Beiträge von Gelinde

    Wozu wir fähig sind, von Laila El Omari


    Cover:

    Absolut plakativ, durch die grelle orange Farbe.


    Inhalt:

    Eine Jugend- Clique an der Uni, Patrick und Alina geben den Ton an, alles scheint normal und in Ordnung.

    Plötzlich tauchen der smarte Alexander und seine Freundin Leonora auf.

    Und alles wird anders, unruhig und rätselhaft.

    Überall sind Geheimnisse und plötzlich stürzt alles in sich zusammen und es endet in einer weiteren Katastrophe.


    Meine Meinung:

    Der Einstig ins Buch ist sehr verwirrend. Zu viele Personen, mir oft nicht klar wie die Verbindungen innerhalb der Clique sind.

    Die einzelnen Charaktere bleiben für mich blass und vieles in ihrem Handeln ist unlogisch und passt nicht.

    Das Ganze kommt für mich wie eine jugendliche Reality-Soap aus dem TV rüber, eben nur in Buchform.

    Die ersten zwei Drittel wird wild hin und her gesprungen, alles ist voller Geheimnisse und es ist mir überhaupt nicht klar wer jetzt welche Motivation hat.

    Und dann im letzen Drittel kommt (die für mich sehr konstruierte) Auflösung, sehr schnell daher, die man dann aber schon ahnte.

    Das Ende brachte zwar einen kurzen Schock-Moment, aber es war eigentlich nicht wirklich spektakulär, bis auf einen Punkt der doch traurig macht und vermutlich zeigen soll, wie alleine man sein kann auch wenn man noch so viel „Freunde“ um sich hat.


    Grundstory ist auch nicht neu.

    ACHTNG EVTL SPOILER

    Person wird als Jugendlicher ungerecht behandelt, kommt zurück und rächt sich an allen – reinstes Klischee.


    Autorin:

    Laila El Omari, geboren 1975 in Münster als Tochter eines palästinensischen Vaters und einer deutschen Mutter, wuchs in Hamm auf. Nach dem Abitur studierte sie Orientalistik, Germanistik und Politikwissenschaften in Münster und Bonn. Im Jahre 2001 begann sie, Romane zu schreiben. Die Autorin lebt heute mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Bonn.


    Mein Fazit:

    Ich bin wohl nicht die rechte Zivilperson für dieses Buch (bin 60), deshalb kann ich hier auch nur wohlwollende 3 Sterne vergeben.


    ASIN/ISBN: 3649670194

    Im nächsten Leben wird alles besser, von Hans Rath


    Cover:

    Gefällt mir nicht so, recht bunt, und außer den kleinen silbernen Figuren, für mich keinen Bezug zum Inhalt.


    Inhalt:

    Arnold Kahl ist 53, befindet sich irgendwie in der Midlifecrisis und hat an allem was auszusetzen. Eines Morgens wacht er auf und glaubt es kaum, dass er sich im Jahr 2045berfindet und 78 ist. Er hat eine Amnesie, ihm fehlen die letzten 25 Jahre.

    Zusammen mit seinem persönlichen Assistent, einem Roboter der sich Gustav nennt und sein „Freund“ wird, versucht er sich der Gegenwart zu stellen, aber vor allem will er nichts lieber als in seine Vergangenheit zurück.


    Meine Meinung:

    Eine tolle Geschichte.

    Sehr witzig und humorvoll geschrieben, aber der tiefere Sinn hinter dem Ganzen lässt mich betroffen innehalten und mich mein eigenes Leben reflektieren.

    Gibt es nicht viele Situationen in denen ich genauso „griesgrämig“ wie Arnold reagiere?

    Die Geschichte wird mit zwei Erzählsträngen begonnen. Einmal sind wir in der Zukunft 2045 (tolle Fortschritte die es da gibt, einige davon würde ich mir echt wünschen, auf der anderen Seite ist es erschrecken wie sich die Welt entwickelt haben könnte), dann wieder gehen wir als Erinnerungen ins Jahr 2020 zurück und wir erleben wie Arnold so ist und sich entwickelt hat.


    Dann gegen Ende zu wird es sehr emotional und richtig philosophisch.

    Das Buch hat mich wunderbar unterhalten und mir viel zu denken gegeben.


    Autor:

    Hans Rath, geboren 1965 im niederrheinischen Straelen. Nach dem Abitur Studium der Philosophie, Germanistik und Psychologie in Bonn, unterbrochen von Jobs als Tankwart, Bauarbeiter und Bühnentechniker.

    Seit 2004 als freier Autor tätig und er lebt mit seiner Familie in Berlin.


    Mein Fazit:

    Ein Fazit das ich aus dem Buch ziehen würde:

    Zitat: …, dass wir selber unsere Zukunft geschalten.

    …., dass unsere Zeit kostbar ist.


    Von mir eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.


    ASIN/ISBN: 3864931193

    Es war einmal…

    Meine Märchen


    Cover:

    Eine schöne Mischung aus den ganzen Märchen die im Buch sind.


    Inhalt und meine Meinung:

    Ein sehr gelungenes Märchenbuch und ich bin vom Format positiv überrascht.

    Habe ich doch nach der Abbildung gedacht es sei etwas „Pixi-Buch“ groß, ist nun das Format von 22 x 25, erfreulich groß. Dazu machen es die abgerundeten Ecken und die dicke Pappe ideal für kleine Kinder.


    Es werden 10 klassische Märchen erzählt.

    Rotkäppchen, Die Prinzessin auf der Erbse, Frau Holle, Das hässliche Entlein, Schneewittchen und die sieben Zwerge, Der Froschkönig, Hänsel und Gretel, Die Bremer Stadtmusikanten, Dornröschen und Aschenputtel.


    Die Inhalte der Märchen wurden leicht an die Gegenwart angepasst und von der „antiquierten“ Sprache befreit. Wobei gut darauf geachtet wurde den Sinn der Märchen nicht zu verfremden. Ich finde dies ist sehr gut gelungen.

    Dazu passen auch die Illustrationen, die etwas realistischer und moderner daher kommen. So lehnt der böse Wolf ganz cool an einem Baum, Frau Holle hat z.B. eine Brille und ganz witzig – ein Zwerg hat z.B. eine Pudelmütze.


    Mir und meine Enkeln gefallen die Märchen (die ich schon meinen Kindern vorgelesen habe) sehr gut.


    Mein Fazit:

    Ein tolles Buch aus der „Piepmatz-Edition“ (Format, Gestaltung und Inhalt), das den klassischen Märchen Raum und Platz bietet.

    Vom mir 5 Sterne.


    ASIN/ISBN: 3473438812

    Time to Love, Tausch altes Leben gegen neue Liebe,

    von Beht O´Leary


    Cover:

    Bunt: aber wenig aussagekräftig.


    Inhalt:

    Leena wird von ihrer Chefin zu zwei Monaten Sabbatical verdonnert, da sie sich zu sehr in die Arbeit gestürzt hat und nun ein Burn out droht.

    Leena will es sich zwar nicht eingestehen, aber der Tod ihrer Schwester macht ihr immer noch zu schaffen.

    Und da trifft es sich gut, dass ihre Oma Eileen, die 79 Jahre alt ist, noch einmal das Abenteuer sucht.

    Also machen die beiden einen Tausch.

    Leena zieht auf Land und übernimmt alle Aufgaben der Oma und diese zieht nach London und mischt hier so einiges auf.


    Meine Meinung:

    Erin unglaubliches Abenteuer das hier beide, sowohl Leena als auch Eileen eingehen.

    Und wir als Leser dürfen es hautnah miterleben.


    Der Schreibstil ist super flüssig und sehr empathisch, so dass ich mich meist mitten drin in der Geschichte fühle.

    OK, vieles ist vorhersehbar, und trotzdem ist der Weg zum Happy End einfach unglaublich kurzweilig, verrückt, witzig und voller Abenteuer.


    Wir sehen was man mit viel Empathie, Geduld und Zielstrebigkeit erreichen kann und dass es sich oft auch lohnt einen zweiten Versuch zu starten um etwas in die Wege zu leiten.


    Es wird deutlich wie wichtig Freundschaft und gegenseitige Hilfe ist.


    Ein Punkt ist auch: Im Alter spielt der Sex auch noch eine wichtige Rolle.


    Autorin:

    Beth O'Leary schrieb ihren ersten Roman »Love to share« auf der täglichen Zugfahrt zu ihrem Job in einem Kinderbuchverlag und landete damit einen internationalen Bestseller. »Time to Love« ist ihr zweites Buch. Heute ist Beth freie Autorin. Sie lebt mit ihrem Partner und ihrem Hund auf dem Land nicht weit von London.


    Mein Fazit:

    Ein kurzweiliges Buch zum Abschalten, bei dem am Ende alles an seinem Platz ist.

    Von mir gute 4 Sterne.

    Eine Liebe zwischen den Fronten, von Maria W. Peter


    Cover:

    Ein wunderschönes Cover, genau passend zu der Zeit.


    Inhalt:

    Handlungsort: Berlin/Preußen, sowie mehrere Orte und Kriegsschauplätze in Frankreich, u.a. Metz und Paris.

    Handlungszeitraum: 1870 und 1872.


    Madeleine, Tochter eines angesehenen französischen Arztes und der angehende Arzt Paul von Gerlau wollen sich gerade verloben als der Krieg zwischen Preußen und dem französischen Kaiserreich ausbricht.

    Die Verlobung platzt. Madeleine bricht überhastet in ihre Heimat auf und Paul wird als Stabsarzt an die Front geschickt.

    Für beide ist es unerträglich nichts mehr voneinander zu erfahren und quasi Feinde zu sein.


    Auch für die algerischen Geschwister, Karim und Djamila, bringt dieser Krieg nichts als Sorgen, Schmerzen und eine unerträgliche Ungewissheit über den Zustand des anderen.


    Werden die Familien den Krieg unbeschadet überstehen und kann die Liebe und der Mut der Frauen Brücken schlagen?


    Meine Meinung:

    Ein Roman der in Erinnerung an den Krieg vor 150 Jahre, zwischen Deutschland und Frankreich, geschrieben wurde, der unglaubliches Leid über die Menschen brachte.

    Alles ist akribisch recherchiert und deshalb gibt es auch sehr viele Szenen die sehr eindringlich, dramatisch und auch grausam (welcher Krieg ist das nicht) geschrieben sind und es oft sehr bedrückend zu lesen ist.

    Darin eingebettet sind sehr viele historisch verbürgte Personen. Personen die Lichtblicke sind, wie die Schauspielerin (Sarah Bernhardt), die ein Lazarett unterhält, oder Priester und Ordensleute die die aktiv Hilfe leisten, oder eine ganz „normale“ Frau (Katharine Weißgerber), die einfach menschlich bleibt und auf beiden Seiten hilft.


    Es gibt zwar die „Hauptfiguren“, aber irgendwie sind vor allem auch etliche „Nebenfiguren“ das besondere Etwas, die mir beim Lesen besonders ans Herz wachsen.

    In der Geschichte werden etliche Konflikte verarbeitet.

    U.a. die politische und gesellschaftliche Spaltung innerhalb der Familie, der Loyalitätskonflikt von Madeleine, der sie schier zerreißt, da sie als Französin einen Preußen (also den Fein) liebt, oder auch die Kolonialpolitik die durch das algerische Geschwisterpaar Karim und Djamila ins Spiel kommt.


    Es geht um Liebe und Hass, Grausamkeit und Menschlichkeit, Freundschaft und Verrat, tragische Helden und Verlierer.


    Die Haupthandlung ist der Krieg: die Lieb und die Menschen werden darin eingebettet.


    Für alle geschichtlichen Historienfans ist das sehr ausführliche Nachwort eine Fundgrube.


    Autorin:

    Maria W. Peter ist seit ihrer Kindheit dem Zauber längst vergangener Zeiten erlegen. Bereits während ihres Studiums an der Universität des Saarlandes und der Université de Metz, arbeitete sie als Journalistin. Mehrfach wurde sie für ihre exakt recherchierten Romane mit Preisen ausgezeichnet, zuletzt mit dem Literaturpreis "Homer" für "Die Festung am Rhein" als besten deutschsprachigen historischen Roman des Jahres.


    Mein Fazit:

    Ein unglaublicher Roman, der sehr exakt recherchiert ist und sich von der Historie und den Kriegsereignissen her sehr an die Tatsachen hält. Deshalb gibt es auch sehr viele schlimme Kriegsszenen, die manchmal schwer zum aushalten sind.

    Doch vor allem die Liebe und der Mut der Frauen (nicht nur von Madeleine und Djamila) machen dieses Buch zu einem wunderbaren Leseerlebnis mit tief gehenden Emotionen, die noch lange nachwirken werden.