Beiträge von little sparrow

    Ich habe heute das Ebook über NetGalley bekommen. Mit dem Lesen warte ich dann noch bis die Leserunde beginnt.

    Wer auch auf dem Reader liest: Derzeit kostet es nur 4,99€, keine Ahnung ob das so bleibt...


    Oonalaily Hol dir doch das Ebook und lies in der Leserunde mit! Dann hast du auch ganz schnell die 100 Beiträge zum Weihnachtswichteln beisammen... ;)

    Ich habe das Buch auch bei netGalley angefragt, aber noch keine Rückmeldung erhalten. Mal sehen, ob es klappt.

    Sharing - Willst du wirklich alles teilen?

    Bereits beim Titel dachte ich mir: auf gar keinen Fall!

    Es gibt Dinge, die ich nicht gern teile. Ich war gespannt, auf was Arno Strobel in seinem neuesten Thriller abzielt, wenn es um die Frage geht, ob ich wirklich alles teilen will.





    Nach dem Klappentext zu urteilen, haben Bettina und Markus eine tolle Geschäftsidee und gründen ein Sharing-Unternehmen. Nun geht bei gebrauchten Sachen manches Mal auch etwas zu Bruch. Und während ich den ersten Minuten im Hörbuch lausche, könnte es sich um die Beziehung von Markus und Bettina handeln. In diesem Thriller ist die Realität allerdings eine Spur härter. Markus sieht seine Frau im Darknet. Und plötzlich ist der Gedanke alles zu teilen gar nicht mehr so attraktiv.

    Sharing - Willst du wirklich alles teilen? habe ich gemeinsam mit einer Freundin in der Hörbuchausgabe erlebt. Nach den ersten Kapiteln war ich mir gar nicht mehr sicher, ob ich die Geschichte noch zu Ende hören möchte. Die Geschichte ist nicht nur spannend erzählt und mit dem richtigen "drive" in der Stimme gelesen, sie ist auch abartig - um nicht zu sagen pervers.

    Hätte ich diese Geschichte nicht gemeinsam mit einer Freundin gehört, so hätte ich sie wohl abgebrochen. So aber ließ ich ihre Neugier über den Ausgang der Geschichte die Oberhand gewinnen und verfolgte weiter das Geschehen.

    Die Auflösung ist krass. Sie kommt unerwartet und ist doch nachvollziehbar. Schlussendlich muss ich sagen, war es gut, die Geschichte kennengelernt zu haben. Das Wissen jedoch, das solche Dinge - wenn auch mit anderem Hintergrund - tatsächlich geschehen, macht es nicht leichter. Es bestärkt mich aber, weiter für den Opferschutz tätig zu sein. Sei es durch Spenden oder dadurch darauf aufmerksam zu machen, dass der Opferschutz weitere Hilfe und Helfer benötigt.


    Fazit

    Sharing - Willst du wirklich alles teilen? ist sehr spannend, sehr emotional und vor allem für Leser*innen mit starken Nerven.


    ASIN/ISBN: 3839819008

    Schweig! ist ein Psychothriller, bei dem ich richtig viel Freude hatte, die zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen den beiden Schwestern Esther und Sue sowie Esthers Mann Martin nachzuvollziehen.

    Ich kann sehr schön miterleben, wie die unterschiedlichen Charaktere aufeinander reagieren und welchen Ursprung ihre Aktionen mitunter in der Kindheit hatten.



    Das Buch ist in kurze Abschnitte unterteilt, in denen mal Esther, mal Sue und mal Martin in unterschiedlichen Zeiten zu Wort kommen. Ich lerne nach und nach ihre Gedanken und ihren Werdegang kennen. Die Beweggründe werden erst im Verlauf des Geschehens klar und finden im letzten Drittel des Buches ihren Höhepunkt. Die Geschichte erfährt am Ende eine Wendung, die ich erahnen, aber noch nicht greifen kann und am Ende bin ich überrascht und mit dem Schluss zufrieden. - Was nicht bedeutet, dass mich das Ende glücklich macht.

    Schweig! ist kein Wohlfühlroman. Der Thriller zeigt sehr deutlich, wozu Menschen fähig sein können, wenn sie ihren gewachsenen Strukturen nicht entkommen können. Es ist kaum zu glauben, dass ein Mensch in der Lage ist, so wenig zwischen richtig und falsch differenzieren zu können, und doch ist es möglich.

    Judith Merchant fesselt mich mit ihrem Thriller derart, dass ich das Buch bereits nach kürzester Zeit nicht mehr aus der Hand legen mag. Von Vorteil sind die kurz erzählten Episoden der Charaktere, bei denen ich immer auch mal das Buch zur Seite legen kann, wenn es nötig ist.

    Die Spannung zieht im Verlauf immer mehr an. Dabei erscheinen mir die Charaktere anfangs noch nicht einmal halbwegs sympathisch. Sie wirken allerdings auch nicht abstoßend, sondern eher widerborstig oder seelisch verwahrlost und mit Vorsicht zu genießen. Jedenfalls bin ich bei ihnen ständig auf der Hut, weil ich nicht weiß, was sie als nächstes "auspacken" und wie sich die weitere Handlung gestalten wird.


    "War ihre Geduld bereits erschöpft? Er frohlockte. Aber zu früh." - Seite 127


    Fazit

    Wer Psychothriller mag, bei denen bis zum Ende alles offen ist und nicht weiß, wem er trauen kann, wird mit Schweig! ein tolles Lesevergnügen haben.

    In Wie du die Welt verändern kannst entführt die Autorin mich in die Welt der Politik. Sarah Welk erklärt anschaulich und kindgerecht, was Demokratie bedeutet, wie wertvoll sie ist und wie selbst Kinder etwas bewegen können. Sei es in der eigenen Familie, der Schule, in der Stadt oder der Region und im ganzen Land - jeder kann mit guter Vorbereitung, klugen Argumenten und Verbündeten an der Seite erfolgreiche Verhandlungen führen.



    Das Buch ist in vier Kapitel unterteilt. So wird von klein auf erklärt, wie Wahlen funktionieren und warum es so wichtig ist, die Politiker, die gewählt werden können, kennenzulernen. Es beginnt schon in der Schule mit der Wahl des Klassensprechers. Dort wird die Schülerin oder der Schüler gewählt, der die meisten Stimmen von seinen Klassenkameraden bekommt. Die Klassensprecherin vertritt dann die Rechte der Klasse und spricht für die Mitschülerinnen und Mitschüler.

    Um die wichtigsten Details aus den vorgestellten Themen zu wiederholen, gibt es nebenher ein tolles Quiz. In den einzelnen Kapiteln gibt es Fragen, die beantwortet werden wollen. Und am Ende des Buches ergeben dann alle Lösungsbuchstaben zusammen einen Lösungssatz. Dabei habe ich die Wahl zwischen verschiedenen Antwortmöglichkeiten, so dass ich mich nur noch richtig erinnern brauche, was ich zuvor gelesen hatte. Wer aufmerksam den Ausführungen folgt, sollte somit kein Problem haben, die Fragen richtig zu beantworten.

    Toll finde ich die Lösung von Sarah Welk, dass sie in der Einleitung gleich erklärt, dass - obwohl im Buch von der Kanzlerin die Rede ist - auch ein Mann Kanzler werden kann. Genauso wie eine Frau Bundespräsidentin werden kann, und nicht nur ein Mann Bundespräsident.

    Spannend sind für mich die tollen Interviews im Buch. Besonders gefallen hat mir das Interview mit den beiden Kinderbürgermeisterinnen. Ich habe ganz schön gestaunt, als der Bürgermeister, der auch zu Wort kommen durfte, erzählte, dass die Beiden ihn schon vertreten haben und vor mehr als 200 Menschen gesprochen haben. Das traut sich mancher Erwachsener nicht.

    Im vierten Kapitel geht Sarah Welk noch einmal gezielt darauf ein, wie Politik und die Bundestagswahlen funktionieren. Und was die Parteien und Politiker machen, die die Wahl verlieren.

    Sarah Welk hat einen forschen Schreibstil. Sie erzählt mit einem spürbaren Lächeln von ernsten politischen Zusammenhängen und fordert ihre Leser auf, selbst loszulegen und sich auszuprobieren. Die Zeichnungen, die ich auf den Seiten bewundern kann, stammen von Dunja Schnabel und stimmen mich fröhlich und sorgen für gute Laune, obwohl in dem Buch ganz schön viele Informationen zusammenkommen. Am besten nimmt man sich nicht das ganze Buch an einem einzelnen Tag vor. Das Buch wird für Kinder ab 10 Jahren empfohlen. Mit den tollen Anleitungsvorschlägen ist man schnell gut gewappnet, um eigene Interessen durchzusetzen und notwendige Informationen zu erhalten.

    Um es mit den Worten der Autorin Sarah Welk zu sagen: "Und jetzt los!"


    "Wer am Wahltag sauer ist und seine Stimme nicht der Partei gibt, die er zumindest halbwegs gut findet, sitzt in den kommenden Jahren sozusagen auch am Rand und sieht zu - und darf sich nicht wundern, wenn seine Interessen bis zur nächsten Wahl überhaupt nicht mehr berücksichtigt werden." - Seite 23


    Fazit

    Wer sich und seine Kinder oder Enkelkinder über die Demokratie und die bevorstehenden Wahlen informieren möchte, hat mit Wie du die Welt verändern kannst ein tolles, informatives Buch zur Hand, das mit seinen Abbildungen und witzig geschriebenen Beispielen richtig viel Spaß macht.


    ASIN/ISBN: 384583921X

    Das Nest ist der vierte Fall von "Jeppe"sen Korner und Anette Werner. Sie können sich gut abschätzen und auf die Qualitäten des jeweils anderen vertrauen, auch wenn es privat mal Auf und Ab geht und sie lediglich beruflich miteinander zu tun haben.





    Der aktuelle Fall nimmt sie ganz schön in Beschlag. Der 15jährige Schüler Oscar Dreyer-Hoff ist verschwunden. Aus gut behüteten und gutsituierten familiären Verhältnissen stammt er. Sind ihm die Familienbande gar zu eng? Könnte Oscar abgehauen sein? Oder liegt eine Straftat vor? Als ein junger Mann tot in der Müllverbrennungsanlage aufgefunden wird, kommt Bewegung in das junge Team.

    Bei den Ermittlungen stoßen Anette und Jeppe auf einige Ungereimtheiten. Ungewöhnlich ist auch das Familienleben des verschwundenen Jungen. Viele Möglichkeiten, Oscar lebend zu finden, gibt es fast nicht mehr. Und seine eigene Familie ist bei den laufenden Ermittlungen wenig hilfreich.


    "Er kommt aus einer angesehenen Familie. Und solch eine Geschichte ist ja üble Nachrede." - Seite 215


    Der Schreibstil ist angenehm zu lesen. Katrine Engberg erzählt sehr bildhaft. Zunächst wird die Begebenheit eher skizziert, dann mit Schattierungen versehen und schlussendlich farblich gestaltet. So werde ich als Leser Stück für Stück in den Verlauf der Geschichte gebracht und erlebe sie hautnah mit.


    "Vielleicht war sie zu alt, um ihre schlechten Angewohnheiten aufzugeben. Wenn Gott gewollt hätte, dass der Mensch nicht trinkt, hätte er das Leben angenehmer gestaltet, dachte Esther und setzte sich an ihren Schreibtisch." - Seite 387


    Esther de Laurenti ist eine sehr kluge und aufgeweckte Frau. In der Vergangenheit stand sie Jeppe schon öfter zur Seite. Ein liebenswerter Charakter.

    Die Charaktere an sich sind sehr komplex gestaltet. Sie zeigen sich, wie sie sind. Als Leser vermag ich ihnen aber auch nur vor die Stirn zu sehen. Und das, obwohl ich an ihren Empfindungen im jeweiligen Geschehen teilhaben darf. Und doch offenbaren sie nicht alles. Das macht die Entwicklung der Charaktere und den Verlauf der Geschichte so außerordentlich spannend.

    Das Nest habe ich sehr gern gelesen und freue mich bereits heute auf ein Wiedersehen mit Jeppe und Anette.


    Fazit

    Dieser Kopenhagen-Krimi ist für alle, die kriminalistisch erzählte Geschichten mögen und Freude an Charakteren mit Ecken und Kanten haben.

    Mit Die Damen vom Pariser Platz entführt mich die Autorin Joan Weng ins Jahr 1926 nach Berlin. Schon der erste Satz, die erste Frage, sind eine reine Liebeserklärung und machen Lust auf die Geschichte. Ein großartiges Kompliment - zwar nicht an mich persönlich gerichtet, aber beim Lesen fühlt es sich genau so an.


    "Sie sehen bezaubernd aus! Wann sehen wir uns wieder?" - Seite 9



    Eine Antwort auf die Frage habe ich gleich parat: immer. Denn, wann immer ich ein Buch, eine Geschichte von Joan Weng lese, fühlt es sich an wie die Umarmung einer lieben Freundin. Der Schreibstil ist so warmherzig, so fröhlich und lebensbejahend, wie die Autorin selbst. Woher ich das weiß? - Ich bin ihr bereits begegnet.


    Gerade weil der Schreibstil so warmherzig und fröhlich ist, vermute ich nie, dass die Charaktere auch weniger warmherzige Wesenszüge haben können. Da werde ich so manches Mal überrascht und vorgeführt.

    Die Protagonistin in diesem historischen Roman ist Gretchen Keun. Dank ihrer Jugendfreundin Henni hat sie einen Job als Tippfräulein in Berlin in Aussicht gestellt bekommen. Mit einem bangen Gefühl und zu großen Schuhen ist Gretchen auf dem Weg aus der Provinz in die ihr noch unbekannte Großstadt. Einen Arbeitsvertrag hat Gretchen allerdings noch nicht und so steht sie zunächst mit einem mulmigen Gefühl im Magen vor verschlossener Tür.


    "Immerhin war das hier Berlin. Hier galt Wahnsinn als modern, oder zumindest als liebenswürdiger Charakterzug." - Seite 43


    Gretchen ist mir gleich ans Herz gewachsen. Auf der einen Seite ist sie so mutig und setzt sich der Gefahr, dem Neuen aus. Auf der anderen Seite ist sie zurückhaltend und klug und hört auf die Zwischentöne bei ihren Mitmenschen. Diese Empathie lässt sie dann auch mal ihre Angst vergessen.

    So passt die quirlige junge Frau bereits nach kürzester Zeit perfekt ins Berliner Leben und ich tauche mit ihr in das trubelige Geschehen ein.


    Die weiteren Charaktere haben ebensoviel Tiefe und verfügen über so manch besondere Eigenschaft und Denkweise. Es bereitet mir unendlich viel Freude mich mit ihnen im Künstlermilieu zu bewegen. Hennis Verlobter Frédéric George ist einer der Künstler, der lieber hungrig schlafen geht, als sich zu verbiegen. So aus der Ferne ist das toll mitzuerleben. Henni hat da eine ganz eigene Meinung zu.

    Bei den verschiedenen Charakteren ist immer etwas los. Doch manchmal sitze ich auch nur mit ihnen am Tisch und lausche ihren Gesprächen bei einem Stück Erdbeerkuchen. Die Vorstellung ist verlockend und die Gespräche immer spannend. Hochkonzentriert war ich vor allem, wenn die Gespräche ins berlinerisch wechselten, was durchaus mal vorgekommen ist.

    Gern habe ich mich in das Jahr 1926 nach Berlin entführen lassen. Und zum Schluss musste ich Schmunzeln, als ich am Ende des Buches das Glossar entdeckte. Joan Weng benennt in Die Damen vom Pariser Platz die Dinge aus der Zeit bei ihrem zeitgemäßen Namen.


    "Und wie elegant die Freundin war, ganz in Gehwolf und Seidenrock, auf den ersten Blick hatte Gretchen sie gar nicht erkannt."- Seite 28


    Fazit

    Wer Freude an historischen Romanen hat und sich ins Berlin von 1926 entführen lassen möchte, ist mit Die Damen vom Pariser Platz bestens beraten. Der Roman unterhält ohne zu belehren und wartet mit dem mal mehr, mal weniger glamourösen Leben aus dieser Zeit auf.

    Thomas Rohde, Strafverteidiger, beherrscht, intelligent, liebevoller Familienvater, kontrollierter Serienmörder. Eskaliert schon mal vor lauter Wut während seiner Straftaten.

    Seit Jahren sitzt er hinter Schloss und Riegel, isoliert im Hochsicherheitstrakt. Dennoch gibt es neue Opfer. Opfer, bestialisch ermordet und mit einer Karte am Fundort, auf der steht: "Mit den besten Empfehlungen von Thomas Rohde". - Doch dieser hat den Platz in seiner Zelle bestimmt nicht verlassen.



    Was kann er über die Morde, über den Täter wissen? Die Polizei steht vor einem Rätsel und erhofft sich von Thomas Rohde Informationen. Thomas Rohde jedoch hat Zeit. Einzig mit seiner Tochter Sam wäre er bereit zu sprechen. Und wenn man den laufenden Ermittlungen nach dem Muster von Thomas Rohde folgt, steht auch Sam auf der Liste der nächsten Opfer.


    Samantha Davis ist 10 Jahre nach der Verhaftung ihres Vaters immer noch traumatisiert. Ihr Vater hatte sich stets liebevoll um sie gekümmert. Mit der Tatsache, dass er ein Serienmörder ist, fühlt sie sich immer noch konfrontiert. Diese Zerissenheit - das Eine, was sie für ihn empfunden hat und empfinden möchte - und das Andere, was sie empfinden sollte aber nicht will -, diesen Kampf nehme ich ihr ab. In ihrem Handeln ist sie authentisch und die Entwicklung, die sie während des Verlaufs erlebt, ist immens und nachvollziehbar.

    Die weiteren Charaktere im Freundes- und Bekanntenkreis, die Akteure der ermittelnden Beamten und die sonstigen Charaktere sind greifbar und im Rahmen ihrer Aktionen im Geschehen sichtbar. Mir gefällt besonders die Herangehensweise des Ermittlerteams Nadine Herfurth und Frank Krüger. Ein bisschen Privatleben, nichts aufregendes. Keine Superkräfte. Das gefällt mir.

    Patricia Walter überlässt in ihrem Thriller nichts dem Zufall. Alles ist klug vorbereitet. Eine große Überraschung gibt es für mich am Ende nicht, alles ist nachvollziehbar und schlüssig. Dennoch ist die Geschichte sehr spannend und ich staune, wie flüssig die Auflösung des Geschehens vorangeht. Alles greift ineinander über und ist in sich stimmig.

    Faszinierend fand ich die zuweilen sehr liebevolle Ausdrucksweise. Die Hingabe ist nahezu spürbar.


    "In den letzten Monaten hatte er Leonie noch öfter gemalt - mal mit einem Kissen über dem Gesicht, mal, wie er sie erwürgte, bevorzugt jedoch mit einem Messer in Brust, Rücken oder Hals -, und die "Galerie der Träume", wie er sie nannte, war auf einen beträchtlichen Umfang angewachsen." - Seite 84


    An dieser Stelle wünschte ich mir, die Werke tatsächlich sehen zu können.


    Fazit

    Ein Thriller für alle Fans der psychologischen Spielchen von Hannibal Lecter. Mit Blutroter Schatten fühlte ich mich sehr gut unterhalten.

    Die Alster-Schule - Zeit des Wandels ist der erste Band der Dilogie um die Reform der Pädagogik und spielt in Hamburg. Julia Kröhn verwebt in ihrer Dilogie die wahre Geschichte mit einer fiktiven Erzählung. Die Alster-Schule - Zeit des Wandels spielt in der Zeit um 1930 bis 1938. Besonders spannend für mich sind die realen Nebenfiguren der Geschichte, die den geschichtlichen Hintergrund noch einmal klar hervorheben.




    Wir können uns auf Begegnungen mit Felix Jud und Erna Stahl freuen. Und darauf, einen kleinen geschichtlichen Einblick über diese realen Personen zu erhaschen.

    Die Protagonistin ist ein fiktiver Charakter. Es handelt sich um die ehrgeizige Felicitas Marquardt. Felicitas kann es kaum erwarten ihre neue Stelle als Lehrerin an einer Hamburger Schule anzutreten und mit jugendlichem Elan neuen Schwung in die Klassenzimmer zu bringen. Keine Strafen, kein Rohrstock sondern Freude beim und am Lernen mit fächerübergreifenden Themen - das ist ihr Plan. Doch nicht alle Lehrer sind derart engagiert und heißen die Reformpädagogik gut.

    Politik spielt in dem Buch eine große Rolle - zur Zeit des Nationalsozialismus bleibt das unumgänglich. Unter Einsatz der Hitlerjugend war an einen normalen Schulalltag schon bald nicht mehr zu denken. Die Reformpädagogik war schnell überholt. Zusätzlich wurde der Unterrichtsinhalt vorgegeben und kontrolliert. Somit fanden die ehrgeizigen Pläne von Felicitas ein jähes Ende.


    "Die nationale Revolution gibt der deutschen Schule und ihrer Erziehungsaufgabe ein neues Gesetz: Die deutsche Schule hat den politischen Menschen zu bilden, der in allem Denken und Handeln dienend und opfernd in seinem Volk wurzelt." - Seite 249


    Mit klugem Humor erzählt Julia Kröhn die Geschichte der Reformpädagogik und die Schwierigkeiten der Umsetzung durch den Rückschritt der geschichtlichen, politischen Ereignisse. Dabei wird sie durch die realen Gegner des Nationalsozialismus unterstützt, die sich - trotz großer Gefahren - nicht haben verbiegen lassen.


    "Als im April alle Buchhändler den Befehl bekamen, am Führergeburtstag ein Bild ins Fenster zu stellen, habe ich einen Reisebericht über die Südseeinseln gewählt. Die Vorderseite des Buches zeigt eine dunkelhäutige Frau mit Blumen im Haar, tiefem Ausschnitt und weitem Rock, sie sitzt auf einer schief gewachsenen Palme, und der Titel lautet: Heitere Tage mit braunen Menschen." - Seite 265


    Der lebendige, bildhafte Erzählstil gefällt mir sehr. Die gut recherchierten politischen Hintergründe runden die Geschichte zu einer spannenden Erzählung ab. Die Charaktere sind vielschichtig und bleiben in ihrem Handeln stets authentisch. Sie durchlaufen ihre Entwicklung und zeigen - je nach Wesenszug - die Gesinnung und den Werdelauf dorthin.

    Das eigene Interesse an der politischen Geschichte - insbesondere unseres Bildungswegs - sorgt dafür, dass ich das Buch zu jedem Zeitpunkt spannend finde. Die Charaktere werden mit ihren Gefühlen und ihren Gedanken zwischen den Seiten zum Leben erweckt und ich fiebere mit, wenn es um entscheidende Momente geht. Die Entwicklung der Charaktere und deren Beziehungen zu Freunden, Kollegen und der Familie verfolge ich mit wachsendem Interesse und wachem Auge. Und am Ende des Buches bin ich froh, dass es einen zweiten Band geben wird.


    Fazit

    Die Alster-Schule - Zeit des Wandels ist für alle, die interessiert an der Pädagogikreform und den Anfangsschwierigkeiten aufgrund politischer Hintergründe sind. Eine bildhaft erzählte fiktive Geschichte mit realen Nebencharakteren und wahren Geschehnissen.


    ASIN/ISBN: B08MCDZX4K

    Die Gottesmaschine ist ein atemberaubender Thriller, der in seiner Geschichte Wissenschaft und Religion verbunden wissen will. Die Charaktere reagieren auf diesen überbordenden Wunsch unterschiedlich - auch wenn sie gegen die Bestimmungen durch den Abt nie ihre Stimme erheben würden. In der Abtei L´Archange Michel arbeiten nicht nur Mönche, auch Wissenschaftler aus aller Welt beschäftigen sich mit dem leistungsfähigen Supercomputer, der in dem abgelegenen Kloster steht und dazu einlädt, neue Entdeckungen zu machen.



    "Oder wie Einstein es ausgedrückt hat: Wissenschaft ohne Religion ist lahm, Religion ohne Wissenschaft ist blind." - Seite 22


    Pater Sébastien Mandet ist einer der Gläubigen, der den wissenschaftlichen Erforschungen überaus zugetan ist und sich mehr und mehr in seine Arbeit zurückzieht. Das geht so weit, dass er sich selbst seinem Ziehvater Alessandro Badalamenti entzieht. Da dieser sich langsam um Sébastien Sorgen macht, bemüht er seinen Freund Stefano Lombardi in das entlegene Montblanc-Gebiet.


    Mit seinem Schreibstil hat mich Reinhard Kleindl gleich für sich eingenommen. Einmal mit dem Lesen begonnen, wollte ich das Buch schon nicht mehr aus der Hand legen. Die Cliffhanger am Ende der kurzen Kapitel waren gar nicht nötig, um mich zu fesseln. Dafür haben sie mich ab und an zum Schmunzeln gebracht, weil es gar zu spannend war die Szene weiterverfolgen zu wollen.

    Auch die Charaktere haben mich schnell fasziniert. Sie zu begleiten war sozusagen das Salz in der Suppe, da sie - trotz ihrer gemeinsamen Gesinnung - sehr unterschiedlich und dabei authentisch waren.

    Die Wissenschaftlerin Samira Amirpour hätte ich mir - genau wie Lombardi - auch als Wegbegleiterin gewünscht. Es ist schön, wenn ein Charakter eine Äußerung trifft, bei der ich sofort d´accord - sprich, einer Meinung - bin.


    "Ein Mensch mit meinen Ansprüchen und meinen bescheidenen Mitteln ist immer auf etwas Glück angewiesen, wenn es um Wein geht." - Seite 36


    Dabei liebe ich diesen feinen, unterschwelligen Humor, der mein Leseerlebnis zu etwas Besonderem macht.


    Fazit

    Dieser Thriller hatte auf mich dieselbe anziehende Wirkung wie die Thriller von Dan Brown. Ein absolut spannendes Leseerlebnis.


    ASIN/ISBN: 3404184173

    Die 100 tödlichsten Dinge der Welt soll die Box von arsEdition zeigen. Und wenn ich mir die 50 Karten und die darauf abgebildeten 100 Motive allein anschaue, glaube ich das sofort.


    Die Box mit den inhaltlich großen, handlichen Karten wird ab 9 Jahren empfohlen.




    Die in Worte gefassten Informationen sind detailreich, dabei aber auf das Wesentliche beschränkt. Die Themenkarte hat jeweils eine Farbaufnahme, die kein Schmusetierchen zeigt. Sondern eher den Tiger mit seinen Reißzähnen oder den Löwen, wenn er gerade am Beute verspeisen ist.

    Für eine naturwissenschaftliche, spielerische Lernweise ist diese Box also bestens geeignet - aber nichts für schwache Nerven. Der Titel spielt ja auch schon auf die 100 tödlichsten Dinge der Welt an.

    Total klasse finde ich die markante Darstellung des Tödlichkeitsgrades. Dieser liegt beispielsweise beim Tiger bei drei von fünf Totenköpfen, welche in einem gelb-schwarz gehaltenen Kästchen mit Kurzinfo genannt werden.

    Als begeisterter Krimi- und Thrillerleser kam mir gleich der Gedanke: hier kann sich doch sicher auch ein Autor über eine tödliche Folge für sein nächstes Buchprojekt inspirieren lassen. Und sei es nur, um den Leser in die Irre zu führen und die Spannung zu steigern.

    Ganz erstaunt war ich, dass auch ein Adler bei den 100 tödlichsten Dingen der Welt genannt wird - glücklicherweise aber nur mit einem einzigen Totenkopf.

    Nun habe ich mich bisher bei der Nennung der Tiere aufgehalten, die für mich sehr spannend nachzuvollziehen sind und waren.

    Es gibt aber noch die Kategorien Pflanzen, Viren, extreme Wetterbedingungen und Naturkatastrophen. Dabei denke ich beispielsweise an Hitzeperioden und den Eisberg aus Titanic - und lasse mich gern aufklären über den Tödlichkeitsgrad und weitere spannende Details.


    Fazit

    Diese Box - mit den 100 tödlichsten Dingen der Welt - ist für alle, die wissbegierig sind und sich nicht leicht einschüchtern lassen, sondern wissen wollen, woran sie bei Begegnungen tatsächlich sind.


    ASIN/ISBN: 3845841818

    (Edit: ISBN zur Verlinkung und Coverabbildung ausgetauscht. Gruß Herr Palomar)

    Das Buch Erstleser Weltraum ist so spannend aufgemacht, dass es beim ersten Anblick gleich auf die Wunschliste geraten ist. - Und dort blieb es nicht lange.

    Angereichert mit Stickern und Leserätseln ist das Buch wie geschaffen zum Mitmachen und spornt zum Lernen an.




    In anschaulichen Kapiteln gehe ich den Fragen nach dem Weltraum und dem Sonnensystem nach und beschäftige mich anschließend damit, wie die Menschen ins Weltall gelangen und wie der Weltraum erforscht wird. Hilfreich sind dabei die vielen tollen Illustrationen und Bildausschnitte.

    Am Ende des Buches erwartet den Leser noch ein toll gestaltetes Leselotto bestehend aus 24 Karten. Diese müssen selbst ausgeschnitten werden. Auf den jeweiligen Kärtchen ist dann einmal die Zeichnung mit dem Namen des Gegenstandes abgebildet. Auf dem Gegenstück steht die Beschreibung.

    Das Buch enthält die wesentlichen Grundbegriffe und zeigt sehr anschaulich, worum es sich im Detail handelt. Wo der Unterschied zwischen einem Meteor und einem Meteorit liegt und warum Pluto nun nicht mehr zu unseren Planeten zählt wird in einfachen Worten und klar verständlich vermittelt.

    Erstleser Weltraum ist ein wunderbarer Einstieg in den Weltraum und seine Besonderheiten.


    Fazit

    Ein Buch für alle, die spielerisch lesen und lernen wollen.

    ASIN/ISBN: 3473600032

    Edit: ISBN angepasst Gruß Herr Palomar

    Gesa Jansen ist Polizeireporterin. Ihr Traumberuf ist das nicht, und doch arrangiert sie sich gut damit. Als ihr Kollege Uwe Stolter vergiftet aufgefunden wird, ist sie plötzlich erste Polizeireporterin und sie kann sich die Beiträge, die sie schreibt, selbst aussuchen. Zu dumm, dass ihr ausgerechnet Björn Dalmann als Aushilfe zur Seite gestellt wird. Der "kann nämlich nicht wirklich arbeiten" und war bislang für den Kulturbereich zuständig.




    Gesa Jansen ist mir mit ihrer zunächst etwas spröden Art auf Anhieb sympathisch. Uns eint derselbe Wunsch aus Kindertagen: Polizistin zu werden. Zu ermitteln, unbequeme Fragen zu stellen, den Finger in die Wunde zu legen - alles Eigenschaften, die ich auch an mir zu schätzen weiß.

    All diese kommen ihr bei ihrer Ermittlungsarbeit als Polizeireporterin zugute. Und genau diese sorgen dafür, dass die Ermittlungen um den Fall Stolter bei der Polizei stetig vorangehen.

    Uwe Stolter war eher der "einsame Wolf", wenn es um seine Kontakte ging. Selbst sein Notizbuch gibt auf Anhieb kaum Informationen preis.


    "Natürlich nicht." Uwe machte es ihnen wirklich nicht leicht, den Mord an ihm aufzuklären." - Seite 83


    Hanna Paulsen versteht es, mich als Leser mitzunehmen. Dass es sich bei Der tote Journalist um ihr Krimidebüt handelt, fällt zu keiner Zeit auf. Die Geschichte ist eher unaufgeregt erzählt, verfügt über ausreichend Hintergrundinformationen ohne Längen entstehen zu lassen und wartet mit einem aktuellen politischen Thema auf.

    So werde ich immer tiefer in die menschlichen Abgründe der Charaktere hineingezogen. Dabei machen mir ein wenig die ausgewählten Namen zu schaffen: sie grenzen sich wenig voneinander ab. Mir fehlt ein klarer Bezug zu ihrem persönlichen Charakter. Die Charaktere an sich haben dagegen hohen Wiedererkennungswert.

    Am liebsten hätte ich das Buch nicht mehr aus der Hand gelegt, so spannend waren die Handlung und die Verwicklungen. Die fein gesponnenen Fäden zogen sich langsam zu und ich war sehr gespannt, ob der ins Visier genommene Täter tatsächlich überführt werden konnte. Ein sehr spannendes und mitreissendes Leseerlebnis.

    Ich freue mich bereits jetzt auf eine Fortsetzung von Die Polizeireporterin und bin bei den nächsten Ermittlungen unbedingt dabei.


    Fazit

    Wer real anmutende Kriminalgeschichten aus der Perspektive einer Polizeireporterin mit aktuellen Bezügen mag, trifft mit Der tote Journalist die richtige Wahl.


    ASIN/ISBN: B08WWZQMJ6

    In Tinte & Siegel - Die Chronik des Siegelmagiers 1 lerne ich Aloysius MacBharrais kennen. MacBharrais ist Siegelmacher - und ein ziemlich guter noch dazu. Einzig verstörend ist, dass sein Lehrling noch während der Ausbildung verstirbt. Erstickt! Ausgerechnet an einer Rosine. Wo diese doch als "verderbenbringende Perversionen" gelten.



    MacBharrais - der auch gern nur einfach Al genannt wird - steht schnell im Fokus der polizeilichen Ermittlungen. Das ist sehr unangenehm, da ja nicht alle Welt wissen muss, dass er ein begabter Siegelmagier ist. Gut, dass seine Mitarbeiterin Nadia ihm den Rücken freihält.

    Nadia hat eine herzerfrischende, direkte Art. Dies wird durch ihren Kleidungsstil und ihre Ausdrucksweise gut zur Geltung gebracht.


    "Dazu gehörten ein Lippenstift mit dem fröhlichen Markennamen Vaters Asche und ein Nagellack, der Satans Schwärzestes Loch hieß, wie sie mir glaubhaft versichert hatte." - Seite 23


    MacBharrais konnte ich anfangs eher weniger greifen. Mal hieß Herr MacBharrais, mal Al, mal Aloysius. Auf Anhieb gefiel mir seine jugendliche Auftrittsweise - und das, obwohl er selbst Schüler ausgebildet hat. Als es später hieß, er wäre 60 Jahre alt und weißhaarig stellte das für mich ganz schön das bisher Erlebte auf den Kopf. Ich hatte ihn eher so auf 40 geschätzt.

    Der Schreibstil ist eher ungewöhnlich, was aber auch an der Übersetzung und der Wortwahl liegen mag. Daher ist es ganz praktisch, dass die Sätze meist einen erklärenden Charakter haben.


    "Ich schrieb meine Erwiderung. [Mein beknackter Scheiß sorgt dafür, dass sich die Leute weiter über Wirtschaft und Politik den Kopf zerbrechen statt über die Möglichkeit, irgendwelche Trolle könnten ihre Kinder zum Frühstück verspeisen, deswegen sollten wir das nicht auf die leichte Schulter nehmen.] "In Ordnung, ich mach die Schulter schwer."" - Seite 33


    Die Ausdrucksweise ist zudem eher etwas unflätig, was nicht ganz so mein Stil ist. Zu den Charakteren und ihren Umgang miteinander ist es stimmig, so dass ich mich damit schnell arrangieren konnte.

    Etwas ausgebremst fühlte ich mich anfangs auch durch die Entgegnungen von MacBharrais, die in den eckigen Klammern dargestellt werden. Das liegt daran, dass MacBharrais auf das gesprochene Wort verzichtet, da er sich mit dem Klang seiner Stimme bei seinem Gegenüber sonst schnell unbeliebt macht. Das war für mich sehr gewöhnungsbedürftig, passt aber prima zum Charakter.

    Einen Vorteil haben Leser, die sich in dem Genre gut auskennen, den Humor teilen und die ganzen Wesen wir Clurichaun, Leprechaun und Hobgoblin kennen. Für mich waren diese Wesen zunächst unbekannt und damit ein ziemliches Abenteuer und ob der schwer lesbaren Namen eine Herausforderung.

    Sobald ich diese anfänglichen Holprigkeiten gemeistert hatte, kam ich in einen zügigen Lesefluss, denn es passiert ständig etwas in der Geschichte. Seien es Unverschämtheiten, Tarnversuche oder Ermittlungen - ich hatte jede Menge Spaß.

    Glücklicherweise hat mich das Cover zu einem Ausflug in diese magische Agentengeschichte gelockt. Denn das Cover ist eindeutig Schuld daran, dass ich mich für das Buch interessiert und hier zugegriffen habe. Und nun kann ich es kaum erwarten, MacBharrais in seinem nächsten Abenteuer zu begleiten.


    Fazit

    Ein Buch für alle, die magische Agentengeschichten mit fluchenden Feenwesen und derbem Humor mögen.

    Kaputte Herzen kann man kleben klingt für mich nach einer lockerleichten Geschichte und nach Herzschmerz. Mit dieser Geschichte entführt mich die Autorin Kristina Günak nach St. Peter Ording und in das heimelige Zuhause von Tante Mimi. Dort findet die Protagonistin Luisa mit ihrer Tochter Amelie Unterschlupf, nachdem sie erschöpft durch ihre Arbeit als Hebamme und als alleinerziehende Mutter dringend eine Auszeit benötigt.




    Luisa ist sehr mit sich selbst beschäftigt. Die Seele leidet, der Rücken schmerzt und sie ist froh, dass sie zunächst einmal Verantwortung abgeben kann.


    "Einen klitzekleinen Moment lang spürte ich einen sonderbaren Frieden nach mir greifen. Für einen Augenblick hielt mein Kopf die Klappe." - Seite 31


    Auf dem Hof von Tante Mimi muss sie sich weder um ihre Tochter Amelie, noch um das Essen oder um irgendwelche Aufgaben auf dem Hof kümmern. Im Hinblick auf ihre Tochter Amelie fällt es ihr sichtlich schwer die "Zügel" auch mal locker zu lassen. Dazu kommt dieses ständig schlechte Gewissen, das sich einstellt, wenn sie sich um sich selbst kümmert. Das kann ich gut nachvollziehen. Obendrauf noch der Zeitmangel und der Leistungsdruck - heutzutage auch im Beruf einer Hebamme Realität.


    Amelie fühlt sich in ihrer neuen Umgebung wohl. Auf dem Hof von Tante Mimi geht es sehr lebhaft zu. Der oft etwas mürrische Fiete ist in Amelies Gegenwart aufgeschlossen und freundlich und auch mit dem großen schwarzen Hund, der auf den Namen Frau Ahorn hört, kommt Amelie gut aus.

    Die Charaktere sind sehr komplex und haben einen hohen Wiedererkennungswert. Ich lerne nach und nach den Ort kennen. Den Mädelsclub, der sich am Freitag am Strand trifft, die Physiotherapiepraxis von Tom Bredenhof, Suse´s Café - und schon bald kann ich es kaum erwarten, mit ihnen meine Freizeit zu verbringen, weil sie mir so ans Herz gewachsen sind. Die Charaktere haben Tiefe. Sie wirken jederzeit durch ihre besonderen Eigenarten und Lebensumstände authentisch. Es bereitet mir riesigen Spaß sie bei ihrem Leben und Wirken zu begleiten.

    Der Schreibstil von Kristina Günak ist sehr lebendig und lebensnah. Er ist mal umgangssprachlich mal bildungssprachlich und bietet damit ein Wortgefüge, in dem ich mich sehr wohl fühle. Es wird geschimpft, gelebt, geliebt - wobei mir die Liebe in diesem Roman etwas auf der Strecke bleibt.

    Ich mag das Knistern beim ersten Date, die verstohlenen Blicke, das flache verschämte Atmen. In Kaputte Herzen kann man kleben kommen diese Gefühle nur oberflächlich zutage. Dafür ist die Freundschaft der Frauen spürbar. Die Hilfe, die die Bewohner des Ortes sich untereinander zukommen lassen ist greifbar. Die Arbeitssituation einer Hebamme wird nachvollziehbar und anschaulich dargestellt. Die besonderen Herausforderungen, wenn man sich um alles allein zu Hause kümmern muss. Ich kann Luisa verstehen und ihr Leiden nachvollziehen. Was ich nicht verstehen kann, ist ihre mangelnde Bereitschaft ihr Leben zu verändern. Es steht zwar in der Geschichte geschrieben, das Gefühl stellt sich bei mir allerdings nicht ein. Für mich fühlt es sich an, als hätte Kristina Günak selbst stellenweise keine Nähe zu Luisa und Tom.

    Nähe entwickelt sich dafür zu der Gemeinschaft im Ort und den Menschen in ihnen. Das ist Kristina Günak in Kaputte Herzen kann man kleben ganz großartig gelungen. Ein Ort, an dem ich mich auch zu Hause fühlen würde.


    Fazit

    Kaputte Herzen kann man kleben ist für alle, die einen tiefsinnigen Roman über Freundschaft und Mut in der wunderbaren Kulisse von St. Peter Ording lesen wollen.


    ASIN/ISBN: 404184354

    Das Geschehen in dem Kriminalroman Bluteiche spielt in der Provinz Schonen im Süden von Schweden.

    Protagonistin ist Dr. Thea Lind, die mit ihrem Mann David Nordin in seine Heimatstadt Tornaby zieht. Bei einem Spaziergang mit Emee, dem Hund ihrer Freundin Margaux, findet Thea eine alte Blechdose mit rätselhaftem Inhalt. Das inneliegende Foto zieht Thea in ihren Bann und kaum, dass sie es sich versieht, ermittelt sie in einem alten Mordfall aus dem Jahr 1986.



    Frühlingsopfer wird sie genannt. In der Walpurgnisnacht 1986 findet die 16jährige Elita Svart den Tod. Die Umstände deuten auf die Tat des Grünen Mannes hin - oder auf einen Mord. Doch egal, wen Thea in der Gemeinde Tornaby anspricht, niemand will ihr zu dem damaligen Geschehen Auskunft geben.


    "In der Walpurgnisnacht ist der Grat zwischen Leben und Tod am schmalsten. Alles ist in Bewegung, die Natur ist hungrig, und der Grüne Mann reitet durch die Wälder." - Seite 11


    Anfangs verwirrte mich der Erzählstil von Anders de la Motte. Die Kapitel berichten abwechselnd von dem Geschehen 1986 und der Jetzt-Zeit, mehr als 30 Jahre später. Die Kapitel um 1986 werden eingeleitet von Evita Svart und die Kapitel in der Gegenwart von Worten, die Thea an Margaux richtet. In welcher Form diese Worte an Margaux gerichtet werden, erschließt sich mir nach mehr als 100 Seiten noch immer nicht - und das ist ziemlich frustrierend.

    Der Fall von 1986 nimmt dagegen immer mehr Form an, so dass der Gedanke an Margaux zu einer Akzeptanz des nicht einordnen könnens weicht. Es ist mir nicht egal, aber es wurmt mich auch nicht mehr. Es wird sich schon noch auflösen. Wichtig ist nur noch die Aufklärung des Geschehens um Elita Svart. Was verheimlichen die Bewohner in Tornaby? Was will Elita in ihrem letzten Brief mitteilen? Wie soll Thea die Reaktionen der Bewohner einordnen? Die Frage, wie ich das alles zu einem Ganzen zusammenfügen kann, wird immer drängender. - Doch ich kann nicht schneller lesen. Die Handlung nimmt ab etwa der Mitte des Buches drastisch an Fahrt auf und es ärgert mich, dass ich die kommenden 200 Seiten nicht in einem Rutsch durchlesen kann.

    Einige Schmunzelfehler in Form von Vertippern und vermutlich mangelhafter Übersetzung bremsen meinen Lesefluss. Ich lese die Deutsche Erstausgabe, so dass diese in der nächsten Ausgabe wohl nicht mehr enthalten sein werden.

    Die Übersetzung aus dem Schwedischen von Marie-Sophie Kasten liest sich - bis auf diese wenigen Ausnahmen - rund.

    Anders de la Motte gelingt es aufgrund der Handlung und seines flüssigen Erzählstils mich gleich wieder in den Bann zu ziehen und lässt mich - genauso wie Thea - süchtig werden nach der Aufklärung des Geschehens zur Walpurgisnacht im Jahr 1986.

    Die Charaktere nehmen im Verlauf der Geschichte immer mehr Form an und die einzelnen Charakterzüge stellen sich dar. Das verfolge ich mit Spannung und ich bin bemüht, aus dem Verhalten und den Worten die richtigen Schlüsse zu ziehen - genau wie Thea.

    Die Fäden gleichen zarten Seidenbändern, die die einzelnen Charaktere am Ende in der Geschichte zusammenführt. Und zum Schluss bin ich überrascht und zufrieden mit der Auflösung des Geschehens und meine Wunschliste ist um drei weitere Titel von Anders de la Motte reicher: Sommernachtstod, Spätsommermord und Winterfeuernacht.


    Fazit

    Wer komplexe undurchsichtige Handlungen in alten Kriminalfällen liebt, greift mit Bluteiche zum richtigen Buch.

    Schneewittchen muss sterben ist der vierte Band der Reihe um das Ermittlerteam Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff. Es ist total spannend für mich, die Entwicklung der beiden Charaktere zu verfolgen. Und so, wie ich die handelnden Personen immer besser kennenlerne, lernen sie sich auch untereinander kennen und schätzen und wissen um die Stärken und Schwächen der Kollegen und Kolleginnen. - Und doch gibt es immer wieder Überraschungen.




    Der lebendige Schreibstil lässt mich beim Lesen förmlich durch die Seiten der Geschichte fliegen. Das Geschehen spielt sich in Altenhain und Umgebung ab und bereits nach kürzester Zeit habe ich ein Bild von dem beschaulichen Ort und seiner Einwohner. Recht zugänglich sind diese allerdings nicht. Schon gar nicht, nachdem ein junger Mann wieder zurückkehrt, der nach einer mehr als zehnjährigen Haftstrafe wieder im Ort lebt. Wer Freund ist und wer Feind gilt es herauszufinden, als wieder ein junges Mächen verschwindet.


    Schneewittchen muss sterben hätte ich am liebsten in eins durchgelesen. Schon den Prolog fand ich erschütternd. Und das, was ich mir beim Lesen dort bereits ausmalen konnte, hoffte ich später in der Geschichte nicht bestätigt zu finden.

    Nele Neuhaus gelingt es in Schneewittchen muss sterben den Spannungsbogen zu halten. Die Cliffhanger am Kapitelende heizen die Stimmung noch an - und wenn es dann an anderer Stelle im Buch weitergeht, muss ich erst einmal durchatmen und mich sammeln. Das Geschehen ist so bildhaft erzählt und ich bin so sehr in der Geschichte, dass es mich nicht wundern würde, dass ich - wenn ich aus der Haustür trete - mich in Altenhain befände.

    Die Details, die Nele Neuhaus mit in die Geschichte webt, sind sehr eindrücklich. Das gefällt mir und ist neben dem gesprochenen Dialekt der Bewohner für mich sprichwörtlich das Salz in der Suppe.


    "Was ist denn hier heute Abend eigentlich für ein Aufruhr?", fragte Amelie die ältere Kollegin, die einen ihrer Gesundheitslatschen abgestreift hatte und sich unauffällig mit dem rechten Fuß die Krampfadern an der linken Wade rieb. ... "Ei, der Bub vom Sartorius is heude aus´m Knast gekomme", verriet Roswitha mit gesenkter Stimme. - Seite 20


    Es hat mir riesig viel Spaß gemacht, die Geschichte zu lesen und die Hintergründe mit Oliver und Pia gemeinsam aufzudecken. Die Verwicklungen und die Vielschichtigkeit der Charaktere tun ihr übriges und ich kann es kaum erwarten, mich im nächsten Band wieder an die Fersen des Ermittlerteams zu heften.


    Fazit

    Wer Krimis liebt, die mit Verwicklungen und vielschichtigen Charakteren aufwarten, der trifft mit Schneewittchen muss sterben eine sehr gute Wahl.


    ASIN/ISBN: 9783548609829

    Die Geister der Weihnacht wollen in Rente gehen. Mittlerweile sind die drei nicht nur älter sondern auch müde geworden. Und so haben der Geist der vergangenen Weihnacht, der Geist der gegenwärtigen Weihnacht und der Geist der zukünftigen Weihnacht ihre Stellen ausgeschrieben und freuen sich auf zehn junge Bewerber.


    Diese zehn jungen Bewerber sind von der Stellenbeschreibung, wie die drei Geister der Weihnacht sie kennen, jedoch weit entfernt. Die Bewerber haben ihre Eigenarten und neben den modernen Auffassungen auch noch ihre eigenen, die sie bei den Mitbewerbern auf Biegen und Brechen durchsetzen wollen.


    Zunächst etwas ratlos beschließen die drei Geister der Weihnacht ihre Nachfolger in einem Probelauf alle antreten zu lassen damit sie sich mit ihren Stärken und Schwächen gewinnbringend einsetzen können. Schließlich gilt es eine Vielzahl an Menschen auf den rechten Weg zurück zu bringen.


    Doch bevor die Menschen ein Einsehen erlangen können, müssen zunächst die Bewerber auf den rechten Weg gebracht werden. Und so werden sie in drei Gruppen eingeteilt und jeweils einem der drei Geister der Weihnacht zugeteilt.


    Mit viel Witz und Humor erzählt Haike Hausdorf die Geschichte der drei Geister der Weihnacht von Charles Dickens weiter und ermöglicht uns einen Einblick in die herausfordernde Arbeit. Dabei halten die zehn Bewerber die drei Geister der Weihnacht bei dem Bewerbungslauf ganz schön auf Trab. Und irgendwann fragt sich einer der drei, ob es nicht tatsächlich einfacher wäre, weiter zu arbeiten, statt die Bewerber in die Arbeit einzuweisen. Als sie bei den Bewerbern die Fortschritte bemerken, stellt sich allerdings bald die Frage, wer die Nachfolge antreten wird.


    Mir gefällt besonders der flüssige Erzählstil und die Verbindung von umgangs- und bildungssprachlicher Ausdrucksweise. Die Geschichte wirkt damit sehr lebendig. - Auch wenn es sich um Geister handelt. Ich habe beim Lesen jede Menge Spaß gehabt und oft laut lachen müssen. Eine ganz wunderbare Geschichte!


    Die jungen Bewerber haben dabei alle tolle Namen, aus denen sich Rückschlüsse auf ihre Stärken und Schwächen ziehen lassen. So heißen sie Shy, Pleasant, Pretty, Stubborn, Tardy, Funny, Aid, Grumble, Proud und Trouble und alle zehn sorgen für jede Menge Trubel in der Geschichte, das kann ich Euch sagen.


    Es ist eine Geschichte, die nicht nur zur Weihnachtszeit erzählt werden kann, denn Werte gelten das ganze Jahr über. Die Geister der Weihnacht werfen deshalb mit den Menschen auch einen Blick in die Vergangenheit, zeigen, wie es gegenwärtig aussieht und wie es zukünftig aussehen wird, wenn der Mensch sich nicht zum Besseren wendet.


    Oder verkürzt: man muss schon das ganze Jahr über lieb sein, um am Ende des Jahres ein schönes Weihnachtsfest feiern zu dürfen.



    Fazit

    Das Buch ist für alle, die an den Geist der Weihnacht glauben oder wieder glauben möchten. Für alle, die unsere Werte zu schätzen wissen. Lasst Euch von den Geistern inspirieren und von Haike Hausdorf zum Lachen bringen.


    Es ist ebenso eine schöne Lektüre für alle, die als Führungskraft tätig sind und mit den Eigenarten ihrer MitarabeiterInnen im täglichen Arbeitsleben stehen und natürlich auch für alle, die Bewerbungsgespräche für ihre Firma führen dürfen. Viel Freude bei den täglichen Herausforderungen.


    ASIN/ISBN: B08M3VKCK1

    Provenzalischer Sturm ist der achte Band um den Ermittler Pierre Durand.


    Das Geschehen spielt in Chateauneuf-du-Pape und schon allein bei dem Gedanken an die Region spielte sich in meinem Kopf folgendes ab "warmer Sommerabend, Lichterglanz, leckere Köstlichkeiten, ein guter Wein" und der Klappentext deutete schon darauf hin, dass es ein romantischer Ausflug für Charlotte und Pierre werden sollte.



    Die beiden sind beruflich sehr eingebunden und haben wenig Zeit miteinander. Pierre ist Chef de police municipale in dem kleinen Ort Sainte-Valerie und Charlotte betreibt dort eine Epicerie. Ein gemeinsames Wochenende in Chateauneuf-du-Pape klingt daher schon nach einem herrlich entspannten Urlaub.

    Tja, bei dem ganzen Drumherum hatte ich völlig verdrängt, dass es sich hier ja um einen Kriminalroman handelt. Ich kam also etwas unsanft auf, als die Geschehnisse sich in Chateauneuf-du-Pape mit einem mal ganz anders entwickelten.

    Die zuvor angekündigte Kochshow entwickelte sich zu einem wahren Desaster. Und als auch noch bekannt wurde, dass es einen tragischen Unfall auf einem der Weingüter gab, bei dem ein alteingesessener Winzer zu Tode kam, war die Unruhe unter den Menschen im Ort bald greifbar.

    Wäre es kurz darauf nicht zu einem weiteren Unfall gekommen, bei dem der beauftragte Makler ums Leben kam, wäre der Fall wohl zu den Akten gelegt worden. Doch nun verdichten sich die Hinweise, dass hier wohl jemand verhindern möchte, dass das Weingut in fremde Hände gelangt.

    So gern würde ich Euch jetzt erzählen, was ich alles in diesem neuen Kriminalroman mit Pierre und Charlotte erlebt habe. Es war wieder wie im richtigen Leben: eine Berg- und Talfahrt. Mal in Hochgeschwindigkeit und mal zuckelte man so vor sich hin - dabei war es aber nie langweilig. Während das Leben um einen herum pulsierte, trat ich bei den Ermittlungen so manches Mal auf der Stelle. Die Ideen und Ansätze waren plausibel doch irgendetwas fehlte. Und so blieb die Geschichte bis ganz zum Schluss spannend und auch, wenn die Geschichte schon Geschenk genug war, wurde ich am Ende noch belohnt.

    Sophie Bonnet zeigt uns in Provenzalischer Sturm die Weinregion Chateauneuf-du-Pape von ihrer schönsten und ihrer gefährlichsten Seite. Für die schönste Seite werft unbedingt mal einen Blick auf ihre Homepage und lasst Euch dorthin entführen. Die kulinarischen Eindrücke, die ich dank Charlotte im Kriminalroman gewinne, sind am Ende des Buches in Form von Rezepten und einer kleinen Geschichte zur jeweiligen Köstlichkeit abgedruckt und lassen mein Leckermaulherz höher schlagen.

    Wer überrascht ist, im Buch dem einen oder anderen französischen Ausdruck zu begegnen, wird am Ende in dem Glossar mit der Übersetzung aufgefangen.

    Sophie Bonnet ist die perfekte Begleitung für spannenden und kulinarischen Hochgenuss in der Provence. Auf ihre Romane freue ich mich immer sehr.

    Was mir an ihren Ausflügen in die Provence neben dem Kriminalfall und den Köstlichkeiten sehr gefällt, sind die spannenden aktuellen Themen, die sie in die Geschichte einwebt. - So, wie in diesem Roman die Veräußerung eines Weinguts an Ortsfremde. Dabei bleibt Sophie Bonnet bei vermittelnden Eindrücken und lässt mich am Ende wissen, wie und wo sie über das Thema recherchiert hat, damit ich mir meine eigene Meinung bilden kann.

    Damit sind für mich die Kriminalromane von Sophie Bonnet nicht nur Unterhaltung, sondern bergen auch immer Wissen und Wahrheit in sich. Eine tolle Verknüpfung. Das Angebot zur Nachlese ist immer da, ich darf aber auch das Geschehen erleben und annehmen, wie es in der Geschichte steht.


    Der Schreibstil von Sophie Bonnet ist sehr bildhaft. Ich bin ruckzuck im Geschehen. Die Vorgängerromane muss ich dafür nicht gelesen haben. Je mehr mir die Charaktere jedoch ans Herz wachsen, desto mehr möchte ich ihre persönliche Geschichte und ihre Entwicklung erfahren. Pierre und Charlotte machen es mir nicht immer leicht mit ihren Eigenarten. Beide haben ihren eigenen Kopf, ihre eigenen Gedanken und ihr eigenes Empfinden. Und dennoch kommen sie immer wieder auf einen Nenner und bei mir an.


    Fazit

    Provenzalischer Sturm ist für alle, die kulinarische ausgeklügelte Kriminalromane mögen, die in der Provence spielen und einen aktuellen und geschichtsträchtigen Bezug zur Region haben.


    ASIN/ISBN: 3764507586