Beiträge von taki32

    Ich habe auch das Buch gelesen, und zwar in der Leserunde.


    Ich finde, es ist in Bezg auf die Thematik kein typisches Fielding-Buch. Was ich aber auch nicht schlimm finde. Obwohl es nicht zu meinen Lieblingsbüchern von Fielding gehört, hat es mir dennoch gut gefallen.


    Das Ende

    Vogelmädchen ist nun also Gefangene der Ch'eekwaii, die sie - mit Ausnahme von Ukpik (es ist also doch - in begrenztem Maße - möglich, eine eigene Meinung zu haben) schlecht behandeln.


    Der Wunsch, Vogelmädchen leiden zu lassen (als Rache seines von den Gwich'in getöteten Vaters) bringen Turak dazu, sie immer wieder zu vergewaltigen und ihr schließlich auch ihr Kind wegzunehmen.


    Die Brüder suchen ja nun doch nach Vogelmädchen. Aber sie haben erst nach einigen Monaten damit angefangen. War die Wahrscheinlichkeit nicht groß, dass sie bis dahin allein verhungert ist?


    Ich denke, es ist eine gute Lösung, dass Daagoo und seine Sippe sich der anderen Sippe anschließen.

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    Original von SiCollier
    Das scheint sich ja zu einer „Privatleserunde“ mit taki32 und mir zu entwickeln. Schade, das Buch hätte mehr Aufmerksamkeit verdient..


    Stimmt, das Buch hätte mehr Aufmerksamkeit verdient. Aber jetzt liest ja zumindest Königstochter mit. :-) Ninnie habe ich angemailt und sie will versuchen, mitzulesen, kann aber noch nichts versprechen.


    Zitat

    Original von SiCollier
    Allerdings sind Vogelmädchens wie Daagoos Pläne erst mal gescheitert. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, was das Verbindende zwischen den beiden ist. Es ist in beiden Fällen der feindliche Ch'eekwaii - Stamm, der das Unglück heraufbeschwört.


    Beide fügen sich nicht der vorgegebenen Ordnung und Struktur (wie auch Königstochter im ersten Abschnitt geschrieben hat). Oder? Verbindet das nicht trotz der Unterschiedlichkeit der beiden?

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    Original von SiCollier
    Wenn sich alles im Wohnen, Heizen, Essen und Schlafen dreht - wozu lebt man dann? Ist das nicht eher ein dumpfes dahinvegetieren, das nur dazu dient, die Lebenserhaltungsfunktionen weiter am Laufen zu halten? Eine Problematik, über die ich schon des öfteren nachgedacht und mich gefragt habe, was ich tun würde, würde ich so weit kommen. Wozu, warum dann noch leben?


    Gute Frage! Ich könnte mir auch nicht vorstellen so zu leben. Einerseits ist es so, dass ich natürlich anderes kenne, andererseits passiert es ja auch, dass Menschen, die nichts anderes kennen, doch nach anderem streben. Schwierig. Und dennoch haben auch Menschen Lebensfreude, die bettelarm sind und bei denen sich fast alles um Wohnen, Heizen, Essen und Schlafen dreht.


    Grundsätzlich sehr problematisch finde ich, dass heutzutage die meisten Menschen über Fernsehen, Einblick in andere Lebensweisen und Kulturen haben, insbesondere der "reichen" Länder. Und dass dann diesen Menschen, der eigentlich doch legitime Wunsch nach einer Partizipation am Wohlstand und nach einem besseren Leben abgesprochen wird und die Grenzen dicht gemacht werden.


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    Original von SiCollier
    Ferner klingt hier - wie auch im weiteren Verlauf des Abschnitts, den ich inzwischen durch habe - eine Art „Gruppenzwang“ an. Die Gruppe ist alles - der Einzelne ist nichts. Als ausgeprägtem Einzelgänger macht mir eine solche Einstellung nicht nur in Büchern zu schaffen.


    Besonders erfolgreich scheint die autoritäre Struktur nicht zu sein, wie man im folgenden Verlauf des Buches sieht. Und auch die Rollenaufteilung scheint mir vor dem großen Ziel des Überlebens nicht so schlau zu sein. Wäre es nicht besser, dass auch die Frauen jagen können, auch wenn sie vielleicht nicht ganz so stark sind, und auch die Männer Felle nähen und sonstiges.


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    Original von SiCollier
    Eines steht jetzt schon fest: „Zwei alte Frauen“ werde ich mir sehr bald besorgen. Ich mag diese Art zu schreiben. :-)


    "Zwei alte Frauen" ist wirklich ein sehr schönes Buch! :-]


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    Original von Königstochter
    Vogelmädchen und Daagoo finde ich als Figuren sehr ansprechend. Beide sind nicht mit dem "Normalen" zufrieden und sie sind anders, als die Gesellschaft von ihnen erwartet.


    Schön, dass du mitliest, Königstochter.


    Ja, mir gefallen Vogelmädchen und Daagoo auch sehr gut!

    Für Daagoo war es das jetzt wohl erstmal mit der Reise in das Land der Sonne. Und Vogelmädchens Flucht endet in der Gefangennahme durch den Feind, was nichts Gutes verheißt.


    In allen Völkern und Kulturen scheint wohl das zu passieren, was auch Ch'eekwaii und den Gwich'in machen: Ein Feindbild von fremden Völkern aufbauen, indem mit vielen Schauermärchen immer wieder die besondere Grausamkeit des Feindes beschworen wird.

    Interessant, was du über den Erzählstil schreibst. Ich kann leider nur mit dem anderen Buch von Velma Wallis vergleichen.


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    Original von SiCollier
    Auf Seite 18 dann ein Gedankengang, der sehr zum Nachdenken anregt:
    “Mein Sohn, wenn ich mich hinsetze und über diese Berge nachdenke, wird uns das unser Fleisch bringen?“ (...)
    Tja, wohl nicht. Aber besteht das Leben nur aus „Fleisch beschaffen“ und für „Wärme im Winter sorgen“?


    Na ja, wie schon der Vater ihm später im gleichen Kapitel (Seite19) antwortet, geht es um's Überleben: "Nichts könnte wichtiger sein." Aus dieser Perspektive sind die anderen Dinge, aus denen das Leben besteht, Luxus. Auf der einen Seite stellt es das Überleben sicher, wenn es strenge Regeln gibt, denn wenn jeder das machen würde, wozu er gerade Lust hat, würde wahrscheinlich kaum noch jemand Essen heranschaffen. Auf der anderen Seite ist das auch sehr "trostlos" und hart.

    Das Buch ist wieder in der gleichen, einfachen und am mündlichen Erzählen orientierten Sprache geschrieben wie "Zwei alte Frauen".


    Mir gefällt gut, dass sich die Geschichte aus zwei Erzählsträngen aufbaut, der Geschichte von Daagoo und der Geschichte vom Vogelmädchen, die abwechselnd erzählt wird.


    Während Daagoo ein untypischer Junge ist, ist das Vogelmädchen ein untypisches Mädchen (gemessen an den Tradtionen des Volkes). Einmal haben sich die beiden bereits getroffen. Ich bin gespannt, wann sie wieder zueinander finden.


    Vogelmädchen geht von ihrem Stamm weg, weil sie nicht heiraten will. Mal sehen, wie sie sich durchschlagen wird.

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    Original von SiCollier
    Ich lese aber mit, das Buch habe ich mir gleich nach der Anmeldung hier (fast neuwertig) besorgt. :-]


    Prima!
    Ich habe mein Exemplar aus der Stadtbibliothek ausgeliehen.


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    Original von SiCollier
    Allerdings hinke ich in der offiziellen Leserunde auch noch etwas hinterher, am Dienstag fängt die nächste an, so daß ich hier ggf. etwas langsam vorankomme. Da es einzelne Geschichten sind, läßt sich das Buch gut als "Zweitleserunde" lesen. Zum Posten in den Threads werde ich allerdings vermutlich erst ab morgen kommen.


    Besser spät als nie! :grin Meinst du mit einzelnen Geschichten die verschiedenen Kapitel? Ansonsten ist es doch eine fortlaufende Geschichte, glaube ich.


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    Original von SiCollier
    :gruebel Liest ninnie eigentlich auch mit, die war in der letzten Zeit sehr wenig online.


    Mitte August habe ich das letzte Mal etwas von Ninnie gehört. Ich nehme an, dass sie momentan sehr beschäftigt ist. Genaueres weiß ich aber auch nicht.

    Nein, das stört mich gar nicht! Auch nicht, dass sie "Ich liebe dich sagen". Es wird ja auch deutlich, dass Jake es erst am Ende sagen kann. Für meinen Geschmack wird das ein bisschen "ausufernd" beschrieben.


    Ich habe Hochachtung vor Matties Mutter. Ich stelle mir Sterbehilfe beim eigene Kind unheimlich schwierig vor.

    Ach so, ich meinte mit "kitschig" nicht den Fakt der Sterbehilfe, sondern wie einige Passagen dargestellt wurden. Das mit dem Prozess gegen den reichen Jungen (habe seinen Namen vergessen) hatte ich schon geschrieben, dann noch einige Stelle ("Ich liebe dich. Ich dich auch" etc... Ein bisschen wie bei "Unsere kleine Farm" :lache). Aber das ist natürlich Geschmackssache.

    Mattie ist nun endlich mit Jake in Paris. So ganz verstehen konnte ich nicht, warum Jake unbedingt ausgerechnet in diesem Jahr an dieser Konferenz teilnehmen sollte. Schikane vom Chef? Der war ja auch völlig gefühlskalte, als Jake ihm erzählte, dass seine Frau eine tödliche Krankheit hat. Andererseits bedeutet das doch für Jake nur, seine Pläne um ein Jahr aufzuschieben. Was ist schon ein Jahr?


    Es hat mir gefallen, dass Jake dann den Prozess dieses Jungens geschmissen hat. Aber irgendwie fand ich diese Verwicklung auch ein bisschen "kitischig-amerikanisch".


    Ich verstehe nicht, warum Mattie das Honigplätzchen nicht sofort erkannt hat. Sie kennt sie doch schon aus der Gerichtsverhandlung am Anfang. Und ihre roten Locken scheinen doch recht auffällig zu sein, so dass sie sich doch eigentlich an sie erinnern müsste. :gruebel


    Vielleicht hat Honey Mattie ja auch schleichend vergiftet und es handelt sich gar nicht um Amyotrophe Lateralsklerose. Ziemlich unwahrscheinlich, aber dann könnte Mattie wenigstens gerettet werden...

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    Original von Wiggli
    Eine Aussage muss ich nicht begründen. Die Frage hast du trotz allen nicht gestellt, also keine Antwort möglich.


    Du musst natürlich gar nichts. Trotzdem ist es eine nette Gepflogenheit, wenn man widerspricht, das auch zu begründen. :-)


    Du kannst natürlich auch auf Fragen antworten, die ich nicht (explizit) stelle.


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    Original von Wiggli
    Die Hauptpersonen überleben so gut wie immer, ich habe bisher nur zwei oder drei Thriller (und die waren NICHT von Joy Fielding!) gelesen, wo dem nicht so war. Daher ist es kein Happy-End, wenn es Überlebende gibt.;-)Warum ist das so schwierig? Das ist Standard, darum geht es einfach NICHT. Es ist nicht die Fragestellung. Daher ist dieser Aspekt kein Happy End.


    Was hat "Standard" mit der Frage zu tun, ob es sich um ein Happy End handelt oder nicht? Und: Ein Happy End ist nicht die Fragestellung, deshalb ist es kein Happy End :gruebel Das verstehe ich nicht.


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    Original von Wiggli
    Bei Thrillern und Krimis ist es nahzu immer so, dass der Täter gefasst wird, die Idealvorstellung.


    Außer beim Noir-Krimi.


    Dann frage ich mal explizit: Wie definierst du für dich Happy End? Wann hätte deiner Meinung nach ein Krimi ein Happy End?


    Vielleicht liegt ja auch das Problem darin, dass du aus meiner Bemerkung, dass die Romane von Joy Fielding sonst bisher meistens ein Happy End haben, eine Abwertung herausgelesen hast. Dies ist aber gar nicht so! Mit "Happy End" ist für mich keinerlei Wertung verbunden. Wie du weißt, mag ich die Romane von Joy Fielding. :-]