch erhalten worden. Aber ich habe keine Ahnung mehr, um wen es sich da handelt. Das ist mir vor sehr vielen Jahren begegnet.



    Puh, ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich 680 Seiten von so einem Schauerroman lesen möchte.

    Ich auch nicht, aber zumindest einen Versuch würde ich interessant finden. Ob es dann zum Auslesen reicht, ist eine ganz andere Frage.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Fürstin Helene von Thurn und Taxis hatte das beispielsweise auch verfügt, allerdings ohne vorher Abschriften anfertigen zu lassen. Ich kann es auch verstehen, schließlich sind Briefe etwas sehr privates.

    Aber neugierige Leser wie ich freuen sich halt, wenn soviel erhalten blieb damit man damit ein Buch füllen kann und man eben aus erster Hand etwas über Personen erfährt.

    Wie bei diesem Buch ( welches ich verschlungen hatte, ich fand es sooo toll):

    ASIN/ISBN: 3963950269