Beiträge von Brigitte H. H.

    Tut mir leid, ich habe jetzt - so kurz vor dem Schlafen gehen * gähn * nicht die Ruhe und die Zeit, alles ausführlich zu lesen und ggf. zu posten, nur dazu, weil mir das ins Auge fiel:

    Asche auf mein Haupt, aber ich habe auch noch (immer) nicht alle Romane von JA gelesen, dafür SuV mehrfach. "Mansfield Park" jedoch habe ich schon gelesen; es ist doch recht anders als SuV, hat mir aber sehr gut gefallen. Und *Flüstermodus an* direkt nach dem Lesen hat es mir fast besser gefallen als Stolz und Vorurteil *Flüstermodus aus* .


    In Jane Austen zum Vergnügen (Hrsg.: Ursula und Christian Grawe) steht im Vorwort folgende Anekdote:


    "Auf die Frage, ob er auch Romane lese, antwortete der englische Philosoph Gilbert Ryle: »Ja, alle sechs – jedes Jahr einmal.«" :-]


    *Flüstermodus an*: Mir gefiel Mansfield Park nach dem ersten Lesen auch extrem gut. Es konnte aber gegen SuV später nicht mehr mithalten. Des Weiteren mag ich Überredung/Anne Elliot auch sehr gern *Flüstermodus aus* . ;)

    Ganz einfach Antwort: ja. Wenn das Copyright erloschen ist, wird ein Werk gemeinfrei, das heißt, man darf es nachdrucken ohne irgend jemanden zu fragen. Oder verändern bzw. bearbeiten. Allerdings entsteht für eine solche Veränderung/Bearbeitung/Fortsetzung dann ein neues Copyright, das wiederum (in Deutschland) bis 70 jahre nach dem Tod des Autors läuft.

    Danke, SiCollier, für Deine Antwort.

    Als die Worte Kolonien und Sklaven fielen, habe ich mich seit langem mal wieder gefragt, zu welcher Zeit 'Stolz und Vorurteil' eigentlich spielt. Und was da so im Hintergrund eigentlich los war. Da musste ich mich erst einmal wieder ein bisschen informieren. Ich habe auch nichts dagegen, wenn hier der eine oder andere etwas dazu zu berichten hat. :-)


    Zu dem Thema Sklaven auf Plantagen in den Kolonien ist Jane Austen in Mansfield Park eingegangen. Hast Du den Roman schon gelesen?


    Jane Austen wurde am 16. Dezember 1775 geboren und starb am 18. Juli 1817.


    Im Januar 1813 erschien Pride and Prejudice. Davor gab es eine Erstfassung aus den 90er Jahren in Briefform. In diesen Zeitraum muss die Novelle wohl angesiedelt werden. Eine Jahreszahl hat Jane Austen an keiner Stelle genannt. Wohl aber hat sie zwei Briefe mit dem Wochentag angegeben.


    Der Brief von Mr. Collins an Mr. Bennet datiert: Mo. 18. November. (1. Jahr im Roman)

    Der Brief von Mr. Gardiner an Mr. Bennet datiert: Mo. 2. August. (2. Jahr im Roman)


    Dadurch lässt sich mit Hilfe des Greogorianischen Ewigen Kalenders in dieser Zeitspanne vier mögliche Datierungen ausmachen. Brief 1: 1793 und 1805; Brief 2: 1790 und 1802.


    Du merkst schon, Sasaornifee, dass da etwas nicht stimmen kann. Und genau das ist das Problem. Der Brief von Mr. Gardiner findet keine Übereinstimmung mit dem Brief von Mr. Collins. Und auch im Ablauf der Geschichte ist seine Datierung viel zu früh. Denn um den 2. August hätte Lizzy das erste Mal Pemberley sehen müssen. Auch der Ablauf nach diesem Brief stimmt nicht. Also erschien mir dessen Datierung falsch. Möglicherweise hat Jane Austen uns bewusst in die Irre führen wollen. Möglicherweise wollte sie nicht, dass ihre Novelle exakt zu datieren ist. Oder es ist ihr einfach ein Fehler unterlaufen. Denn ohne die Datierung des zweiten Briefes stimmt der weitere Ablauf der Handlung. Deshalb habe ich mich an den ersten Brief von Mr. Collins orientiert. Und da habe ich schon rein aus praktischen Gründen die frühe Datierung gewählt. Ich wollte bei möglichen Fortsetzungen meiner Geschichte vermeiden, in eine Zeit zu kommen, die Jane Austen selbst nicht erlebt hat. :-]


    Demnach spielt für mich Stolz und Vorurteil in den Jahren 1793-94. Daher schreibe ich bei Vergeben und Vergessen auf Pemberley das Jahr 1799. Und alle Datierungen in meinem Roman (wie in den vorherigen) stimmen mit diesem Jahr überein. Einschließlich des Osterfestes.

    Mr Darcy und Lady Catherine haben beide ein Thema angeschnitten, dass ich nicht verstehe. Warum ist es so furchtbar, wenn Leute ihr Vermögen mit Handel verdienen. Bzw. was ist so schlimm daran, ein Händler zu sein. Die würden sich umgucken, wenn es die nicht gäbe. Auf vieles verzichten müssten die. Oder verstehe ich da etwas falsch? Ein Händler ist doch dafür da, um die Waren an den Kunden und von einem Ort zum anderen zu bringen und dafür Geld zu verlangen. Schließlich müssen die ja auch davon leben können. Wenn es die nicht gäbe, müssten das z.B. die Hersteller selber machen. Hm. :gruebel Ok. Vielleicht haben die Leute gedacht, dass man für solch eine Arbeit nicht so gebildet sein muss und haben deshalb die Arbeit als minderwertig angesehen. :gruebel Und dann dabei noch reich zu werden, als Ausbeutung angesehen. Oder weil man gerade auf Händler angewiesen ist und diese die Situation ausnutzen und zu viel Geld verlangen. So viel zu meinen Überlegungen.


    Es ist überhaupt nicht furchtbar, wenn jemand sein Geld mit Handel verdient. Wieso auch? Denn wir haben ja keinen Standesdünkel!


    Aber viele derer, die damals (Ende 18. Jh/Anf. 19. Jh) der Gentry angehörten, sahen das anders. Ein Gentleman muss/darf kein Geld verdienen! Er kann in der Regel von den Einkünften seines Vermögens und/oder seines Gutes leben. Außerdem gehören zu „der“ Gesellschaft selbstredend der Adel, aber auch Offiziere und Priester. Ein Richter wird ebenfalls wohlwollend angesehen. Onkel Philips, der „nur“ ein Anwalt ist, fällt wiederum aus dem enggesteckten Rahmen. Bezeichnend ist es, dass die Schwestern Bingleys sich in SuV Sir William gegenüber hoffärtig verhalten. Denn er hat, bevor er zum Ritter geschlagen wurde, mit einträglichen Geschäften sein Geld verdient. Dabei hat der Vater von Bingley selbst sein Vermögen mit nichts anderem erworben. (Das habe ich in Irrungen und Wirrungen aufgegriffen, da Jane Austen diesen Umstand m. M. nicht besonders hervorhebt.) Sein Sohn (Charles Bingley) verdankt diesen Geschäften, dass er wie ein Gentleman leben kann. Also keiner Tätigkeit nachgehen muss.


    Lady Catherine de Bourgh wirft in SuV Elizabeth bei der heftigen Aussprache in Longbourn gerade ihre Verwandtschaft mit Mr. Gardiner vor, der ein Händler in London ist. Und Lizzy kann ein Lächeln kaum unterdrücken, als Darcy sie auf Pemberley bittet, ihm ihre Freunde vorzustellen, da es sich ausgerechnet um jene Verwandten handelt, über die er in seinem missglückten Heiratsantrag herabsetzend sprach. Ja, Lizzy rechnete sogar damit, dass Darcy, nachdem sie ihn auf das Verwandtschaftsverhältnis hinwies, angesichts „such disgraceful companions“ (P&P, Chapter 43) die Flucht ergreifen könnte.


    Das heikle Thema, wenn das zur Verfügung stehende Geld in dieser erlauchten Gesellschaft nicht reicht, spricht Jane Austen explizit in den Büchern Sense and Sensibility und Persuasion an.


    Elinor sagt zu Edward, wie furchtbar es für eine Frau ihres Standes ist, noch nicht einmal etwas zu ihrem Lebensunterhalt verdienen zu dürfen. Der Stand der Gouvernante war daher auch meist der verhasste Beruf, der jenen jungen Damen übrigblieb, die keine Familie hatten, die sie unterstützen.


    Und in Persuasion (Überredung/Anne Elliot) wird Baron Elliot nahegelegt, seinen Familiensitz zu vermieten und in der Zeit in Bath zu wohnen, da dort das Leben günstiger ist und er durch die Mieteinnahmen die Schulden bezahlen kann. Auf diese Art kann er sein Gesicht in der Gesellschaft wahren.

    Oh ja!!!! :-]

    Bei mir ist es in der Hinsicht schön, weil ich wieder mitten im Geschehen der Familien bin. Freude und Leid. Alles wirkt so 'echt'. Also, es ist einfach so schön, den ganzen Figuren wieder zu begegnen. Und sie auch so vorzufinden, wie sie eigentlich auch sind. Brigitte H. H., ich bin zwar erst hier. Aber ich muss mich jetzt schon für dieses Buch bedanken. Ich bin so gespannt, wie sich das alles noch entwickelt. :chen


    Hab vielen Dank für Deine wunderschönen Worte, Sasaornifee. Ich habe sie gestern Abend spät im Bett gelesen. So bin ich mit einem Lächeln auf dem Gesicht verzaubert eingeschlafen. :bluemchen:bluemchen:bluemchen


    PS: Du kannst mich gerne einfach mit Brigitte ansprechen. ;)

    Inzwischen bahnt sich auf Glenister das nächste Unheil an: Miss Bingley. Es ist nicht anzunehmen, daß sie sich an den Rat von Elizabeth hält und ihren Mund geschlossen läßt (vgl. S. 281). :chen


    Miss Bingley sollte sich ändern? Ja, hat sie denn jemals etwas falsch gemacht? - Nein, das wäre gleichsam, als würde Mrs. Bennet sich vornehm zurückhalten. Das darf nicht sein! Dann würde die "Suppe" ja fade.


    Auf Glenister versammelt sich dann die „ganze Bagage“. ;-)[...] Und Mrs. Bennet - wie nicht anders zu erwarten - in absoluter Hochform. [...] Was habe ich gelacht! Ganz großes Kino, Brigitte! :lache :anbet


    Danke, für die Blumen, SiCollier. :bluemchen Wieder eine meiner persönlichen Lieblingsszenen. Wie Lesebiene so treffend bemerkte: Mrs. Bennet keift sich in die Versöhnung.


    Schließlich betritt auch Mr. Collins die Bühne - gewohnt von sich eingenommen wie immer. Und provoziert sogar eine Einladung nach Pemberley. Nun, das kann ja lustig werden. Sowohl
    im Folgenden bei der Taufe als auch im nächsten Jahr (nächsten Band?), wenn sowohl Lady Catherine de Bourgh als auch Mr. und Mrs. Collins auf Pemberley werden zu weilen geruhen. :chen



    Im nächsten Band (ein ungelegtes Ei) sollten ein Jahr später Lady Catherine und Mr. Collins auf Pemberley zu weilen geruhen? Davon weiß ich nichts ... :rolleyes

    Nebenbei, Ihr habt offenbar alle eine Schwäche für ... "Eier" ... :chen