Da dachte ich, diesmal sei Julius nicht in Spionage etc. verwickelt, aber nein, durch Sonja hat er indirekt Kontakt zu den Fluchthelfern, die Fritz Schwester helfen wollen... Mysteriös, die ganze Angelegenheit... Warum besuchen Wolf und Simon Sonja? Ein reiner Beileidsbesuch? Hm, aber sie wissen ja bisher noch nicht, dass Sonja weiß, dass sie als Fluchthelfer tätig sind - das erfahren sie erst, weil Sonja sich "verplappert"... Und wieso weiß Simon, dass Julius ihr Vater ist?
Simon kennt Alice, klar, und trifft sie beim SDS (und stellt ihr den anderen Mann nicht vor, was ich an sich nicht so schlimm finde - aber hier macht es doch einen merkwürdigen Eindruck...). Simon ist mir im Augenblick auch nicht ganz geheuer... Aber ich glaube, dass war das Ziel der Autorin: wir sollen alle ganz wuschig sein und überhaupt nicht mehr wissen, wem wir überhaupt vertrauen dürfen (gut gemacht, ClaireW !), denn meine Liste der mit Vorsicht betrachteten Menschen wird immer länger...
Durch das Kapitel über Saalfeld erfahren wir, wie die Reaktion der Stasi auf Kurras gewesen sein könnte und erfahren auch, dass sie anscheinend einen Menschen ziemlich weit oben in der Studentenbewegung platziert haben (Simon?).
Und Luca hat den Mann, vor dem er solche Angst hat, direkt vor dem Waisenhaus gesehen, kein Wunder, dass er getürmt ist. Wie schade, dass der Erzieher gerade reinkommt, als er evtl. Emma ins Vertrauen ziehen will... Meine neuste Theorie: Luca hat den Mord an Sonjas Norbert beobachtet (der sog. Überfall), der von Golo ausgeübt worden ist... Warum und wieso? Bisher habe ich keine Ahnung, aber über Norberts Tod wird ja häufiger gesprochen... Aber alles rein spekulativ...
Bei einer Führung durch den Reichstag hatte ich schon gehört, dass die Nationalsozialisten quasi ganz Berlin "untertunnelt" haben, damit sie überall Fluchtmöglichkeiten hätten (haben sie übrigens auf Helgoland auch gemacht) und ich kann mich auch dunkel erinnern, dass in der Anfangsphase viele dieser Tunnel zur Flucht benutzt wurden (ich kann mich an Fernsehbilder - schwarz-weiß - erinnern, wie einer Person nach der anderen aus einem Schacht hochgezogen wird)). Insofern: sehr realistisch diese Möglichkeit, auch das sie es "umsonst" aus Idealismus machen, erscheint nachvollziehbar.
Ich finde nur, dass Alice schon zu weit in dieser Fluchtgeschichte drinsteckt - ich habe absolut kein gutes Gefühl dabei...