Beiträge von KieraBrennan

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    Original von Charlie
    Ich wollte das Buch auch gern ordentlich rezensieren, aber erstens habe ich dazu so überhaupt kein Talent und zweitens klappt es bei einem Buch, das mich derart überwaeltigt hat, noch viel weniger. Da fallen mir immer nur Kirchenliedvokabeln ein.
    Ich hab die Autorin immer gern gelesen, "Die Regentin" war jahrelang mein unangefochtener Liebling von ihr, aber der ist jetzt treulos vom Thron gestossen.


    :knuddeln


    Chlodwig, Bathildis und Ebroin werden es dir nachsehen ... Das sind zwar wackere Gestalten, aber gegen einen Wolf kämpfen die nicht ...

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    Original von Tanzmaus


    Den Hermelin finde ich irgendwie goldig, aber auch faszinierend, dass er so einfach bei Aiofe bleibt bzw. auch gleich wieder zu ihr zurückkommt. Hast Du Erfahrung mit diesen Tierchen, Kiera? :wave


    Ein Nachbar von uns hat sich jahrelang ein Frettchen gehalten und immer versucht, es zu zähmen und abzurichten. So richtig geklappt hat das nicht, weswegen er davon geträumt hat, ein Hermelin zu halten, weil die lt. seiner Aussage leichter zu domestizieren seien. Ich habe im Vorfeld einiges darüber gelesen, aus dem sich die Schlussfolgerung ergibt: Es gibt offenbar zahme Hermeline, aber wer sich ein anschmiegsames Haustier wünscht, sollte sich lieber was anderes zulegen. Letztlich hat ein Tier, auf das die Attribute "scheu, unberechenbar, beißt gern" zutreffen, perfekt zu Aoife gepasst.

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    Original von streifi
    Nachdem Henry sie wohl zu der Zeit gleich mit mehreren mätressen beschissen hat und eine davon in woodstock untergebracht hat, war der Ofen wohl endgültig aus. Woodstock hatte er ihr eigentlich mal zur Versöhnung geschenkt...


    Zumindest bei Sabine Weigand war es so beschrieben. Ob es genau so gelaufen ist werden wir wohl nicht mehr erfahren. Würde aber vieles erklären.


    Und hinzu kommt sicherlich auch, dass sie in England politisch weitgehend kalt gestellt war und ihre Aufgaben verwaltungstechnischer Natur waren. Sobald sie sich dann in Aquitanien etabliert hat, hat sie Henry nicht mehr so gebraucht.

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    Original von maikaefer
    Obwohl Ascall nicht in Dublin "mitspielte", war die Schilderung der belagerten Stadt eine der mich am meisten beeindruckenden Szenen des Buches. Ohne es an einzelnen Ausdrücken festmachen zu können, war das für mich so "nah". Ich würde dieses Gefühl sooo gern die "Menschen" weitergeben, die glauben, syrischen Kriegsflüchtlingen die geplanten Unterkünfte abfackeln zu müssen!


    Das ist mit eines der schönsten Feedbacks, die ich je zu einem meiner Texte bekommen habe ... :knuddel

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    Original von maikaefer


    Erneut vielen lieben Dank für die Antwort.
    Was "Die Meisterin der Runen" angeht, kann ich das aus aktuellem eigenen Erleben bestätigen. Wenn Du nichts dagegen hast und sich hier ein Interessent melden sollte, würde ich dieses Buch gern auch anderen Eulen leihweise zur Verfügung stellen (Wie üblich: 100 Vorbeiträge, Nichtraucher und sehr gern eine Rezension).
    :wave


    Aber natürlich doch!

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    Original von Büchersally


    Ich fand die Szene zwischen den beiden Damen auch erschreckend, so überhaupt nicht ausgewogen im Umgang miteinander. Ok, die eine ist halt eine mächtige Königin, die andere sieht sich als Nichts.


    Aus einer anderen Trilogie um Eleonore und Henry war für mich deren Wertschätzung eigentlich ganz annehmbar. Hier hat ja Eleonore eine eher negative Meinung zu ihrem Gatten. Henry war sicher nicht leicht zu nehmen.


    Zu dem Zeitpunkt, da Eleonore hier auftritt, beginnt es in der Ehe der beiden zunehmend zu kriseln. Offenbar hat sie sich während der Schwangerschaft und nach der schwierigen Geburt von John von ihm vernachlässigt gefühlt; die Affäre mit Rosamund dürfte auch schon am Schwelen gewesen sein, und dass in den Jahren zwischen 1168 und 1170 kaum ein öffentliches Zusammentreffen der Eheleute dokumentiert ist, zeigt eine zunehmende Entfremdung - die schließlich darin mündet, dass sie die Macht in Aquitanien übernimmt.

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    Original von PMelittaM
    Da mein WE bereits freitags anfängt, habe ich jetzt endlich Zeit, mal dran zu bleiben, es fällt mir wirklich schwer, das Buch aus der Hand zu legen, es gefällt mir besser und besser und ich freue mich immer schon, bald weiter lesen zu können. Mir kommt es vor wie eine gute Mischung aus George R. R. Martin (vor allem wegen der großzügigen Erzählweise und der Einteilung in einzelne Perspektiven) und Rebecca Gablé (auch hier großzügige Erzählweise und außerdem die großartige Recherche, die man auf jeder einzelnen Seite merkt). Ich finde es toll, wie die tatsächliche Geschichte in die erzählte Geschichte einfließt und Hintergründe interessant vermittelt werden. Im Anhang lese ich jedes Jahr, nach dem Lesen desselben, nach, was tatsächlich passiert ist. Sehr interessant. Bisher wusste ich wenig über irische Geschichte und Kultur, höchstens über die neuere Geschichte (ab dem 19. Jhdt.) und auch das vor allem aus englischer/britischer Sicht. Und dabei ist die irische Geschichte ziemlich interessant und spannend!


    Das zu lesen, freut mich total - so wie ich generell hier sehr glücklich bin, dass mein Buch mehrheitlich wohlwollend aufgenommen wird. :-)

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    Original von streifi


    Faolan nehme ich seine Gründe, warum er geht nicht so richtig ab. Da spielt doch sicher auch gekränkte Eitelkeit mit.


    Für mich ist es so, dass Faolán eigentlich sehr viel Selbstbewusstsein hat. Also wenn ich ihn mit seinen beiden Geschwistern vergleiche, hat er mehr mit Caitlin als mit Riacán gemein. Letzterer war ziemlich zerrissen zwischen den Ansprüchen, die er selbst und die die Welt an ihn stellten. Faolán zweifelt hingegen nicht daran, dass er ein großartiger Barde ist - dessen ist er sich sehr sicher.
    Zugleich ist er wie Caitlin pragmatisch genug, um zu wissen, dass das in der jetzigen Situation keinen Wert hat. Und darin liegt wohl das Problem: Wäre er durch und durch ein "Loser", würde er alles ertragen, was Éilís ihm abverlangt. Aber das ist er eben nicht oder zumindest nicht nur - er ist auch der stolze Barde aus der mächtigen Sippschaft der O'Bjólans, und als solcher will er nicht ständig erniedrigt werden und sich unfähig fühlen.
    Gekränkte Eitelkeit ist darum sicher ein wesentliches Motiv - wobei es für mich weniger auf seine Eitelkeit als Mann denn als Künstler abzielt.

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    Original von Patricia_k34
    Ich hätte Cormacs Gesicht sehen wollen als er erkannte, dass Ascall noch am Leben ist. Gewundert habe ich mich dann über Ascalls Aussage, dass Roisin ihm den Schmerz nehmen würde, nicht Caitlin. Die Beziehung zu Roisin scheint in gewisser Weise schon sehr intensiv für ihn zu sein.


    Ich sehe es wie sehr viele hier: Ich finde, dass Caitlin grundsätzlich besser zu Ascall passen würde als Róisín, dass sie ihm auch die ebenbürtigere Partnerin wäre. Aber das Leben spielt halt nicht immer so, dass einem der optimale Partner auf dem Silbertablett serviert wird :-). Und an dieser Stelle ist es so, dass Caitlin sich zwar einst Ascalls Respekt errungen hat, ihm aber ganz sicher nicht unter die Haut gegangen ist. Das schaffte Róisín schon eher. Ihr gegenüber könnte er sich von allen Menschen am ehesten als der Knabe von einst zeigen, ihr gegenüber muss er auch nicht so stark dieses Image des rauen Kriegers aufrecht erhalten. Überdies hat Róisín ihn ja schon einmal gepflegt und ihm körperliche Schmerzen genommen.

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    Original von Zwergin


    Kraka finde ich auch sehr interessant, den großen Coup am Ende habe ich echt nicht erwartet, von ihr werden wir bestimmt im nächsten Band noch so einiges hören bzw. lesen?


    Ich will nicht zu viel spoilern, aber ein Blick in die Geschichtsbücher zeigt ja schon, wie es weitergeht: Grundsätzlich ist es so, dass die Zeichen am Ende dieses Buchs ja auf Kampf stehen. Die Iren wollen sich nicht unterkriegen lassen (deswegen gibt es die Ritter des roten Zweiges), Kraka will die keltische Kultur bewahren und den Invasoren auf diese Weise trotzen.
    Die große Frage des zweiten Buchs wird aber sein: Hat inmitten dieses Krieges auch die Diplomatie eine Chance? Gibt es eine Möglichkeit, dass Iren und Besatzer sich arrangieren, auch friedlich zusammenleben?
    Das erste Buch folgt quasi dem Motto: "Die Normannen kommen."
    Im zweiten wird sich die Einsicht verbreiten: "Die Normannen bleiben." - Woraus die große Frage folgt: Wer wird was daraus machen?

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    Original von maikaefer


    Oder anders herum gesehen: Jeder Leser muss/kann selbst entscheiden, inwieweit er sich einlässt oder wo er sich schützen sollte.


    So ist es. Es kommt ja auch stark auf die persönliche Stimmung an. Es gibt Lebensphasen, in denen bestimmte Bücher besser "gehen" als andere.

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    Original von maikaefer
    Danke! Gibt es auch noch eine Seite, aus der ersichtlich ist, welche Titel zusammen gehören? Und eine Einteilung nach Genres? Mich interessieren in erster Linie Deine einzelnen Historienschmöker, Fortsetzungen nur, wenn ich den Anfang schon kenne.
    Definitiv kenne ich die Chronistin und die Regentin, evtl. auch die drei davor, dazu müsste ich genauer schauen, mit etwas mehr Zeit, am Wochenende, wenn ich hoffe, auch endlich meine restlichen Bucheindrücke zu posten schaffe.
    Engelsblut schien mir damals der Beschreibung nach nicht so ganz in mein Beuteschema zu fallen. Die Meisterin der Runen gefiel mir kürzlich hingegen sehr gut. :anbet :wave


    Auf der Seite, wo die Bücher aufgelistet sind, steht eigentlich, welcher Autorenname für welches Genre steht.
    Bei den Kröhn-Romanen ist "Die Gefährtin des Medicus" in gewisser Weise eine Fortsetzung von "Die Tochter des Ketzers", weil die Protagonistin von ersterem die Tochter der Protas von letzterem ist - man kann es aber theoretisch auch ganz unabhängig lesen.
    Was auch lose zusammengehört, ist die "Normannentrilogie":
    1. Buch: "Tochter des Nordens"
    2. Buch: "Kinder des Feuers"
    3. Buch: "Meisterin der Runen"
    Auch hier gilt, dass die Bücher so angelegt sind, dass man sie auch unabhängig lesen kann. Ansonsten sind die Kröhn-Romane Einzeltitel.


    Bei Carla Federico gehört quasi die "Chile-Tetralogie" zusammen:
    1. Im Land der Feuerblume
    2. Jenseits von Feuerland
    3. Im Schatten des Feuerbaums
    4. Der Traum von Rapa Nui
    Die sind aber auch alle einzeln zu lesen.


    Und bei den Leah-Cohn-Büchern ist der Fluch der Abendröte die Fortsetzung vom Kuss des Morgenlichts.


    "Engelsblut" unterscheidet sich in der Tat stark von meinen anderen Büchern, es polarisiert sehr und ist nicht jedermans Sache.

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    Original von Patricia_k34


    Irgendwo stand, dass in den Fässern Wein und Schweineblut gelagert wurde. Ist letzteres nicht verdorben? Und was hat man damit gemacht? Blutwurst? :lache


    Die Männer sollten Flohfallen tragen. Was kann ich mir darunter vorstellen?


    Das mit dem Schweineblut habe ich einer Quelle entnommen - wenn ich mich recht erinnern kann, musste das Blut von frisch geschlachteten Schweinen eine Weile gelagert werden, bis es stockte. (Im Namen der Rose wird doch auch ein Mönch in einem Fass Blut aufgefunden, wenn ich es recht im Kopf habe.)


    Die Flohfallen waren kleine tönerne Gefäße, etwa so groß wie ein Daumen, die mit einer klebrigen Substanz gefüllt waren (Harz oder Honig). Keine Ahnung, ob sie halfen - jedenfalls gibt es archäologische Funde und die entsprechende Erklärung dazu.

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    Original von Patricia_k34


    Jetzt habe ich gedanklich auch eine starke Verbindung zu GoT empfunden. Ständig denke ich bei Roisin an Ygritte, sie ist ebenso kämpferisch, burschikos,…und dann auch wieder anlehnungsbedürftig.


    Witzig, an die habe ich gar nicht gedacht - aber es ist sicher was dran.


    Um diese Sexszene zu erklären: Nein, ich wollte nicht ein bisschen "Würgen" reinbringen, um "Fifty Shades of Ireland" zu schreiben :grin
    Der Hintergrund ist für mich folgender: Ascall hat damals das Kätzchen erwürgt, um es vor seinem Vater zu schützen, aber in gewisser Weise auch sich selbst - frei nach seinem Motto: Du musst töten, was du liebst, dann hast du keine Angst (ein Motto, das man auch ergänzen könnte mit: dann fühlst du keinen Schmerz). Nun war der Kätzchenmord in gewisser Weise inkonsequent, denn das Tierchen war ja nicht das einzige, was der kleine Ascall liebte. Weitaus mehr liebte er seinen Bruder und für ihn fühlte er sich auch extrem verantwortlich. Hätte er das Motto wirklich umgesetzt, hätte er eigentlich Ailillán umbringen müssen. Stattdessen hat er diesen Punkt der Schwäche, der Verletzbarkeit zugelassen und lediglich gehofft, dass Ailillán irgendwann so stark sein wird, dass er für sich selber sorgen kann - Ascall also nicht mehr um ihn bangen, ihn beschützen muss. Deswegen reagiert er auch so unglaublich aggressiv, wenn Ailillán Schwäche zeigt (beim Kampf mit Cormac, nach dem er ihn verprügelt hat) und ist zugleich bereit, unglaubliche Opfer für ihn zu bringen, wenn er sich als vermeintlich stark erweist (weswegen er nicht nach Toora heimkehrt). Ich glaube diese Zerrissenheit zwischen "Ich muss stark für meinen Bruder sein, damit auch er stark sein kann" und "Ich dürfte meinen Bruder eigentlich nicht leiben, weil er verrückt ist und es mich darum schwach macht" ist das, was sein Wesen prägt, sein tiefstes Innerstes ausmacht.
    Der Moment, da er von Aililláns Tod erfährt, ist der Punkt, wo dieses Dilemma aufbricht, wo er seine Gefühle nicht einfach hinter einem Panzer verstecken kann, zumal das Zusammensein mit Róisín diesen ohnehin schon leicht durchlöchert hat. Und in der Sexszene, in der er quasi gleichzeitig würgt und weint, wollte ich diese Zerrissenheit noch einmal zeigen - einen Mann also, der eigentlich töten zu müssen glaubt, was er liebt, aber dieser Liebe zugleich hilflos ausgeliefert ist. Für mich ist klar, dass er Róisín nie ernsthaft gefährdet hätte. Allerdings geht er seinem Dilemma auch nicht auf den Grund. Auf das Motto: Man muss töten, was man liebt, dann hat man keine Angst und keinen Schmerz - folgt letztlich das Motto: Man muss Angst und Schmerz überwinden. Deswegen switcht er vom Trauernden rasch in den "Rächermodus".

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    Original von Patricia_k34
    Über die Szene in der das Fleisch vorgekaut wurde, habe ich mich sehr geekelt, aber dieser Ausdruck "etwas vorkauen" wird schon irgendwo seinen Ursprung haben.


    Es war früher (sogar meine Großmutter kann sich noch an eine solche Praxis erinnern) üblich, den noch zahnlosen Kindern das Essen vorzukauen. In Zeiten, da es weder Pürierstab noch Hipp-Babygläschen gab, war das wohl auch die einzige Möglichkeit. Angesichts dessen, dass im Mittelalter viele Menschen schlechte Zähne hatten, war es für ich naheliegend, dass die sich dann auch oft auf diese Weise ernährt haben.
    Klar, es ist schon auch grauslich - wobei ich es in Hinblick auf Dabíd und Liadan auch sehr rührend finde.

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    Original von Maharet



    Interessante Frage. Kommt ein bisschen darauf an wer mehr mit dem Kind zu tun gehabt hätte, und wieviel Einfluß Omma Cersei da wohl dann gehabt hätte... :lache
    Kann aber schon sein.... Sie hatte ja auch keine schlechte Lehrmeisterin in Eleonore....


    Ui, an die Oma habe ich ja noch gar nicht gedacht ... Aber vielleicht bringen sich Sansa und Joffrey gegenseitig um und Jaime und Brienne übernehmen die Pflegschaft.

    Jetzt oute ich mich mal hinsichtlich meiner Lieblingsfiguren.


    Da ich diesbezüglich penetrante Züge annehme, wird es kaum wundern, dass Ascall die Nr. 1 ist (wobei er sich dazu entwickelt hat): Als ich die ersten hundert Seiten schrieb, war er - von der Kindheitsszene abgesehen - einfach nur der heiße Bad Guy. Da dachte ich nämlich noch, er wäre so böse, wie alle behaupten - bis ich drauf gekommen bin, dass es viiiiiiel interessanter ist, Ailillán diese Rolle zuzuweisen. Letzterer, obwohl eigentlich für die Rolle des guten Gewissens vorgesehen, ist diesem dramaturgischen Schachzug in gewisser Weise geopfert worden. Er war für mich nie mehr als Figur interessant, sondern nur in Relation zu Caitlin und Ascall.


    Caitlin ist meine Lieblingsprotagonistin. Es gibt ein paar Phasen im Buch, wo Róisín aufholt (vor allem, als sie Ascall "knackt") - aber letztlich ist Caitlin stärker und pragmatischer und mir ein Stückweit näher als Róisín in ihrer kindlichen Irrationalität.


    Die Pól-Kapitel habe ich wahnsinnig gern geschrieben, weil ich dann immer wusste, ich habe was zu lachen. Ich habe ihn wirklich geliebt, aber ich muss gestehen, dass es keine so große Überwindung war, ihn zu töten. Zu diesem Zeitpunkt war er irgendwie "auserzählt". (Ich vermisse ihn im Band 2 gerade gar nicht ...)


    Aoife zu entwickeln war für mich spannend. Ich mag die Szenen am meisten, wo sie Soziopathin und Mensch zugleich ist (z.B. mit dem blinden Énna - "Keine Angst, heute würde ich dich nicht mehr beißen" - oder mit dem sterbenden Diarmait.) Mir wäre es schwer gefallen, sie ganz herzugeben, aber eine eigene Erzählperspektive wird sie nicht mehr bekommen, dafür ist aus ihr nicht mehr genug zu holen.


    Die Faolán-Kapitel habe ich weitaus lieber geschrieben als die Riacán-Kapitel. Meine Liebe zu letzterem ist relativ schnell abgekühlt - Faolán hat als Künstler hingegen einen besonderen Platz in meinem Herzen. Ich empfand seine Kapitel - trotz seines Egoismus und trotz teilweise grauenhafter Ereignisse, die er bezeugt - auch immer als die hellsten und wärmsten.


    Von den Übrigen wandert Kraka aufs Siegertreppchen (worauf es aber auch jemand wie Schwester Aine schafft) - wobei Éilís diejenige ist, deren Charakter noch zu wenig ausgelotet ist und die darum das größte Potential bietet.


    Generell muss ich sagen, dass mir von keinem meiner bisherigen Romane die Figuren auch nur annähernd so unter die Haut gingen wie diese.