Beiträge von magister wigbold

    Also, einen so ausgefallenen, abgefahrenen Namen wie Tankred Dorst, meinte ich natürlich. Jetzt fallen mir übrigens noch die Namen anderer Autorinnen ein. Anke Westphal - und ihr Callboy!

    Steppi, als Gefährtin des Steppenwolfs. Keine Autorin, aber witzige Forumsteilnehmerin damals. Aber ich glaube mich zu erinnern, dass du dich damals noch bemüht hattest, die fehlenden "Schäfchen" ins Boot zu holen. Ist hier ja wieder ein schönes Erfolgsmodell geworden. Jo, schau nach wie vor immer mal wieder gern rein hier :wave

    Ah ja, Laura Gambrinus - wo ist sie denn eigentlich hin? Weiß sie, das ihr hier seid?

    Was mich nochmal interessieren würde: Ihr Name ist ja ein Künstlername. Gut gewählt. Hat Stil. Sie beschwerte sich damals irgendwann mal über ihren eigentlichen Namen. Dass es da gleich ein halbes Dutzend Mädchen mit gleichen Vor- und Nachnamen in ihrer Klassenstufe gegeben hätte ... Hat sie den mal offenbart? Irgendwie Kerstin Müller oder so?

    Zwei Montalbano-Krimis gelesen und für sehr gut befunden.


    Spät kam der Ruhm, doch er kam. Mit 70.


    Die Nachricht vom Ableben des Autors sollen Salvini-Fans großflächig mit Häme kommentiert haben, um so wichtiger ist es, das Gedenken an den Autor wachzuhalten.


    R.I.P.

    Nachtrag: Habe nun, ach, auch das Ende gesehen. Ein Wermutstropfen mischt sich in den relaxten Film. Achtung: Spoiler!

    Ein Hund, der eine klassische Stampede unter Rindern auslöste, wurde von einer unterbelichteten Eule abgeknallt, und die Trude hatte sichtlich Spaß dabei. Es war Theodor Heuss, der einst sagte, dass Jägerei eine Nebenform menschlicher Geiseskrankheit sei, und genau in dieser Richtung bewegte sich auch die Motivation der Dame, die Stampede war nur Vorwand. Zu gerne hätte ich noch gesehen, wie der Besitzer des edlen Verbeiners die Olle wenigstens in eine Jauchengrube gestoßen hätte. Allein dies verwehrte der Meister dem Publikum - macht einen Punkt Abzug! Bleiben immer noch vier Sterne. ;)

    Um Himmelswillen! Klar, klar, aber danke, Marion, ist nur zu heiß gelaufen, da ich vorher schon einen Film gesehen hatte. Heute Nacht geht wieder alles seinen sozialistischen Gang, hätten wir früher im Osten gesagt. Altes Teil, aber sonst verstehen wir uns gut, mein Laptop und ich ;)

    "Immer Drama mit Tamara"

    Eine zauberhafte Komödie von Stephen Frears. Eine Metamorphose, Schriftsteller-Refugium auf dem Lande, zwei durchgeknallte Teenager, 1 Rockstar, 1 kerniger Junge vom Dörp, vernachlässigte Ehefrauen und die Beziehungskisten der süßen Tamara ...

    Very british. Stilvoll :thumbup:

    Leider weiß ich noch nicht, wie es ausgegangen ist. Das DVD-Laufwerk meines extra für die (Nacht)Arbeit bei Ebay für wenige Euronen erworbenen Laptops aus polnischen Militärbeständen streikte :schlaegerkurz vor Schluss, so dass ich den Laptop um ein Haar wie eine Frisbee-Scheibe durch das geöffnete Fenster geworfen hätte. Da ich beim Militär in längst vergangenen Tagen die Handgranate über 60 Meter weit schleudern konnte, hätte der Laptop frühestens auf dem 1,5 Kilometer entfernten Alexanderplatz wieder Bodenberührung gehabt und einen Krater hinterlassen, der die Ausmaße des Chicxulub-Kraters auf Yucatan bei weitem übertroffen hätte.

    ...


    Yep, Tom, darum kämpft ihr ja auch um
    den Putlitzer Preis und nicht um den Pulitzer-Preis ;)  :lache

    Sorry, nur sinnfreier Spassss!


    Normalerweise ist es so, dass ein guter Schauspieler immer erheblich mehr aus dem Text herausholt, als es der Autor selbst jemals könnte, ja es ist manchmal gerade zu unerhört, was da möglich ist! Das weiß jeder, der schon mal einen Text schrieb, der dann von Schauspielern gesprochen wurde. Aber wer weiß schon, ob der Schauspieler hier bei manchem Text überhaupt wüsste, was er da vorliest. ;) Nein, gleiches Recht für alle. Schließlich wird hier vielleicht ja auch die Gesamtkomposition aus der Persönlichkeit des Autors und dem Text beurteilt. Darum wird der Autor im Vorfeld ja auch vorgestellt. Das könnte man sich sonst sparen, wenn es allein und ausschließlich um den Text ginge. Aber klar, man wird so natürlich auch dem Medium Fernsehen gerecht und lockert das ein wenig auf.
    Und dass jeder dort in Klagenfurt den Favoriten eines anderen schlecht machen will, ist ebenfalls nicht richtig. Dann käme man zu keinem Ergebnis. Die Beurteilung der einzelnen Texte, die ja ohnehin zumeist stark subjektiv ist (man schaue sich die nahezu diametral entgegensetzten Urteile ausgewiesener "Experten" über literarische Werke an oder die Urteile von Dichtern über andere Dichter), fällt auch hier oft völlig unterschiedlich aus. Dann verböte sich auch eine Sendung wie das „Das literarische Quartett“, in der jeweils ein Kritiker immer ein von ihm geschätztes Werk

    vorstellt.

    Darüber hinaus ist der Wettbewerb in Klagenfurt nicht nur ein Querschnitt zeitgenössischer Literatur, sondern auch eine Werbung für Literatur, schon allein aus der Tatsache heraus, dass es im Fernsehen auf einem Großsender läuft. Der eine oder andere bleibt da schon hängen. Ich kenne einige, die nicht sonderlich bibliophil sind und sich das trotzdem zuweilen anschauen. Auch weil die Länge der Texte überschaubar ist und die Reaktion unmittelbar erfolgt. Das kann auch immer schnell Drama en minature werden, wie es damals zum Beispiel mit Reich-Ranickis Verriss von Fauser war.

    Wenn man das nach Zuschauerzahlen bemessen will, dann könnte man Kultursendungen sowieso gleich einstampfen. Nein, ist schon ok so.

    Die Texte allerdings, nun da kann in den vielen, ja sehr vielen Fällen wirklich geteilter Meinung sein. Viele müsste man sich schon schön :prost

    Hallo, Tante Li.


    Ich mein(t)e in erster Linie die Autoren und die Texte. Das Format ist aber auch insgesamt ... renovierungsbedürftig.

    Oha, ein Versehen. Den emporgestreckten Daumen wollte ich gar nicht geben. :)


    Renovierungsbedürftig? Mag sein. Aber ich finde, das Format hat nach wie vor Format, und wir sollten froh sein, dass es die Veranstaltung noch gibt.

    Nach den vielen süßen Küken hier ein paar wahre Feinschmecker bei der Arbeit. Brooks River in Alaska. Es sind 7 Kameras im Einsatz. Sieht so leicht und locker aus, ist für die Grizzlies aber von existentieller Notwendigkeit, gilt es doch, sich genügend Fettreserven für den Winter zuzulegen.


    https://explore.org/livecams/b…r-salmon-cam-brooks-falls


    Wer etwas über Bären erfahren will (eine menschliche Tragödie inklusive) und sich gleichzeitig ein kleines Meisterwerk des Dokumentarfilms anschauen möchte, dem sei "Grizzly Man" von Altmeister Werner Herzog empfohlen. Im Ausland mit Preisen überhäuft, hat es in Deutschland eine Ewigkeit gedauert, überhaupt einen Verleih zu finden.


    https://www.amazon.de/Grizzly-Man-Timothy-Treadwell/dp/B000HWZ9NE (incl. Amazon Affiliate-ID from this website)

    Stromberg - der Film.

    Yep, der hat mir gerade die Samstagnachtschicht versüßt. Der Film wurde übrigens weitgehend durch Crowdfunding fnanziert.

    Für Stromberg-Fans ein Muss. Wiedersehen mit alten Bekannten ... Betriebsausflug der "Capitol" - und Stromberg wird letztendlich zur Galionsfigur einer neuen "antikapitalistischen" Bewegung. Göttlich!

    Wichtig: Man sollte unbedingt ein bis zwei Staffeln der Fernsehserie gesehen haben vorher. Ansonsten wäre es nur ein Minimum an Spassss!

    :thumbup:

    "Der Weiße Hai"

    von Peter Benchley


    Verkaufsrang 500000 bei Amazon beweist, dass dieser Mist immer noch gekauft wird. Benchley hat viele Millionen Dollar mit dem Buch verdient. Schwer abzuschätzen aber ist, wie vielen Haien das Machwerk das Leben gekostet hat. Benchley sah das später ein und bereute, das Buch geschrieben zu haben. Sagte er wenigstens ...

    Schön blöd,

    würde ich sagen, aber immerhin hat sich der Rezensent die Mühe gemacht, das Buch zu lesen, ich nicht.

    Droste hat sich nicht selbst als "neuer Tucholsky" bezeichnet, sondern ein Kritiker der Süddeutschen Zeitung. Das ist ein entscheidender Unterschied. Wenn man schon etwas hinauskrakeelt inklusive übler Schmähungen, dann sollte man schon richtig recherchieren vorher. Stattdessen war hier offenbar der Wunsch Vater des Gedankens. Droste besaß ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein, aber megaloman war er nicht.


    "Keine Linie, kein Konzept"

    Droste schreibt keine Romane, sondern es handelt sich bei ihm immer um Glossen, Gedichte, gesammelte Kolumnen und Sprachminiaturen. Da bedarf es keines „Konzeptes“. Es ist ganz einfach eine zeitkritische literarische Produktion - mit den Mitteln der Satire. Wirft man Lichtenberg (Aphorismen) vor, kein Konzept gehabt zu haben? Tucholsky? Kraus? Na also.


    Über die Qualität vieler Texte sind sich die Kritiker einig: teilweise großartig bis genial (manche schwach). Die Liste der Elogen und begeisterten Kritiken von Kritikern ist sehr, sehr lang, und jeder, der wirklich über Sprachgefühl verfügt, weiß die Texte entsprechend zu würdigen.

    Aber nicht alles, was er schrieb, war gut, und gerade am Ende seines Lebens wurden die Texte schwächer (ich hörte das schon und habe ihn auch schon lange nicht mehr gelesen), was vermutlich seiner starken Alkoholsucht geschuldet war. Er starb an einer Leberzirrhose und hatte etliche Entziehungskuren hinter sich.


    Droste besaß eine enorme Sprachgewalt und stieß mit Worten zu wie mit einem Degen.

    So quasi mal als Anekdote am Rande ;): Anfang der 90er stand sein Name ganz oben auf der Todesliste einer Neonazigruppe. Es war ernst gemeint, und der Kommissar empfahl ihm, einen Waffenschein zu machen - er lehnte ab.

    Es nur mit ein bisschen Satire auf einen Spitzenplatz dieser Charts zu bringen - dazu bedurfte es schon eines scharfen Schwertes, das aber, wie gesagt, zumeist (!) :)nur aus Worten bestand ...


    10 Minuspunkte, und hier noch Böhmermann und Kühnert ins Felde zu führen - das ist nicht ohne Witz. :grin

    Hallo zusammen!


    Ich suche Krimis oder Thriller, in denen sich jemand, der/die als Kind (z.B. in der Schule) gemobbt oder schwer misshandelt wurde, später dafür rächt. Später, und das ist der entscheidende Punkt, heißt MINDESTENS 10 Jahre danach.

    Des Weiteren würde mich interessieren, ob jemand Krimis kennt (Polizeikrimis dürften dafür infrage kommen, kenne aber keinen, bei dem dies der Fall wäre), in denen (gleich) zwei Fälle, die nichts miteinander zu tun haben, gelöst werden.


    Gruß

    magister wigbold

    Wiglaf Droste ist gestern verstorben. Er war vielseitig, ein großartiger Sprachkünstler und ein Mann von Charakter und Format.


    Hier nahm er sich Ratzinger, damals noch Kardinal, vor:


    Ratzinger will Jesus werden / nicht erst im Himmel, nein: auf Erden. / Wer aber war der Lattenjupp? / Die Nummer eins im Gottesclub? / War Jesus Gottes elfter Finger / weil sich das reimt auf Ratzinger? / War er der Botschaft ihr Verbreiter / als Gottes Steh- und Samenleiter? / War der Mann nun Gottes Sohn / oder seine Erektion? / Die mit Metaphern um sich warf / denn schöne Sprache macht uns scharf? / War Jesus auch ein Freund der Qual / wie heute Joseph Kardinal? / Der Übelfinger ratzt durchs Land: / Euer bißchen Restverstand / sollt ihr in die Tonne treten / Ihr sollt nicht denken, ihr sollt beten! / Doch ich sage nur: Wohlan – / Ratzinger, geh du voran! / Willst du sein wie Jesus Christus / Nimm den Hammer, und dann bist du's! / Vergiß die langen Nägel nicht / denn du bist kein Leichtgewicht. / Schön zu sehn für alt und jung / ist die Eigenkreuzigung / Schon in drei Tagen bist du schlaff

    Bis dahin grüßt dich

    Drostes Wiglaf

    Zwei glorreiche Halunken

    (The good, the bad, the ugly)


    Kurzbeschreibung:

    Ein mysteriöser Fremder namens Joe, der mexikanische Revolverschütze Tuco und Setenza, ein sadistischer Krimineller sind auf der Jagd nach einer Geldkassette. Inhalt 200.000 Dollar. Die drei Desperados haben untereinander nichts gemeinsam - werden aber zu Komplizen, wenn es die Situation erfordert. Doch jeder verfolgt nur ein Ziel: die Geldkassette. Und keiner von ihnen ist bereit zu teilen.


    Mein Eindruck:


    Pferdeoper. Spaghettiwestern. Nicht in der amerikanischen Prärie, sondern in der spanischen Wüste gedreht. Wortkarge Kriminelle. Simpler Plot. Amoralisch. Gewalttätig. Längen. Das Drehbuch in 11 Tagen geschrieben (angeblich!). Sah ihn als Kind zum ersten Mal und konnte nichts groß dran finden …


    Immer mal wieder gesehen seitdem. Wurde besser und besser – ein untrügliches Zeichen … Mittlerweile im reifen Mannesalter eine Tankstelle, die ich einmal im Jahr anfahre.


    Ein Feuerwerk der Filmkunst. In bester Tradition des pikaresken Romans entspinnt sich vor der Kulisse des amerikanischen Bürgerkriegs eine furiose Jagd dreier Outlaws nach einer prallgefüllten Kriegskasse, die in einem einzigartigen Showdown gipfelt. Gelungene Balance zwischen trockenem Witz und Härte, wobei der Film im Grunde auch als Antikriegsfilm zu interpretieren ist, das Agieren unserer (Anti)Helden nimmt sich beinahe harmlos aus im Vergleich zum allgegenwärtigen Horror des Krieges. Geniale Kameraführung mit Wechseln zwischen Totalen und leinwandfüllenden Aufnahmen von Gesichtern wie aus zerkarsteten Landschaften geschnitzt. Exzellente Schauspielerleistungen bis in die Nebenrollen hinein. Eli Wallachs Spiel ist nicht zu toppen. Alles getragen von Morricones genialem Score – ein verdammtes Meisterwerk!


    ASIN/ISBN: B000176N5I

    Rundfunkbeiträge sinnvoll genutzt. Großartiger Tatort! Das fing schon beim Intro an, das die Atmo des genialen Thrillers „Sieben“ verströmte. Interne Konflikte schön herausgearbeitet. Gelungenes Spiel mit der Erwartungshaltung. Die Szene in der in der Tiefgarage - stark! Genial aus Versatzstücken gebastelt. Chapeau!

    Aldeer Faldeeer,


    ich sehe gerade, was dieser schwer unterbelichtete Paragraphenhengst, der auch noch die Chuzpe besaß, "Bruddenbrooks" als "durchschnittliche Unterhaltungsliteratur" zu bezeichnen, hier so verbrochen hat. Sagenhaft! :)


    Tipp, da ich "Walden" aufzählte: " Die amerikanische Literatur, so kühn und großartig sie ist, hat kein schöneres und tieferes Buch aufzuweisen.“ (Hesse)


    Jo, ich bin damit hier durch. Euch noch einen schönen Abend! :wave