Auch mit Opitz habe ich noch eine Rechnung offen...
Nett formuliert. 😂
Auch mit Opitz habe ich noch eine Rechnung offen...
Nett formuliert. 😂
Vielen Dank für die Begleitung der LR Hanna und die vielen zusätzlichen Infos und Erklärungen.
Aber liebend gern.
Ansonsten fand ich den Auftakt der Reihe aber wirklich sehr gelungen und bin schon sehr sehr gespannt, wie es weiter geht.
HannaCaspian Vielen Dank für die tolle Leserunde 🥰
Aber sehr gerne.
Ja, ich finde es auch immer richtig und wichtig, es genauso zu beschreiben, wie es zu der damaligen Zeit empfunden wurde...
Hab es mir da nicht leicht gemacht. Aber ausschlaggebend für mich war letztendlich die historische Korrektheit. Wäre es damals liberaler zugegangen, wäre der Skandal schließlich auch nicht einmal um die Welt gegangen.
Erstaunt war ich darüber, dass eine der Einschränkungen war, die ältere Dame sei "Jüdin" und deshalb wollen nicht alle bei ihr arbeiten... Ich glaube ja, dass die Recherche stimmt, aber ist 1907 das Judentum schon so mit einem Makel verbunden? So von meinem Gefühl her, dachte ich es hätte später angefangen...
Oh, den ausgeprägten Anti-Semitismus gab es schon viel früher. Man denke nur an das Mittelalter, in dem Juden oft aus der Stadt gejagd wurden, weil sie angeblich mal wieder "Brunen vergiftet hatten. Immer, wenn es wirtschaftlich schwieirg wurde, wurden sie als Sündenböcke hervorgezerrt.
Im 18. und 19. Jahrhundert hat er sich fest in breiten Teilen der Bevölkerung etabliert. Und im 20. Jahrhundert dann ... Na, wir wissen ja heute, wie das ausgegangen ist. Die Nazis haben den Antisimitismus nicht erfunden, aber die tief in der Bevölkerung verankerten Ressentiments für ihre Zwecke ausgeschlachtet.
Und auch wenn sich Reichtum auf einige wenige verteilt, ist die Mittelschicht, glaube ich, etwas ausgeprägter heutzutage, weil Bildung zugänglicher ist.
Genau. Und Bildung ist der Schlüssel für Wohlstand.
Vielen Dank für die Begleitung der Leserunde, HannaCaspian !
Gerne. Ich lerne ja auch immer wieder viel dabei.
Wird es dazu auch wieder eine Leserunde geben?
Wenn das jemand organisiert, dann gerne.
anke an HannaCaspian für die Begleitung der Leserunde und die Geduld mit einem Leser, für den das Buch so gar nichts war.
Jede und jeder hat für sich sein Limit. Das ist ja auch völlig okay, und gut, wenn man dem folgt. Es gibt auch für mich Bücher, an die ich nicht rankann. Da würde ich mich auch nicht zwingen wollen. Danke also, dass du trotzdem weitergemacht hast.
Das war auch kein Kritikpunkt. Ich finde es gut, dass du realistischer in den Darstellungen bist. Aber für mich als Leser ist dann auch härter. Aber eigentlich wird man damit den Betroffenen nicht gerecht, wenn man die Verfolgung verharmlost, nur weil unser Denken (größtenteils) wesentlich liberaler ist.
Es gibt nur leider schon eine Rezension, die das kritisiert. Als würde ich als Autorin es so meinen. Deshalb schreibe ich es lieber noch mal dazu.
Spökenkiekerei
Was für ein schönes Wort.
Ich finde es schade, dass es eine Trilogie ist und nicht ein dicker, in sich abgeschlossener Schmöker.
Wann erscheint denn der nächste Teil?
Alles in einem Band hätte nicht hingehauen. Da hätte der Umfang jede Drucker- und Bindepresse in die Knie gezwungen.
Der Band 2 kommt im März, und der Band 3 im September 2023. Alle drei Bände innerhalb eines Jahres. Schneller ging einfach nicht.
In Köln würde man sagen, sie "fringst". Und das ist dann wiederum legitim.
Ein wunderbarer Vergleich.
Den Aufenthalt in der Schweiz nutzt Augusta zum Durchbrennen. Am Ende kommt heraus, daß sie das mit dem ehemaligen Privatsekretär getan und diesen auch noch geheiratet hat! ... Das Paar erinnert mich etwas (wenn auch entfernt) an Lydia Bennett und George Wickham aus Austens „Stolz und Vorurteil“, wenngleich ich schätze, daß Lydia Bennett besser mit den Folgen ihres Tuns klar kam und vor allem ein stärkeres "Sicherheitsnetz" hatte als Augusta hier.
Tatsächlich ist das historisch belegt. Diese heimliche Hochzeit hat stattgefunden (und, um es zu erwähnen, zu einem der denkbar ungünstigsten Momente) , und eben auch mit dem gutaussehenden Jaroljmek, dem ehemaligen Privatsekretär.
Hätte ich es erfunden, hätte ich mir einen weniger sperrigen Namen für den Herrn gesucht. Ist beim Vorlesen immer eine echte Bremse.
Wie abwertend und hässlich derweil von allen über Homosexualität geredet wird, trifft mich aber immer mitten ins Herz. Natürlich kaum jemand hat anders gedacht, selbst Betroffene ekelten sich teils vor sich selbst, aber das macht es ja eher schlimmer.
Ich wollte die Meinung der damaliegn Gesellschaft gegenüber Homosexuelle realistisch darstellen. Deshalb musste ich diese abfälligen Wörter und die Häme, die dahinter steckt, mit reinnehmen. Mir ist es bei Downton Abbey immer aufgestossen, wie nachsichtig mit Thomas umgegangen wird. Die anderen Dienstboten lehnten es zwar persönlich ab, sind aber alle irgendwie sehr mitleidig und mitfühlend mit dem schweren Schicksal. Gerade in GB war die Gesetzgebung und die Verfolgung Homosexueller deutlich krasses als z. B. im lieberalen Berlin. Aber das hörte auch schnell auf, sobald man sich aus Berlin entfernte. Und dieser "Homosexuellen-Skandal" hat in der Rückschau dafür gesorgt, dass auch hier die Homosexuellen deutlich härter verfolgt und bestraft wurden.
Ich möchte hier keine politische Diskussion beginnen, aber ich bin der Meinung, dass auch heutzutage jeder sehen muss, wie er zurecht kommt. Und wenn man arbeiten geht wird man in den meisten Firmen, wie auch damals auf den Gutshöfen, Schlössern und Burgen, Herrenhäusern und sonstigen besser gestellten Haushalten mit Neid, Missachtung / Ignoranz und "dummen Scherzen" konfrontiert.
Immerhin gibt es heute gesetzliche Regelungen zum Arbeitsrecht und Arbeitsschutz, auf die man sich berufen könnte, wenn es zu arg wird. Es gibt einen Mindesturlaubsanspruch und Kündigungsrecht. Aber du hast natürlich recht, all das muss man dann auch im Zweifel einklagen, und das machen viele nicht. Und Neid und Missgunst, ja, das sind offensichtzlich so ur-menschliche Gefühle, die wir wohl in jeder Zeit antreffen werden.
Ich gehe davon aus, dass wir von Opitz noch sehr ekelhafte Sachen lesen werden.
HannaCaspian Mein persönliches Highlight waren bisher die beschriebenen Situationen bei Tisch. Ich finde es immer sehr spannend, zu sehen, was die Dienerschaft früher gegessen hat und da ich weiß, wie intensiv immer deine Recherchen sind (ich folge dir auf Facebook 😁), würde mich interessieren, welche Werke usw. du zum Thema Essen und auch Tischkultur herangezogen hast?
Als Erstes recherchiere ich immer lokale Speisen, hier also typische brandburgische oder berliner Gerichte. Und dann gibt es Bücher wie "Küche um die Jahrhundertwende", aber auch Speisekarten, die man im Netz findet, wo solche Gerichte wie Aal in Aspik oder Krebsterrine aufgelistet sind.
Im Gegensatz: mich ärgert es manchmal, dass die "Goldenen Zwanziger" manchmal so positiv und interessant und aufregend geschildert werden,
Das stimmt. Die "Goldenen Zwanziger" waren nur für wenige Menschen, und eigentlich auch nur in den Großstädten golden. Die Unterhaltungsindustrie erlebte einen Aufschwung. Aber alle hatten gerade die Hyperinflation erlebt, und all ihre Rücklagen (für Rente und Krankheit) eingebüsst. Dazu noch das Herr an Kriegsinvaliden. Nein, die Mitte der zwanziger Jahre waren zwar besser als die vorangegangenen zehn Jahre, aber besser war sie nur in Relation gesetzt. Aber von "katastrophal" auf ein "geht gerade noch so" zu kommen, ist zwar eine Verbesserung, aber kein schönes Leben.
Für Adelheid und ihre "Chefs" waren es eben (leider) keine Lappalien, sondern "Gehorsam" stand an oberster Stelle...
Genau. Absolute Loyalität stand an oberster Stelle. Und die tatsache, dass sie natürlich ihr Leben und all ihre Wünsche den Herrschenden unterzuordnen hatte.
Ich glaube, die Konkurrenz um Arbeitsplätze war (besonders auf dem Land) einfach riesengroß. Wir erfahren es ja: entweder hatte man eine Arbeit oder man hungerte und fror erbarmungslos, soziale Netze gab es noch kaum...
Arbeitsplätze waren vor allem vom Wohlwoheln eineger weniger abhängig. Man arbeitete für sie in der Landwirtschaft, oder in deren Häusern. Selbst kleinere Industriebetriebe wie Brauereie oder Ziegeleien gehörten meistens den Herrschenden.