Mich wundert ja immer noch, dass Caitlíns Name so oft im Zusammenhang mit "Machterhalt" fällt.
Nun ist es tatsächlich so, dass es vielen Personen in diesem Buch um Macht geht - aber bei Caitlin hatte ich nie auch nur annähernd die Intention, sie unter diesen einzureihen.
Dass sie bei den Friedensverhandlungen in Ferns Wert auf ein gepflegtes Äußeres und den Schmuck legt, hat wie gesagt mit ihrem Stolz und Ehrgefühl und der Symbolkraft dieses Schmucks zu tun.
Dass sie später Faolán nicht warnt, zeigt sie bestimmt nicht von ihrer nettesten Seite, aber ist eher Ausdruck einer kleinlichen Revanche, weil er nicht verhindert hat, dass sie quasi "vorgeführt" wurde.
Und dass sie wiederum Cormac einredete, sie zu heiraten, hatte nichts mit Sorge um soziales Prestige, sondern um ihr Leben zu tun. Sie hat nicht für sich selbst einen guten Status herausgeholt, sondern sie hat ihm solchen geboten bzw. bieten müssen, damit er sie nicht in der ersten Rage erwürgt.
Mir ist schon klar, dass Figuren oft ganz anders auf den Leser wirken als vom Autor intendiert - aber mich interessiert trotzdem, wie ihr zu diesem "Caitlin liegt nur an Macht" kommt, zumal ja sehr viele hier diesen Eindruck zu teilen scheinen.