Zitat
Original von Ikarus
Bibliotheksbücher werden von mir genauso behandelt wie alle anderen Bücher...mit dem größten Respekt! Und ich verleihe Bücher nur an Leute, die das genauso halten und auch meine einstellung dazu respektieren.
Das hat nichts mit Verehrung wie ein Heiligtum zu tun, sondern schlicht und einfach mit der Tatsache, dass sie a) nicht gerade wenig kosten, b) für mich ein Buch nie Massenware ist, weil sie dafür viel zu schnell wieder out-of-print sind....viele Bücher, die ich gerne hätte, bekomme ich gar nicht mehr, einfach, weil es sie nicht mehr gibt! und c) das Wichtigste für mich: es enthält die zu Wörtern und Geschichten gewordenen Gedanken, Ideen, Träume, Ansichten und teilweise auch Gefühle eines Menschen...und die könnte ich nie wegwerfen und schlecht oder respektlos behandeln, weil sie einmalig sind.
Wie ich in meinem ersten Beitrag schrieb, behandele ich geliehene Bücher wie rohe Eier. Das hat nichts mit meiner Einstellung zu Büchern zu tun, sondern mit meiner Einstellung zu Eigentum von anderen Leuten. 
Und weil ich mit einem Buch "leben" möchte, leihe ich mir keine Bücher mehr.
Ein Buch, was ich gelesen habe, habe ich in meinem Kopf. Es gibt Bücher, die mir etwas bedeuten, die ich behalten möchte, die behalte ich. Es gibt Bücher, die mich einfach nur eine Weile gut unterhalten habe, und genau um diese Bücher geht es hier.
Trotz allem fällt es mir schwer, daß was du unter c.) geschrieben hast nachzuvollziehen. Ja, es ist geschriebenes Wort, aber in zigtausendfacher Auflage und alles, nur nicht einmalig. Einmalig ist für mich eine Widmung, ein handgeschriebener Brief, aber kein Buch.
Das Buch beinhaltet für mich weder Gefühle noch Gedanken, es beinhaltet Papier und Druckerschwärze. Alles andere ist in meinem Kopf. Da leben die Gefühle und da leben die Gedanken beim Lesen. Das Buch ist für mich nur das Vehikel und nichts, was ich anders behandeln würde, wie jeden anderen Gebrauchsgegenstand meiner Umgebung.
Ein Buch dient meiner Unterhaltung und meiner Erbauung, nicht umgekehrt.