Beiträge von janda

    Zitat

    Original von Iris


    Bitte nicht böse sein, aber der Vergleich hinkt ganz gewaltig!
    Es ist die Regel, daß körperlichen Beschwerden oder organischen oder orthopädischen Therapien belächelt werden.
    Die Ideale unserer Gesellschaft sind in der Tat ziemlich auf "jung", "schön" und "leistungsfähig" getrimmt, so daß auch körperliche Gebrechen schlichtweg peinlich sind. Oder warum stecken wir sonst unsere körperlich und/oder geistig Behinderten in geschlossene "Werkstätten"? Unsere Alten in geschlossenen Pfelegeheime? Unsere chronisch Chranken in Spezialkliniken? Nicht weil wir sie vor uns schützen wollen, sondern weil wir mit ihnen nichts zu schaffen haben wollen. Sie passen einfach nicht in unsere schöne neue Welt.


    Je offenkundiger ein Gebrechen, desto peinlicher ist es.


    Sorry, aber diese Einschätzung kann ich ganz und gar nicht nachvollziehen.
    Ich bin noch nie belächelt oder geringschätzt worden, weil ich Magenschmerzen, eine Zahnbehandlung, einen verstauchten Knöchel hatte.
    Ganz im Gegenteil. In der Regel ist das Umfeld gerne bereit mit guten Ratschlägen zu Arztbesuchen beiseite zu stehen.
    Ich rede hier von der Behandlung von Beschwerden nicht von einer Behinderung.
    Genausowenig, wie ich jetzt über eine psychische Behinderung rede, sondern von der Behandlung von Beschwerden und damit verbundenen Therapieversuchen. Ich denke du überziehst mein Argument gewaltig.



    Zitat


    Es stehen inzwischen einige Biographien im Thread, und Bemerkungen wie die Deinen sind ein Schlag ins Gesicht all dieser Menschen, die den Mund aufmachen, weil sie erst recht nicht in Form einer wohlmeinenden Warnung vor den schlimmen zuständen in unserer Gesellschaft mundtot gemacht werden wollen.


    Ich wollte keinen schlagen, nur meine Verwunderung und Entsetzen über die hier im Forum verbreiteten Vorurteile zum Ausdruck bringen.
    Ich weiß nicht, warum du dich von mir angegriffen fühlst?

    Zitat

    Original von Alexx61
    Magali
    kognitiv weiß ich das alles.


    Mir gefällt aber die Einstellung, die ganze Sachlage nicht, eben die Tatsache, dass man hingehen muss, um seine eigenen Probleme zu erkennen, die man doch eigentlich kennt...der Therapeut stumpt dich blos noch besser drauf.....dass man heutzutage, in unserer "aufgeklärten" Zeit, das einfach nötig hat, das geht mir nichts ins Hirn..wahrscheinlich muss ich doch mal auf die Couch.


    meine Güte, soviel weiß man über Erziehung, über das Unterbewusste und dennoch glaubt der Mensch, ihm müsse geholfen werden..hm


    Spätestens nach diesem Posting verstärkt sich bei mir der Eindruck, daß du nicht weißt, was in einer Therapie so passiert, kann das sein?
    Das, was du hier beschreibst, klingt eher nach den gängigen Spielfilmklischees, wie nach wirklicher Therapie.

    Zitat

    Original von Alexx61


    hm..ich seh das eben anders...denn welches Licht wirft eine Gesellschaft..die angeblich soviele Therapien nötig hat..das ist doch die Frage


    Das "nötig haben" stört mich schon, weil es das ganze in ein negatives Licht rückt.
    Wir haben es auch "nötig" zum Zahnarzt zu gehen, zum Frauenarzt (als Frau versteht sich) oder zu einem Orthopäden. Das wird interessanterweise nicht thematisiert, weil bei körperlichen Beschwerden Hilfe in Anspruch zu nehmen ist für uns weder ein Problem noch ein Makel. Das aber bei psychischen Beschwerden zu tun, scheinbar schon.


    Ich glaube auch, Bedarf gab es immer schon genauso viel wie heute.
    Vermutlich waren die psychischen Beschwerden, wenn man es mal so nennen will, andere, aber ich glaube schon, daß der Bedarf an Hilfe immer schon da war.
    Nur wird er heute vielleicht eher in Anspruch genommen.


    Allerdings, wenn ich mir den Tenor dieser Diskussion so anschaue, kann ich nur jedem dringend raten, daß man das dann wohl besser für sich behält.
    Denn scheinbar ist es noch ein Makel oder wirft ein schlechtes Licht auf einen Selbst oder auf seine Umgebung, wenn man sich professionelle Hilfe sucht.


    Ich bin nach wie vor der Meinung, daß professionelle Hilfe im psychischen Bereich weder ein schlechtes, noch überhaupt ein Licht auf unsere Gesellschaft wirft.
    Und würde mir wünschen, daß das ganze noch viel selbstverständlicher und makelfreier würde. Vielleicht hätte das so manchen Menschen in den letzten Jahren vor Schaden bewahrt.

    Zitat

    Original von Doc Hollywood


    Insgesamt gab es bisher sehr interessante Ein- und Ansichten, warum es anscheinend gerade heutzutage (mehr) Bedarf für eine psychologische Betreuuung/Aufarbeitung bei den Menschen gibt. Im Moment hat sich die Diskussion zwar mehr auf die grundsätzlich Sinnfrage von Therapien verlegt, aber mal schauen. Alleine die rege Beteiligung zeigt ja, dass das ein komplexes (Wortspiel!) Thema für viele ist.


    Ich glaube, daß es heute genauso viel Bedarf gibt, wie früher. Ich glaube auch, daß es auch vor etlichen Jahren schon Therapien und Therapeuten gab und das Menschen sich auch für ihre Psyche Hilfe gesucht haben.
    Es war nur früher eher ein "Makel"! Sich einzugestehen, daß man Hilfe braucht und in Anspruch nehmen kann oder muß, war und ist schon schwer genug. Früher war es ein soziales Todesurteil, wenn man es öffentlich eingestanden hat.
    Heute setzt sich mehr und mehr die Erkenntnis durch, daß es kein Makel ist, sich und anderen einzugestehen, daß man psychische Probleme hat und für diese Probleme Hilfe zu suchen, genau, wie man es bei Zahnschmerzen und verstauchtem Knöchel ja auch tut. Der gesellschaftliche Makel ist nicht mehr so ausgeprägt. AUch wenn dieser Thread gerade dabei ist das Gegenteil zu beweisen und gepflegte Vorurteile versucht wieder zu kultivieren.


    Für mich ist der interessante Aspekt dieser Diskussion eher: warum formuliert man es als Problem, wenn Menschen sich auch für ihre Psyche Hilfe bei einem Facharzt oder Therapeuten holen?
    Welches Licht werfen die Vorurteile gegenüber eben diesem Hilfspersonal und den Menschen, die die Hilfe in Anspruch nehmen, auf uns und unsere Gesellschaft?

    Mir kommt gerade beim Lesen von Nachrichten der Gedanke in den Sinn:


    Solange noch Kinder sterben, weil Eltern überfordert sind
    solange noch Frauen vergewaltigt werden,
    solange eine Beziehung in Gewalt mündet,
    solange wir dafür was Menschen Menschen antun, Begriffe wie Mobbing und Stalking übernehmen müssen, um die Probleme überhaupt zu erfassen


    - Solange gehen noch viel zu wenig Menschen in eine Therapie!

    Zitat

    Original von milla


    Ich muss mich doch stark wundern, was für ein Bild hier scheinbar bei einigen Eulen von Psychologen/Therapeuten oder einer Psychotherapie vorherrscht.


    Für mich spiegeln sich hier leider nur die üblichen "Stammtisch-"Vorurteile wieder.
    Und das Bild, was Unterhaltungsmedien (insbesondere amerikanische Spielfilme) zeichnen, wir nur zu gern für bare Münze genommen.

    Zitat

    Original von Lansky
    Na sorry, ich durfte vor kurzem in einen nachtexpress einsteigen der war rappelvoll , mit leuten und koffern, die standen aufeinander im flur , absolut unmöglich da jemals einen besitzer zu finden , ich halte das für utopisch jeden nach seinen koffer zu fragen bzw, zuzuordnen.


    Das wird auch nie passieren.
    Aber es wird schon recht sensibel auf alleinstehendes Gepäck reagiert.


    Wie ich schon schrieb: eine 100% Sicherheit gibt es nicht. Und wenn es auch an Bahnhöfen Gepäckkontrollen geben würde ...
    Wenn Terroristen einen Anschlag verüben wollen, dann finden sie Wege.


    Wer hätte denn vor 7 Jahren vermutet, daß Terroristen nicht mal davor zurückschrecken Passagierflugzeuge als fliegende Bomben zu mißbrauchen?

    Wenn mir ein Buch absolut widerstrebt, breche ich es ab, egal wie teuer es war. Denn meine Zeit ist kostbarer und es gibt viel zu viel gute, ungelesene Bücher. :grin


    Ich habe keine feste Regel, wann ich ein Buch weglege.
    Es gibt Bücher, die lege ich nach 30 / 40 Seiten zur Seite. Es gibt Bücher, die lege ich nach der Hälfte weg. Selten kommt es vor, daß ich ein Buch danach noch weglege.
    Einfach nur "nicht gefallen" reicht da nicht, das müssen dann schon Bücher sein, die mich nerven und abstossen. Aber das kommt auch gelegentlich vor.


    Nicht jedes Buch, was ich weglege, gebe ich aber auch komplett weg. Manche lege ich einfach nur zur Seite, weil ich merke, daß im Moment nicht die Zeit für dieses Buch ist. Für manche Bücher brauche ich mehr Zeit und Nerven oder ich muß einfach noch ein bißchen warten.
    Der neue Irving ist so ein Fall. Nach 100 Seiten habe ich abgebrochen, aber ich habe das Buch bereitliegen und werde, wann immer mir der Sinn danach steht, nochmal anfangen. Weil ich ihn einfach Lesen will, aber im Moment, mit all dem Streß um mich, einfach nicht den Nerv habe, mich da durchzuarbeiten.

    Deine Erfahrung ist schon ein paar Jahre her, wie mir scheint oder du bist an ein selten dämliches Exemplar geraten.
    Ich habe andere Erfahrungen gemacht. Spätestens seit den Zuganschlägen in Madrid und in London ist das Zugpersonal schon sensibilisiert.
    Ich habe mehrfach erlebt, daß Schaffner in den Abteilen nachfragen, wenn ein Koffer nur auf dem Gang stand.
    Und heute erst wurde der Koblenzer Bahnhof wegen eines herrenlosen Koffers für Stunden gesperrt.
    Eine Sorglosigkeit, wie du sie erlebt hast, kenne ich schon eine Weile nicht mehr, weder bei der Bahn noch bei anderen Verkehrsbetrieben.


    Aber es ist leider so: wenn Terroristen ein Attentat wirklich verüben wollen, dann werden sie es tun. Denn ein Koffer abstellen ist vermutlich die laienhafteste Variante und einfach nur ein Versuch, oder eine Warnung ... oder vermutlich Einzeltäter.

    Ich habe im Krankenhaus bevorzugt Krimis gelesen... Warum auch immer... :lache
    Als ich Nachschub brauchte, hat meine Mutter sich aber geweigert mir einen Krimi mit dem Titel "Ein schöner Ort zum Sterben" mitzubringen. :lache


    Auf jeden Fall: gute Besserung! Und Lesen und Lachen heilt.


    Mein Tipp:
    Marsha Mellow und ich von Marie Beaumont.
    Herrlich schräg!


    Amy ist ziemlich süß und ausgesprochen schüchtern. Sie hat einen langweiligen Job bei einem Londoner Stadtmagazin, das leider niemand liest. Einziges Highlight ist ihr neuer Chef, doch der ist so umwerfend, dass Amy in seiner Gegenwart kaum einen ganzen Satz herausbekommt. Amys Liebesleben ist quasi nicht existent, seit sie ihrem sexbesessenen Exfreund vor einem Swingerclub Goodbye gesagt hat. Doch das ist nicht ihr größtes Problem. Denn Amy hat ein süßes Geheimnis. Ein Geheimnis namens Marsha Mellow ... Marsha Mellow, Nummer-1-Bestsellerautorin für erotische Stoffe, ist Londons neue Sexgöttin. Alle sind verrückt nach Marsha. Denn jeder liest, aber niemand kennt sie. Inzwischen hat die konservative "Daily Mail" sogar ein "Kopfgeld" auf sie ausgesetzt, um ihrem erotischen Treiben das Handwerk zu legen. Amy hatte ein Geheimnis. Jetzt hat sie ein riesengroßes Problem. Wenn ihre Mutter davon erfährt, ist sie geliefert. Schließlich weiß die noch nicht einmal, dass Amy raucht. Oder dass ihr bester Freund schwul ist. Von ihren literarischen Ergüssen ganz zu schweigen. Doch wahre Sexgöttinen sind selten - und ausgesprochen schwer zu verstecken ...




    Edit: Ups, sorry... habe nicht bis zur zweiten Seite den Threads geklickt. Die Anfrage hat sich dann ja, zum Glück, schon erledigt.

    Zitat

    Original von blamish
    Bei mir hat sich inzwischen auch schon wieder einiges an Büchern angesammelt die ich nicht mag, wegwerfen will ich die aber auf keinen Fall. Ich glaub ich frage mal ein paar Freunde, ob die die haben wollen denn bei mir vergammeln sie sowieso nur im Schrank. Ebay kommt für mich leider nicht in frage da die Portokosten bis nach Deutschland viel zu hoch wären und deswegen keiner kaufen würde - beim amerikanischen Ebay kann ich es mir wohl sparen deutsche Bücher einzustellen.


    Sag das nicht.. :-) Ich kenne einige deutsche, die in den Staaten leben und sich über deutschsprachige Bücher freuen. Viel Geld wirst du damit vielleicht nicht machen, aber ein paar Cent wirst du schon dafür kriegen.
    Sogar Strand in New York hat zwei, drei Regale voll mit deutschen Second-Hand-Büchern. :-) Es gibt ja auch Foren von deuschen in den USA, da findet sich bestimmt jemand, der dir die Bücher gerne abnimmt.

    Lesen allein macht nicht schlau!
    Eine etwas vielfältigere Lektüreauswahl, vielleicht. Darüber nachdenken und aufarbeiten, vielleicht.
    Aber ich stimme zu: für das Sprachgefühl und für die Rhetorik kann es auf jeden Fall nicht schaden, wenn man sich nicht gerade auf Drei-Wort-Satz-Bücher beschränkt.

    Original-Titel: The Vesuvius Club


    Das Buch ist mir zufällig beim Stöbern in der Buchhandlung in die Hände gefallen. Ich habe vorher weder von dem Autor, noch von dem Buch gehört. Damit konnte ich ganz unvoreingenommen an das Buch herangehen.


    Der Autor Mark Gatiss Jahrgang 1966 legt hier sein Debutroman vor. In England ist er bekannt als Schauspieler und Comedian.


    Die Geschichte ist eine Art "James Bond im Jahr 1907". Lucifer Box ist nicht nur Portraitmaler und ein echter, englischer Dandy aus wohlhabender Familie, der Downing Street No. 9 bewohnt, sondern auch Undercover Agent und Auftragsmörder im Dienste seiner Majestät. Und so führen ihn die Spuren verschwundener Vulkanologen nach Neapel und in bizarres Abenteuer rund um Kunstschmuggel und eine weltzerstörerische Verschwörung.


    Das Buch vereint eine spannende Krimihandlung, Sex, Gewalt, spannende Actionszenen und Weltverschwörung auf beste James-Bond Manier, verpackt in edwardianische Eleganz und Dekadenz. Es liest sich sehr unterhaltsam und hat skurrile und sehr sympathische Hauptpersonen. Besonders der Protagonist Lucifer Box, der auch der Erzähler "seiner Geschichte" wirkt in der Schreibweise recht überzeugend, als dekadente Stimme seiner Zeit.
    Abgesehen davon allerdings, wirkt die Geschichte comicartig und sehr unglaubwürdig und künstlich. Beim Lesen hat mich nie das Gefühl verlassen einen Fantasy-Roman zu lesen, gespickt mit fabulösen Gestalten in einer fremden Zeit an einem fremden Ort. London und Neapel 1907 wirken zu unecht. Wer die "Liga der außergewöhnlichen Gentlemen" kennt, hat ungefähr eine Vorstellung, was ihm in diesem Buch blühen könnte. In einer englischen Kritik war mal zu lesen: stell dir vor James Bond wäre von Oscar Wilde erfunden worden. Vermutlich würde so etwas wie Lucifer Box rauskommen.
    Allerdings erreicht Gatiss natürlich nicht die Klasse von Oscar Wilde.


    Und so weiß ich nicht so recht, wie ich das Buch abschließend bewerten kann.


    Noch eine (oberflächliche) Anmerkung zur deutschen Ausgabe:
    Vermutlich versuchte der Verlag die schnörkeligen Formulierungen in der Schriftart zu unterstützen: der etwas runder und schnörkeliger gewählte Schrifttyp, dessen Namen ich leider nicht benennen kann, macht das Buch leider nicht angenehmer lesbar.
    Und es wäre auch nicht nötig gewesen durch einen großen Schrifttyp das Volumen des Buches aufzublähen. Schön sind dagegen die eingefügten Illustrationen.

    Zitat

    Original von Bella
    Also solange der Preis nicht höher ist


    In Deutschland ist die Buchpreisbindung gesetzlich verankert, so das dir das nur in wenigen Fällen wirklich passieren kann.

    Zitat

    Original von Hoffis


    Also, wenn ich den Service brauche, dann melde ich mich.
    Sonst will ich eigentlich in Ruhe stöbern, hier ist es aber egal, ob es Bücher sind oder z.B. Klamotten. Da bringt mich so manche nervige Verkäuferin eher noch auf die Palme.


    Aber du bist nicht die einzige Kundin im Laden und viele sind eben anders.
    Und wie gesagt: Verkäufer können nicht gedankenlesen und sehen, wie nun gerade du gestrickt bist.
    Ein freundliches "Danke, ich schau mich nur um" sollte dir doch durchaus helfen, oder?

    Ich sehe darin kein Problem oder ein Makel.
    Ich finde es gut, daß man heute freimütig über Therapie und Therapeuten sprechen kann. Ich glaube nicht, daß die Menschen früher psychisch stabiler waren.
    Sicher, mag sein, daß festere familiärere Strukturen viele Probleme aufgefangen haben. Die festen, verbindlichen Strukturen, die heute mehr und mehr nicht mehr vorhanden sind.
    Ich glaube aber auch, daß es ein größeres Gespür dafür gibt, daß auch psychische Probleme therapierbar sind und das es kein Makel ist, sich dabei von Profis helfen zu lassen.


    Ich kann nicht ganz sehen, warum das so problematisiert wird?

    Man liest ja viele, sehr gemischte Kritiken über dieses Buch und das kann ich nach vollziehen. Denn es gibt wenig Bücher, die ich gelesen habe, die für mich beides sind: an manchen Stellen einfach nur schlecht und langweilig und an anderen Stellen brilliant ausgearbeitet und formuliert. Das Buch wirkt auf mich sehr inhomogen.
    Im einzelnen: die Ausgangssituation ist für den Leser absolut faszinierend und die Vorstellung all der Kandidaten ist sehr gelungen. Ich mag auch die Erzählweise, die anfangs, wenn man mit den Figuren nicht so vertraut ist, mich ein bißchen verwirrt hat. Die Personen wirken durch den Schreibstil und die Erzählweise sehr authentisch und ehrlich und wachsen einem im Laufe des Buches wirklich ans Herz. Auch wenn der ein oder andere Charakter wie ein Klischee-Abziehbild wirkt: die rebellierende Tochter eines englischen Politikers, wo hinter der heilen familiären Fassade Abgründe klaffen oder der oberflächliche Zyniker Martin, der feststellen muß, das Geld und öffentliche Popularität vergänglich ist und nicht die Sinnsuche befriedigt.
    Aber allein die Dialoge und die Sprachfinessen und die gekonnte Darstellung der einzelnen, sehr unterschiedliche Charaktere sind es, was das Buch über 340 Seiten lesbar macht.
    Die Geschichte ist es leider nicht, wie ich feststellen muß.


    Mein Fazit ist: es ist ein lesbares Buch und wer Spaß an spitzzüngigen Formulierungen hat und an Charakterzeichnungen, wird das Buch mögen. Wem es um eine mitreißende Handlung geht, der wird sich sehr langweilen.
    Ich habe beides: manche Stellen gemocht und mich besonders in der Mitte des Buches erheblich gelangweilt.

    Ich kenne sie, abzugeben habe ich leider keine.
    Du kannst sie in jeder Buchhandlung oder auch bei den Onlinehändlern.
    Das Stück kostet 8,60 Euro.
    Es gibt inzwischen ja schon einige Bände, aber man kann sie ja nach und nach kaufen.
    Es lohnt sich, finde ich. Sehr nette Comics mit einigem interessanten Hintergrundwissen aus der Rhein- und Rheinhessenregion.