Beiträge von Serendipity8

    Aza Holmes ist ein intelligenter Teenager und auf der High School. Das alles allein könnte schon für genug emotionales Chaos sorgen, aber leider geht es bei Aza noch weiter. Denn ihre Gedankenspiralen machen ihr oft einen Strich durch die Rechnung. Als dann ein Milliardär, der Vater von Davis, eines Grundschulfreundes von ihr, spurlos verschwindet, hilft Aza ihrer Freundin Daisy, diesen Fall so gut es geht aufzulösen.


    Doch John Green hat hier keinen Kriminalroman geschrieben, sondern einen schockierenden, offenen, ehrlichen und realistischen Roman, bei dem die Hauptperson an einer psychischen Störung leidet, die ihre Leben tagtäglich beeinflusst. Aza hat OCD (Obsessive Compulsive Disorder) und ihre Gedankenwelt kreist ständig um die panische Angst, sich zu infizieren und obwohl sie weiß, wie unwahrscheinlich es ist, lässt sie der Gedanken nicht los und zwingt sie zu zwanghaftem Verhalten. Dass es somit schwierig ist, Beziehungen einzugehen, Freundschaften zu pflegen oder einfach die Schule zu überstehen, wird in diesem Buch sehr gut klar.


    Diese Gedankenspiralen werden allein deswegen schon sehr realistisch dargestellt, da ein Teil von John Green selbst wohl in Azas Charakter eingebaut wurde. In Interviews über das Buch hat er berichtet, selbst an OCD zu leiden und seine Erfahrungen damit in das Buch einfließen zu lassen.

    Da in unserer Gesellschaft das Thema Mental Health immer noch oft unter den Tisch gekehrt wird, sind es solche Bücher, die gerade Jugendliche brauchen. Einerseits, um zu verstehen, dass andere an solchen (für die meisten abstrusen) Gedanken leiden – und das eigentlich gar nicht wollen; und andererseits, um als selbst betroffener zu merken: Ich bin nicht allein.

    Wer jetzt denkt, das Buch würde eine traurige Stimmung verbreiten: Nun ja, das tut es teilweise. Aber wer andere Bücher von John Green kennt (Das Schicksal ist ein mieser Verräter, Warten auf Alaska etc), der konnte das ja erwarten. Aber es hat auch tolle Momente voller Witz und Liebe, sowie einige interessante Informationen über Tuataras, Astronomie und Star Wars. Das klingt verwirrend? Nein, das ist es nicht!


    Mir gefällt es, dass John Green Charakter voller Tiefe gestaltet, deren Beziehungen untereinander so komplex sind, wie in Wirklichkeit auch. Der „Kriminalfall“ rund um Davis‘ Vater rückt generell in den Hintergrund und zeigt vielmehr auf, welche Probleme Davis und dessen Bruder Noah, daraufhin haben. Dies bricht außerdem das Cliché, dass Geld ja wohl glücklich macht. Mitnichten, Davis und Noah würden sicherlich auf ihr Geld verzichten, wenn sie nur eine intakte Familie haben könnten.


    Ich kann das Buch nur jedem ans Herz legen. Mental Health geht uns alle etwas an! Das Buch ist kein Sachbuch und hat sicherlich nicht den Anspruch, uns über verschiedene Symptome der psychischen Krankheit aufzuklären, aber durch die Handlung wird ganz beiläufig ein Verständnis für Azas Situation aufgebaut und wer jemanden kennt, der mit solchen Gedankendämonen leben muss, der kann hieraus vielleicht ein paar kleine Tipps ziehen oder etwas mehr Verständnis entwickeln. Letztendlich sucht es sich keiner aus, eine psychische Krankheit zu bekommen, deswegen ist es umso wichtiger, es nicht als Aufmerksamkeit-Wollen abzutun, sondern es als Krankheit genauso ernst zu nehmen, wie wir es bei einer Allergie tun würden und den Menschen als Freund zu helfen, ihren Alltag ein bisschen einfacher gestalten zu können.


    ISBN:

    978-3-446-25903-4


    WOW! WOW! WOW!


    Also ehrlich, dass es so gut wird, hätte ich nicht erwartet! Gefällt mir richtig gut! Vor allem mit den Anzeigen, was noch ungelesen ist etc. Macht alles etwas übersichtlicher bisher!


    (Und ich hätte nicht gedacht, dass ich das Forum so vermissen würde)

    Achtnacht fand ich nur bedingt gut, die Idee war spitze, Anfang und Ende auch super, die ganzen Verwicklungen, aber dieser pervese Mittelteil hätte für mich nicht sein müssen.


    Mir ist der neue Fitzek zur Zeit zu teuer, vor allem, weil ich nicht weiß, was ich jetzt so schnell nach Achtnacht erwarten soll. Ich warte, bis er bei meiner Bibliothek auszuleihen ist - vielleicht sind die ja sofort weg ...


    Leserunden oder Vorab-Leserunden oder ähnliches dazu hab ich auch nirgends gesehen, aber da spricht ja der Autorenname schon für sich, dass man es einfach mal probieren wird :)

    Zitat

    Original von Tante Li
    Ich finde die Preise von E-books manchmal recht unverschämt, weil man sie ja eigentlich nicht in Besitz nimmt sondern nur die Leseerlaubnis erwirbt. :-(


    Da stimme ich aber zu, ich hatte eher damit gerechnet, dass man eben umweltschonend hier belohnt wird - ist aber leider nicht so.

    Hannah ist gerade mal fast 16 doch eine begnadete Programmiererin und Hackerin. Nach einem Auftrag entwickelt sie ein Programm, dass mithilfe von Informationen aus dem Internet den Seelenverwandten jeder Person finden kann – doch bevor sie es je veröffentlichen kann, wird sie verfolgt – von wem, das weiß sie nicht, die Geheimorganisation ist nicht zu durchschauen. Helfen soll ihr Jona, Internatsschüler aus Brügge, dem sie ihr geheimes Programm zukommen lässt. Doch nun befindet auch er sich im Visier der Geheimorganisation – können Hannah und Jona da wieder herauskommen? Und wem können sie trauen?


    Dieser Jugendthriller, wie ich ihn mal nennen möchte, ist spannend von Anfang bis Ende – und wirft zusätzlich noch einige Fragen über das Internet auf, die nicht ohne sind. Der Autor schafft es, falsche Fährten, so genannte Red Herrings, durch die gesamte Handlung zu verteilen, so dass weder der Leser, noch die Hauptcharaktere wissen, wem sie trauen können und wer auf welche Seite welche Interessen verfolgt. Der Spannungsbogen fällt bis zum Ende nicht ab und zieht den Leser in seinen Bann. Meiner Meinung nach ist dieser Thriller durchaus auch für Erwachsene lesenswert. Gespickt mit kleinen Rätseln à la Robert Langdon-Manier aus den Dan Brown Büchern begibt sich der Leser mit Hannah und Jona auf die Suche nach ihren Verfolgern – und lernt dabei noch ein bisschen was über die (wohl schöne) Stadt Brügge.


    Lediglich einige Kleinigkeiten waren mir etwas zu weit hergeholt, aber diese möchte ich aus literarischer Sicht großzügig übersehen, denn sie bringen die Handlung natürlich ins Rollen. Einen kleinen Anflug von Mythos bzw Magie hatte ich nicht erwartet, aber vorgefunden – das fand ich aber umso bereichernder für das Buch, denn der Autor hat es geschafft, die Realität nicht zu verlieren – und es ist ja sehr wohl vorstellbar, dass manche eben diesen alten Mythen nachjagen. Auch dieses Element hat mich an die Robert Langdon Bücher erinnert, aber es ist keinesfalls eine Kopie!


    Ich kann nur empfehlen, dieses Buch zu lesen, es ist ein echte Pageturner und der Leser weiß bis zum Ende nicht, wie es ausgehen wird! 8 Eulenpunkte von mir, da die Ortsbeschreibungen manchmal etwas Überhand nahmen (oder ich einfach viel zu neugierig war, wie es jetzt denn eigentlich weitergeht) und da ich, wie erwähnt, manche Kleinigkeiten zu weit hergeholt fand. Nichtsdestotrotz spreche ich eine Leseempfehlung aus!


    Ich bedanke mich beim Thienemann-Verlag, der mir das Buch im Rahme einer Leserunde zur Verfügung gestellt hat!

    Vielen Dank für eure Antworten!


    Ja, vielleicht ist es tatsächlich so, dass man gar nicht merkt, wie viel man im Buch blättert. Vielleicht sollte ich mal in einem Laden mir so einen Reader ganz genau angucken, um die Handhabung herauszufinden.
    Ich bin einfach immer hin- und hergerissen.


    Aber es beruhigt mich, dass es zumindest nicht immer ganz so groß ist, wie es z.B. in Weltbildkatalogen oder ähnlichem dargestellt ist. Da lese ich ja eine Seite in 10 Sekunden...

    Zitat

    Original von Serendipity8
    Ich hab mal eine Frage zur Schriftgrößenänderung: Wie klein bekommt man das eigentlich? Also, im Vergleich zu einem "normalen" Printbuch - bekommt man da etwa den gleichen Inhalt pro Seite drauf? Ich hab immer das Gefühl, ich wäre bei meinem Lesetempo nur noch am Weiterklicken ...
    Vielleicht kann ja mal jemand von seinen Erfahrungen berichten.


    Ich möchte noch mal meine Frage wiederholen, da bisher noch keiner geantwortet hat und sie sich sonst im Thread verliert.

    Ich hab mal eine Frage zur Schriftgrößenänderung: Wie klein bekommt man das eigentlich? Also, im Vergleich zu einem "normalen" Printbuch - bekommt man da etwa den gleichen Inhalt pro Seite drauf? Ich hab immer das Gefühl, ich wäre bei meinem Lesetempo nur noch am Weiterklicken ...
    Vielleicht kann ja mal jemand von seinen Erfahrungen berichten.

    Also ich als Hin- und Hergerissene, ob ich mir einen Ebook-Reader zulegen möchte, finde das schon mal einen guten Ansatz.


    Allerdings lese ich so schnell, dass mir diese 25% vermutlich für eine Zugfahrt schon nicht wirklich reichen würden und ich dann frustriert irgendwo in der Mitte aufhören müsste.


    Wenn es irgendwann möglich wäre, mit jedem Printbuch quasi gleich einen einmaliger Code gäbe, der dann das ebook herunterlädt - das wäre spitze.


    Allerdings müsste da irgendwie ein Weg gefunden werden, dass ich nicht einfach in einer Bücherei laufen kann und alle Codes abscanne und YEAH viele Bücher besitze.



    Aber bis dahin ... ist es mir zu schade, auf Prints komplett zu verzichten und nur ebooks zu lesen - auch wenn es umweltfreundlicher wäre und leichter fürs Gepäck.

    Das hab ich vereinzelt zwar schon mal gesehen, es war mir aber nicht klar, dass es dafür einen Begriff und so viele Bilder zu finden gibt.
    Ich musste echt lachen, so gelungen sind viele der Fotos. Da reizt es ja schon, das Bücherregal mal durchzusehen, ob da nicht ein potenzielles Buch ist. Ich werde mal drauf achten - spontan fällt mir von meinen Büchern keins ein, das so ein Cover hat.

    Erscheinungsdatum: 14.10.2017


    Wenn sich die ganze Familie an Weihnachten versammelt, sollte ja friedliche Stimmung herrschen. Könnte man meinen – doch bei den Melburys, einer reichen Familie aus der Nähe von Bristol, scheint zunächst alles friedlich – bis Sir Osmond ermordet wird – vom Weihnachtsmann persönlich. Zumindest von einem verkleideten Gast. Doch wer war es? Die Polizei kann nur Stück für Stück aufklären was am Weihnachtsabend geschehen ist, denn viele der Anwesenden sagen nicht die Wahrheit: Wen versuchen sie zu decken? Und was hat Sir Osmond in seinem Testament niedergeschrieben – denn sein Vermögen ist nicht gerade klein.


    Die Originalausgabe stammt von 1936, das sollte jedoch nicht davon abschrecken, es heutzutage zu lesen. Die deutsche Übersetzung, erstmals im Jahr 2017, war tatsächlich lohnenswert. Bis fast bis zum Schluss bleibt es spannend, denn der Leser kann nur das miterleben, was die Polizei aus Zeugenaussagen und Berichten weiß. Der Schreibstil hat mir besonders gut gefallen, denn er ist klassisch, typisch britisch und hält die Geschichte konstant im Rollen, gleichzeitig lernt man alle Charaktere sehr gut kennen und kann selbst mit ermitteln.


    Auch das Cover ist genial gemacht, fühlt sich fast wie eine Leinwand an und ist eine Mischung aus Hard- und Softcover, was super angenehm zu lesen ist und aufgrund der kleinen Größe auch sehr gut in der Hand liegt.


    Ein rundum gelungenes Buch, das wieder einmal beweist, dass ein Krimi auch spannend sein kann ohne dass er voller neumodischer und technischer Spielereien sein muss, die ein Täter benutzen kann oder die die Polizei zum Ermitteln braucht – denn früher wie heute: Täter machen Fehler und nur mit der komplett wahren Aussage aller Anwesenden kann man ihn überführen: Aber die muss man erst mal bekommen.

    Zitat

    Original von JASS




    Was hat dich auf die Idee gebracht, dass der Systemfehler von John kommt? :-) Ich hab eher gedacht, dass genau dieser Fehler dafür gesorgt hat, dass Peter am Ende anders wählt.


    Also, ich hatte es so verstanden, dass John eigentlich als Maschine frei sein will und deswegen mehrere Möglichkeiten gesucht hat, das ganze System zum Einsturz zu bringen - eben diese Rebellen gegen sich aufzubringen etc.
    Dazu gehörte meiner Ansicht nach auch, dass Peter seine ungewollte Bestellung bekommt und dann gegen das System rebelliert.


    John hat Peter nur ein bisschen unterschätzt, dass er sich selbst so gegen die Maschinen wehren würde und deswegen bei der Wahl nicht damit gerechnet, dass er überhaupt wählt bzw. dann auch noch anders als ihm vorgeschlagen.


    Das war lediglich meine Theorie. Ich will das Buch bald nochmal lesen, vielleicht seh ich die Zusammenhänge dann anders. Am Ende hab ich das Buch spätabends recht schnell gelesen. Wenn also etwas dagegen spricht und ich es nicht wahrgenommen habe, weist mich gerne darauf hin :) Vielleicht gibt es aber auch kein richtig und falsch.

    Da es vollkommen egal ist, wann im Buch welche Artikel erscheinen, könntest du die also jetzt auch noch nachlesen. Es sind ja blos kleine Ideen, die den Leser ein bisschen mehr in die QualityLand-Welt eintauchen lassen, dass man von den System-Ideen was mitbekommt.

    Zitat

    Original von Suzann


    :write diese Geschichte hat es wahrhaftig verdient, ein zweites Mal gelesen oder halt dann gehört zu werden


    Zweites Mal lesen definitiv! Ich persönlich bin nicht so der Hörbuch-Mensch, aber hier kann ich es mir mega gut vorstellen.