Ich habe gestern Reportagen auf CNN gesehen, wo am vormittag vier, fünf Stunden und am Nachmittag auch nochmal ordentlich viele Stunden über Haiti berichtet wurde.
Sicher ist Haiti den USA regional näher als uns und auch vermutlich viele haitianische Einwanderer in die USA bedingen, dass dort das Thema präsenter ist, aber in Deutschland sind mir lange, ausführliche Berichte und Spendensendungen bis jetzt noch nicht aufgefallen - oder habe ich was übersehen?
Was die Logistik angeht, so ist Haiti ein schwerer Fall. Der Flughafen ist mit einer kleinen Flugzeugzahl schon überfüllt, weil es kaum Stellflächen gibt. Und nur eine Start - und Landebahn. Andere Wege für die Hilfe sind auch nicht leicht zu finden.
Obendrein ist im Land selbst jegliche Infrastruktur und jegliche staatliche Gewalt mit eingebrochen. Keiner hat das Zepter in der Hand - und dirigiert die Hilfsleistungen.
Selbst die Staatsgewalt liegt in Schutt und Asche. Die Hilfsorganisationen , die schon lange im Land waren, haben damit zu kämpfen, ihre eigenen Ruinen nach überlebenden Helfern zu suchen. Das UN Gebäude, was eine Koordinationsstelle sein könnte, liegt in Schutt... usw. usw.
Unbegreifliche Ausmasse.
Einerseits ist es da mehr als verständlich, dass USA nicht nur mit Hilfsgütern sondern mit Militär zur Hilfe eilt, dass eine Grundordnung auch für die Helfer sichern soll, andererseits wird genau das massiv kritisiert.
Man will keine ausländische Militärpräsenz zum einen - zum anderen sitzen viele Hilfstrupps (auch deutsche) auf dem Flughafen fest, weil die Organisationen ihre Helfer nicht ungesichert den immer mehr eskalierenden Umständen aussetzen will, es aber keine Security - Unterstützung gibt.
Meinen tiefsten Respekt haben die, die sich auf den Weg dahin gemacht haben oder dort geblieben sind, um zu helfen. Ich kann nur mit ein bißchen Geld helfen.