Beiträge von lyrx

    Zitat

    Original von oemchenli


    Dann häkel dir doch selbst ein Täschchen. :grin


    oemchenli, ich bin ein Mann. Männer können nicht häkeln und wollen es auch nicht können. Ich hatte als Kind in der dritten Klasse "Werken" als Unterrichtsfach. Da musste ich mal ein Ballnetz häkeln. Seither bin ich traumatisiert.

    Zitat

    Original von oemchenli
    Ich pack meins immer in eine passende Tüte und da zerknickt auch nix. Was hast du denn für einen riesen Rucksack das dir dass immer passiert.


    So groß ist der auch nicht. Aber da wird reingepfeffert, was rein muss.


    Die Idee mit den Gefrierbeuteln gefällt mir ja bisher am besten ...


    Ich hab ja keine Omi mehr, sonst würde ich sie bitten, mir ein Täschchen zu häkeln ....

    Hallo Eulen,


    nachdem mir heute zum 100sten Mal ein Taschenbuch im Rucksack zerquetscht worden ist, hier mal die entscheidende Frage in die Runde der Bücherenthusiasten: Weiß jemand von euch, wo man ein leichtes Etui oder etwas Ähnliches kaufen/bestellen kann, mit dem man Bücher/Taschenbücher in Rücksäcken oder auf Reisen so transportieren kann, dass nicht immer die Seiten oder der Umschlag geknickt werden?


    Wenn ich ein Buch ein paar Wochen lang mit mir rumtrage, weil ich es einfach zu Ende lesen möchte, dann ist es hinterher völlig ramponiert. Transportschaden! Wenn ihr Vielleser sei, müsst ihr dieses Problem doch auch haben! Eure Lösungen bitte!

    Hallo Eulen,
    ich wäre auch gerne dabei. War schon als absoluter Frischling in Berlin dabei, was ganz toll war. Brauche natürlich auch eine Übernachtung.


    Ich hab den Thread hier mal überflogen. Es stand da was, das ging in Richtung
    Tagungs-Hotel und Sitzungsräume. Das kennt unsereins aus dem Beruf, und ich denke, es wäre tödlich für Stimmung und Atmosphäre. Da sollte man wirklich lieber in eine Gaststätte oder Ähnliches gehen ...



    Viele Grüße,


    lyrx

    EDIT: Lücken gefüllt!


    Freie Gesprächsrunde:


    Ist mir ein wenig zu ausgedacht und geht ins banale.


    Der Tod des Marat 2093:


    Na ja, hat was von einem Ausschnitt aus eine konventionellen Thriller
    oder SciFi


    Wolkenfängerin:


    Das ist zwar gut formuliert, mir aber viel zu kitschig.


    Das Kinn:


    Ein Experiment, von dem ich selbst noch nicht so recht weiß,
    was ich davonhalten soll.



    Ungewolltes Leben:


    Auch das hat ne Tendenz zum Kitsch. Eine Impression,
    na ja



    Tagträume:


    Spätestens hier denke ich: Irgendwie ähneln sich die Texte. Jetzt
    sitzt halt mal einer im Gefängnis.



    Der Tiger und der Zauberer:


    Hat mir eigentlich ganz gut gefallen. Etwas Witz dabei, wahrscheinlich
    ein(e) junge Schreiber(in)



    Das Cryo System:


    OK, das kann man machen. Eine Zusammenfassung, nicht wirklich originell.
    Von der Idee her wohl nicht das Richtige für einen 500 Wort-Text



    Das Los der Lady ...:


    Nicht meine Sorte Text. Da höre ich Schwulst und Pathos.


    Freie Improvisation:


    Die Gedichte stehen für mich irgendwie außer der Wertung, weil ich
    sie gar nicht so recht mit den anderen Vergleichen kann. Bin immer noch
    auf der Suche nach einem Standkpunkt.


    Freiheit:


    Tagebucheintrag einer Vierzigjährigen, die zu viele schlechte Bücher
    gelesen hat.



    Einblicke:


    Nett erzählt, aber ich hätte an Stelle des FKK-Campings vielleicht lieber
    nen Swinger-Club genommen.



    Nemo:


    Ich finde, der eigentliche ganz witzige Gag ist so umgesetzt,
    dass er nicht mehr richtig zieht. Leider. Die Story hat mehr
    Potenzial.




    Frei:


    Eine freie Meinungsäußerung des kleinen Manns auf der Straße.


    Endlich:


    Für mich einer der besseren Texte



    Frei sein:
    Da ich ja momentan nur Gedichte untereinander vergleichen möchte:
    Das andere gefiel mir besser.



    Plagiat:


    Fand ich ganz nett. In diesem Stil muss man 500-Wort-Texte wohl
    schreiben.


    Marthaler:


    Für mich der Beste.



    Pitbull & Pinguin:


    Find ich witzig. Erinnert mich irgendwie an Blaustrumpf, wobei ich
    mich aber irren kann.




    Krokodile:


    Sogar für mich sofort als echte Nudelsuppe erkennbar. Vielleicht ist gerade
    diese eindeutige Erkennbarkeit des Stils das Problem des Textes



    Zuviel gewagt:


    Die Stubenfliege als überraschende Wende. Mir ein wenig zu sehr
    Kinderbuch


    Über den Wolken:


    Na ja.


    Allgemein


    Ich hab noch nicht oft genug mitgemacht, um die Qualität der Monate
    vergleichen zu können. Finds aber unnötig, sich darüber
    aufzuregen.

    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Aber dann kam Reich-Ranickis verherrende Besprechung im literarischen Quartett. Seitdem wird das Buch auch oft angegriffen, da sie Reich-Ranickis fehlgeleitete Empfehlung in diesem Buch suchen und nicht finden.


    Von dem Löffler-Ranicki-Streit hatte ich ja gehört. Dass es aber um dieses Buch ging, habe ich erst grade eben gemerkt, als ich diesen Fred gelesen habe. Interessant!


    Ich will hier eigentlich gar nicht unbedingt die Murakami-Liebhaber angreifen. Wer's gut findet, meinetwegen. Von einem Literatur-Papst hätte ich aber deutlich mehr Gefühl für die erzählerischen Schwächen erwartet. Entweder ist R-R kein Papst, oder aber die Bewertung von Literatur ist wirklich etwas sehr sehr Subjektives. Ich tippe auf das Erste.

    Auf der Vorderseite des Buchdeckels wird Reich-Ranicki zitiert: Ein
    hoch erotischer Roman. Ich habe eine solche Liebesszene seit Jahren
    nicht mehr gelesen.
    Reich-Ranickis Erotik muss sich hauptsächlich
    im Kopf abspielen, denn auf den Seiten dieses Romans ist sie nicht zu
    finden. Die deutsche Ausgabe ist aus dem Englischen übersetzt, die
    Englische wiederum aus dem Japanischen. Vielleicht ist die Erotik ja
    irgendwo beim Übersetzen verloren gegangen. Und doch hat dieser Roman
    Millionen auf der ganzen Welt "bezaubert" hat. Wir zählen
    inzwischen die siebzehnte deutsche Ausgabe, und es geht weiter. Woran
    liegt das?


    Es ist nun einmal so: Der gemeine Leser muss lesen und für gut finden,
    was ihm von Presse und Kritik für gut verkauft wird, und was ganz
    vorne in den Bücherregalen steht. Wie soll er sich auch selbst zurecht
    finden im Bücherdschungel? Wenn dies nun Murakami ist, dann ist das
    einfach so, denn Murakami ist Murakami, den kennt man, und der ist ja
    so gut! Aber was haben wir denn da eigentlich vor uns liegen, wenn wir
    etwas genauer hinschauen?


    Wir haben Shimamoto, die hinkende Jugendliebe eines jungen
    Japaners. Sie soll irgend etwas Geheimnisvolles haben, aber was,
    bleibt nur angedeutet. Die Jugendliebe verschwindet und taucht später
    wieder auf. Sie hinkt nicht mehr, weil sie sich hat operieren lassen,
    aber der Roman hinkt weiter. Uns wird erklärt, dass diese Frau
    nichts von ihrer Vergangenheit erzählt, immer mal wieder "eine
    Zeitlang" verschwindet, um dann "wahrscheinlich"
    wiederzukommen. Es wird versucht, dieses Banale Vokabular: "eine
    Zeitlang" ... "vielleicht" ... mit Bedeutung
    aufzuladen. Schließlich ist sie ja die große Liebe des Erzählers, und
    deshalb muss sie einfach geheimnisvoll sein. Aber die
    gefährliche Geliebte Shimamoto bleibt ein flacher Charakter,
    unglaubwürdig, ohne echtes Leben. Die Geschichte wirkt ausgedacht,
    auf den Effekt hin aufgebaut. Die üblichen dramaturgischen Tricks
    werden aufgefahren, um Romantik zu suggerieren: Gemeinsam Musik
    trinken, Cocktails schlürfen, den Inhalt einer Urne über dem Wasser
    verstreuen, mal schnell sterbenskrank werden und dann vom Geliebten
    gerettet werden, den gemeinsamen Freitod planen und so weiter ...


    Das hat es alles schon gegeben, und zwar besser, und mit
    glaubhafteren Charakteren. Aber es verkauft sich gut, also kann es doch
    so schlecht nicht sein, oder?


    Übrigens: Die Frage, welches Schicksal die "Gefährliche Geliebte"
    denn nun in ihrem Leben erfahren hat, wird nicht beantwortet. Der Leser
    darf Rätseln und Tiefsinn vermuten, wo keiner ist. Somit finden wir
    nicht nur keine Erotik, wir finden nicht einmal die Auflösung, also
    auch keine Befriedigung.

    Zitat

    Original von Tom



    Eigentlich ist es die Erwartungshaltung der Zuschauer, die im Vordergrund steht. Sie wollen Sportler der eigenen Nation gewinnen sehen oder sie wollen Leistungen präsentiert bekommen, die es bis dato noch nicht gab, sonst schalten sie ab.


    Der Zuschauer hat aber auch die Erwartungshaltung, dass die Radrennfahrer sich NICHT vorher mit Doping auf Touren bringen. Natürlich, was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß, und man kann ja nun nicht von jedem Radsport-Zuschauer verlangen, dass er Doping-Aufklärer wird.


    Ich schalte auch nicht deswegen den Fernseher aus, weil ich weiß, dass die gedoped sind, die da vorturnen. Trotzdem finde ich es nicht gut, dass sie gedoped sind und fände eine Sport, in dem die Leistungen ein wenig "normaler" sind, genau so spannend.

    Zitat

    Original von Heaven
    Das sehe ich aber (als Zuschauer :grin ) ganz anders. Nicht in allen Sportarten erwartet man vom Einzelnen Höchstleistungen.


    Bei Judo oder Fechten zB ist nur der Sieg über den Gegner entscheidend. Da wird keine "Höchstleistung" sondern gute Technik abverlangt.


    Da verwendest Du eine eingeschränktere Definition von Leistung, als ich es tue. Körperbeherrschung, Geschick, Taktik und Technik sind für mich ein wichtiger Bestandteil einer guten Leistung. Sie können zwar nicht direkt durch Doping gesteigert werden, indirekt leider schon. Tennis z.B. ist eine stark technisch orientierte Sportart. Wer aber dasselbe Ballgefühl nach vier Stunden auf dem Platz immer noch abrufen möchte, der tut gut daran, gelegentlich mal ins Medikamentenschränkchen zu greifen.

    Zitat

    Original von Tom
    Profisport dient, das sieht man an vielen Ex-Profis, in erster Linie der Vernichtung des eigenen Körpers, um gleichzeitig möglichst viel Geld zu verdienen.


    Bei Profisport steht der Leistungsgedanke im Vordergrund. Es geht darum, die Grenzen des menschlichen Körper möglichst weit auszudehnen. Genau das ist sein Problem. Die Grenzen sind längst erreicht, und es helfen nur noch Medikamente, um weitere Leistungssteigerungen zu ermöglichen.


    Ich finde Leistungssport trotzdem interessant und sehe ihn gerne. Das Doping stört mich. Es stört mich, dass Tennisspieler zwei Wochen lang wie die Berserker über den Platz fegen, ohne müde zu werden, ohne Konzentrationsschwächen zu haben.


    Hier muss ein Umdenken stattfinden. Der Leistungsbegriff muss umdefiniert werden. Ethische und gesundheitliche Aspekte müssen mit in den Leistungsbegriff einfließen. Eine Leistung ist erst dann eine "gute" Leistung, wenn sie nicht gegen den Körper, sondern mit ihm erzielt wird. Kontrollieren kann man das nicht. Es muss von den Sportlern selbst ausgehen ...

    Ich finde es richtig, dass die Berichterstattung eingestellt worden
    ist. Man sollte daraus keine prinzipielle Frage machen. Natürlich wird
    dieser Sport nie sauber werden, natürlich sind andere Sportarten auch
    verseucht. Im Radsport ist meiner Ansicht nach ein Grad an
    Offensichtlichkeit erreicht, der kaum mehr zu überbieten ist. Man
    denke nur an Floyd Landis, der die letzte Tour ganz offensichtlich
    dadurch ENTSCHIEDEN hat, dass er sich in der entscheidenden Etappe was
    eingepfiffen hat und dadurch seinen Rückstand wettmachen konnte.



    Wenn ARD und ZDF jetzt aussteigen, dann tragen sie wenigstens ein
    wenig dazu bei, dass hier nicht immer weiter Grenzen überschritten
    werden. Es geht ja letztlich ums Geld. Die Medien haben einen großen
    Einfluss darauf, ob in den Radsport, so wie er momentan ist, weiter
    Geld fließt. Wenn die Medien nicht mehr berichten, dann macht die
    Werbung im Radsport keinen Sinn mehr, und was glaubt ihr, wie schnell
    dann da die Sponsorengelder versiegen. Das geht Schlag auf
    Schlag. Dann und erst dann hat der Radsport die Möglichkeit für einen
    Neuanfang. Sauber wird er wohl nie werden, sauberer hoffentlich schon!

    "Der dunkle Schirm" ist ein Roman über Drogenmißbrauch. Dick hat
    ihn von 1972 bis 1975 verfasst, nachdem er selbst eine schwere Krise,
    einen Selbstmordversuch und einen Aufenthalt in einem
    Rehabilitationszentrum für Drogenkranke überstanden hatte. Der Roman
    steht eindeutig in der Tradition der 68er. Er verarbeitet die dunkle
    Seite dieser Zeit, die Desillusionierung, die Zerstörung von Hoffnung
    und Idealen im Drogensumpf.


    Einmal mehr stellt Dick unter Beweis, dass er keine
    Science-Fiction-Autor im eigentlichen Sinne ist: Er schreibt über die
    Gegenwart, seine Zeit, sein Leben und nutzt die Stilmittel der Science
    Fiction zu Entfremdung und Überzeichnungen. Inzwischen ist das Buch
    längst als das erkannt worden, was es tatsächlich ist, nämlich ein
    gesellschaftskritischer Gegenwartsroman.


    Worum geht es? Bob Arctor arbeitet als Undercover-Agent im
    Drogenmilieu. Längst ist er selbst abhängig und verliert mehr und mehr
    den Bezug zu seiner Identität. Bald hält er sich in seiner
    Undercover-Identität und in seine Ermittlerrolle für zwei verschiedene
    Personen. Er beobachtet sich selbst, ja wird sogar dazu
    beauftragt. Die Grenzen zwischen dem Drogenmilieu und dem Staatsapparat,
    der den Drogenhandel bekämpfen soll, sind aufgehoben. Die
    Ermittlungsbehören mit ihren verdeckten Ermittlerin sind längst selbst
    Teil der Drogenszene geworden. Die Ermittler dealen und konsumieren
    genau wie diejenigen, die sie hinter Gitter bringen sollen. Jeder
    Dealer könnte genau so gut ein verdeckter Ermittler sein.


    Den größten Raum nehmen Schilderungen ein, in denen auf komische Weise
    das absurde Verhalten der Junkies beschrieben wird, die zu keinem
    klaren Gedanken mehr fähig sind. Es gibt absurde Unterhaltungen,
    irrsinnige Anekdoten traurigen Zerfall. Schon die ersten Seiten geben
    den Ton an. Auf ihnen wird geschildert, wie Jerry Fabin eine
    Wahnvorstellung bekommt. Er glaubt sich von Wanzen
    befallen. Waschzwang, Insektenvertilgungsmittel, eingebildete
    Schmerzen, verrückte Suchaktionen, das ganze Programm. Jerry Fabin ist
    einer, der ganz am Ende steht. Sein Gehirn hat sich "zersetzt",
    er wird bald sterben oder in einer Drogenklinik vor sich hin
    vegetieren. So wird dem Leser schon auf ganz am Anfang vor Augen
    geführt, wohin der Weg des Protagonisten Bob Arctor unaufhaltsam
    führt. Auch er landet in einer Drogenklinik. Am Ende erfährt man, dass
    er immer noch, inzwischen ohne sein Wissen, als Undercover-Agent
    eingesetzt wird. Er soll die wahren Ziele der Hilfsorganisation
    "Neuer Pfad herausbekommen." Auf den letzten Seiten des Buchs
    sieht Arctor die Wahrheit und wir sehen uns endgültig einer Welt
    gegenüber, in der es nichts anderes mehr gibt, als den Anbau, den
    Verkauf und den Konsum von Drogen. Eine Welt, die sich selbst ad
    absurdum geführt hat.


    Man kann den Roman guten Gewissens als einen Anti-Drogenroman
    bezeichnen, geschrieben von einem, der die Szene von innen kennt. Dick
    streitet das jedoch ab. Das Buch enthält ein sehr interessantes
    Nachbemerkung des Autors, in dem er auf die autobiografischen Bezüge des Romans
    hinweist und fast so etwas wie eine Deutung gibt. Auch das Nachwort
    von Christian Gasser ist lesenswert.


    Der Roman bleibt erträglich durch seinen absurden Humor. Etwas schwer
    erträglich scheint mir die Übersetzung zu sein. Sie wirkt manchmal
    hölzern. Wer kann, sollte Dick vielleicht lieber im Original lesen.

    Zitat

    Original von Seestern
    Heißt Deine Angebetete Elisabeth? Ich hoffe nicht ...
    Ich jedenfalls würde herzlich lachen, wenn mir mein Freund sowas ins Ohr säuseln würde ...


    Jetzt aber ernsthaft. Das ist mir zu überladen, zu barock. Weniger ist manchmal mehr ... Das gilt eben für meinen Geschmack.
    Weshalb diese Parenthese mit dem Liebesbiss? Das fällt für mich irgendwie völlig aus dem Rahmen.


    Hallo Seestern,


    danke für die Lektüre. Das ist ein älteres Gedicht, und es ist kein "echtes" Liebesgedicht in dem Sinne, dass ich es für eine Frau geschrieben habe, in die ich verliebt war. Allerdings neige ich zu solcherlei Gebrauchslyrik, das muss ich zugeben.


    Deine Kritik ist bestimmt berechtigt, und ich kann das nachvollziehen.


    Ich habe ohnehin in den letzten Tagen meine Meinung dazu geändert, wie man als Schreiberling mit Kritik umzugehen hat. Meine neue Strategie ist, nur noch Dinge vorzuzeigen, die (wenigstens in der ersten Fassung) fertig sind. Dann führt Kritik nicht zum Kreativitätsverlust. Seither schreibt sich's für mich leichter.


    Das Gedicht ist für mich abgetan. Ich habe eigentlich keinen lyrischen Ehrgeiz, entdecke aber hin und wieder meine eigene Gedichte gerne wieder ...
    heute habe ich Elisabeth aus einer Laune heraus reingestellt um mal zu testen, ob es Reaktionen gibt ...

    Ach Elise, du Lichterliche, Elistige, ach du, Erleuchtebeth
    Ach Eleise, Eliesabit (Liebesbiss), so lässig fein, Schönbein:
    Da möchte ich, Ehrlichabeth, möcht' ich schlicht, Elichtabeth,
    Erleucht' am Bett, Eleisafein, sein, am Lichterbett.


    Oh Labeth, Oh la la, Sweet lolobei, Elalabeth,
    Eleises Lied, erwacht am Bett, Elisabeth, Lied nett!
    Liebslied geleibet, geeinverliesaleibet, Elustabeth,
    Liesthörst du's Lisalieb s'Liedlein, Elisa dein?


    Euleusia Klonggong: Ella Triangelklang, Wangenweichklang:
    Schwebton mit Bild: ElisavormBeet, vormBlumenbeet!
    Ewiges Sonnett, Emileisabeth, Elaunebeth ...


    Eh, du viola da gamba! Du E-DurMoll-Klangbett!
    Dein Lichtalied labt. Ah liest sich das warm!
    EhrlichdasBebt ehelich verwebt: Ewig verliebsamtbeth.

    Mein gesunder Menschenverstand sagt:
    Wer schreibt, kann nicht gleichzeitig lesen. Also geht die Zeit des Schreibens natürlich von der Lesezeit ab, und wenn einer viel schreibt, dann wirds vielleicht manchmal knapp.


    Wer aber schreibt, könnte gleichzeitig noch zu Recherchezwecken lesen, das täte dem Buch ja vielleicht gut.


    Ich selbst lese am liebsten morgens nach dem Aufwachen, bevor ich mein Tagewerk anfange. Dann vielleicht noch abends, wenn ich nicht zu müde bin. Tagsüber habe ich oft ein schlechtes Gewissen, wenn ich lese.


    Andererseits kann Lesen, da es Konzentration erfordert, auch so was Ähnliches wie Meditation sein. Ich glaube, Lesen ist für mich auch ein Ersatz für Meditation, besonders dann, wenn ich schwierige Bücher lese.


    Eine Zeitlang dachte ich auch, Lesen und Schreiben sei für mich wie Ein- und Ausatmen. Aber dann habe ich mich mit dieser verkürzten Lebensphilosophie irgendwie unglücklich gefühlt ...

    Diesen Roman hat Uwe Johnson im Jahr 1958 geschrieben, im Alter von 24
    Jahren. Es wurde 1959 in Westdeutschland veröffentlicht, im gleichen
    Jahr wie "Die Blechtrommel" von Günter Grass.


    Fast möchte man es ein Jugendwerk nennen, besäße es nicht schon in
    vollem Umfang jene Abgeklärtheit, Strenge und Distanziertheit, die
    Johnsons Prosa überhaupt auszeichnet.


    Eine sehr erhellende Zusammenfassung findet man auf der Seite von
    Dieter Wunderlich.


    Das Buch erschließt sich äußerst schwer. Es gibt ständige
    Perspektivewechsel, sogar innerhalb derselben Szene. Oft ist nicht
    klar, wer denn nun gerade spricht und seine Sicht der Dinge auf den
    DDR-Eisenbahner Jakob Abs schildert. Jakobs Freundin Gesine ist mit
    zwanzig Jahren in den Westen gegangen und arbeitet dort als
    Übersetzerin. Im Verlaufe des Romans flüchtet Jakobs Mutter ebenfalls
    in den Westen, Gesine kommt zu Besuch, und Jakob erstattet einen
    Gegenbesuch. All dies geschieht unter den Augen der "Staatsmacht"
    in Gestalt des des Herrn Rohlfs von der Spionageabwehr und seiner
    Kollegen.


    Warum ist dies nun ein Roman, der in den Kanon der deutschen Literatur
    eingegangen ist? Der Autor Johnson war sehr überzeugt davon, dass sich
    mit Sprache Wahrhaftigkeit ausdrücken lässt. Genau das ist die Stärke
    auch dieses Romans. Er ist verdichtete, intensivierte DDR-Realität,
    ein Zeitdokument von großer Authentizität und Glaubwürdigkeit. Die
    Charaktere wirken echt und lebendig, und das obwohl die Prosa trocken
    und ereignisarm daherkommt. Wer verstehen will, wie in der DDR des
    Jahres 1965 Schicksale einfacher Menschen geprägt wurden durch den
    Absolutheitsanspruch einer bis tief ins Privatleben vordringenden
    Ideologie, der liest diesen Roman.


    Jakob ist ein unpolitischer Mensch, zuverlässig, arbeitsam, mit einem
    unkomplizierten, geradlinigen Gemüt ausgestattet. So einer
    "funktioniert" im besten Sinne des Wortes. Er ist ein nützliches
    Mitglied der Gesellschaft, was versinnbildlicht wird durch seinen
    Beruf als Eisenbahner. Indem er den Zugverkehr koordiniert, hilft
    Jakob dabei, einen wichtigen Teil der Infrastruktur des Landes
    aufrecht zu erhalten. Wenn so einem staatsfeindliche Tendenzen
    unterstellt werden, dann führt sich die Staatsmacht selbst ad
    absurdum. Sie untergräbt ihre eigene Basis, indem sie das zerstört,
    was sie selbst am Leben hält: den Fleiß und die Loyalität des gemeinen
    Mannes.


    Der Geheimdienstmann Rohlfs bekommt in diesem Roman selbst menschliche
    Züge. Er setzt sich gedanklich und emotional mit den Personen
    auseinander, die er observiert. Seine politische Argumentation
    gegenüber seinen Opfern ist differenziert, intelligent und persönlich.
    Letztlich bleibt er dennoch grausam und unerbittlich.


    Einer wie Jakob kann nicht über Grenzen hinweg lieben. Seine Liebe zu
    "verwestlichten" Gesine ist zum Scheitern verurteilt. Das Hin und
    Her seiner völlig normalen Liebesgeschichte geschieht unter den Augen
    der Staatsmacht, die ihm kein Geheimnis lassen möchte. Am Ende bleibt
    sein Tod ungeklärt. Im Sterben entzieht sich Jakob der
    Überwachung. Mit dem Ableben endet das Wissen über seine Person, es
    beginnen die Mutmaßungen. Er ist quer über die Gleise gegangen, ein
    Eigensinniger, der sich nicht mehr an die Spur hielt. So befreit er
    sich, indem er sich entzieht.


    Der Roman setzt der Individualität des Menschen ein Denkmal. Es gibt
    immer einen Punkt im Leben eines Menschen, der sich nicht ausleuchten,
    nicht kontrollieren lässt. Dort gibt es dann nur noch die Mutmaßungen,
    die Mutmaßungen über Jakob.