Beiträge von KaiBlum

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    Original von Buchdoktor
    Ich halte Korrekturprogramme für ein falsches in Sicherheit wiegen, weil sie das Sprachverständnis nicht ersetzen.


    Mein Korrekturprogramm erkennt den Unterschied zwischen wieder sprechen und widersprechen nicht, nicht Haken und Hacken und auch nicht Korpsgeist und Chorgeist.


    Statt Korrekturlesen scheinen manche Verlage nur noch ein Korrekturüberfliegen vorzunehmen. Da übersieht man dann solche Dinge. Als Autor sollte man sich daher nicht auf das Korrektorat des Verlages verlassen.


    Ich habe vor einigen Wochen das Buch eines gestandenen Autors gelesen, das in einem recht renommierten Verlag erschienen ist. Da waren bestimmt zwei Dutzend solcher Fehler drin. Zum Ende des Buches hin wurde es immer schlimmer. Das hat mir echt das Lesevergnügen vermasselt.

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    Original von Tereza
    Ich habe aus diesem Grund sogar manchmal überlegt, ins Selfpublishing zu gehen. Dann weiß ich nämlich, dass ich allein verantwortlich bin, stehe nicht unter Zeitdruck und kann sogar einen bereits veröffentlichten Text noch nachträglich korrigieren. Und vor allem: ich könnte mir selbst einen Korrekturleser suchen, der wirklich zuverlässig arbeitet.


    Und dann hast du ein fehlerfreies Buch, das kaum ein Buchladen ins Sortiment aufnimmt. (Das geht mir gerade so. Die Buchhandlungen, die sich so gern als "unabhängig" bezeichnen, wollen nämlich von unabhängigen Autoren so gut wie nichts wissen. Da beginnt man dann Amazon zu schätzen.) Solltest du allerdings gute Verbindungen zu einzelnen Buchhändlern sowie eine Fan-Gemeinde von mehreren Tausend Leuten haben, denen es egal ist, wo deine Bücher erscheinen, könnte es klappen.

    Liebe Büchereulen,


    an dieser Stelle möchte ich euch einmal auf meinen neuen Auswanderer-Krimi "Mit Müh und Not" hinweisen, der vor einigen Wochen erschienen ist.


    In ihm geht es um den ersten Bombenanschlag in der Geschichte der USA, der 1886 in Chicago verübt wurde. Damals bestand ein Drittel der Bevölkerung aus deutschen Einwanderern und diese hatten im Kampf um den Achtstundentag die Führung übernommen. Der Sprengkörper tötete mehrere Polizisten und gab der Staatsgewalt endlich Gelegenheit, die Arbeiterbewegung in der Stadt zu zerschlagen. Aber war die Bombe wirklich von einem Arbeiter geworfen worden?


    Bei "Mit Müh und Not" handelt es sich um den dritten Band der Auswanderer-Krimis, für dessen Verständnis das Lesen von Band 1&2 aber nicht notwendig ist. Die Histo-Couch schrieb in der Rezension zu "Mit Müh und Not": "Bleibt zu hoffen, dass dieses tolle Projekt fortgesetzt werden kann, denn es bereichert die Landschaft der historischen Romane ungemein."


    Ich würde mich freuen, wenn ich euer Interesse geweckt habe.


    Viel Spaß beim Lesen!


    Kai

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    Original von Dieter Neumann
    Ich war und bin kein sog. Indieautor und werde nie einer sein. Ich habe mich stets an ein Prinzip gehalten, nämlich: Wenn meine Manuskripte nicht gut genug wären, von einem richtigen Verlag ins Programm genommen zu werden, blieben sie in meiner (virtuellen) Schublade. SP ist für mich nicht akzeptabel.


    Man soll nie nie sagen. :-) Ich habe sechs Bücher im Verlag herausgebracht und als dieser die Auswanderer-Krimis wegen zu niedriger Verkaufszahlen (trotz guter Kritiken) nicht fortsetzen wollte, habe ich das Verlegen halt selbst übernommen und die Lektorin und die Leute, die vorher schon das Cover-Design und Layout gemacht haben, mit ins Boot geholt. Da merkst du in Sachen Qualität keinen Unterschied.


    Self Publishing ist übrigens keine Schande, das haben selbst Stephen King, Edgar Allan Poe und Mark Twain gemacht.

    Ich habe schon gehört, dass manche Indie-Autoren erst dann in ein Korrektorat investieren, wenn sich abzeichnet, dass sich das E-Book gut verkaufen wird. Eine interessante Strategie, um finanziell keinen Verlust zu machen. (Stellt euch mal vor, wenn die Verlage das auch machen würden.)


    Meine E-Books kosten 3,99. Schon dieser Preis ist nicht gerade verkaufsfördernd, da mittlerweile alle 1,99 oder 2,99 oder kostenlos erwarten. Um die Kosten für das Lektorat wieder reinzubekommen, werde ich wahrscheinlich Jahre brauchen. Wer keinen langen Atem hat und gleich Geld verdienen will, verzichtet dann halt auf so etwas.

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    Original von ginger ale
    Die Krönung aber ist, dass manche Adjektive auch noch permanent wiederholt werden.
    Das empfand ich als besonders peinlich. Wenn sich eine Autorin schon so sehr bemüht, ihre Sätze mithilfe von Adjektiven lebendig und farbig zu gestalten, dann sollte sie zumindest darauf achten, dass es nicht zu gehäufter Wiederholung bestimmter Lieblingsadjektive kommt.


    Zu einer professionellen Arbeit als Autor gehört meiner Meinung nach auch, das Manuskript in Sachen Wiederholungen durchzuarbeiten. Ich mache das bevor ich den Text zur Lektorin schicke. Dafür gibt es übrigens auch eine spezielle Software, die Papyrus Autor heißt. Und wenn einem selbst auffällt, dass man manche Wörter oft benutzt, kann man auch einmal die Suchfunktion bei Microsoft Word oder im PDF-Reader benutzen (und dabei so manche Überraschung erleben).


    Es gibt wirklich keine Entschuldigung für schludriges Arbeiten.

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    Original von Dieter Neumann
    Zwischen einem Korrektorat, wie Buchdoktor es hier beschreibt, und einem professionellen Lektorat liegen Welten. Zweifellos kann man für wenig Geld (mit Glück und guten Bekannten sogar "für lau") Rechtschreibung und Grammatik - hier insbesondere die Interpunktion, die vielen Leuten heutzutage ein unergründliches Geheimnis zu sein scheint, - auf ein akzeptables Niveau bringen. Mit professionellem Lektorat hat das dann aber immer noch nichts zu tun. Das nimmt sich auch Stil und Duktus, Aufbau und Ausdruck vor, bringt neue Ideen und Vorschläge ein, um ein paar Themen zu nennen. Ganze Handlungsabläufe können durch eine(n) guten Lektor(in) verbessert werden, wie ich bei fast jedem meiner Romane dankbar erfahren darf. (Danke, Aletta! :-))


    Überspitzt ausgedrückt könnte man sagen: Korrektorat ist Basisarbeit, aber professionelles Lektorat macht das Buch für die Leser insgesamt besser - inhaltlich und erzählerisch. Und das gibt´s nur bei anständigen Verlagen, die ihre Profession ernst nehmen, oder - wenn man bei einem solchen nicht unterkommt, bei guten freien LektorInnen. Die gibt´s durchaus - allerdings nicht allzu viele. Und die kosten natürlich auch richtig Geld.


    Ich habe in den letzten Jahren ebenfalls zunehmend bemerkt, dass manche Autoren ein Korrektorat mit einem Lektorat verwechseln. Meine Lektorin leistet ebenfalls, was du beschrieben hast. Bei meinem letzten Krimi hat sie mir z.B. einen wichtigen Gedankenanstoß für die letzten Kapitel gegeben, der zu wesentlich mehr Spannung geführt hat. Das gründliche Korrektorat war lediglich der letzte Arbeitsschritt.


    Trotzdem gehe ich die Druckfahnen dann selbst noch einmal Zeile für Zeile durch. Wie gesagt, mein Name steht auf dem Buch und ich bin am Ende verantwortlich für die Qualität des Textes. Selbst wenn ich in tagelanger Arbeit nur einen Fehler finde, bin ich zufrieden.

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    Original von Vandam
    Wenn man Lektorat und Korrektorat aus eigener Tasche bezahlen muss und man wirklich ExpertInnen beauftragt, kostet das natürlich.


    Das stimmt. Ich habe gerade ein Buch selbst verlegt, weil der Verlag die Reihe nicht fortgesetzt hat, ich aber die Leser, die sie sehr mögen, nicht enttäuschen wollte. Ich habe mit der gleichen Lektorin gearbeitet und sie dieses Mal aus eigener Tasche bezahlt. Das Geld hole ich nie wieder rein.


    Es gibt auch andere selbstverlegende Autoren, die derart professionell arbeiten, aber die vielen Bücher schlechter Qualität geben allen einen schlechten Ruf. Und um ganz ehrlich zu sein, ärgere ich mich sehr, wenn diese lieblos erstellten Bücher sich besser verkaufen. Da gibt es dann auch keinen Anreiz, die Qualität zu verbessern.

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    Original von Dieter Neumann
    Nur zur Erläuterung: AutorInnen haben natürlich schon viel Einfluss auf die Korrekturen - wenn sie denn wollen.


    Genau, und am Ende stehen ihre Namen auf den Büchern und nicht die der Lektoren oder der Korrektoren. Als Autor würde ich mich schämen, meinen Lesern ein Buch mit vermeidbaren Fehlern zu präsentieren.


    Vielleicht bin ich ja altmodisch, aber meiner Meinung nach sollte ein Buch nahezu fehlerfrei sein. Das hat auch etwas mit dem Respekt dem Leser gegenüber zu tun.


    Natürlich bedeutet das einen enormen Zeitaufwand. (Ich lese z.B. selbst mehrmals Korrektur bevor das Manuskript zur Lektorin geht und sehe dann noch einmal ganz gründlich die Druckvorlage durch. (Nur als Tipp für Autoren: Wenn man ein Manuskript mal in einer anderen Schriftart ausdruckt, entfremdet das den Text und hilft dabei, Fehler zu entdecken.)

    Hallo Nick,


    der dritte Teil ist gerade erschienen und heißt "Mit Müh und Not". Es gibt ein Wiedersehen mit einigen Figuren aus den ersten beiden Teilen, obwohl die Handlung dieses Mal in Chicago spielt.


    Herzlichen Dank für dein Interesse und viel Spaß beim Lesen!


    Kai

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    Original von PMelittaM
    Ich habe diesen ersten Band gerne gelesen und mich nur ungern wieder von den Charakteren und der Geschichte getrennt. Von mir gibt es 8 Punkte und eine Leseempfehlung für alle, die sich für die Geschichte der amerikanischen Siedler interessieren.


    Ich bedanke mich ganz herzlich!

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    Original von Paul HussBevorzugt klassische Auswanderer, dh. von Europa nach Nordamerika im 19. Jahrhundert.
    NUR von europäischen Autoren!


    Da das genau auf deine Beschreibung zutrifft:


    Hoffnung ist ein weites Feld


    Nord-Dakota im Sommer 1881. Tausende deutschsprachige Einwanderer erhalten von der US-Regierung kostenloses Ackerland in der scheinbar endlosen Prärie. Geschäftsleute mit großen Träumen gründen mitten in den frisch besiedelten Landstrichen kleine Städte, die sich schon bald zu ländlichen Zentren des Wohlstands entwickeln sollen.


    Himmelsfeld ist einer dieser Orte. Doch der friedliche Name täuscht. Der Hoffnung auf ein neues Leben stehen alte und neue Rechnungen gegenüber, die zu Mord und Totschlag führen.

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    Original von fictionmaster
    Davon abgesehen finde ich es aber ebenfalls unschön, dass es in der Serie vorwiegend nur noch darum geht, wie sich die Überlebenden ständig gegenüber irgendwelchen übermächtigen Fieslinge behaupten müssen. Das hat mit der Ausgangssituation nicht mehr viel zu tun.


    Aber King Ezekiel ist klasse. Der zeigt, dass es auch anders geht.