Angesichts der Vielzahl von Manuskripten, die die Verlage bekommen, würde ich die Chance auf eine Veröffentlichung eher bei 0,5% ansiedeln. Trotzdem möchte ich niemanden davon abhalten, es zu versuchen. Wer sein Manuskript an einen Verlag schickt, sollte sich aber darauf gefasst machen, dass er sehr lange warten muss, ehe er Gewissheit hat. Sätze wie "Wenn Sie nach sechs Monaten keine Antwort bekommen haben, dann betrachten Sie das bitte als Absage" bei den Informationen, in welcher Form Manuskripte eingereicht werden können, sind nicht die Ausnahme, sondern die Regel.
Selfpublishing dagegen bedeutete zwar erst mal eine Hürde weniger, das Buch dem potenziellen Leser zugänglich zu machen, allerdings ist man als Autor dann auch für alles und jedes selbst verantwortlich. Alles, was sonst der Verlag übernimmt, Korrektorat, Lektorat, Covergestaltung, Werbung etc, muss man selbst leisten oder bezahlen.
Dienstleister, die Autoren dabei unterstützen, wurden ja bereits erwähnt. Die Leistung umfasst in der Regel die Bereitstellung einer ISBN, die Zustellung der Pflichtexemplare an die Deutsche Nationalbibliothek, die Listung im Verzeichnis lieferbarer Bücher (aus dem wiederum die Händler ihre Kataloge bestücken) und die Auszahlung der Autorenmarge für jedes verkaufte Exemplar. Bei Papierausgaben kommt zusätzlich das Bereithalten der Druckvorlage und der Druck und Versand auf Kundenbestellung hinzu. Dafür zahle ich zum Beispiel bei BoD gar nichts für reine Ebook-Ausgaben und einmalig 19€, wenn ich zusätzlich eine Printversion anbieten möchte. Eine Auflistung verschiedener Anbieter mit Preisen, belieferten Shops und Inklusivleistungen findet sich z.B. hier.
Zu DKZV ist ja schon jede Menge geschrieben worden, deshalb kann ich mich da kurz fassen. Natürlich ist jeder Autor von seinem Buch überzeugt, und Träumen ist auch erlaubt - allerdings nicht, wenn es darum geht, Gewinnchancen und Verlustrisiko gegeneinander abzuwägen. Der Buchmarkt ist voll, übervoll sogar, es müssen etliche günstige Umstände zusammenkommen, damit ein bestimmtes Buch sich in größerem Umfang verkauft, der Autor tut also gut daran, von wenigen bis gar keinen Verkäufen auszugehen und alles darüber hinaus als Bonus zu nehmen.