Beiträge von Hanse

    Bei mir kommt als nächstes ein Buch, das in einer "Zu Verschenken" Kiste lag. Da greife ich doch immer wieder gerne zu. Scheint der Anfang einer Trilogie zu sein. Mal schauen.


    Patrick Ness - Die Flucht


    Prentisstown ist keine gewöhnliche Stadt. In Prentisstown kann jeder die Gedanken des anderen hören. Es ist niemals still. Es gibt keine Geheimnisse. Oder etwa doch? In den entlegenen Sümpfen jenseits der Stadt macht der Waisenjunge Todd eine unglaubliche Entdeckung. Plötzlich weiß er: Alles, was man ihm über seine Familie erzählt hat, war eine Lüge - und die düsteren Legenden um Prentisstown sind wahr. Aber wer die Wahrheit kennt, ist in tödlicher Gefahr.


    ASIN/ISBN: 3473584134

    Ich habe als Kind häusliche Gewalt durch meinen versoffenen Vater erfahren. Und nicht zu knapp.

    Darüber zu Lesen ist trotzdem kein Problem, sondern steigert eher die Tiefe der Geschichte. Man weiß doch, dass Geschichten Fiktion sind.

    So, nach einem Monat David Copperfield kann ich mich endlich ans nächste Buch machen. War schon beängstigend zu sehen, wie der SUB immer mehr anwuchs.


    Jetzt kommt bei mir ein Hamburg-Krimi dran. Es ist der zweite Band, aber der erste, den ich lese. Insofern hoffe ich mal, dass die Reihe nicht so stark aufeinander aufbaut.


    Henrik Siebold - Inspektot Takeda und der leise Tod


    Der Tote aus der HafenCity

    Kenjiro Takeda, eigentlich Inspektor der Mordkommission in Tokio, fremdelt immer noch ein wenig – mit dem Wetter in Hamburg und den deutschen Umgangsformen. Seine Kollegin Claudia Harms teilt keineswegs seine Vorliebe für Jazz und Teezeremonien, aber beide sind hervorragende Ermittler. Als ein gefeierter Star der Internetszene tot aufgefunden wird, sind sie besonders gefordert: Markus Sassnitz wurde nicht nur überfahren, sondern auch noch erstickt. Er hatte offenbar viele Feinde, doch ein Person gerät sofort ins Visier der Fahndung: seine Ehefrau. Sie allerdings übt auf Takeda eine besondere Faszination aus.



    ASIN/ISBN: 3746633001

    So, nach rund einem Monat bin ich dann auch mit dem Buch durch. So lange habe ich ewig nicht mehr für einen Roman gebraucht. Dabei hat mir das Buch sogar sehr gefallen. Aber es ist verdammt dick und erfordert Konzentration. Dickens Sprache ist zwar nicht kompliziert, kommt aber mit recht langen Sätzen daher. Meine Ausgabe hatte 906 klein bedruckte Seiten. Bei normaler Zeichengröße kommt das Buch nicht umsonst auf Zahlen jenseits der 1000.


    Nun gut. Ich habe David Copperfields Geschichte gerne verfolgt. Einmal mehr hat mich Dickens schöne Sprache fasziniert. Es ist, als würde sich ein farbenfrohes Gemälde aus seiner Epoche vor dem inneren Auge auftun. Näher kommt man an eine Zeitreise kaum heran.


    Zahlreiche Figuren werden mir im Gedächtnis bleiben. Mr. Murdstone und Uriah Heep funktionieren als Bösewichter (Murdstone empfand ich allerdings als etwas intensiver) und auch die Guten haben so manch denkwürdigen Charakter auf ihrer Seite. Insbesondere Mr. Micawber wird mir im Gedächtnis bleiben. Welch ein aufrechter und trotz seiner Makel zuversichtlicher Mensch.


    Einige Zufälle waren mir zu viel. Dass sich die Hauptcharaktere immer wieder zufällig über den Weg Laufen, obwohl England schon damals ein großes Land war, ist schwer zu Glauben. Teilweise muss dies wohl verziehen werden, da eine gewisse Symbolik darin lag. Was Steerforth und Ham betrifft, mal als Beispiel.


    David Copperfield selbst war als Kind sehr duldsam, als Erwachsener dann aber teils recht passiv. Er war mehr eine beobachtende Hauptfigur, was dem Lesespaß aber keinen Abbruch tat.


    Jetzt brauche ich erst einmal einige Monate Pause von Dickens. Aber wir werden uns wiedersehen.

    Man sollte Bücher halt auch stets als Kind ihrer Zeit betrachten. Natürlich ist vieles sehr schlecht gealtert. Aber gerade diese Stellen helfen auch dabei, die Denkweise dieser Zeit und die gesellschaftliche Entwicklung zu verstehen, die wir seitdem durchlaufen haben.


    Einordnende Fußnoten wären meines Erachtens ausreichend.

    Gevotet habe ich schon vor Tagen. Für die Kommentare fehlte bisher die Zeit. Das wollen wir nun schleunigst nachholen.


    Die Reklamation


    So lustig fand ich das gar nicht, weil das Mitleid mit der bedauernswerten Dame überwog. Die Wendung am Ende kam überraschend und hat die Geschichte noch einmal aufgewertet. Gelungen.


    Montag


    Ja, solche Tage könnte auch ich zustande bringen. Leider war das Ende dann auch recht vorhersehbar. Aber grundsätzlich eine gute Geschichte.


    Shopping Queen


    Diese Geschichte fand ich sehr stark. Eine schöne Darstellung eines Lebens mit Kaufsucht. Auch dass die Hoffnung fehlt, wie oben angekreidet, gefällt mir. Dies bildet nun einmal die traurige Realität in solchen Lagen ab.


    Unweit der Birke


    Der Gegensatz zwischen Chaos und Ruhe. Die Natur wirkt hier einladender, während der Mensch mal wieder alles zu klump haut. Sehr schön, aber auch hier war das Ende absehbar, sobald man die Botschaft durchblickt hat.


    Zwei Tassen Tee


    Fachkräftemangel in der Pflege. Ja, das ist bittere Realität. Kürzlich starb meine Mutter. Zuvor besuchte ich sie immer wieder im Pflegeheim und konnte beobachten, wie die Angestellten am Rad drehten. Furchtbarer Beruf, den ich unter den aktuellen Voraussetzungen niemals machen würde. Da muss reformiert werden, dass die Schwarte kracht. Die Geschichte bildet die Probleme (leider) realistisch ab. Das Ende war mir etwas zu kitschig, aber ich mag es der Hauptfigur gönnen.

    Nachdem mir Oliver Twist gut gefiel, wage ich mich an den nächsten Dickens heran. David Copperfield. Von dem Buch weiß ich nur, dass da ein Charakter namens Uriah Heep drin vorkommt. Und nach dem hat sich wiederum die Rockband benannt.


    Meine Ausgabe ist ein gebundener Wälzer aus DDR Zeiten. Habe ich in einem Antiquariat hier in Lüneburg entdeckt. Stand wohl schon eine Weile da. Zumindest war noch ein Lesezeichen drin, das für Sowjetische Freundschaften wirbt...


    Mal schauen, ob Dickens mich erneut überzeugen kann. Seine blumige Sprache gefiel mir beim ersten Mal sehr. Mit so etwas kann man mich leicht einfangen. :)


    Charles Dickens - David Copperfield


    David Copperfield wird nach dem Tod beider Elternteile von seinem Stiefvater auf die Schule des brutalen Mr. Creakle geschickt. Dort verlebt er eine bedrückende Zeit und wird bereits als Zehnjähriger zur Fabrikarbeit gezwungen. Elend und Ausbeutung stehen im Zeitalter der blühenden Industrialisierung auf der Tagesordnung, und David kann sich den unerträglichen Bedingungen nur durch die Flucht zu seiner Tante Betsey entziehen. Obwohl diese ihn kaum kennt, nimmt sie ihn herzlich auf. Nach entbehrungsreicher Zeit scheint sich das Blatt zu wenden und der Junge kann eine gute Schule besuchen. Wie Dickens wird er später selbst Anwaltsgehilfe, Reporter und schließlich erfolgreicher Schriftsteller. ›David Copperfield‹ gilt als einer der bedeutendsten Kindheits- und Jugendromane der Weltliteratur. Er zeigt Dickens' überragendes Talent für die Darstellung von Stimmungen, Erlebnissen und Gefühlen seiner Figuren. Das 1849/1850 zunächst in Fortsetzungen erschienene Werk weist viele autobiografische Züge auf und gilt als Lieblingsroman des berühmten englischen Schriftstellers.




    ASIN/ISBN: 3423137304

    Ausgelesen und für gut befunden.


    Ich bin zwar ein waschechter Norddeutscher, war aber noch nicht auf vielen unserer Inseln. Beschränkt sich tatsächlich auf Sylt, Fehmarn und Nordstrand (Das aber als kleines Kind. Ich erinnere mich nur vage daran.) Daher ist Amrum als Handlungsort durchaus interessant. Wie gut nun die Recherche ist, kann ich nicht beurteilen. Aber die Atmosphäre kommt durchaus stimmungsvoll rüber.


    Worauf die Handlung thematisch hinauslaufen würde, ahnte ich recht früh. Wenn bestimmte Einrichtungen in Krimis vorkommen, geht es meist in diese Richtung. Allerdings war das Ganze recht frisch umgesetzt. Wer den Mord begangen hat, war hingegen schwer vorherzusagen. Das Buch war recht dialoglastig. Action gab es wenig. Verhör folgte auf Verhör, aber keiner bot sich so recht als Täter/Täterin an. Viele mögliche Motive, aber kein klares. Erst spät kristallisierte sich langsam heraus, wer es war. Der ganz große Plottwist fehlte zwar, aber ein bisschen Action gab es doch noch.


    Das Privatleben der Ermittlerin war gut integriert. Nicht zu ausladend, aber doch so, dass man sie ein bisschen kennenlernt.


    Fazit: Guter Krimi, der schon Lust auf mehr macht.

    Als nächstes kommt bei mir dieser Thriller dran. Offenbar die Vorgeschichte einer Serie, die ich nie gesehen habe. Nun, wie auch immer. Der Einstieg liest sich recht vernünftig. Schauen wir mal, wie es sich entwickelt.


    Greg McLean & Aaron Sterns - Wolf Creek - Höllisches Outback


    Eigenbrötler Mick Taylor heuert auf einer Schaffarm im Westen Australiens an. Er will dort ein neues Leben beginnen, nicht auffallen. Doch die Möglichkeiten, die das weite Land ihm bietet, lassen bald eine dunkle Begierde in Mick aufsteigen. Sein Killerinstinkt regt sich. Denn kein Ort ist geeigneter, Menschen verschwinden zu lassen, als das wilde unerschlossene Outback ...


    ASIN/ISBN: 3404173570

    Ich habe das Buch nun auch beendet. Nicht der beste Vertreter der Reihe, aber immer noch spannend zu lesen und mit einigen Wendungen versehen.


    Zum einen wird der Handlungsstrang um den ukrainischen Gangsterboss Wasil Witrenko, welcher in Band 1 offengelassen wurde, fortgeführt. Zum anderen wird der Karnevalsmörder gesucht, der immer an einem bestimmten Tag während der Feierlichkeiten zuschlägt. Beide Stränge sind eher lose miteinander verbunden. Vor allem auf Leser die den ersten Band damals nicht lasen, dürfte das Ganze ein wenig zusammengestückelt wirken. Mich störte es allerdings nicht. Es waren halt offene Fragen vorhanden, die Russell hier klären konnte.


    Die Krimihandlung wird gewohnt spannend geschildert. War "Blutadler" damals noch vorhersehbar, so wurden die Täter in den Folgebänden immer überraschender. Eine stetige Entwicklung des Autors. Russell präsentiert dem Leser im vorliegenden Fall mehrere Verdächtige, die auf den ersten Blick alle ins Schema passen. Der Leser weiß, dass die meisten falsche Fährten sind. Aber wer? Mir schwante die Lösung erst kurz vor der Enthüllung. Also in der Phase, in der sich die Hinweise eh verdichten.


    Fazit: Guter vierter Band. Zwei oder Drei gibt es meines Wissens noch, danach erschien nichts mehr. Ich werde sie mir beizeiten zu Gemüte führen.

    Ich bin nun auch mit dem Buch durch. Es las sich die meiste Zeit recht flüssig. Man war schnell in der Handlung drin, sodass sich die ersten hundert Seiten locker weg lasen. Der erste Rückblick in die Kindheit war auch sehr spannend und atmosphärisch aufbereitet. Dann verlor ich allerdings etwas den Zugang. Im Mittelteil war zwar stets etwas los, aber irgendwie.... Rätselhaft. Kann auch sein, dass es an mir lag. Zumindest brauchte ich dann doch etwas, um das Buch zu beenden.


    Positiv ist der flüssige, dem berühmten Vater sehr ähnliche Schreibstil. Groß absondern möchte sich Joe Hill wohl nicht. Ebenfalls gut waren die Charaktere. Vor allem der Bösewicht schien mir sehr charismatisch zu sein. Ein bisschen verwirrend war dann aber das Ende. Ich muss einräumen, dass ich es nur teilweise gerafft habe und gerne eine ausführlichere Erklärung gehabt hätte.


    Fazit: Gutes Buch mit leichten Schwächen.

    Bei mir folgt nun der vierte Band der Jan Fabel Reihe von Craig Russell. Eine der wenigen Krimireihen, die ich tatsächlich in der richtigen Reihenfolge lese. Im vorliegenden Buch, das einen offenen Handlungsstrang aus Band 1 aufgreift, schadet dies auch nicht.


    Craig Russell - Carneval


    Karneval in Köln. Oberkommissar Benni Scholz von der Kölner Kripo ist das Lachen vergangen. Er hat zwei anscheinend sinnlose Morde in der Altstadt zu klären. Jedes Mal hat der Mörder in der Karnevalszeit zugeschlagen, immer auf dieselbe Art. Und jetzt ist wieder Weiberfastnacht. Der Kommissar zieht seinen Kollegen Jan Fabel von der Hamburger Mordkommission hinzu, der Erfahrung mit Serientätern hat. Auf Fabel wirken die seltsamen Bräuche der Rheinländer und deren unverständlicher Dialekt wie ein Kulturschock. Und außerdem: Wie soll er einen irren Mörder finden, wenn die ganze Stadt auf dem Kopf steht?


    ASIN/ISBN: 3404165357